Afrika

Wie weit reichen Bajonette?

Gewalt und koloniale Herrschaft in Afrika

Die Errichtung europäischer Kolonien auf anderen Kontinenten ging selten friedlich und in gegenseitigem Einvernehmen einher. Die Inbe- sitznahme fremder Territorien und die Aufrechterhaltung der Kontrolle beruhte auf der konsequenten Nutzung überlegener Militärtechnologie. Vor diesem Hintergrund wird der Kolonialismus, insbesondere im 19. und 20. Jahrhundert, als Gewaltsystem begriffen: Kolonialismus beruhte zuallererst „auf den Bajonetten“. Bei der Inbesitznahme von Kolonien, die zumeist gleichbedeutend mit einer bewaffneten Eroberung war, und bei der Niederschlagung von Aufständen trifft dies sicherlich uneingeschränkt zu. So auch im südlichen Afrika, das hier Fallbeispiel ist.

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Erschienen in
Welttrends 195 | 2023
Europa global
72 Seiten

WeltTrends 195 | 2023

Europa global

Anfang und Ende
Herausgeber: Majd El-Safadi

ISBN 978-3-949887-06-2 | ISSN 0944-8101 | 72 Seiten

Kann man Lehren aus der Geschichte ziehen? Wenn ja, wie verhält es sich mit der europäischen Geschichte? Kolonialismus und Gewalt in Afrika, maritime Expansionen europäischer Reiche und Aufstiege zu Weltmächten, Spuren der Gewalt und Dekolonisierung. Dazu im Thema. In der Analyse werden der Ukrainekrieg und die Revolution im Iran beleuchtet. Weiterhin finden Sie Beiträge zu Schweden nach der Wahl und zur schwierigen Situation in Mali. Im Kommentar geht es um die Zeitenwende, aber „nur mit Frankreich!“

Inhalt

Kolonialmacht Frankreich

5 Seiten | Autor: Werner Ruf

La Grande Nation et son armée glorieuse – die große Nation und ihre ruhm- reiche Armee – können jährlich am Nationalfeiertag, dem 14. Juli, bewun- dert werden, wenn diese Armee, die Fremdenlegion und Spezialkräfte befreundeter frankophoner Staaten die Champs-Elysées hinunter mar- schieren. Das Gefühl imperialer Größe liegt in der Luft, während Kampf- flugzeuge die Show überfliegen und trikolore Streifen an den Himmel sprühen. All dies ist nicht nur die nostalgische Würdigung vergangener Glorie, das französische Imperium hat noch immer eine reale Grundlage: Es reicht von Guyana in Lateinamerika, wo sich der europäische Welt- raumbahnhof befindet, über die Landmasse der ehemaligen französischen Kolonien in Afrika bis Neukaledonien im Pazifik.

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Erschienen in
Welttrends 194 | 2022
Grande Nation?
72 Seiten

Kenia: Vom Selfmademan zur Selfmade-Nation?

Das Programm des neuen Präsidenten

6 Seiten | Autor: Katrin Voß

„Ich bin der lebende Beweis dafür, dass Träume wahr werden können“. Diese Aussage stammt aus der Antrittsrede des neu gewählten keniani- schen Präsidenten William Ruto. Gehalten hat er sie am 13. September 2022 vor seinen jubelnden AnhängerInnen. Dabei ist sein rhetorisches Muster immer gleich: Mehrfach verweist er in seiner Rede auf seine Her- kunft aus armen Verhältnissen und seine Vergangenheit als „Hustler“, ein Begriff für junge Menschen, die aus finanzieller Not als „Stricher“ jede sich bietende Arbeit annehmen müssen. „Wenn man nur hart arbeite, sei alles zu schaffen und dann sollte mein Beispiel nicht die Ausnahme, son- dern die Norm sein“, versprach Ruto weiter.

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Erschienen in
Welttrends 193 | 2022
Zeitenwende global?
72 Seiten

27. Klimakonferenz in Ägypten

Afrika fordert mehr Unterstützung

4 Seiten | Autor: Georges Hallermayer

Ägypten wird die 27. UN-Klimakonferenz (COP 27) am 6. bis 18. November im Konferenzort Sharm El-Sheikh ausrichten. Wie Ägyp- tens Sonderbeauftragter Wael Aboulmagd erklärte, unternehme sein Land „große Anstrengungen“, die Frage der Entschädigung für wirtschaftli- che Verluste aufgrund von Klimakatastrophen auf die Tagesordnung des Klimagipfels zu setzen. Die Schweizer Informationsagentur Ecofin ver- öffentlichte am 13. September etwa Berechnungen der Afrikanischen Entwicklungsbank, wonach Afrika jedes Jahr etwa 5 bis 15 Prozent seines Bruttosozialprodukts pro Einwohner aufgrund des Klimawandels verliert. Hinzu kommt, wie der ägyptische Außenminister Sameh Shoukry schrieb, dass die afrikanischen Länder zwei bis drei Prozent ihres Bruttosozialpro- dukts jedes Jahr aufzuwenden haben, um Klimaprobleme zu lösen, die sie nicht verursacht haben. Nach Angaben der Afrikanischen Entwicklungsbank haben die afrikanischen Länder zusammen in den Jahren zwischen 2016 und 2019 nur 18,3 Milliarden US-Dollar an Unterstützung bekom- men. Wenn das so weiterginge, werde „von 2020 bis 2030 ein Defizit in der Finanzierung der Klimafolgen in Höhe von jährlich 1.288,2 Milliarden US-Dollar auflaufen.“

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Erschienen in
Welttrends 193 | 2022
Zeitenwende global?
72 Seiten

Renaissance des Populismus in Afrika

Entwicklungsschub oder neoliberaler Regime Change?

