Berliner Debatte Initial
Washington - Bonn - Berlin
8 Seiten | Autor: Peter R. Weilemann
Zwei Jahre nach dem Fall der Mauer ist nichts mehr in Europa, wie es einmal war. Die internationale Ordnung durchlebt eine Zeitenwende, deren Konsequenzen heute noch nicht abzuschätzen sind. Alles muß neu überdacht werden. Doch nicht alles sollte in Frage gestellt werden. Zu einer solchen Eckmarke außenpolitischer Orientierung gehört auch das deutsch-amerikanische Verhältnis.
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Neue Sowjetische Bedrohung - Implikationen und Risiken
6 Seiten | Autor: Sergej Henke
Der 25. Dezember des Jahres 1991 markierte das Ende der Sowjetunion, des letzten Imperiums des 20. Jahrhunderts, er markierte aber auch eine Zeitenwende in der Geschichte Rußlands. Umbrüche dieser Dimension bedeuten immer zunächst einen Verlust an weltpolitischer Stabilität, erzeugen allenthalben Verunsicherung und Unbehagen. Ihr konstruktives Veränderungspotential entzieht sich in der Regel der Wahrnehmung der Zeitgenossen. Die Gorbatschowsche Revolution, die fast einer halben Milliarde Menschen zum Selbstbestimmungsrecht verholfen hat, wird im Westen vielfach auch als neue „sowjetische Bedrohung“ perzipiert. Die Experten entwerfen immer neue apokalyptische Szenarien einer „Jugoslawisierung“ bzw. „Libanonisierung“ der ehemaligen Supermacht. Das Paradoxe an dieser neuen „Bedrohung“ besteht darin, daß sie sich zunächst gegen die eigene Gesellschaft richtet, die gewaltsame Zerstörung ihrer Strukturen kann aber zumindest für Europa in der Tat unkalkulierbare Folgen haben. Die Gefahr für die Stabilität und Sicherheit Europas erwächst diesmal - ein weiteres Paradoxon - nicht aus der ungeheuren Akkumulation der Macht, sondern aus dem abrupt entstehenden Machtvakuum in einer mit Konflikten, Selbstzerstörerischen Leidenschaften und tödlichen Waffen „vollgestopften“ Region.
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Probleme und Aufgaben einer neuen Ostpolitik
5 Seiten | Autor: Karsten D. Voigt
Der Zerfall der Sowjetunion stellt die Außen- und Sicherheitspolitik des Westens im allgemeinen und Deutschlands insbesondere vor neue Herausforderungen. Die Perioden des Kalten Krieges und der Entspannungspolitik wurden beendet. Die Periode einer neuen Ostpolitik beginnt. Jetzt ist eine gesamteuropäische Politik nicht mehr Zukunftshoffnung. Gesamteuropäische Politik wird künftig zur alltäglichen Chance, aber auch zum alltäglichen Risiko. Zukunftshoffnung bleibt eine gesamteuropäische Friedens- und Freiheitsordnung. Trotz aller Mängel und Unzulänglichkeiten: sie ist in Westeuropa in Grundzügen bereits verwirklicht. Die Gefahr eines deutschen Sonderweges ist mit der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Integration des vereinigten Deutschlands in den Westen gebannt. Jetzt geht es um die Verwestlichung des Ostens. Erst wenn Rußland und die Ukraine und weitere aus der ehemaligen Sowjetunion hervorgegangenen Staaten politisch, wirtschaftlich und kulturell dauerhaft zum übrigen Europa gefunden haben, wird eine europäische Friedens- und Freiheitsordnung wirklich stabil sein.
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Japan: Macht neuen Typs oder Riese ohne Verantwortung?
9 Seiten | Autor: Wolfram Wallraf
Zwischen der ersten und der letzten dieser programmatischen Aussagen liegen zwei Jahrzehnte. In diesem Zeitraum stieg Japan zur zweitgrößten Industrienation der Welt auf, wurde zu einem global wirksamen Wirtschafts- und Finanzzentrum, etablierte sich als Gravitationszentrum regionaler Wirtschaftsverflechtung im Pazifik. Ist Japan also auf dem Weg vom Wirtschaftsriesen zur politischen Macht? Wird Japan als neue „zivile“ Macht kontinuierlich in eine angemessene globale Verantwortung hineinwachsen?
