Berliner Debatte Initial

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Berliner Debatte
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Journal

TRANSFORMATION: Woher- Wohin ?

Bericht vom Arbeitskreis "Transformation in Osteuropa" der Jahreskonferenz der Britischen Soziologischen Assoziation, 6.-9. April1992, University of Kent at Canterbury, England

6 Seiten | Autor: Jan Wielgohs

"Ein neues Europa?"- Zumindest die Befunde des Arbeitskreises "Transformation in Osteuropa" rechtfertigten den skeptischen Unterton im Thema des diesjährigen britischen Soziologentages. Dies insofern, als hier die Frage nach den realen Möglichkeiten einer absehbaren Integration der mittel- und osteuropäischen Länder in eine wie auch immer geartete gesamteuropäische Gemeinschaft erst gar nicht thematisiert wurde. Wer Hoffnungen oder Befürchtungen angesichts der dem osteuropäischen Aufbruch von 1989 nachhallenden Europa-Rhetorik noch nicht gänzlich hinter sich gelassen hatte, konnte die Heimreise spürbar geläutert bzw. beruhigt antreten. Nicht mehr Visionen eines demokratischen Aufbruchs oder gar der Entfesselung eines bislang unterdrückten Drangs zu wirtschaftlicher Initiative bestimmten die Beiträge zum Arbeitskreis "Transformation in Osteuropa", sondern vielmehr die Suche nach denkbaren sozialen und wirtschaftlichen Perspektiven, nach den strukturellen Barrieren für Privatisierung und marktwirtschaftliche Reformen, nach den verbleibenden Chancen für Demokratieentwicklung. Profitiert von der Ernüchterung hat zweifellos die Forschung. Im Meinungsstreit der hier versammelten- zumeist osteuropäischen und britischen- Osteuropaforscher, die zum Teil selbst einmal, wenn nicht in der Tat, so doch im Geiste Akteure des Umbruchs waren, dominierte die Distanz, die den Blick hinter den Schein der Ereignisse erst eröffnet.

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'Demokratische Charta ''91'

Von der "alten" zur "neuen" ungarischen Opposition

10 Seiten | Autor: Csilla Machos

Am 15. März 1992, dem Jahrestag des Beginns der bürgerlichen Revolution von 1848 in Ungarn, dem symbolischen Geburtstag der modernen ungarischen Nation und Demokratie, fanden in Budapest verschiedene Festveranstaltungen statt. Im Rahmen der beiden "zentralen" Festakte sprachen zum einen der Staatspräsident über die Notwendigkeit des nationalen Zusammenhalts und der schöpferischen Überwindung der Vergangenheit, zum anderen der Parlamentspräsident über die Unumgänglichkeit einer demokratischen Entwicklung der parlamentarischen Arbeit als Gegengewicht zu den extremen politischen Kräften.

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Staat und Gesellschaft in Polen

8 Seiten | Autor: Mira Marody

Der Titel des Aufsatzes ist etwas irreführend, denn die Problematik, die ich hier in den Mittelpunkt stelle, lautet: Wie beeinflussen die habituellen Erwartungen, Einstellungen und Handlungsmuster, wie sie in den Jahren des kommunistischen Regimes geprägt wurden, die gegenwärtigen Entwicklungen in Polen? Dennoch spielen die Vorstellungen von Staat und Gesellschaft in dieser Analyse eine wichtige Rolle, vor allem aufgrund der Logik der Reformen, die jetzt im Lande eingeleitet werden. Diese sind in erster Linie auf die Transformation der systemischen Prinzipien gerichtet. Eine Annahme, die diesen Reformen unausgesprochen zugrunde liegt, ist, daß "kapitalistische" institutionelle Strukturen eine "kapitalistische" Gesellschaft erzeugen werden. Erstere wird dabei identifiziert mit Marktwirtschaft und einem demokratischen politischen System, letztere mit einer Konkurrenz- bzw. Wettbewerbsgesellschaft, welche als Resultat aus den institutionellen Veränderungen hervorgehen soll.

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Wer und was ist H I S A AT ?

2 Seiten | Autor: Verena Schöne

Im Zusammenhang mit der Umgestaltung der Wissenschaftslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern hat sich 1991 in Rostock ein Verein engagierter Wissenschaftler gegründet, der parallel zur beruflichen Tätigkeit bemüht ist, alternative und effiziente Wissenschaftsstrukturen aufzubauen. Im "Hanseatischen Institut für Entwicklungspolitische Studien, Auslandsinformation und Angepaßte Technologie" e. V. sind vor allem Ökonomen und Soziologen vertreten, die sich beruflich mit ökonomischen und sozialen Problemen der Entwicklungsländer sowie mit deren wirtschaftlichen Beziehungen zu den Industrieländern beschäftigen und über Auslandserfahrung und Fachkompetenz verfügen.

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Zwischen Bevormundung und Kreativität

Die Afrika-Geschichtsschreibung, in der DDR

14 Seiten | Autor: Ulrich van der Heyden

Versuche, nach der politischen Wende in der DDR im Herbst 1989 die ostdeutsche Wissenschaftsgeschichte, vor allem die Geschichtswissenschaft aufzuarbeiten, gehen, wenn überhaupt, nur schleppend voran. Zum einen schweigen die ehemals Verantwortlichen, versuchen durch Totstellen einerseits und Ausnutzung der neuen Möglichkeiten andererseits sich ihrer Verantwortung zu entziehen und zum anderen hagelt es pauschale Urteile und Vorwürfe, die darin gipfeln, daß den Geisteswissenschaften der DDR en bloc vorgeworfen wird, es handele sich um einen "ungenießbaren Brei aus Lüge und Halbwahrheit", um "scholastische Albernheiten und abgestandene Gemeinplätze“, um "Provinzialismus". Vielen Historikern wird gar "moralische und intellektuelle Degeneration" unterstellt.

