DDR

Häuslicher Hellenismus in der Metzer Straße

4 Seiten | Autor: Peter Ludewig

Peter Ludewig, Programmierer und Kleinverleger, erinnert sich in seinem Beitrag an die erste Begegnung mit Fritz Mierau 1975 in der Ostberliner Staatsbibliothek und den anschließenden Besuch bei den Mieraus in der Metzer Straße im Prenzlauer Berg. „Das Gespräch in der Bibliothek mündete in eine Einladung zu den Mieraus. Es war eine Einladung in das Paradies tätigen Geistes. … Das Zimmer strahlte zugleich die Atmosphäre von Häuslichkeit und Weltoffenheit aus. Es war die Atmosphäre jenes ‚häuslichen Hellenismus‘, die er in seinem Nachwort zu Ossip Mandelstams ‚Hufeisenfinder‘ zitierte.“ Dem ersten Besuch folgten weitere.
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Schlagworte: russische Literatur | DDR

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2020
Fritz Mieraus russisches Jahrhundert
152 Seiten

Die musikalische Zeit

Vier Begegnungen mit Fritz Mierau

4 Seiten | Autor: Antje Leetz

Antje Leetz, Slawistin, Übersetzerin, Publizistin und Rundfunkautorin, erinnert sich in ihrem Beitrag an ihre Zusammenarbeit mit Fritz Mierau in den 1970er Jahren als junge Lektorin für moderne russische Literatur im Verlag Volk und Welt, u. a. bei den von Mierau herausgegebenen Schriften des sowjetischen Literaturwissenschaftlers der Formalen Schule Juri Tynjanow, und gibt einen Einblick in die Beziehung zwischen Mierau und Ralf Schröder, der seit 1966 Lektor für sowjetische Literatur bei Volk und Welt war.
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Schlagworte: Sowjetliteratur | DDR

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2020
Fritz Mieraus russisches Jahrhundert
152 Seiten

Ihn lockte die „Musik des Alltags“

Erinnerungen an Fritz Mierau und unser Interesse für Sergej Tretjakow

8 Seiten | Autor: Klaus Völker

Klaus Völker hatte als Dramaturg mit Horst Zankl 1975 am Theater am Neumarkt in Zürich Sergej Tretjakows Stück „Brülle, China“ in der Neuübersetzung von Fritz Mierau inszenierte. In seinem Beitrag beschreibt er ihr beider Interesse an Tretjakow und für die sowjetische Avantgarde. „Mierau mit seinem Faible für radikale, aber immer ins Offene blickende revolutionäre Denker und Künstler, war ein parteiloser Bolschewik, in der Schule von Andrej Bely, Brecht und Benjamin erzogen, für die der moderne Autor idealerweise als Ingenieur und Philosoph figurierte. Die Spuren permanenter Revolution verfolgte er von Blok, Majakowski, Tretjakow bis zu Franz Jung und Pawel Florenski.“
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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2020
Fritz Mieraus russisches Jahrhundert
152 Seiten

Am Rande

2 Seiten | Autor: Fritz Mierau

Dieser Text entstand anlässlich eines Workshops zur Rezeption Sergej Tretjakows im deutschsprachigen Raum Ende Mai 2014 an der Universität Zürich. Fritz Mierau zieht in dem Text ein Resümee des Workshops und stellt diesem die eigene Beschäftigung mit Tretjakow zur Seite: „Selber favorisierten wir des Russen Utopie der Beholfenheit, die ihn in unserer Wahrnehmung neben den deutschen Expressionisten, späteren Dadaisten Franz Jung stellte. Unter den Elixieren, die das Leben in der DDR erträglich, gar ersprießlich, wenn nicht überhaupt möglich machten (Übersetzen etwa!), wirkte die Kunst der russischen Moderne samt ihrer Ahnen am erquickendsten.“
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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2020
Fritz Mieraus russisches Jahrhundert
152 Seiten

Jung-Journal 1988/1989

12 Seiten | Autor: Fritz Mierau, Sieglinde Mierau

Von November 1988 bis Oktober 1989 führten Sieglinde und Fritz Mierau ein „Jung-Journal“, ein Arbeitstagebuch, in dem sie ihre Beschäftigung mit Franz Jung festhielten. Im Rückblick schrieb Fritz Mierau zu ihrem „Jung-Journal: „In der Zeit des Zusammenbruchs der DDR geisterte Franz Jung durch unser Tagwerk wie nie zuvor. Vielleicht sollten wir in ihm unseren heimlichen Begleiter durch die Gefahren und Verführungen erkennen, die bei der schleichenden Auflösung eines Staatswesens drohen. Auf jeden Fall hat er uns mit seinen Erfahrungen aus mehreren ähnlichen Zusammenbrüchen im 20. Jahrhundert nach Kräften beigestanden.“ Aus dem „Jung-Journal“ ist hier ein Auszug veröffentlicht. Ergänzend zum „Journal“ bringen wir Notizen Mieraus zum Konzept seines Buches „Das Verschwinden von Franz Jung“.
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Schlagworte: Franz Jung | DDR | Andrej Platonow

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2020
Fritz Mieraus russisches Jahrhundert
152 Seiten

