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Journal

Jung-Journal 1988/1989

12 Seiten | Autor: Fritz Mierau, Sieglinde Mierau

Von November 1988 bis Oktober 1989 führten Sieglinde und Fritz Mierau ein „Jung-Journal“, ein Arbeitstagebuch, in dem sie ihre Beschäftigung mit Franz Jung festhielten. Im Rückblick schrieb Fritz Mierau zu ihrem „Jung-Journal: „In der Zeit des Zusammenbruchs der DDR geisterte Franz Jung durch unser Tagwerk wie nie zuvor. Vielleicht sollten wir in ihm unseren heimlichen Begleiter durch die Gefahren und Verführungen erkennen, die bei der schleichenden Auflösung eines Staatswesens drohen. Auf jeden Fall hat er uns mit seinen Erfahrungen aus mehreren ähnlichen Zusammenbrüchen im 20. Jahrhundert nach Kräften beigestanden.“ Aus dem „Jung-Journal“ ist hier ein Auszug veröffentlicht. Ergänzend zum „Journal“ bringen wir Notizen Mieraus zum Konzept seines Buches „Das Verschwinden von Franz Jung“.
HINWEIS: PDF ENTHÄLT DEN KOMPLETTEN THEMENSCHWERPUNKT "Fritz Mierau – Arbeit am 'russischen Jahrhundert'" (71 SEITEN)

Schlagworte: Franz Jung | DDR | Andrej Platonow

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2020
Fritz Mieraus russisches Jahrhundert
152 Seiten

Mystifikation Torpedokäfer

Franz Jungs Wiederkehr in Berlin

11 Seiten | Autor: Andreas Hansen

Wenn es „linke“ Heroen gibt, so Andreas Hansen in seinem Beitrag, dann wäre Franz Jung ein „linker“ Gegenentwurf zum Jagdflieger Richthofen, dem „Roten Baron“ – und der Name Torpedokäfer trägt dazu bei. Der Torpedokäfer – ein von Jung erfundenes symbolisches Insekt, das, wie er schreibt, „mit großer Kraft ein Ziel ansteuert und immer das Ziel verfehlt, mit dem Kopf anrennt, zu Boden geht und langsam sich wieder erholt, um immer wieder von neuem zu starten – ein Symbol und Parallele zu mir“. Hansen, von 1997 bis 2007 Redakteur der Zeitschriften „Sklaven“, „Sklaven-Aufstand“, „Die letzten Sklaven“ und „Gegner“, die sich in der Tradition von Franz Jung und dessen Zeitschrift „Gegner“ verstanden, geht der Rezeption von Jungs Torpedokäfer nach, die sich nicht zuletzt mit der Literaturszene im Prenzlauer Berg verband.
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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2020
Fritz Mieraus russisches Jahrhundert
152 Seiten

Fritz Mierau auf dem Weg zu einer Biographie von Franz Jung

7 Seiten | Autor: Wolfgang Storch

In seiner Biographie des expressionistischen Schriftstellers, Revolutionärs und Anarchisten Franz Jung „Das Verschwinden von Franz Jung“ (1998) schreibt Fritz Mierau: „Am Anfang stand die Freundschaft mit Cläre Jung. ‚Kommt nur gleich zu uns nach Pankow‘, sagte sie beim ersten Anruf im Sommer 1958 […]. 1958 hatte man natürlich nicht an neue Jung-Ausgaben gedacht und schon gar nicht an eine Jung-Biographie. Es ging damals um die alten Ausgaben von Jungs Rußland-Büchern, die in Bibliotheken schwer zu haben waren.“ Der Dramaturg, Regisseur und Kurator Wolfgang Storch zeichnet in seinem Beitrag Mieraus Weg zu einer Biographie von Franz Jung nach. Mierau sah, wie er 1977 an Cläre Jung schrieb, in Jung „eine deutsche Antwort auf den Typ Sergej Tretjakow“: „Die ständige Überschreitung der Grenzen des Erreichten, die Ausbildung der Denk-, ja Glückstechnik, das Autobiographisch-Operative seines Schreibens, der Fourierismus seiner Theorie der Leidenschaften – alles erinnert an den Russen, nur das es in anderem Amalgam heraustritt, z. B. ohne die ambivalente Orthodoxie des Tretjakow.“
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Schlagworte: Franz Jung | DDR | Sowjetunion | Russland

