Berliner Debatte Initial

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Berliner Debatte
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Journal

Zukunft Mensch

Science-Fiction von Artjom Chlebnikov und Robert Ibatullin

13 Seiten | Autor: Anna Schor-Tschudnowskaja

Die aktuellen und für die nahe Zukunft abzusehenden Entwicklungen sind so überwältigend, dass der Science-Fiction-Literatur immer weniger Raum für Phantasie bleibt und im verstärkten Masse eine kulturkritische Rolle zukommt. Anna Schor-Tschudnowskaja betrachtet die entsprechenden kulturkritischen Deutungsmuster am Beispiel einer Erzählung und eines Romans von zwei zeitgenössischen russländischen Autoren. Beide Autoren zeigen sich davon überzeugt, dass das Nachdenken über die Formen, Leistungen und auch Folgen digitaler Technologien mit der Erkundung das menschlichen Gehirns und der menschlichen Psyche einhergeht.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2020
Digitale Dystopien
168 Seiten

Falsche Welten?

Simulierte Realitäten im Film

12 Seiten | Autor: Martin Hennig

Wenn Spielfilme digitale oder phantastische Simulationstechnologien und simulierte Räume in ihren Auswirkungen auf Subjekt und Gesellschaft verhandeln, fallen sie in der Regel in das Muster der Dystopie und problematisieren die Grenze zwischen Realität und Virtualität. Gerade angesichts des digitalen Wandels der Gesellschaft stellt sich allerdings die Frage, inwiefern sich abseits dieses Grundschemas diachrone und synchrone Differenzen in der Bewertung von spezifischen Qualitäten simulierter Welten finden lassen. Martin Hennig unternimmt in diesem Text einen Gang durch die Geschichte des Simulationsfilmes, wobei er unterschiedliche Ausformungen des Verhältnisses zwischen Simulation und Realität mit Michel Foucaults Modell der Heterotopie systematisiert. Die leitenden Fragen dabei sind: Was für Gefahren und Potenziale von simulierten Welten werden in der Filmgeschichte verhandelt? Inwiefern sind auch Unterschiede zu diagnostizieren – in Abhängigkeit von den jeweilig verhandelten technologischen Grundlagen und Gesellschaftsentwürfen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2020
Digitale Dystopien
168 Seiten

Algorithmen, die zur Lust zwingen

Ermüdende Erotik in „It Follows“ und „Cam“

15 Seiten | Autor: Johannes Dreyer

Die New Economy verabschiedet sich von vorgefertigten Karrierepfaden. Sie visiert das Individuelle an, muss aufgrund der algorithmischen Strukturen, auf denen sie gründet, letztlich aber alle Akteur_innen denselben Optimierungsimperativen unterwerfen. Das schlägt sich nicht zuletzt in der Sphäre der Erotikökonomie nieder. Sexuelle Devianz und libertäres Lustleben können nur bis zu einem bestimmten Grad den persönlichen Präferenzen der Menschen folgen. Johannes Dreyer analysiert in diesem Text, wie zeitgenössische Horrorfilme auf diese Entwicklungen reagieren. Die Aussicht, mit ungehemmtem Genussleben ihren Unterhalt bestreiten zu können, macht die porträtierten Figuren zu ihren eigenen Ausbeuter_innen. Sie scheinen die Steigerungsdynamiken der digitalisierten Welt so sehr internalisiert zu haben, dass eine Unterscheidung zwischen persönlichen Vorlieben und technischen Vorgaben zunehmend schwerer wird.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2020
Digitale Dystopien
168 Seiten

Stratifikation in der digitalen Bewertungsgesellschaft

Eine Fallanalyse der Folge „Nosedive“ aus der SF-Serie „Black Mirror“

14 Seiten | Autor: Jonathan Kropf

Jonathan Kropf fokussiert in diesem Text eine Perspektivverschiebung innerhalb der Forschung zu digitaler Ungleichheit, die die infrastrukturelle Verfasstheit digitaler Räume als Instrument der Herstellung, Reproduktion oder Veränderung von Ungleichheitsmechanismen begreift. Er unterscheidet Ansätze, die primär an algorithmischen Vorsortierungen ansetzen, von solchen, die Infrastrukturen in einem weiteren Sinne in den Blick nehmen. Der Autor konfrontiert die entsprechenden Diagnosen und Analysen exemplarisch mit ihrer fiktionalen Bearbeitung. Dafür wird die Folge „Nosedive“ der britischen TV-Serie „Black Mirror“ in Anlehnung an Verfahren der hermeneutisch-wissenssoziologischen Videoanalyse untersucht. Die Ergebnisse werden auf den aktuellen Diskurs über „Fairness“, „Accountability“ und „Transparenz“ im Internet bezogen. Abschließend plädiert Kropf für eine Perspektive, die an der Gestaltung digitaler Bewertungsinfrastrukturen ansetzt.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2020
Digitale Dystopien
168 Seiten

