Berliner Debatte Initial

abonnierbar: 
short_name: 
Berliner Debatte
Erscheinungsweise: 
vierteljährlich
Abopreis Standard: 
40,00
Abopreis Institution: 
45,00
Abopreis Ermäßigt: 
25,00
Abo Digital: 
24,00
Abo Kombi: 
49,00
Anzeige in Liste: 
Journal

Das polnische „Nein“

3 Seiten | Autor: Krystian Rosmus

Warschau - Mai 1991. Vor einem Zeitungskiosk steht eine Menschenschlange. Eigentlich erstaunlich. In der jüngsten polnischen Geschichte standen die Menschen schon nach verschiedenen Waren Schlange, aber nach einer Zeitschrift noch nie. Die Zeitschrift, von der die Rede ist, heißt „Nie“ (Nein) und erscheint seit Oktober 1990 einmal in der Woche. Ihr Chefredakteur ist Jerzy Urban, ehemaliger „Polityka“-Mitarbeiter und Regierungssprecher der Regierungen Jaruzelski und Rakowski.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 5 | 1991
Der Osten auf dem Weg nach Europa
108 Seiten

Über die Deutschen

Fremdwahrnehmung aus polnischer Sicht

6 Seiten | Autor: Aleksander Opalski

Jeder Tag - nach dem 8. April dieses Jahres, nach der Öffnung der Grenze zwischen unseren Ländern - bringt neue Erkenntnisse, neue Urteile, neue Werteinschätzungen. Polen und Deutsche haben am 8. April einen neuen Abschnitt ihrer Nachbarschaft betreten. So manche Unkenrufe auf beiden Seiten, die da besagen, daß eine schlimme Zeit den Deutschen und Polen bevorstünde, werden Lügen gestraft. Einige Schreckensvisionen haben sich nicht bewahrheitet: eine Flut von Polen, von Schwarzarbeitern, von fliegenden Händlern hat sich n i c h t über Deutschland ergossen. Einige Vorhersagen haben sich allerdings leider bestätigt: Polen sind belästigt, beschimpft, sogar tätlich angegriffen worden. „Polen raus, Deutschland den Deutschen, Polen gehören dahin, wo der Pfeffer wächst, Polen – Kanakenvolk“- dies waren einige in Anführungszeichen "Begrüßungsworte", mit denen polnische Reisende in Frankfurt/Oder und in Görlitz konfrontiert wurden.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 5 | 1991
Der Osten auf dem Weg nach Europa
108 Seiten

Polens Weg nach Europa

4 Seiten | Autor: Ludwig Mehlhorn

'In der politischen Debatte der demokratischen Opposition und in den Kreisen unabhängiger Intellektueller ist lange vor dem Jahr ''89 die europäische Rolle eines freien, unabhängigen Polen behandelt worden. Doch stets standen solche Diskussionen über in Zukunft mögliche außenpolitische Szenarien unter dem Vorbehalt, den für ihre Umsetzung notwendigen innenpolitischen Spielraum erst schaffen zu müssen. Die innere Demokratisierung und die Wiedergewinnung der äußeren Souveränität erweisen sich unter den Bedingungen der pax sovietica als unlösbar miteinander verbundene Probleme. In der ersten legalen Phase der "Solidarnosc"-Bewegung ging die Mehrheit noch davon aus, daß innere Reformen bis hin zu einem evolutionären Systemwandel möglich sind, ohne den außenpolitischen Status quo, also die sowjetischen Interessen in der Region, in Frage zu stellen. Mit der Verhängung des Kriegszustands im Dezember 1981 - ohne Zweifel auf den Druck der benachbarten Staaten des Warschauer Pakts und insbesondere Moskaus und Ostberlins zurückzuführen - erfuhr dieser Ansatz der „Finnlandisierung“ einen schweren Rückschlag.'

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 5 | 1991
Der Osten auf dem Weg nach Europa
108 Seiten

Die Berichterstattung über die Diskussion auf dem Juli-Plenum des ZK der KPdSU in der "Prawda" vom 26. bis zum 30. Juli 1991

4 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler

Das Plenum des ZK der KPdSU vom 26. bis 30. Juli 1991 war das letzte vor dem gescheiterten Putschversuch im August dieses Jahres in der UdSSR. Bereits seit dem Februar-Plenum zeichnete sich eine Zuspitzung der Meinungsverschiedenheiten und demzufolge der weiteren Polarisierung innerhalb der KPdSU ab. Ende Juni verließen wiederholt Anhänger des Reformflügels die Kommunistische Partei, und die Debatte über die Reform(un)fähigkeit der Partei erhielt wachsende Brisanz. Die im folgenden dokumentierte Berichterstattung über das Juli-Plenum durch das Zentralorgan der Partei bietet ein Spiegelbild der Situation innerhalb der KPdSU unmittelbar vor dem Putsch.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 5 | 1991
Der Osten auf dem Weg nach Europa
108 Seiten

Durch Mißerfolge vom Schwindel befallen

2 Seiten | Autor: Klaus Maihorn

„Gegenwärtig interessiert man sich hier weniger für außenpolitische Fragen, wer sich überhaupt mit Politik beschäftigt, konzentriert sich auf die Probleme des eigenen Landes. Die meisten haben ohnehin mit dem Anstehen in den Schlangen genug zu tun...“ Mit diesen Sätzen bat Galina Leonowa, Journalistin und Germanistin aus Moskau, um Verständnis dafür, daß ihre Auswahl von Zeitungsartikeln sehr dürftig ausfiel. Tatsächlich gaben selbst die ansonsten auf Originalität und Themenvielfalt bedachten Redaktionen der „alternativen“ Presse der theoretischen Reflexion über die Umwälzungen in Osteuropa relativ wenig Raum. Es dominieren Nachrichten, Berichte, Kurzinterviewszur veränderten Lage in Europa. Dabei konzentrieren sich die Themen dieses Sommers auf Zäsuren wie die Auflösung des Warschauer Vertrages und des RGW oder den Abzug der Sowjetarmee aus den Ländern der vormaligen Bündnisgenossen.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 5 | 1991
Der Osten auf dem Weg nach Europa
108 Seiten

Gegen den Strom: Die Wiedergeburt der Arbeiterbewegung im sowjetischen Transformationsprozeß?