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2020
Fritz Mieraus russisches Jahrhundert
152 Seiten

„Eine neue Art des Umgangs untereinander anstreben“

Tatjana Hofmann im Gespräch mit Fritz Mierau

11 Seiten | Autor: Fritz Mierau, Tatjana Hofmann

Sergej Tretjakow war unser Verbindungsmann. Ich habe mich dafür interessiert, wie Fritz Mierau ihn einordnet. Im Zuge unseres Austausches über diesen sowjetischen „Bogenüberspanner“ habe ich Fritz Mierau und seine Frau Sieglinde in Berlin, in ihrer Wohnung unweit des Alexanderplatzes, in den Sommern 2013 und 2014, als dieses Gespräch entstand (am 28. August 2014), besucht. Fasziniert von der unermüdlichen Lebenswidmung der beiden an die Literatur, bat ich Fritz Mierau um einen Rückblick auf seine Entwicklung als Slawist, Querdenker, Intellektueller. Mich interessierte die Atmosphäre, Perspektive, Begeisterung dieses Mannes für russische Literatur des 20. Jahrhunderts und ihre Verbindungen zu Deutschland.
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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2020
Fritz Mieraus russisches Jahrhundert
152 Seiten

Fritz Mierau: Ein Bio-Interview – geführt von Dietmar Hochmuth

4 Seiten | Autor: Fritz Mierau, Dietmar Hochmuth

Von 2006 an führte der Filmemacher und Verleger Dietmar Hochmuth mit Fritz Mierau Filminterviews. So entstand ein, naturgemäß unvollständiges, Filmporträt, an dem Hochmuth und Mierau über drei bis vier Jahre arbeiteten, von insgesamt 17 Stunden Länge. Der Text ist die Abschrift eines montierten Ausschnitts von 15 Minuten, der anlässlich von Fritz Mieraus 85. Geburtstag im Mai 2019 im Berliner Kino Brotfabrik zur Aufführung gelangte. Er wurde im Interesse der Lesbarkeit leicht redaktionell bearbeitet. Der Titel bezieht sich darauf, dass Mierau sich ein halbes Leben lang mit Sergej Tretjakow befasst hat, der das Genre des „Bio-Interview“ entwickelte und kultivierte.
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Schlagworte: Slawistik | DDR | Sowjetunion | Russland

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2020
Fritz Mieraus russisches Jahrhundert
152 Seiten

Berliner Debatte Initial 3 | 2020

Fritz Mieraus russisches Jahrhundert

ISBN 978-3-947802-51-7 | ISSN 0863-4564 | 152 Seiten

Der Slawist Fritz Mierau (1934–2018) bezeichnete das 20. Jahrhundert als „russisches Jahrhundert“. Mit seiner Arbeit als Übersetzer, Herausgeber und Literaturhistoriker vermittelte er wie kein anderer die russische Moderne in der DDR und darüber hinaus. Seine Editionen holten verfemte und vergessene Autor*innen zurück, rückten literaturgeschichtliche Zusammenhänge in den Blick. Der Themenschwerpunkt dokumentiert die Beiträge einer Vortragsreihe zu Fritz Mierau, die im Mai 2019 in Berlin stattfand, dazu kommen Texte von Fritz Mierau aus dem Nachlass. Außerdem im Heft: Judith Zander erklärt, warum ihr neuer Roman „Johnny Ohneland“ heißt, Rachid Boutayeb diskutiert die kolonialen Wurzeln des Salafismus, Hans Geske deutet das Werk von Robert Michels neu und Anselm Küsters fragt, wie das europäische Wettbewerbsrecht auf Big Data reagiert.

