Berliner Debatte Initial

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Berliner Debatte
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Journal

Wenn Sparen zum Laster wird

10 Seiten | Autor: Ulrike Schenk

Mit der Schaffung eines gemeinsamen europäischen Wirtschafts- und Währungsraumes verbanden die Gründerstaaten zwei Hoffnungen: Einerseits wollte man mit dem Euro eine Währung schaffen, die in der Weltwirtschaft eine weit gewichtigere Rolle einnimmt als jede einzelne Landeswährung, die sich der europäischen Währungsunion angeschlossen hatte. Andererseits versprach man sich hierüber eine höhere Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Mitgliedsstaaten wie auch des Euro-Raumes insgesamt. Diese Erwartungen haben sich nur zum Teil erfüllt. Während der Euro an internationaler Akzeptanz gewonnen hat und sich als Fakturierungs-, Anlage- und Reservewährung durchsetzen konnte, haben von der erhofften Wettbewerbsfähigkeit nur einige Mitgliedsstaaten profitieren können.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2011
Globale Sparwut
175 Seiten

Bilanzen der deutschen Einheit und die Wiederkehr von Visionen der Gesellschaftsveränderung

26 Seiten | Autor: Frank Thomas Koch

Die Zahl der Akteure und Institutionen ist Legion, die – mit Blick auf den 20. Jahrestag des Mauerfalls, der Revolution in der DDR und der deutsche Einheit – Analysen, Bilanzen, Gutachten und Expertisen, theoretische Verallgemeinerungen und empirische Befunde zum Aufbau Ost, zum Vereinigungsprozess, zur Lage des vereinten Deutschland vorgelegt hat. So viel Bilanzierung war noch nie. Für die vorliegende Auswahl der Bilanztexte wie für ihre Auswertung ist die Erkenntnis leitend, dass Bilanzierungen – neben einer Vergewisserung über Soll und Haben – immer auch als Form der Verständigung über Perspektiven, Optionen, Zukunft ausgelegt sind. Ausgewählt wurden Texte, die nach Art ihrer Bilanzierung und/ oder ihrer Beantwortung der Frage „(Ost-) Deutschland, was nun?“ deutlich kontrastieren. Soweit die Texte bilanzieren, beziehen sie sich in der Sache und in der Regel – teils positiv, teils produktiv-kritisch – auf eines oder mehrere der übergreifenden Ziele des Vereinigungsprozesses, wie sie etwa in den Jahresberichten der Bundesregierung zum Stand der deutschen Einheit fixiert worden sind. Von daher werden an die Texte drei Fragen herangetragen: –– Welche Ziele des Vereinigungsprozesses bzw. des „Aufbau Ost“ stehen im Mittelpunkt? (Fokus) –– Welche Generalbilanz wird gezogen? –– Was lässt sich als »besonderer Fakt« oder als »besondere Deutung« an der Bilanz hervorheben?

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2011
Populismus
160 Seiten

Norman M. Naimark: Stalin und der Genozid

2 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler

Die amerikanische Originalausgabe dieses Buches erschien 2010 unter dem Titel „Stalin‘s Genocides“ bei Princeton University Press. Der Text basiert auf einem Vortrag, den der Autor im Rahmen der „Stanford-Suhrkamp Lecture“ am 3. Dezember 2009 in der Berliner Repräsentanz des Suhrkamp-Verlages gehalten hat. Einen Auszug aus diesem Vortrag hat Norman N. Naimark dieser Zeitschrift zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Dieser Beitrag folgt zum Teil dem Text der Einleitung, dem 1. Kapitel, das die Diskussion um den Genozid resümiert und dem Schlussabschnitt des Buches „Stalins und Hitlers Verbrechen“, der dem Vergleich beider Diktaturen gewidmet ist.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2011
Populismus
160 Seiten

Jan Fuhse, Sophie Mützel (Hg.): Relationale Soziologie.

