Berliner Debatte Initial

abonnierbar: 
short_name: 
Berliner Debatte
Erscheinungsweise: 
vierteljährlich
Abopreis Standard: 
40,00
Abopreis Institution: 
45,00
Abopreis Ermäßigt: 
25,00
Abo Digital: 
24,00
Abo Kombi: 
49,00
Anzeige in Liste: 
Journal

Meinhard Miegel mit Reinhard Grünewald u. Kari-Dieter Grüske: Wirtschafts- und arbeitskulturelle Unterschiede in Deutschland

3 Seiten | Autor: Klaus Brake

Unter dem Eindruck, „daß es zur Entfaltung einer hohen wirtschaftlichen Dynamik neben einer marktwirtschaftlichen Ordnung und einer guten Wirtschaftspolitik noch einer bestimmten gesellschaftlichen Grundhaltung bedarf“, veranlaßte die Barteismann-Stiftung beim privaten und ehedem „Biedenkopf“ - Institut für Wirtschaft und Gesellschaft, eine Studie, die klären helfen soll, „ob und inwieweit die Wirtschafts- und Arbeitskultur, gegründet auf unterschiedliche individuelle und gesellschaftliche Neigungen und Verhaltensweisen, nicht nur im Einzelfall, sondern in der Regel die Wirtschafts- und Beschäftigungslage einer Region substantiell beeinflußt“, d.h. zu unterschiedlicher regionaler Beschäftigungslage führt. Dies soll zusammenhängen mit unterschiedlich stark erwerbswirtschaftlich orientierten und regional nachweisbaren „Mentalitäten“ (Bildern von Beruf, Leben etc.)- so die These von M. Miegel und seinen Mitarbeitern, die 1990 bereits eine Pilotstudie vorlegten über „Außerökonomische Faktoren und Beschäftigung- eine Fallstudie für die Arbeitsamtbezirke Leer (Ostfriesland) und Dalingen (Württemberg)“. Ermuntert hierdurch, werden nun je 13 Landkreise untersucht, die als repräsentativ ausgewählt werden für wirtschafts- und beschäftigungsstarke bzw.-schwache ländliche Regionen der (alten) BRD (Kap.3): sie verteilen sich übers ganze Bundesgebiet, die "schwachen" mehr an den Rändern und gen Norden, die „starken“ mehr in der Mitte und zum Süden hin.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1992
Frauen - multikulturell
112 Seiten

Annette Treibel: Migration in modernen Gesellschaften

2 Seiten | Autor: Jochen Fleischhacker

Probleme der räumlichen Mobilität haben in den zurückliegenden Jahren ein wachsendes öffentliches Interesse hervorgerufen und die Zahl der Theoretiker wie auch Praktiker, die sich den vielfältigen Fragestellungen aus sozialwissenschaftlicher, soziologischer, historischer und ethnographischer, sowie auch wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive näherten, hat bedeutend zugenommen. Besondere Schwerpunkte bildeten zum einen die vielen empirischen Erhebungen zur Ermittlung des Ausmaßes der Migration in den letzten zwei Jahrzehnten und zum anderen der Erklärungen zu den Ursachen, dem Charakter, dem Mechanismus und den Formen räumlicher Bevölkerungsbewegung. Im Gegensatz zu anderen Wissenschaftsdisziplinen untersuchte die Bevölkerungswissenschaft die Prozesse der räumlichen Mobilität allerdings nicht erst mit deren spürbarer Zunahme. Vielmehr waren Prozesse der Ortsveränderung innerhalb bzw. überhalb nationaler Grenzen hinaus von jeher Gegenstand bevölkerungswissenschaftlicher Untersuchungen und diese beschränkten sich nicht nur auf die Analyse des Bevölkerungsaufbaus, wie die Autorin irrtümlich meint, sondern vielmehr auch auf die Analyse der natürlichen Bevölkerungsbewegung, deren Differenzierung und Modifizierung im Folge von Ortsveränderungen.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1992
Frauen - multikulturell
112 Seiten

Berlin: Forschungsschwerpunkt für Moderne Orientforschung

Gedanken zum 80. Geburtstag der Orientalischen Kommission

9 Seiten | Autor: Wolfgang Schwanitz

Das Ende des Kalten Krieges in Europa und die deutsche Einheit als Chance für eine Neubesinnung in der Forschung und den Wandel der Wissenschaftslandschaft zu nutzen, vereint viele Gelehrte. Doch ihre Geister scheiden sich heute sowohl hinsichtlich der anzustrebenden Inhalte als auch der wünschenswerten Kräfte und Mittel. Schlagartig, mitten in jahrelangen Kontroversen um neue Inhalte und Methoden von Zweigen in den historischen und systematischen Sozialwissenschaften, brachte der Untergang von Ordnungen Osteuropas Zwänge, die einst akademischen Debatten urplötzlich einen Praxisbedarf zuwiesen.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1992
Frauen - multikulturell
112 Seiten

Was lief schief?

