Berliner Debatte Initial

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Berliner Debatte
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Journal

Spielanalysen und Sportwetten: Strategien der Quantifizierung im Profifußball

17 Seiten | Autor: Franziska Hodek

Franziska Hodek beschäftigt sich in diesem Aufsatz mit Sportwetten im Feld des professionellen Fußballs. Zu ihrer Realisierung, so die These, sind zahlenbasierte, computergestützte Analysepraktiken von großer Bedeutung. Dementsprechend gliedert sich der Beitrag in zwei Teile: Zuerst werden Entwicklungslinien von Spielanalysen im Profifußball nachgezeichnet und im Zuge dessen – angelehnt an das aktuelle Forschungsfeld der „Soziologie der Quantifizierung“ – drei Quantifizierungsstrategien herausgearbeitet. Anschließend stehen die für die Sportwetten-Branche relevante "Buch- und Quotenmacherquantifizierung" sowie rechtliche Aspekte, verschiedene Anbieter und deren Angebotspalette im Zentrum.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2018
Komplexe Grenzen
174 Seiten

Die Komplexität von Interfaces

Touchscreens, nationale Identitäten und eine Analytik der Grenzziehung

17 Seiten | Autor: Athanasios Karafillidis

Sobald Grenzen der Beobachtung ausgesetzt sind, offenbaren sie ihre Komplexität und erscheinen als Interfaces. Da der Begriff „Interface“ üblicherweise für technische Schnittstellen Verwendung findet, illustriert Athanasios Karafillidis zunächst am Beispiel von Touchscreens, wie die scheinbar einfache Grenze zwischen Mensch und Technik durch Beobachtung komplex wird. Er stellt den soziologischen Interface-Begriff von Harrison White vor und interpretiert ihn neu, um daraus eine Grenzanalytik zu entwickeln, mit der die Komplexität von Interfaces aufgeschlüsselt werden kann. Der Autor wendet diese Analytik auf zwei unterschiedlichen Beispielen für Prozesse der Grenzziehung an: 1. die Entstehung einer nationalen Grenze und 2. die Gestaltung der Grenze zwischen Mensch und Technik in einem Projekt der Technikentwicklung.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2018
Komplexe Grenzen
174 Seiten

Begrenzungswissen

Zum emanzipatorischen Potential von Wissensgrenzen

10 Seiten | Autor: Erik Martin, Pablo Valdivia Orozco

Begrenzung scheint für die Moderne nur im Modus ihrer Überwindung politisch erträglich oder theoretisch denkbar zu sein: Seit der Frühen Neuzeit sind Emanzipationsdiskurse allgegenwärtig, welche die Grenzen sozialer Akteure kritisch hinterfragt und produktiv erweitert haben. Diesem Narrativ setzen die Autoren die epistemologischen Möglichkeiten und emanzipatorischen Potentiale eines Begrenzungs-Begriffs entgegen, der einerseits nicht hinter die (post-)moderne Kritik zurückfällt und andererseits einen genuin positiven Aspekt zur Geltung bringt und in diesem Sinne die Rede von einem Begrenzungswissen plausibel erscheinen lässt. Es gilt eine Form der Begrenzung zu entwerfen, die insofern als eine Form von Wissen verstanden werden kann, als gerade in der Begrenzung die Möglichkeit eines Überschusses liegt, die weder in einer vertraglichen Explikation noch mithilfe einer Letztbegründung einzuholen ist.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2018
Komplexe Grenzen
174 Seiten

Der Held als Effekt

Boundary work in Heroisierungsprozessen

14 Seiten | Autor: Tobias Schlechtriemen

Tobias Schlechtriemen kehrt die bisherige Fragerichtung in der Analyse von Heroisierungen um. Bislang wurde davon ausgegangen, dass es Held(inn)en gibt, und entsprechend gefragt, was sie jeweils geleistet haben, was ihre Einzigartigkeit ausmacht und worin ihre spezifisch heroischen Eigenschaften bestehen. Demgegenüber wird der analytische Fokus in diesem Beitrag auf die Prozesse gelenkt, die die heroische Figur erst zu einer solchen werden lassen. In diesen Konstitutionsprozessen spielen verschiedene Formen von Grenzziehungen eine entscheidende Rolle. Der Held wird somit als ein Effekt von boundary work betrachtet. Am Beispiel der Heroisierung wird zudem gezeigt, wie sich der sozial- und kulturwissenschaftliche Zugang zu kulturellen Phänomenen verschiebt, wenn von Grenzziehungsprozessen ausgegangen wird.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2018
Komplexe Grenzen
174 Seiten

