2008

Der Bazaar von Teheran – Sozialer und kultureller Wandel in Iran

11 Seiten | Autor: Mehri Bahar

Dieser Beitrag diskutiert den sozialen Wandel, dem die iranische Gesellschaft ausgesetzt gewesen ist, am Beispiel des Teheraner Bazaar. Als wichtigster Faktor wird dabei der Einfluss von Massenmedien auf den Bazaar gesehen. Ihnen kommt besondere Rolle beim Übergang von der Tradition in die Moderne zu. So versteht die Autorin die sozialen und kulturellen Veränderungen in Teheran als Folge der Vorgänge im Bazaar.

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Erschienen in
Welttrends 58 | 2008
Regionalmacht Iran
160 Seiten

Nizza Forever!

EU-Eliten auf der Suche nach einem neuen Volk

2 Seiten | Autor: Jochen Franzke

Die Ablehnung des Lissabonner Vertrages durch die Mehrheit der Iren bestätigt erneut, dass die Krise zwischen dem Souverän und der politischen EU-Elite nicht beendet ist. Unter dem Zwang, einen für nunmehr 27 Mitgliedsstaaten akzeptablen Kompromiss zu erzielen, ist der sogenannte EU-Reformvertrag zu einem unlesbaren Monstrum verkommen. Möglicherweise können diesen einige speziell geschulte Juristen verstehen, aber sicher nicht die Unions-Wahlbürger. Das hat aber auch sein Gutes. Dieser Vertrag spiegelt ziemlich unverblümt das bürokratisch-technokratische Europaverständnis einer der gesellschaftlichen Realität entrückten politischen Elite wider, die sich im europäischen System der organisierten Unverantwortlichkeit gemütlich und gut alimentiert eingerichtet hat. Den irischen Wählern ist also zu danken, dass sie für einen kurzen Augenblick ein klares Licht auf diese unerträglichen Verhältnisse geworfen haben.

Schlagworte: EU

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Erschienen in
Welttrends 61 | 2008
Widerstand und Wandel - Soziale Bewegungen in Süd- und Mittelamerika
144 Seiten

Doppelkopf

2 Seiten | Autor: Attila Király

In Deutschland hat es Tradition, dass es zwei Außenpolitiken gibt. Das war in der Regel auch räumlich getrennt, etwa zwischen Wien und Berlin oder zwischen Bonn und Berlin. Heute sind die beiden Orte näher aneinander gerückt: beide liegen in Berlin, der eine das Bundeskanzleramt in der Willy- Brandt-Straße, der andere das Auswärtige Amt, in der alten Mitte von Berlin am Werderschen Markt. Aber bräuchte dieses Deutschland in der Welt von heute nicht eine in sich schlüssige Außenpolitik? Schon, schon. Vielleicht jedoch bestimmt das Sein der Großen Koalition das Bewußtsein. Und jeder der Groß-Koalitionäre glaubt, er tue das Richtige, nur versteht der jeweils andere das nicht.

Schlagworte: Deutsche Außenpolitik

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Erschienen in
Welttrends 61 | 2008
Widerstand und Wandel - Soziale Bewegungen in Süd- und Mittelamerika
144 Seiten

Brennglas „Antiterrorstrategie“

Deutschland und der islamische Nachbarraum

32 Seiten | Autor: Arne C. Seifert

Vor Europas Haustür, und damit auch vor der deutschen, wird es instabiler. Die Zahl der Konflikte ist gestiegen. Sie sind schwieriger und explosiver geworden. Neben dem Nahostkonflikt weitet sich die Konfliktzone nach Iran, Afghanistan und Pakistan aus und droht nun, die Kaukasus-Region und Süd-Westasien zu erfassen. Dies ist Folge einer strategischen Umorientierung der Sicherheitspolitik im westlichen Bündnis. Sie zielt auf globale Hegemonie und damit auch globale Interventionsbereitschaft. Als Folge dieser Politik befindet sich dieser Raum in einem instabilen Zustand.

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Erschienen in
Welttrends 62 | 2008
Zerrissene Türkei
160 Seiten

Interessenwahrnehmung

2 Seiten | Autor: Attila Király

Wie bilden sich außenpolitische Interessen? „Auf den Kanzler kommt es an“, tönte einstmals die CDU. Der alte Feminismus mit Alice Schwarzer an der Spitze meinte, alles würde besser, wenn es Frauen machten. Nun „macht es“ Angela Merkel. Es war Tradition der Bundesrepublik, eigene Interessen stillschweigend wahrzunehmen und auf den internationalen Handel zu achten. Damit wurde die BRD wohlhabend. Als US-Präsident Johnson eine deutsche Beteiligung am Vietnamkrieg forderte, lehnte Bundeskanzler Erhard ab. Präsident Carter forderte angesichts des sowjetischen Einmarsches in Afghanistan einen Wirtschaftsboykott und Bundeskanzler Schmidt antwortete, Deutschland treibe seit tausend Jahren Handel mit Russland. In dieser Tradition stand die Entscheidung Gerhard Schröders, Deutschland beteiligt sich nicht direkt am Irakkrieg. Es blieb Kontinuität, von Schmidt zu Kohl, von Kohl zu Schröder. Es gab eine eigene Linie in den Beziehungen zu Russland, zu China, zum Iran und eigene Akzente im Nahen Osten, die auch die Rechte der Palästinenser einschlossen.