Beitrag auf dem Panel “Reconstruction of the Social Seiences at Humboldt-University” im Center for European Studies, Harvard University, 13-15 März 1992

4 Seiten | Autor: Mechthild Küpper

Bevor ich Ihnen meine Version von dem erzähle, was an der Humboldt-Universität schief gelaufen ist, sollten Sie wissen, daß ich nicht unparteiisch bin. Seitdem westliche Reporter die Grenze ohne behördliche Genehmigungen überqueren konnten, verfolge ich die dortigen Geschehnisse. Mein Blatt ist, soweit ich weiß, die einzige Zeitung mit einer täglichen Seite zur Hochschulbildung. Vor dem November 1989 berichteten wir zumeist von der Freien Universität. Sie wurde 1949 gegen die kommunistische Universität in Ost-Berlin gegründet, und selbst ihr Name geht auf Humboldt zurück: Freie Universität. In jenen Tagen war sie ein Hort der Freiheit und Sicherheit für jene, die nicht länger an einer kommunistischen Universität arbeiten wollten. 1968 wurde die Freie Universität ein Zentrum der Studentenrevolte. Seitdem hat sie nicht aufgehört, ihre Wunden zu lecken und Jahr für Jahr größer und größer zu werden. Für einen Reporter ist die Freie Universität heute eines der langweiligsten Themen, zu dem geschrieben werden muß. Ich habe den ganzen Sommer des Jahres 1988 damit zugebracht, die Debatte über eine Strukturreform zu verfolgen, aus der nie etwas wurde. Als die Mauer fiel und ich die Humboldt-Universität betreten konnte, fühlte auch ich mich befreit. Die Humboldt-Universität bewahrte mich davor, in meinem Job von tödlicher Langeweile befallen zu werden. Dafür bin ich dankbar.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1992
Frauen - multikulturell
112 Seiten

Freiheit oder Prokurismus

Wie die Scientific Community sich in den Sozialwissenschaften in Ostdeutschland verbreitet

9 Seiten | Autor: Bernhard Muszynski

Der folgende Beitrag ist angeregt worden durch Hochschullehrertätigkeiten an Hochschulen in Halle, Magdeburg und Potsdam seit Sommer 1990, also auch durch Erfahrungen mit verschiedenen Versuchen, Hochschulerneuerung im Osten des inzwischen vereinigten Deutschlands konkret werden zu lassen. Deren gemeinsame Voraussetzungen und Aussichten vor dem Hintergrund eines nunmehr fast dreijährigen Erfahrungshorizonts werden im folgenden unter einer Prämisse thematisiert, die gleich eingangs zu benennen ist: Dieser Artikel ist ein Erklärungsversuch aus der westdeutschen Wissenschaftsperspektive, mit der dort üblichen sozialwissenschaftlichen Terminologie, auf dem Hintergrund der dort eingeführten Theoreme. Soweit er sich an Ostdeutsche richtet, ist er gemeint als Diskussionsangebot, offen für Einwände, die hier bestanden habenden und bestehenden Verhältnisse nicht richtig einzuschätzen, die hier akzeptierten Sichtweisen nicht zu integrieren, aber in der Absicht, durch den Austausch gegenseitige Aufschlüsse zu ermöglichen.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1992
Frauen - multikulturell
112 Seiten

Feuer-Vögel

Zur Kennzeichnung der russischen Ideologie (1918)

5 Seiten | Autor: Lew Schestow

„Bei uns in Rußland hat es, allgemein gesagt, niemals die dummen, verstiegenen deutschen und namentlich französischen Romantiker gegeben, auf die nichts wirkt: Mag auch die Erde unter ihnen krachen, mag auch ganz Frankreich auf den Barrikaden zugrunde gehen - sie bleiben dieselben, ändern sich nicht einmal anstandshalber und werden bis ans Lebensende ihre verstiegenen Lieder singen, weil sie eben Dummköpfe sind. Bei uns aber, in Rußland, gibt es keine Dummköpfe, das ist bekannt: gerade dadurch zeichnen wir uns vor den westeuropäischen Völkern und speziell vor den Deutschen aus. Folglich gibt es bei uns auch keine verstiegenen Charaktere im eigentlichen Sinne." (Dostojewski, Aufzeichnungen aus dem Untergrund. Zweiter Teil.)