Die Dynamik zwischen Grenzen und Grenzüberwindung

12 Seiten | Autor: Larissa Schindler

Fliegen wird wie kaum eine andere Mobilitätsform mit Freiheit verbunden. Ein zentrales Faszinosum ist dabei die Überwindung der Grenze zwischen Boden und Luft, die die Bewegungsmöglichkeiten von Menschen charakterisiert. Erst durch die Erfindung des Flugzeugs konnte sie überwunden werden. Gleichzeitig sind Flugreisen mit komplexen Grenzphänomenen verknüpft: Die für den modernen Massenflugverkehr prägende Grenze zwischen Land- und Luftseite des Flughafens wird in verschiedenen Formen tragend, indem sie etwa Flugticket, Staatsangehörigkeit, Sicherheitsrisiko oder finanzielle Ressourcen als ausschlaggebende Differenzierungskriterien aktualisiert. Fliegen ist also von Grenzüberwindung wie von Grenzverstärkung gekennzeichnet. Die Dynamik zwischen diesen beiden Phänomenen steht im Mittelpunkt dieses Artikels.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2018
Komplexe Grenzen
174 Seiten

Komplexe Grenzziehungen und ungewisse Grenzdynamiken

Zur Palliativversorgung von Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchteten

11 Seiten | Autor: Christian Banse

Grenzen werden gesellschaftlich breit thematisiert, ohne dass sie sozialtheoretisch ausreichend reflektiert würden. Grenzen kontrollieren, unterscheiden, trennen und schaffen zugleich Beziehungen. Am empirischen Beispiel der palliativmedizinischen Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchteten wird zum einen der Aspekt der Ungewissheit hervorgehoben, die als Reaktion auf die Kontingenz von Grenzziehungen entsteht. Zum anderen sind Grenzen (wie etwa die nationale Grenze) multidimensional und erzeugen Eigendynamiken, die im Zusammenspiel mit anderen (medizinischen, sozialen, rechtlichen) Grenzziehungen eine spezifische Grenzstruktur schaffen, die die Ungewissheit für die Grenzen erfahrenen Menschen vervielfacht.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2018
Komplexe Grenzen
174 Seiten

Bordertexturen als transdisziplinärer Ansatz zur Untersuchung von Grenzen

Ein Werkstattbericht

Dieser Aufsatz versteht sich als Werkstattbericht und gibt erste Einblicke in die Entwicklung eines kulturwissenschaftlich orientierten Ansatzes zur Untersuchung von Grenz(raum)phänomenen. Er will weitgreifender sein als etablierte sozialwissenschaftliche Perspektiven und fasst Grenz(raum)phänomene als auf Grenzen und Differenzen bezogene Gefüge aus unterschiedlichen Praktiken und Diskursen. Die als Bordertexturen verstandenen Gefüge werden anhand von Fallbeispielen an der U.S.-amerikanisch-mexikanischen Grenze, der deutsch-französischen Grenze und in Nordirland illustriert und in verschiedene Analysedimensionen aufgeschlüsselt. Dazu zählen Korporealität, Räumlichkeit und Materialität als in diesem Beitrag exemplarisch aufgezeigte Zugänge zu Bordertexturen. Der Ansatz relativiert die verbreitete territoriale Perspektive auf Grenzen und erweitert das Spektrum der Analyseperspektiven und Gegenstandsbereiche in den Border Studies.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2018
Komplexe Grenzen
174 Seiten

Slawischsprachige Grenzminderheiten in Nordgriechenland

9 Seiten | Autor: Christian Voß

Christian Voß untersucht anhand von zwei Fallbeispielen aus Nordgriechenland die sprachlichen Folgeerscheinungen von Staatsgrenzziehungen: Die wichtigsten Beschreibungskategorien sind Divergenz als Auseinanderentwicklung bzw. infolge von Grenzöffnungen (Re-)Konvergenz. Anhand der balkanischen Fallbeispiele tritt Advergenz als einseitige sprachliche (Wieder-)Annäherung als neue Kategorie hinzu. Voß untersucht, warum die Grenzöffnung im Rahmen der Liberalisierung in den nordgriechischen Minderheitengebieten seit den 1990er Jahren zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen geführt hat, was die Intensität des kleinen Grenzverkehrs, die sprachliche Interaktion zwischen Dialekt- und Standardsprechern dies- und jenseits der Grenze sowie transnationale Um- und Neuorientierungen der Sprachgemeinschaften betrifft. Bei den beschriebenen Kohäsionsmechanismen entlang der geöffneten Nordgrenze Griechenlands ist auch die maßgebliche Rolle der EU-europäischen Erweiterungspolitik zu klären.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2018
Komplexe Grenzen
174 Seiten