Fritz Mierau auf dem Weg zu einer Biographie von Franz Jung

7 Seiten | Autor: Wolfgang Storch

In seiner Biographie des expressionistischen Schriftstellers, Revolutionärs und Anarchisten Franz Jung „Das Verschwinden von Franz Jung“ (1998) schreibt Fritz Mierau: „Am Anfang stand die Freundschaft mit Cläre Jung. ‚Kommt nur gleich zu uns nach Pankow‘, sagte sie beim ersten Anruf im Sommer 1958 […]. 1958 hatte man natürlich nicht an neue Jung-Ausgaben gedacht und schon gar nicht an eine Jung-Biographie. Es ging damals um die alten Ausgaben von Jungs Rußland-Büchern, die in Bibliotheken schwer zu haben waren.“ Der Dramaturg, Regisseur und Kurator Wolfgang Storch zeichnet in seinem Beitrag Mieraus Weg zu einer Biographie von Franz Jung nach. Mierau sah, wie er 1977 an Cläre Jung schrieb, in Jung „eine deutsche Antwort auf den Typ Sergej Tretjakow“: „Die ständige Überschreitung der Grenzen des Erreichten, die Ausbildung der Denk-, ja Glückstechnik, das Autobiographisch-Operative seines Schreibens, der Fourierismus seiner Theorie der Leidenschaften – alles erinnert an den Russen, nur das es in anderem Amalgam heraustritt, z. B. ohne die ambivalente Orthodoxie des Tretjakow.“
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Schlagworte: Franz Jung | DDR | Sowjetunion | Russland

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2020
Fritz Mieraus russisches Jahrhundert
152 Seiten

„Eine neue Art des Umgangs untereinander anstreben“

Tatjana Hofmann im Gespräch mit Fritz Mierau

11 Seiten | Autor: Fritz Mierau, Tatjana Hofmann

Sergej Tretjakow war unser Verbindungsmann. Ich habe mich dafür interessiert, wie Fritz Mierau ihn einordnet. Im Zuge unseres Austausches über diesen sowjetischen „Bogenüberspanner“ habe ich Fritz Mierau und seine Frau Sieglinde in Berlin, in ihrer Wohnung unweit des Alexanderplatzes, in den Sommern 2013 und 2014, als dieses Gespräch entstand (am 28. August 2014), besucht. Fasziniert von der unermüdlichen Lebenswidmung der beiden an die Literatur, bat ich Fritz Mierau um einen Rückblick auf seine Entwicklung als Slawist, Querdenker, Intellektueller. Mich interessierte die Atmosphäre, Perspektive, Begeisterung dieses Mannes für russische Literatur des 20. Jahrhunderts und ihre Verbindungen zu Deutschland.
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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2020
Fritz Mieraus russisches Jahrhundert
152 Seiten

Fritz Mierau: Ein Bio-Interview – geführt von Dietmar Hochmuth

4 Seiten | Autor: Fritz Mierau, Dietmar Hochmuth

Von 2006 an führte der Filmemacher und Verleger Dietmar Hochmuth mit Fritz Mierau Filminterviews. So entstand ein, naturgemäß unvollständiges, Filmporträt, an dem Hochmuth und Mierau über drei bis vier Jahre arbeiteten, von insgesamt 17 Stunden Länge. Der Text ist die Abschrift eines montierten Ausschnitts von 15 Minuten, der anlässlich von Fritz Mieraus 85. Geburtstag im Mai 2019 im Berliner Kino Brotfabrik zur Aufführung gelangte. Er wurde im Interesse der Lesbarkeit leicht redaktionell bearbeitet. Der Titel bezieht sich darauf, dass Mierau sich ein halbes Leben lang mit Sergej Tretjakow befasst hat, der das Genre des „Bio-Interview“ entwickelte und kultivierte.
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Schlagworte: Slawistik | DDR | Sowjetunion | Russland

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2020
Fritz Mieraus russisches Jahrhundert
152 Seiten

Berliner Debatte Initial 3 | 2020

Fritz Mieraus russisches Jahrhundert

ISBN 978-3-947802-51-7 | ISSN 0863-4564 | 152 Seiten

Der Slawist Fritz Mierau (1934–2018) bezeichnete das 20. Jahrhundert als „russisches Jahrhundert“. Mit seiner Arbeit als Übersetzer, Herausgeber und Literaturhistoriker vermittelte er wie kein anderer die russische Moderne in der DDR und darüber hinaus. Seine Editionen holten verfemte und vergessene Autor*innen zurück, rückten literaturgeschichtliche Zusammenhänge in den Blick. Der Themenschwerpunkt dokumentiert die Beiträge einer Vortragsreihe zu Fritz Mierau, die im Mai 2019 in Berlin stattfand, dazu kommen Texte von Fritz Mierau aus dem Nachlass. Außerdem im Heft: Judith Zander erklärt, warum ihr neuer Roman „Johnny Ohneland“ heißt, Rachid Boutayeb diskutiert die kolonialen Wurzeln des Salafismus, Hans Geske deutet das Werk von Robert Michels neu und Anselm Küsters fragt, wie das europäische Wettbewerbsrecht auf Big Data reagiert.

Schlagworte: Literatur | Russland | Sowjetunion | DDR | Slawistik

Inhalt

1950 – Das erste Jahr deutscher auswärtiger Politik

Die Deutsche Demokratische Republik

6 Seiten | Autor: Joachim Krüger

Als im Herbst 1949 die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik an die Stelle des Deutschen Reiches traten, gab es auch zwei deutsche Stimmen in den internationalen Beziehungen. In der „Nachkriegsgeschichte Deutschlands“ wurde wieder deutsche Außenpolitik praktiziert. Diplomaten zweier deutscher Staaten agierten von nun an über vier Jahrzehnte weltweit für die deutsche Nation. Wie begann der Start in die Weltpolitik im Jahre 1950? In diesem Beitrag geht es um das „erste Jahr“ auswärtigen Handelns der DDR, im nächsten Heft um das erste Jahr der BRD.

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Erschienen in
Welttrends 168 | 2020
30 Jahre Berliner Außenpolitik
72 Seiten