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1992
Frauen - multikulturell
112 Seiten

Linke Volkstümler in den Jahren von Gorbatschows Perestroika

8 Seiten | Autor: Georgij Nowogradskij

Das Volkstümlertum, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die vorherrschende Ideologie in Kreisen der russischen Intelligenz, ist schwerlich mit einer Erscheinung des heutigen gesellschaftlichen Lebens, wie dem Populismus gleichzusetzen. Nikolaj Berdjajew hat in der „Russischen Idee“ u.a. geschrieben, daß das Volkstümlertum etwas spezifisch Russisches sei und in den unterschiedlichsten Erscheinungsformen zu Tage tritt. Es gab konservativ oder revolutionär eingestellte, dem Materialismus oder der Religion verpflichtete Volkstümler. Allen Volkstümlern war gemeinsam, daß ihren Plattformen der Glaube an das Volk als dem Bewahrer der Wahrheit zugrunde lag. Berdjajew sah im Volkstümlertum eine besondere Denkweise und Weltauffassung, eine Definition als politische Doktrin lehnte er ab.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1992
Frauen - multikulturell
112 Seiten

Zur Neubestimmung der Linken

7 Seiten | Autor: André Gorz

Links vom Eingang seiner Kirche hatte der Bischof von Cuernavaca (Mexiko) einen Anschlag angebracht, auf dem zu lesen war: „Es gibt die Unterdrücker und die Unterdrückten. Mit wem bist Du?“ Wer sich heute fragt, worin sich die Linke noch von der Rechten unterscheidet - oder gar, inwiefern die Unterscheidung Linke - Rechte in den westlichen Gesellschaften einen Sinn behält, dem bietet diese evangelische Anfrage keine Antwort, wohl aber eine Methode: Sie stellt als Axiom auf, daß jede Gesellschaft durch einen Zentralkonflikt zweigeteilt ist, und daß niemand umhin kann, in diesem Konflikt Partei zu ergreifen.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1992
Frauen - multikulturell
112 Seiten

Rechtsextremismus und Jugendprotest in den ostdeutschen Bundesländern

6 Seiten | Autor: Irene Runge

Als ich vor einigen Tagen am S-Bahnhof Pranzlauer Allee vorbeiging, standen wie immer einige junge Vietnamesen auf der Straße, vor sich kleine Stapel Zigarettenschachteln, die sie leise den Passanten zum Kauf anboten. Ich sah Vietnamesen, die nicht mehr bescheiden und freundlich lächeln, sondern mißtrauisch nach rechts und links sahen. Ihr Habitus verriet verkrampfte Angst, an den Ecken standen auffällig Kontrollposten. Immerhin, wir sprechen vom illegalen Handel. Ich war vielleicht zwei Meter gegangen, als mir einige Glattrasierte in Schnürstiefeln entgegenkamen, etwa 15 oder 16 Jahre alt. Ich hörte das Wort „Fidshi“. Als sie auf den Bahnhof zusteuerten, drehte ich mich um und ging neben ihnen her. Wo eben noch Vietnamesen ihre Zigaretten feilboten, lagen leere Kisten auf dem Boden.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1992
Frauen - multikulturell
112 Seiten

Zugang zum Fremden - Zugang zu mir selbst

3 Seiten | Autor: Monika Lehmann

Anlaß der nachfolgenden Überlegungen waren Ereignisse im Zusammenhang mit der Tatsache, daß im Zuge der Vereinigung die Belange der ausländischen Arbeitskräfte in der DDR untergingen. Menschen, die mit und neben uns gelebt, gewohnt und gearbeitet haben, konnten plötzlich weggeschickt werden, verloren mit als erste ihre Arbeitsplätze, erhielten viel propagandistische Aufmerksamkeit, erlebten aber in der Realität eine eklatante Verschlechterung ihrer Situation. Während der Aufenthaltsstatus neu eintreffender Menschen mit Sorgfalt geregelt wurde, ließen wir zu, daß den Vertragsarbeitnehmern der DDR keine Bleibemöglichkeit geboten wurde.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1992
Frauen - multikulturell
112 Seiten