Schlagworte: Literatur | Russland | Sowjetunion | DDR | Slawistik

Inhalt

Besprechungen und Rezensionen 2/2020

(1) Colin Campbell: The Romantic Ethic and the Spirit of Modern Consumerism. Rezensiert von Kai-Uwe Hellmann (S. 161-163); (2) Wolfgang Harich: Friedrich Nietzsche. Der Wegbereiter des Faschismus / Arnold Gehlen. Eine marxistische Anthropologie? Rezensiert von Ulrich Busch (S. 164-167); (3) Merab Mamardaschwili: Die Metaphysik Antonin Artauds / Das Wien der Jahrhundertwende. Essays. Rezensiert von Michail Maiatsky (S. 168-169); (4) Renate Lachmann: Lager und Literatur. Zeugnisse des GULAG. Rezensiert von Wladislaw Hedeler (S. 170-172)

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2020
Skandal und Empörung
172 Seiten

Ludwig van Beethoven – Favorit der Musikkultur der DDR

15 Seiten | Autor: Ulrich Busch

Beethoven hatte in der Musikkultur der DDR eine besondere Stellung inne: Er galt als größter Komponist aller Zeiten und war der am meisten gespielte Klassiker. Von der Kulturpolitik wurde er wie ein „Staatskomponist“ behandelt. Da Beethoven weder dem Territorium der DDR verhaftet war noch der proletarisch-sozialistischen Musiktradition zuzurechnen ist, provoziert dies die Frage: Warum gerade er? Die Antwort geht davon aus, dass Beethoven der Vollender der Wiener Klassik und ein Repräsentant der Französischen Revolution war, und zeigt, dass beide Momente, seine Rolle als Klassiker wie als Revolutionär, ihn dafür prädestinierten, zum Favoriten der DDR-Musikkultur zu werden. Die Gründe sind einerseits in der Fokussierung des kulturellen Erbe-Verständnisses auf die Klassik zu sehen, andererseits in der revolutionären Tradition der DDR. Hinzu kommt, dass der 200. Geburtstag des Komponisten (1970) in eine Zeit fiel, als die DDR daran ging, ihre Souveränität aufzuwerten. Das Jubiläum diente dem Selbstverständnis der DDR als Ort der Verwirklichung aller fortschrittlichen Bestrebungen in der deutschen Geschichte und Kultur.

Schlagworte: Beethoven | DDR | Musik | Klassik | Revolution | Tradition | Erbe

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2020
Skandal und Empörung
172 Seiten

Gefangensein im Bestehenden

Der Rechtspopulismus und die merkwürdige Didaktik der Aufklärung

12 Seiten | Autor: Peer Pasternack

Die öffentliche Debatte über West und Ost prägen zwei Narrative: das von der Opferbereitschaft des Westens für den Osten und das von der Übernahme des Ostens durch den Westen. Quer dazu liegen Milieu-Differenzen. In den reflexiven Milieus gibt es die Neigung, Demokratie für selbsterklärend, in grundsätzlichen Dingen nicht veränderbar und das deutsche Modell für universal zu halten. Die weniger reflexiven Milieus haben mit der AfD eine Chance entdeckt, den etablierten Betrieb wirksam zu ärgern – in West wie Ost. Unzufriedenheiten nicht in positiv gestaltende Energien zu transformieren, sondern regressiv zum Ausdruck zu bringen, ist aber im Osten noch mehr verbreitet als im Westen. Wie begründet sind die Unzufriedenheiten? Sind Ansätze adäquater Reaktionen in Politik und Gesellschaft zu entdecken? Falls nicht: Ist wenigstens schon realisiert worden, dass die Entwicklungen nicht allein fremdverschuldet ist?

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2020
Skandal und Empörung
172 Seiten

Es tut uns leid, nicht immer loben zu können

11 Seiten | Autor: Gerd Irrlitz

Gerd Irrlitz spannt in diesem Essay einen großen Bogen von den Entwicklungen der Nachwendezeit bis zur Digitalisierung unserer Tage. Ausgehend von dem Bedauern, als „Deutscher von drüben“ nicht in der erhofften Weise Lob spenden zu können, fragt er nach Perspektiven einer erneuerten sozialistischen Bewegung. Die AfD charakterisiert er als Wiedergänger

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2020
Skandal und Empörung
172 Seiten