Zur kulturellen Wende der Netzwerkforschung

3 Seiten | Autor: Jörg Nicht

Die Netzwerkforschung ist in jüngster Zeit zu einem weit verbreiteten Paradigma sozialwissenschaftlicher Forschung avanciert. In verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen finden ihre Methoden der Analyse sozialer Strukturen und Beziehungen Anklang und Verwendung. Doch der methodischen Attraktivität scheint ein gewisses Theoriedefizit gegenüberzustehen. So lautet denn auch die Kritik an der Netzwerkforschung, sie sei theoretisch uneigenständig und beliebig. Vor diesem Hintergrund hat die Arbeit an einer soziologischen Netzwerktheorie in den letzten Jahren an Fahrt gewonnen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2011
Populismus
160 Seiten

Helge Peukert: Die große Finanzmarktkrise

4 Seiten | Autor: Ulrich Busch

Die ganze Wahrheit über die „große Krise“ seit 2007, die erste wirklich globale Finanzkrise seit dem Zweiten Weltkrieg, erschließt sich erst, wenn man den Charakter der gegenwärtigen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung als Finanzmarktkapitalismus begreift. Dann wird deutlich, dass diese Krise, so viele Facetten sie in konjunktureller, struktureller, institutioneller, psychologischer und politischer Hinsicht auch aufweist, im Kern eine Finanzmarktkrise ist, deren tiefste Ursache in der „Finanzialisierung“ (P. Sweezy) von Wirtschaft und Gesellschaft, in der Dominanz der Finanzsphäre über die Produktion, zu sehen ist. Dies zeigt sich auch darin, dass das Epizentrum der Krise in den USA und in Westeuropa liegt, den am stärksten finanzialisierten Wirtschaftsräumen der Welt, und dass das Ende der Krise gerade dort auf sich warten lässt.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2011
Populismus
160 Seiten

Öl und Bewusstseinswandel

Amerika nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko

14 Seiten | Autor: Roland Benedikter

Am 20. April 2010 explodierte und sank die Bohrinsel „Deepwater Horizon“ 80 km vor der amerikanischen Küste südlich von Louisiana. Dabei kamen elf Menschen ums Leben, 23 wurden verletzt. Danach flossen bis zur Abdichtung des Lecks zwischen dem 4. und 6. August 2010 täglich zwischen 7 und 8,5 Millionen Liter Erdöl ins Meer, nach vorsichtigen Schätzungen insgesamt 780 Millionen Liter. Das entspricht in etwa einer Ölmenge, die ausgetreten wäre, wenn sich eine Tankerkatastrophe wie die bisher größte, die der „Exxon Valdez“ im Jahr 1994, über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten alle viereinhalb Tage wiederholt hätte. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass das Leck auch nach seiner Abdichtung und zusätzlichen Entlastungsbohrungen zur Stabilisierung der Versiegelung noch Jahre lang Probleme bereiten könnte. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Quell- und Entlastungsbohrungen bis zu 4.000 m unter den Meeresboden reichen und Abdichtungen noch nie in so großer Tiefe vorgenommen wurden. Voraussichtlich werden sich auch noch in Jahren Rückstände an Öl und Bekämpfungschemikalien im Meer befinden, die Fauna und Flora schädigen. Das massive Fische- und Artensterben an der Golfmündung des Mississippi mit Millionen toter Fische innerhalb weniger Tage im September 2010 – also mehr als einen Monat nach der Erstabdichtung des Lecks – könnte davon ein Vorbote gewesen sein.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2011
Populismus
160 Seiten

Die Verdinglichung der Demokratie

Entfremdung und Verdinglichung im Übergang zur Postdemokratie

11 Seiten | Autor: Veith Selk

Entfremdung und Verdinglichung sind Schlüsselbegriffe kritischer Theorie. Auch wenn sie, sprachphilosophisch oder anerkennungstheoretisch reformuliert, wieder in der Diskussion sind, stehen sie schon etwas länger nicht mehr im Mittelpunkt der Theoriebildung. Vor allem die Kritik des bewusstseinsphilosophischen und subjektzentrierten Paradigmas in der Sozialphilosophie und der Vorwurf des Essentialismus trugen hierzu bei. Dennoch besitzen beide Begriffe heuristisches Potential und können der kritischen Erkenntnis gesellschaftlicher Wirklichkeit dienen. Ich möchte diese These im Folgenden ausführen, am Beispiel des Phänomens der Postdemokratie erläutern und die demokratietheoretische Anschlussfähigkeit deutlich machen. In einem ersten Schritt werde ich die Schlüsselkonzepte der Entfremdung und Verdinglichung kurz in ihrer theoriegeschichtlichen Herkunft bei Marx, Weber und Lukács umreißen. Anschließend liefere ich mit John Dewey eine Reformulierung dieser beiden Konzepte und nehme dann Bezug auf die Debatte um die „Postdemokratie“.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2011
Populismus
160 Seiten