Grenzprozesse in der Weltgesellschaft

Gerade in der aktuellen Situation der Transnationalisierung und des globalen Austauschs lässt sich die Gleichzeitigkeit höchst unterschiedlicher Prozesse der Konstitution, Verschiebung und Überschreitung von Grenzen beobachten, in denen sich Paradoxien und Heterogenitäten der Weltgesellschaft verdichten. Dabei sind Grenzprozesse unter Bedingungen weltgesellschaftlicher Dynamiken überaus komplex und lassen sich durch eine auf territoriale Grenzen fokussierte Perspektive nicht angemessen beschreiben oder verstehen. Insbesondere von poststrukturalistischen, (de-)konstruktivistischen und postkolonialen Theoriediskursen gehen wichtige Impulse und Anregungen für die Bestimmungen und Beschreibungen weltgesellschaftlich relevanter Grenzen aus, die nicht lediglich als territoriale bzw. geophysische Schranken, sondern als komplexe politische, soziale, ästhetische, kulturelle u. a. Phänomene und dabei in ihrem Prozesscharakter gefasst werden können. Der Beitrag zielt auf eine Zusammenschau einiger ausgewählter Theorieansätze sowie auf den Ausweis ihrer grenztheoretischen und grenzanalytischen Relevanz ab.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2018
Komplexe Grenzen
174 Seiten

Berliner Debatte Initial 1 | 2018

Komplexe Grenzen

ISBN 978-3-945878-89-7 | ISSN 0863-4564 | 174 Seiten

Grenzen sind komplex – diese Beobachtung bildet die Grundlage für den Themenschwerpunkt „Komplexe Grenzen“. Grenzen als komplexe Gebilde zu begreifen, ermöglicht es, sie adäquat und präzise hinsichtlich ihrer Bedingungen, ihrer spezifischen Ausprägungen und ihrer Konsequenzen zu erfassen. Damit soll einer verkürzenden Deutung entgegengetreten werden, die Grenzen auf ihre – häufig als zentrale Funktion angesehene – Leistung reduziert, zwei distinkte Bereiche voneinander zu trennen. Anders als alltagsweltliche Begriffe wie „Obergrenze“ oder „Grenzwert“ vermuten lassen, sind die Effekte von Demarkationsprozessen selten Ergebnis klarer und eindeutiger Zäsuren. Vielmehr sind Grenzen ein Produkt aktiver Setzungen und komplexer Relationen, die sich oft nicht in der linearen Unterscheidung eines Innen von einem Außen erschöpfen, sondern sich maßgeblich über die komplexe Ausformung ihrer Zwischenräume, die Ausbildung hybrider Identitäten oder die Markierung von Zwischenzeiten identifizieren lassen. Mit dem Themenschwerpunkt soll dafür sensibilisiert werden, territoriale, nationalstaatliche, aber auch symbolische und soziale Grenzziehungen nicht als ein vereinfachtes und vereinfachendes Verhältnis, sondern als Produkt sowie Produzent einer komplexen Gemengelage zu begreifen. Die Autor*innen der 12 Aufsätze konstatieren und reagieren auf unterschiedliche Leerstellen und Schwerpunkte innerhalb der Grenzforschung und vermitteln so einen Eindruck von der Vielfalt gegenwärtiger Grenzforschung. / Außerhalb des Schwerpunkts beleuchtet Franziska Hodek den Bedeutungsgewinn von Sportwetten und Spielanalysen im Profifußball. Sie zeigt, wie sich in den letzten 30 Jahren drei Strategien der Vermessung des Profifußballs etabliert haben, die dazu dienen, neuartiges Wissen für verschiedene Adressaten zu erzeugen. Die Lektüre mag ein Anstoß sein, die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland anders zu sehen.

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