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Elmar Altvater: Die Zukunft des Marktes
3 Seiten | Autor: Arndt Hopfmann
Kaum, daß die Euphorie über den „endgültigen“, weltweiten Sieg der Marktwirtschaft etwas an propagandistischer Dynamik eingebüßt hat, tritt der Berliner Ökonom Elmar Altvater mit der Frage nach den Grenzen der Marktwirtschaft auf den Plan – ein ketzerisches Unterfangen, so scheint es jedenfalls auf den ersten Blick. Wird jedoch ein zweiter Blick riskiert, so ist schnell klar, daß sehr wohl der Zusammenbruch der Gesellschaften sowjetischen Typs, die Krisentendenzen des Weltmarktes mit ihren die Unterentwicklung in den südlichen Entwicklungsländern vertiefenden Wirkungen und die globalen Gefährdungen mit der zweifelhaft rationalen Funktionsweise von Marktwirtschaft zusammen gedacht werden müssen. Und in der Tat ist die Frage nach der Zukunft des Marktes eigentlich die nach den Perspektiven eines Weltsystems, das sich am Ende des zweiten Jahrtausends seit Christus in einer „Krise der natürlichen Grundlagen des menschlichen Lebens“ - in einer Zivilisationskrise - befindet, „in die die Menschheit im Verlauf des kapitalistischen Industriezeitalters geraten ist“ und deren Ursachen nicht zuletzt in der „Anwendung der prozeduralen Rationalität des Marktes“ zu suchen sind, die „die materiale Rationalität der sinnvollen, befriedigenden Lebensgestaltung für eine Mehrzahl der heute auf der Erde lebenden Menschen untergraben“ hat. In dieser globalen Krisensituation unternimmt Altvater mit seiner Schrift den Versuch „der Orientierung in den Entwicklungen und Verwicklungen der Weltgesellschaft am Ende des 20. Jahrhunderts“.
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Bericht des Club of Rome 1991:
2 Seiten | Autor: Wolfgang Schwanitz
Erstmals seit der Gründung des „Club of Rome“ im Jahre 1968 stammt der Bericht des Jahres 1991 von seinem aus 17 Mitgliedern bestehenden Rat. Die Berichte der davorliegenden Jahre wurden im Unterschied dazu an den Club gerichtet. Begonnen hatte dies 1972 mit „Die Grenzen des Wachstums“, verfaßt von Meadows, Meadows, Zahn und Milling, die damit zugleich den Weltruf der einhundert Zweifler von Rom begründeten. Der Rohstoffpreisschock im Zusammenhang mit dem Nahost-Krieg 1973 konnte die damaligen Mahnungen des Club kaum eindringlicher erhellen.
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Frank Beckenbach (Hrsg.): Die ökologische Herausforderung für die ökonomische Theorie
4 Seiten | Autor: Rainer Schwarz
Das Buch enthält die überarbeiteten Referate einer Jahrestagung, die das im Nicht-Beitrittsgebiet von Berlin ansässige Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) Ende 1990 veranstaltet hat. Dieses Institut widmet sich mit ökonomischer Kompetenz Problemen, die im Schnittfeld von Ökologie und Wirtschaft liegen. Es bearbeitet praktische Probleme auf betrieblicher, regionaler und sektoraler Ebene ebenso wie jene auf theoretischer Ebene.
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Praktische Vernunft und Recht
3 Seiten | Autor: Edda Magdanz, Marie-Luise Römer
Die in den letzten Jahren vehement geführten Debatten über den Denkeinsatz der Moderne und seine heutigen Konsequenzen führten zu einer radikalen Vernunftkritik, die die Ablehnung jeglichen normativen Universalismus, jeglicher Formen des Totalitätsdenkens und einer aufklärerisch tradierten Konsenstheorie grundsätzlich impliziert. Gleichzeitigsind angesichts sozialer, ökologischer und zivilisatorischer Krisenprozesse das Problembewußtsein und das Verständnis darüber gewachsen, wie notwendig die Aktivierung des Vernunftpotentials wird, um eine rationale Handlungsfähigkeit bei anstehenden Konfliktbewältigungen zu gewährleisten.
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Wolfgang Welschs Plädoyer für „ästhetisches Denken“
6 Seiten | Autor: Frank Beuth
Der Bamberger Philosophieprofessor Wolfgang Welsch, ein anerkannter Kenner und Protagonist postmoderner Philosophie, legte im Juli 1990 eine Aufsatzsammlung mit dem Titel „ésthetisches Denken" vor.
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1991-08-01
6 Seiten | Autor: Anatoli Butenko
Heute, da Berichte und Fakten erst akkumuliert werden und die Untersuchungen über das Handeln der an den Augustereignissen Beteiligten andauern, kann der Eindruck entstehen, daß die Stunde für die politologische Analyse der Geschehnisse noch nicht gekommen ist. Natürlich, jemand, der darauf Anspruch erhebt, ein erschöpfendes Bild der Ereignisse vermittelt zu bekommen, sollte lieber warten. Doch jeder halbwegs gebildete Politologe weiß, daß wir weder morgen noch in hundert Jahren über die absolute Wahrheit verfügen werden... Daher bestreite ich nicht, daß neue zugängliche Fakten, Dokumente und Berichte uns veranlassen können, Korrekturen an den heutigen Bewertungen vorzunehmen. Unterstreichen möchte ich, und daran zweifele ich nicht, daß für die grundlegende Charakteristik des Umsturzes und der Entwicklungen, die dahin führten, genügend Tatsachen bekannt sind. Die Kürze der Zeit rechtfertigt die Unvollständigkeit der vorliegenden Beurteilung.
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