Missionarische Politik

Ein Beitrag zur Analyse des Populismus

9 Seiten | Autor: José Pedro Zúquete

Kampfgeist, Leidenschaft und die Hingabe an politisch-religiöse Bewegungen, die auf die Rettung der Gemeinschaft und schlussendlich der Welt aus sind, stellen keine Relikte der Vergangenheit dar – sie sind im 21. Jahrhundert quicklebendig. Die zeitgenössische Politik wird, insbesondere in den Medien, regelmäßig als eine Sphäre porträtiert, in der trockene Bürokratie, technokratische Expertise, stumpfsinniger politischer Aktionismus und legalistische Diskussionen den Ton angeben. Politische Parteien gelten nicht als Orte spiritueller Heimstatt und Zukunftsvisionen, sondern eher als Organisationen, die effizienten, eng umrissenen und kurzfristigen Zielen verpflichtet sind. Öffentliche Apathie, Indifferenz und sogar Zynismus gegenüber Politikern sind zu einer landläufigen Klammer demokratischer Politik geworden. Die Politikwissenschaft schließlich wurde von einem rationalistischen Paradigma gepackt und spielt, oft beherrscht durch Kosten- Nutzen-Analysen, die Bedeutung von Glauben, Emotionen und immateriellen Kräften wie Symbolismus in den zwischenmenschlichen Beziehungen herunter.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2011
Populismus
160 Seiten

Populismus in den USA und die Tea Party-Bewegung

12 Seiten | Autor: Karin Priester

Populismus ist ein zyklisches Phänomen, das in den USA in regelmäßig wiederkehrenden Wellen auftritt. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert, als sich im Übergang zum Industriekapitalismus erstmalig populistischer Protest artikulierte, kann man vier große populistische Wellen unterscheiden: Den Agrarpopulismus Ende des 19. Jahrhunderts, den Populismus der 1930er Jahre als Reaktion auf die Große Depression mit dem Aufstieg von Hasspredigern wie Father Coughlin und des umstrittenen Gouverneurs von Louisiana, Huey Long, den linksliberalen New Populism der 1970er Jahre und schließlich den neoliberalen Rechtspopulismus, beginnend mit Henry Ross Perots Reform Party in den 1990er Jahren und seiner jüngsten Erscheinungsform, der Tea Party-Bewegung.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2011
Populismus
160 Seiten

Populismen in Lateinamerika seit den 1990er Jahren

14 Seiten | Autor: Nikolaus Werz

Aus der Sicht der Modernisierungstheorie galt der Populismus als Übergangsphänomen. Allerdings prägen Populisten und Populismen die Politik verschiedener lateinamerikanischer Länder auch im 21. Jahrhundert. Der Aufsatz analysiert die neuen Populismen vor dem Hintergrund historischer Traditionen, um schließlich nach ihren Aussichten zu fragen: Im „konsolidierten Populismus“ Lateinamerikas lassen sich mindestens drei unterschiedliche Phasen unterscheiden (1). Populistische Bewegungen wurden auch deshalb stark, weil der Sozialismus schwach blieb und Parteien teilweise andere Formen annahmen als in Europa (2). Ein Vergleich zwischen den neuen und den historischen Populisten zeigt eine Reihe von Übereinstimmungen und einzelne Unterschiede, die sich vor allem aus dem veränderten gesellschaftlichen Umfeld ergeben (3). Anfang des 21. Jahrhunderts ist von zwei Linken in Lateinamerika die Rede, d.h. einer eher sozialdemokratischen und einer mehr national- oder radikalpopulistischen. Für die These von den zwei Linken sprechen empirische Untersuchungen, vor Ort stößt die Unterscheidung allerdings auch auf Ablehnung (4). Ein Ende der Populismen ist nicht in Sicht: In einer zunehmend multipolaren Welt kann man zumindest in Südamerika von einem Anhalten von populistischen Demokratien ausgehen (5).

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Berliner Debatte 1 | 2011
Populismus
160 Seiten