Ein Literaturbericht

12 Seiten | Autor: Gudrun Havemann

Als sich M.S.Gorbatschow im Februar 1989 mit Vertretern der Arbeiterklasse des Landes zu einer Aussprache im ZK der KPdSU trifft, scheint die Welt noch im Lot zu sein: Der Umgestaltungsprozeß zur Erneuerung des Sozialismus schreitet unaufhaltsam und im Wissen um die feste Unterstützung der Arbeiterklasse voran. Die Wirtschaftsreform hat alle Betriebe erfaßt, die ganze Gesellschaft ist in Bewegung geraten, und alle sitzen in einem Boot.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 5 | 1991
Der Osten auf dem Weg nach Europa
108 Seiten

Über den Nationalcharakter der Russen

Auf unserem Planeten existieren seit jeher mehrere Kulturtypen: die chinesische, japanische, buddhistische, islamische und europäisch-christliche Kultur. Ich werde nicht alle Kulturen aufzählen und habe nicht vor, sie zu bewerten. Jede Nationalkultur und jeder Kulturtyp ist kostbar. Die Welt besteht aus einer Vielzahl von Unendlichkeiten und jede Unendlichkeit hat ihre eigene Dimension...

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 5 | 1991
Der Osten auf dem Weg nach Europa
108 Seiten

Sowjetische Osteuropapolitik vor und nach dem Revolutionsjahr 1989

11 Seiten | Autor: Jochen Franzke

Im Mittelpunkt der ursprünglichen Kritik Gorbatschows an dem von Breshnew ererbten, sozialistisch-administrativen Kommandosystem stand dessen mangelnde Effizienz. Gorbatschow war sich - wie wohl kein anderer Generalsekretär der KPdSU vor ihm, Andropow ausgenommen – des grundlegenden Charakters der wirtschaftlichen Krise der Sowjetunion bewußt. Daher konzentrierten sich die von ihm eingeleiteten Maßnahmen anfangs auf die Schwerpunkte Wirtschaft und technologische Modernisierung. Es war die Rede von einer notwendigen „Beschleunigung“ (uskorenie), die im Rahmen des bestehenden Systems Abhilfe schaffen sollte. Ziel war die „Vervollkommnung“ des Sozialismus. Erhöhte Arbeitsdisziplin, verbesserte Leistungsanreize und rationellere Lenkungsmechanismen sollten wirksame Instrumente der Gorbatschowschen „Revolution von oben“ sein.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 5 | 1991
Der Osten auf dem Weg nach Europa
108 Seiten

Zur Annäherung an die Probleme Osteuropas im europäischen Kontext

4 Seiten | Autor: Erhard Crome

Die „Offenheit“ der Geschichte ist nicht mehr ein Diskussionspunkt der Gelehrten, sondern in Osteuropa wird sie auf Straßen und Plätzen ausgetragen. In Moskau, in weiten Teilen der bisherigen Sowjetunion erzwang der engagierte Einsatz tausender Menschen das Scheitern des spätstalinistischen Putschversuches. Entlang der Konfliktlinie zwischen Demokratisierung und realsozialistischer Beharrung wurde die Entwicklung in Richtung Systemwechsel deutlich vorangebracht Das 1917 eröffnete Zeitalter ist nun auch in seinem Ursprungsland zu Ende. „Es kann noch Schlimmeres kommen, aber diese drei Tage sind nicht mehr ungeschehen zu machen“, sagte Lew Kopelew. „Das war die große russische Revolution. Und die sanfte, die gewaltlose Revolution. Und sie ist die Spitze dieser gewaltlosen Revolutionen der achtziger Jahre.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 5 | 1991
Der Osten auf dem Weg nach Europa
108 Seiten

„Das neue Europa“

Entwicklungslinien nach dem Ende des Kommunismus

6 Seiten | Autor: Gerd Langguth

Die Utopie einer sozialistisch-kommunistischen Wirtschafts- und Weltordnung ist zusammengebrochen, der die Nachkriegszeit dominierende Ost-West-Gegensatz löst sich auf und wirkt dennoch im politischen Leben Europas nach. Der gescheiterte Putsch in der Sowjetunion belegt dies. Konservative Militärs, Sicherheits- und Parteiapparat sahen als letzte Chance gegenüber der sich demokratisierenden Gesellschaft und der neuen Souveränität der ehemaligen Sowjetrepubliken nur noch den aussichtslosen Staatsstreich zur Wiedererlangung alter diktatorischer Macht. Der Wille zu Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung erwies sich endgültig stärker als siebzig Jahre kommunistische Herrschaft. In Jugoslawien ist der Durchbruch noch nicht geschafft. Die kommunistisch geführte Zentrale in Serbien versucht in einem letzten Kraftakt, den Freiheitswillen der Slowenen und Kroaten, die das Selbstbestimmungsrecht für sich reklamieren, zu brechen.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 5 | 1991
Der Osten auf dem Weg nach Europa
108 Seiten