Wenn Zukunft zu optimierter Gegenwart verkommt

Eugen Ruges Roman „Follower“ zwischen Dystopie und postdigitaler Utopie

12 Seiten | Autor: Stephanie Freide, Thomas Jung

Zukunftsentwürfe durchziehen die Literaturgeschichte wie Tweets das digitale Zeitalter. Als Utopien melden sie paradiesische Zustände, als Dystopien schlagen sie Alarm. Den Ausgang bildet hier wie da eine Diagnose der Gegenwart. Davon findet sich in Eugen Ruges Roman „Follower“ (2016) zuhauf. Im Mittelpunkt des Erzählens aber stehen der Mensch und sein Verhältnis zur Welt und zu sich selbst – mal als Herrschender über Technik, Kultur und die eigene Natur, mal als Beherrschter, der der Technik oder einer anonymen ökonomischen und/oder politischen Macht ausgeliefert ist. Heute scheint diese Trennung von Herrschendem und Beherrschtem nicht mehr trivial. Kapitalismus- und globalisierungskritische Analysen der Soziologie, Philosophie und Kulturwissenschaften legen Herrschaftsmechanismen offen, die sich scheinbar unbemerkt in das Selbst einschreiben. Es geht um Optimierung, Effektivierung und Quantifizierung des Individuums. Es geht um Selbstausbeutung. Selbstinszenierungspraktiken inklusive. Herrschende sind gleichzeitig Beherrschte. Sie wohnen im selben Haus. Ihre Untermieter sind Algorithmen, ihre Nachbarn Follower.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2020
Digitale Dystopien
168 Seiten

Berliner Debatte Initial 1 | 2020

Digitale Dystopien

ISBN 978-3-947802-49-4 | ISSN 0863-4564 | 168 Seiten

Die Covid-19-Pandemie rückt die Möglichkeiten und Chancen digitaler Technologien in den Vordergrund. Kein Anlass mehr zur Kritik, kein Grund zur Sorge? Der Themenschwerpunkt „Digitale Dystopien“ stellt die dunklen Seiten der Digitalisierung in den Mittelpunkt und fragt nach ihrer Reflexion in zeitgenössischen Zukunftsentwürfen. In den 12 Beiträgen des Heftes werden digitale Dystopien in Literatur und Film im Rückgriff auf soziologische Zeitdiagnosen und philosophische Theorieangebote untersucht. Außerdem werden kultur- und gesellschaftskritische Impulse aus Literatur und Film aufgegriffen, um einzelne Aspekte der Digitalisierung und ihrer gesellschaftlichen und politischen Folgen zu analysieren. Schließlich werden technische Voraussetzungen und ethische Implikationen der Digitalisierung diskutiert.

Eine Leseprobe des Heftes finden Sie hier: LESEPROBE

Inhalt

Besprechungen und Rezensionen 4/2019

(1) Wladislaw Hedeler: Nichts ist so unvorhersehbar wie die Vergangenheit. Jahrhundertgeschichte als Familiengeschichte (S. 146-150); (2) Anja Schindler: Die drei Leben des Meir Schwartz. Besprochen von Wladislaw Hedeler (S. 150-152); (3) Philipp Ther: Das andere Ende der Geschichte. Rezensiert von Dieter Segert (S. 153-154); (4) Rolf Reißig: Transformation von Gesellschaften. Rezensiert von Michael Thomas (S. 155-157); (5) Hannes Giessler Furlan: Verein Freier Menschen? Rezensiert von Roland Götz (S. 158-160)

Schlagworte:

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2019
30 Jahre
166 Seiten

Der Geschenkpaketverkehr und seine historische Bedeutung

12 Seiten | Autor: Konstanze Soch

In diesem Aufsatz zeigt Konstanze Soch, welche Bedeutung der Geschenkpaketverkehr zwischen Ost und West vor und nach 1989/90 hatte. Für den Kontakt zwischen „hüben“ und „drüben“ waren die Päckchen und Pakete, die zwischen der DDR und der BRD versandt wurden, von großer Bedeutung. Mit der deutschen Vereinigung veränderte sich die Situation jedoch grundlegend.

Schlagworte: DDR | BRD | Post | Pakete | Päckchen | Geschenke

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2019
30 Jahre
166 Seiten

Die Stasi-Akten seit dem 9. November 1989

9 Seiten | Autor: Saskia Weise-Pötschke

2019 wurde in den Medien und im Bundestag der Fortbestand der Bundesbehörde für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR diskutiert. Saskia Weise-Pötschke nimmt diese Debatte zum Anlass, sich genauer anzuschauen, welcher Personenkreis sich dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung überhaupt für die Stasi-Akten interessiert. Besteht ein aktuelles Interesse auch über den öffentlichen Diskurs hinaus oder gerät das papierreiche Erbe der Stasi langsam in Vergessenheit? Zur Beantwortung dieser Fragen analysiert die Autorin die Antragszahlen der BStU sowie das Antwortverhalten im ALLBUS-Datensatz zur individuellen Stasi-Vergangenheit seit der Wiedervereinigung.

Schlagworte: DDR | 1989 | Staatssicherheit | Stasi | Aufarbeitung

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2019
30 Jahre
166 Seiten

Strukturwandel als Demokratiefrage

Der Lausitzer Kohleausstieg, ein Ausstieg aus der Transformationsblockade?

Jeremias Herberg, Konrad Gürtler und David Löw Beer fragen, inwieweit der Strukturwandel im Lausitzer Kohlerevier das Verständnis von Demokratie tangiert und ob mit dem Kohleausstieg ein Ausstieg aus der Transformationsblockade gelingen kann. Ihr Beitrag zeigt, dass die kulturelle und soziale Verankerung der Kohleindustrie in der Region, der verschleppte Strukturwandel, die demografischen Brüche der 1990er Jahre, die Polarisierung zwischen Kohlebefürwortern und -gegnern sowie das rechtspopulistische Unterwandern von Protesten sich in der Lausitz zu einer manifesten Transformationsblockade verdichtet haben. Solange dies beim beabsichtigten Kohleausstieg nicht berücksichtigt wird, könnte sich das „Gelegenheitsfenster“ für eine demokratische Gestaltung dieses Prozesses schnell wieder schließen. Die Lausitz ist ein Modellfall, um auf die entstandenen Brüche und Probleme einer demokratischen Gestaltung eines grundlegenden Strukturwandels hinzuweisen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2019
30 Jahre
166 Seiten