DDR

Dialektik des Kommunistischen und Bürgerlichen

Die sozialismustheoretischen Grundlagen der Ästhetik Lothar Kühnes

12 Seiten | Autor: Michael Brie

Lothar Kühne hatte ein wissenschaftlich-philosophisches Projekt marxistischer Ästhetik entwickelt, das von bleibender Bedeutung ist, weil es eine radikale Suche formuliert. Durch seine Konsequenz zeigt es auf, was im Rahmen dieses Paradigmas Großes möglich ist und wo die Grenzen liegen. In dem Aufsatz werden die normativen Leitfragen nachgezeichnet, die Kühnes Werk zugrunde liegen: Wie kann die entstandene sozialistische Gesellschaft als werdende kommunistische Gesellschaft gestaltet werden? Welches sind die Maßstäbe, welches die Triebkräfte, welches die hemmenden Formen? Was bedeutet dies für eine kommunistische Ästhetik? Kühnes kommunistische Ideal war radikal emanzipatorisch, doch liegt in ihm zugleich ein Problem: Kühne fasst, wie Marx, dieses als unmittelbare Gesellschaftlichkeit. Der Blick darauf kann helfen, die Leitfragen für Heute im ersten Drittel des 21. Jahrhunderts zu reformulieren, den kategorialen Rahmen neu zu fassen und sich der transformierten ästhetischen Wirklichkeit anders zu stellen.

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Editorial

4 Seiten | Autor: Martin Küpper, Thomas Möbius

Der Themenschwerpunkt „Die Ästhetik des Kommunismus“ ist dem Kulturphilosophen, Ästhetiker und Architekturtheoretiker Lothar Kühne (1931–1985) gewidmet. Mit seinen originären wie originellen Bezügen auf die Marx’sche Theorie, wie etwa der Bestimmung von Arbeit als Gestaltungsprozess, prägte Kühne die Debatten zu Architektur und Stadtplanung sowie die Ästhetik in der DDR. Er verband Ästhetik, verstanden als Gestaltung der materiellen Lebensbedingungen der Menschen, mit der Perspektive des Kommunismus – mit dem Anspruch auf Veränderung der Lebensweise. Es war nicht zuletzt diese Radikalität seines Denkens, die faszinierte und provozierte – und die ihn zu einem wichtigen Bezugspunkt in der Suche nach einem alternativen Verständnis des Sozialismus werden ließ. Was ihn leitete, war die Anteilnahme an einer Bewegung, die aus dem Sozialismus die kommunistischen Konsequenzen für die Ästhetik zieht: Welche gesellschaftlichen Herausforderungen benötigen Ästhetik? Und welche Anforderungen sind an die Ästhetik gestellt, um gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen? Es ging darum, „in der praktischen Lebenstätigkeit und in den materiellen Lebensbedingungen der Menschen die Funktionen ästhetischer Faktoren zu erfassen“. Die Beiträge beleuchten Kühnes Stellung im „intellektuellen Haushalt“ der DDR, die Bildungsgründe und Bezüge seines Denkens und sie fragen danach, wie Kühnes Werk heute, unter anderen gesellschaftlichen Bedingungen als jenen, in denen und für die es entstand, neu gelesen und daran angeknüpft werden kann.

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Berliner Debatte Initial 2 | 2019

Die Ästhetik des Kommunismus – Lothar Kühne

ISBN 978-3-947802-24-1 | ISSN 0863-4564 | 148 Seiten

Der Themenschwerpunkt von Heft 2/2019 von „Berliner Debatte Initial“ ist dem Kulturphilosophen, Ästhetiker und Architekturtheoretiker Lothar Kühne (1931–1985) gewidmet. Mit seinen originären wie originellen Bezügen auf die Marx’sche Theorie, wie etwa der Bestimmung von Arbeit als Gestaltungsprozess, prägte Kühne die Debatten zu Architektur und Stadtplanung sowie die Ästhetik in der DDR. Sein radikaler Anspruch, Ästhetik, verstanden als Gestaltung der materiellen Lebensbedingungen der Menschen, mit der Perspektive des Kommunismus zu verbinden, faszinierte und provozierte – und ließ ihn auch zu einem wichtigen Bezugspunkt in der Suche nach einem alternativen Verständnis des Sozialismus werden. Die Beiträge beleuchten Kühnes Stellung im „intellektuellen Haushalt“ der DDR, die Bildungsgründe und Bezüge seines Denkens und sie fragen danach, wie Kühnes Werk heute, unter anderen gesellschaftlichen Bedingungen als jenen, in denen und für die es entstand, neu gelesen und daran angeknüpft werden kann.