5 Seiten | Autor: Georges Hallermayer

Vollzieht sich in Westafrika eine Renaissance des Populismus? Immer, wenn sich Massen gegen die Herrschaft des Kapitals erheben, wird abschreckend der Populismus ins Felde geführt. In Mali und Guinea wird das putschende Militär auf der Straße gefeiert. Sind ihre Führer – als Übergangspräsidenten „durch das Faktische normativ“ legitimiert – popu- listisch? In Mali spielt Choguel Kokalla Maiga eine Doppelrolle als Über- gangspremier und gleichzeitiger Sprecher von M5-RFP, der großen zivilen Widerstandsbewegung, die vor zwei Jahren Präsident Ibrahim Boubacar Keita zum Rücktritt gezwungen hatte.

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Erschienen in
Welttrends 190 | 2022
Populismus im Süden
72 Seiten

Russland und Afrika

Der Ukrainekrieg und die Nahrungsmittelkatastrophe in Afrika

5 Seiten | Autor: Robert Kappel

Russlands Krieg gegen die Ukraine hat Folgen für die gesamte Welt. Insbesondere Niedrigeinkommensländer geraten in die Krise. Nach den Folgen der Pandemie und der Klimakrise wird Afrika erneut in einen von außen verursachten Krisenmodus hineingezogen – mit weiter ansteigendem Hunger und Armut als Folgen.

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Erschienen in
Welttrends 188 | 2022
Ukrainekrieg und globale Spaltung
72 Seiten

Warum das Alte so nah beim Neuen liegt

Afrika in der Koalitionsvereinbarung

3 Seiten | Autor: Robert Kappel

Man wundert sich nicht, dass Afrika im Koalitionskompromiss nureine Randnotiz ist. Es ist auch nicht überraschend, dass so manchein Politiker der Ampelkoalition das Dokument gut findet und dort einpaar Perlen entdeckt. Aber im Grunde ist das Alte das Neue.Der Ampelvertrag strotzt vor Formulierungen wie: Wir haben Lust aufNeues, wir wollen einen Neuanfang auf allen Ebenen. Die bittere Wahrheit ist: Afrika spielt im Koalitionsvertrag eine weitaus geringere Rolle alsin den Vereinbarungen der Vorgängerregierung. Dies hat sicherlich damitzu tun, dass die beiden Neukoalitionäre in ihrem bisherigen Politikverständnis in Sachen Internationalismus und der Kooperation mit Ländern jenseits von Europa kaum Zeichen gesetzt haben. Bei den Grünenklafft hier eine Art Leerstelle und die FDP wirkt eher blass, was Außenund Entwicklungspolitik betrifft. Und die SPD hat bereits in der GroKoagiert, sei es beim Lieferkettengesetz oder dem Compact with Africa. Manhätte einen wirklichen Neubeginn von Grün-Gelb erwarten können, aberda kam nicht viel.

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Welttrends 183 | 2022
Die Welt als System
72 Seiten

Ein Hauch kolonialer Amnesie

Das Berliner Stadtschloss und das Humboldt Forum

4 Seiten | Autor: Henning Melber, Thomas Fues

Im Septemberheft (Nr. 179) schauten Wazi Apoh und Andreas Mehler „vom Rande“ auf das Humboldt Forum und die Restitutionsdebatte hierzulande. Ihr Plädoyer: Die Provinz darf nicht außen vor bleiben, weder hier noch in Afrika. „Das Gespräch von Regierung zu Regierung ist eine Bedingung für die längst fällige Rückgabe geraubter Objekte. Aber dies reicht nicht aus, um Wiedergutmachung für koloniale Verbrechen herzustellen.“ Mit dem Beitrag von Thomas Fues und Henning Melber setzen wir diese Debatte in WeltTrends fort.

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Erschienen in
Welttrends 181 | 2021
Indo-Pazifik
72 Seiten

Neues Orchester, neue Töne, altbekannte Instrumente

Bidens Afrikapolitik

6 Seiten | Autor: Georges Hallermayer

Lässt sich der Vertrauensverlust, den die Trump-Präsidentschaft hinterließ, rückgängig machen? Der Elefant Trump hat den Porzellanladen „Shithole“ (Drecksloch) Afrika verlassen. Es obliegt seinem Nachfolger, „Trumps skandalträchtige Afrika-Ignoranz“ vergessen zu machen. Ist es Biden im vergangenen halben Jahr mit seiner Charmeoffensive gelungen, ein neues Kapitel aufzuschlagen?

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Erschienen in
Welttrends 179 | 2021
US-Außenpolitik mit Biden
72 Seiten