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Kultursoziologische Forschung und Lehre an der Friedrich-Schiller-Universität Jena

2 Seiten | Autor: Dieter Strützel

Die Anfänge der kultursoziologischen Forschungen an der FSU liegen in der 1971 vom Fachbereich Kulturtheorie an der Kari-Marx-Universität Leipzig durchgeführten empirischen Untersuchung in drei Betriebsteilen des Kombinatsbetriebes "Otto Grotewohl" Bohlen des Petrolchemischen Kombinats Schwedt (Bohlen, Rositz,- Espenheim) zu den Determinanten des kulturellen Verhaltens von Arbeitern, Angestellten und Mitarbeitern der Forschungsabteilung.

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Abwicklung und Neugründung

Gespräche an der Friedrich-Schiller-Universität Jena

20 Seiten | Autor: Rainer Land

Die folgenden Gesprächsaufzeichnungen entstanden am 13. und 14. Mai in Jena, zu einer Zeit also, in der die Entscheidungen über Strukturen und Personen der Geistes-, Kultur und Sozialwissenschaften in Jena erkennbar werden. Über die Sachlage berichtete Berliner Debatte INITIAL auf der Uniseite in Heft 3. Diesmal geht es nicht um sachgerechte Beschreibungen oder objektivierende Analysen. Subjektives soll sichtbar werden: Fragmentarisch will ich die andere Dimension des Strukturwandels zeigen, das Denken und Wollen, Erleben und Erleiden der "Akteure", ihre Interpretation des Geschehens. "Erfolgsbilanzen" sollen damit nicht geschmälert werden, auch nehmen ich mir nicht vor, zu beweisen, daß Anderes, Besseres erreichbar wäre. Aber verdeutlichen will ich, daß es diese Dimension gibt. Es wird andere Meinungen geben, vielleicht auch Korrekturen...

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Das Problem Hegel ist längst gelöst

Bemerkungen zur Hege I-Rezeption der DDR-Philosophie

8 Seiten | Autor: Camilla Warnke

Die Philosophie Hegels ist - ungeachtet der 40jährigen Trennung der beiden deutschen Staaten - immer gemeinsames Thema der Philosophie in Ost und West geblieben. Die Vorstellung eines solchen gemeinsamen Gegenstandes aber kann m. E. den Diskurs zum Zwecke besseren Verslehens der Geschichte der DDR-Philosophie befördern. Diese Funktion hat der gemeinsame Gegenstand auch unter der Voraussetzung, daß seine Sichtweise und sein Stellenwert im Gesamtkontext der DDR-Philosophie ein anderer war als in der Szene der altbundesrepublikanischen Philosophie, auch wenn diese Gemeinsamkeit also eine mehr oder weniger abstrakte gewesen ist. So haben beispielsweise jene Philosophen, die an der "Negativen Dialektik" der Frankfurter Schule ihr Hegel-Bild gewonnen haben, Hegels Dialektik in ihrem Dreierschritt von Affirmation, Negation und Negation der Negation als theoretisches Mittel zur Zementierung totalitärer Strukturen beargwöhnt. Für ihre Zeitgenossen, die im totalitären, realsozialistischen System lebten, die den Totalitarismus also praktisch erfuhren, war diese Sichtweise hingegen kaum nachzuvollziehen. Hier fungierte der theoretische Rückgriff auf Hegels Dialektik seit der Existenz der DDR immer auch als eines der möglichen Mittel, dogmatisch verfestigte Denkstrukturen in Frage zu stellen, also das Moment der ihr inhärenten Negativität zu entfalten.

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Reinhard Schulze: Islamischer Internationalismus im 20. Jahrhundert

2 Seiten | Autor: Wolfgang Schwanitz

Wer dem Zerrbild entrinnen möchte, das einige Medien über die Weit des Islam verbreiten, der greife zu diesem Buch. Man kann es auch auf Seite 377 anfangen. Hier wird spannend der ergreifende Weg des sudanesischen „Abweichlers“ Mahmud Muhammad Taha erzählt. Der Ingenieur gründete 1945 die Republikanische Partei in Khartum, die sich gegen die der britischen Kolonialmacht zugeneigte Monarchie Ägyptens und Sudans wandte. Bedenkt man die Gliederung Sudans in islamische und vielreligiöse Teile, so waren republikanische Ziele offenkundig: ein Präsidialsystem mit föderativen und plebiszitären Elementen, Gewaltenteilung, Gleichheit vor dem Gesetz, Freiheit der Religionen und eine Rechtspraxis ohne den islamischen sharia-Gesetzeskodex.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1992
Frauen - multikulturell
112 Seiten

Karl Otto Hondrich: Lehrmeister Krieg

2 Seiten | Autor: Ewald Böhlke

Der Essay „Lehrmeister Krieg“, aus einem „Spiegel“-Artikel während des Golfkrieges entstanden, verursachte in publizistischen und wissenschaftlichen Öffentlichkeiten der Bundesrepublik viel Resonanz, die Richtungen binärer Diskussionsart (Bellizisten vs. Pazifisten) erkennen läßt. Es mag an meiner ostdeutschen Biographie liegen, an einem Punkt jenseits der vorgegebenen Linien innezuhalten. Wie lange und wie vehement wurde nicht vom „Ende“ von allem - dem der Geschichte, der Philosophie, des Krieges gesprochen? Und dann meldete sich die Geschichte wieder. Die Nachrichten von ihrem Ende waren stark übertrieben. Und der Krieg?

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1992
Frauen - multikulturell
112 Seiten