Inhalt

Peter Ruben zum 85. Geburtstag

5 Seiten | Autor: Camilla Warnke

Der Philosoph Peter Ruben wurde am 1. Dezember 2018 fünfundachtzig Jahre alt. Die Umstände in der DDR und nach der deutschen Vereinigung haben es bewirkt, dass er nicht – wie es seiner wissenschaftlichen Leistung angemessen gewesen wäre – gleichsam schulbildend wirken konnte. Dennoch sehen sich viele Philosophen, Geistes- und Sozialwissenschaftler von ihm zu tieferem Nachdenken über wissenschaftliche Probleme und Fragestellungen angeregt. Ab 1955 studierte Ruben Philosophie in Berlin. Nach Vorwürfen, in „staatsfeindliche“ Aktivitäten verstrickt zu sein, musste er 1958 das Studium unterbrechen, konnte es nach „Bewährung in der Produktion“ aber fortsetzen und 1963 abschließen. Camilla Warnke beleuchtet in diesem Artikel die historischen und politischen Kontexte der Inhaftierung Rubens.

Schlagworte: DDR | Philosophie | Marxismus | Peter Ruben

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2019
Der neue Kulturkampf
159 Seiten

Wahrnehmungen in der Dunkelheit

Über Wolfgang Hilbig

13 Seiten | Autor: Maren Lehmann

Maren Lehmann diskutiert am Beispiel des Dichters Wolfgang Hilbig die These, dass Realität ein mehrdeutiger, komplexer Begriff ist, dem kein programmatischer Realismus entsprechen kann. Die Wahrheit der Kunst – hier: der Literatur – kann nur in einer Wahrnehmungssensibilität liegen, die sich jeder Verpflichtung auf eindeutig-einfache Plausibilitäten entzieht.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2018
Krisen der Realität
162 Seiten

Von Hoffnungen, Eigenwilligkeiten und anhaltenden Traditionen

Das 3. Plenum der KP Chinas und die Beziehungen der DDR zur VR China

5 Seiten | Autor: Egon Krenz

Im Dezember 1978 gingen die Nachrichten über das 3. Plenum des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas um die Welt. Wie sind diese Nachrichten in der SED-Parteiführung aufgenommen worden?

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Erschienen in
Welttrends 145 | 2018
Chinas Großer Sprung
72 Seiten

WeltTrends 19 | 1998

Deutsche und Tschechen

ISBN 978-3-931703-20-2 | ISSN 0944-8101 | 208 Seiten

Das Verhältnis zu Tschechien gehört zu den Prioritäten der Ostpolitik der Berliner Republik. Seine produktive Gestaltung bedarf sowohl geduldiger politischer Energien als auch ausreichender historischer Sensibilität. Heute ist es – nicht nur alljährlich zu Pfingsten – ein Schwerpunkt deutscher Europapolitik. Verträge und die Gemeinsame Erklärung von 1997 haben einen soliden politischen Rahmen gesetzt. Jedoch spüren wir in der politischen Realität weiterhin die Last der Geschichte. WeltTrends nimmt sich dieser Thematik an und läßt ausländische Autoren, vor allem tschechische, zu Wort kommen. Inhaltlich konzentrieren sich die Texte auf die „Gemeinsame Erklärung“, deren Zustandekommen und Interpretation, sowie auf den „moralisch-politischen Dissens“ in den Sichten auf die Geschichte. In diesem August jährt sich zum 30. Mal das Ende des „Prager Frühlings“. Ein Aufsatz zu den Beziehungen zwischen der DDR und der CSSR Anfang der 60er Jahre gibt einen aufschlußreichen Einblick in die „brüderlichen Beziehungen“ jener Zeit. Auf dem Streitplatz wird die Asienkrise mit ihren Gewinnern und Verlierern diskutiert. Welche Wege die Außenpolitik des „5. Kontinents“ in Zukunft gehen wird und wie Österreich den Weg in die Europäische Union fand, wird in den freien Beiträgen untersucht. Ausführliche Rezensionen und Konferenzberichte runden das Sommerangebot ’98 von WeltTrends ab.