Schlagworte: Deutsche Außenpolitik | USA

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Erschienen in
Welttrends 62 | 2008
Zerrissene Türkei
160 Seiten

Kalter Krieg auf Probe?

2 Seiten | Autor: Hans J. Gießmann

Kein Zweifel, die russische Reaktion auf den von der georgischen Regierung angeordneten Überfall auf die Hauptstadt Südossetiens war unverhältnismäßig. Dass Moskau zudem die gebotene Gelegenheit benutzte, um eigene Pläne für die Sezession Südossetiens und Abchasiens aus der Schublade zu holen, scheint ebenso unstrittig. Jedoch verdient die Kritik an Russland eine Betrachtung im Detail, vor allem weil sie dort unter Verweis auf doppelte Maßstäbe zurückgewiesen wurde. Nach Konsequenzen ist zu fragen, wenn die Eskalationsspirale wechselseitiger Anfeindungen ihre Fortsetzung findet.

Schlagworte: Russland | Georgien | NATO

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Erschienen in
Welttrends 63 | 2008
Geopolitik Ost
144 Seiten

Geldsachen und die Macht

2 Seiten | Autor: Attila Király

Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt“, sagte man früher. Es sollte beruhigend wirken für diejenigen, die nicht so viel davon hatten. Jetzt beunruhigen die Turbulenzen der Finanzmärkte. In der Süddeutschen Zeitung schreibt Heribert Prantl: „Die Form des Kapitalismus, die man ‚Turbo-Kapitalismus‘ genannt hat, widerlegt, zerlegt und besiegt sich gerade selbst.“ In der Frankfurter Rundschau heißt es, jeder der sehen und lesen könne, müsse vom Glauben abfallen, „vom Glauben an die Überlegenheit freier Märkte“. Die Soziologin Saskia Sassen vergleicht die Finanzspekulanten mit einem „Floh, der von einem Wirt zum nächsten hüpft“. US-Senator Jim Bunning aus Kentucky erklärt: „Der freie Markt ist tot.“ Das niederländische NRC Handelsblad stellt fest: „Der Nachsommer 2008 wird in die Geschichte eingehen als der Moment, an dem die letzte politische Ideologie des 20. Jahrhunderts ihren Untergang erlebte. Rund zwanzig Jahre nachdem der Kommunismus definitiv besiegt schien, erscheint auch der Sieger von damals als Verlierer. Beide Lager des Kalten Krieges haben versagt. Es wird noch ein paar Jahre dauern, bis sich der Bankrott auskristallisiert. Dann wird das 20. Jahrhundert definitiv vorbei sein, genauso wie es bis 1914 dauerte, bis das 19. Jahrhundert vorbei war.“

Schlagworte: Finanzpolitik | USA

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Erschienen in
Welttrends 63 | 2008
Geopolitik Ost
144 Seiten

Polen zwischen Deutschland und Russland

7 Seiten | Autor: Beata Wilga, Dariusz Waldziński

Die historischen Erfahrungen belasten die Beziehungen zwischen Polen, Deutschland und Russland. Der Georgienkrieg ebnete jedoch die bisherigen Unterschiede sowohl im Verhalten Deutschlands als auch Polens gegenüber Russland ein und ließ das in Berlin vertretene Konzept „Wandel durch Annäherung“ scheitern. Eine neue deutsche Ostpolitik wird nötig, so die polnischen Autoren.

Schlagworte: Polen | Deutschland | Russland | Geopolitik

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Erschienen in
Welttrends 63 | 2008
Geopolitik Ost
144 Seiten

Osteuropas Zukunft im geopolitischen Dreieck

12 Seiten | Autor: Heinz Timmermann

Die Zukunft Osteuropas entscheidet sich im Spannungsfeld zwischen Russland und der EU. Die dortigen Staaten lösen sich aus der einseitigen Abhängigkeit eines erstarkten und seine Interessen im postsowjetischen Raum verteidigenden Russland. Ob die EU diese Chance in Osteuropa nutzen kann, hängt davon ab, ob sich die Mitgliedstaaten bereitfinden, ihre wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen in der Region gemeinsam zu verfolgen.

Schlagworte: EU | Russland | Osteuropa | Geopolitik

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Erschienen in
Welttrends 63 | 2008
Geopolitik Ost
144 Seiten

Konstantin Freiherr von Neurath

Diplomatischer Diener vieler Herren

3 Seiten | Autor: Siegfried Schwarz

Am 30. Januar 1937 feiert Hitler in einer Kabinettssitzung den vierten Jahrestag seiner „Machtergreifung“. Aus diesem Anlass verleiht er allen Ministern das „Goldene Parteiabzeichen“. Als Erstem überreicht er dem Außenminister das Abzeichen mit den Worten: „Sie, Herr von Neurath, waren der nervenstarke Mann, der mir in allen kritischen Situationen zur Seite stand und auf den ich mich stützen konnte.“ Womit hatte sich Konstantin Freiherr von Neurath die lobende Anerkennung erdient? Von Neurath, 1873 als Sohn eines Gutsbesitzers und Oberstkammerherrn des Königs von Württemberg geboren, war 1901 in den Auswärtigen Dienst eingetreten und hatte 1914 bis 1916 als Botschaftsrat in Konstantinopel amtiert. Er wurde 1919 Gesandter in Kopenhagen und 1922 Botschafter in Rom.

Schlagworte: Deutschland | Diplomatie

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Erschienen in
Welttrends 63 | 2008
Geopolitik Ost
144 Seiten