Besprechungen und Rezensionen 3/2018

(1) Stalin kommt an. Ausstellung und Katalog „Der Rote Gott. Stalin und die Deutschen“, rezensiert von Wladislaw Hedeler (S. 133-136); (2) Utopische Ideenskizzen erwünscht. Pavel Peppersteins Architekturvisionen, rezensiert von Thomas Möbius (S. 137-140); (3) Robert Muschalla (Hg.): Sparen. Geschichte einer deutschen Tugend, rezensiert von Ulrich Busch (S. 140-143); (4) Ann Pettifor: Die Produktion des Geldes. Ein Plädoyer wider die Macht der Banken, rezensiert von Ulrich Busch (S. 144-146); (5) Hans-Christoph Rauh: Philosophie aus einer abgeschlossenen Welt, rezensiert von Michael Thomas (S. 147-150)

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2018
Deutsche sehen die Sowjetunion
150 Seiten

Über Fritz Mierau (1934–2018)

6 Seiten | Autor: Andreas Koziol

Der am 29. April 2018 verstorbene Slawist Fritz Mierau gehörte wohl zu den profundesten Kennern der russischen Literatur und des russischen Exils in Deutschland. In einem Nachruf bedenkt der Schriftsteller Andreas Koziol den Erfahrungsraum und den Erwartungshorizont Mieraus und dessen Arbeit. „‚Welterfahrene Häuslichkeit‘ – das ist der von Dichtern wie Michail Kusmin und Ossip Mandelstam inspirierte Begriff, den Fritz Mierau für sein Weltverhältnis etablierte: Eine dynamische Mischung aus kontemplativer und aktiver Lebensweise, inbegriffen natürlich auch die physische Form der Weltaufnahme, also die Reiseaktivitäten, die in der Regel der Idee für neue Bücher entsprangen und folgerichtig in der Herausgabe und dem Schreiben von Büchern mündeten,“ so Koziol. Jene „welterfahrene Häuslichkeit“, die Klammer, die Mieraus Arbeiten zusammenhält, korrespondierte mit „weltoffener Häuslichkeit“ – so eine weitere Formulierung Mieraus – als praktizierter Lebensweise.

Schlagworte: Sowjetunion | DDR | Literatur | Volk und Welt

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2018
Deutsche sehen die Sowjetunion
150 Seiten

Reise in die Zukunft

Berichte von Deutschen über ihre Fahrten in die Sowjetunion 1946 bis 1955

19 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler

Während es an Untersuchungen zu den in den 1920er und 1930er Jahren verfassten Berichten von Russlandreisenden nicht mangelt, kann von einer vergleichbar gründlichen Erforschung der Reisen in die Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg keine Rede sein. Wladislaw Hedeler führt Untersuchungen über „politische Touristen“ und Emigranten für die unmittelbar nach Kriegsende wiederbelebte Praxis von Delegationsreisen fort. Unter dem Motto „Reise in die Zukunft“ skizziert er, wie die Losung „Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen“ im Nachkriegsdeutschland von den an den Delegationen teilnehmenden Politikern, Partei- und Jugendfunktionären, Architekten, Künstlern, Schriftstellern und Werktätigen eingeübt, propagiert und praktiziert worden ist – ungeachtet der Warnung einiger Gastgeber, das Gesehene nicht zu verabsolutieren.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2018
Deutsche sehen die Sowjetunion
150 Seiten