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Berliner Debatte
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Journal

DDR-Historiographie aus bundesrepublikanischer Sicht

5 Seiten | Autor: Christoph Kleßmann

Der Blick aus der Bundesrepublik auf die DDR-Geschichtswissenschaft war und ist geprägt von jeweils wechselnden politischen Konstellationen. Stärker als aus der Perspektive anderer Länder waren bundesrepublikanische Historiker in ihrer Wahrnehmungsfähigkeit und ihren Urteilen bestimmt vom innenpolitischen Zustand der DDR, vom Zustand der deutsch-deutschen Beziehungen, aber auch von der inneren Situation der Bundesrepublik. In zugespitzter Vereinfachung: erst seit die DDR als eigenständiger Staat und nicht mehr als „Zone“ zur Kenntnis genommen wurde und man sich mit ihr ernsthaft politisch auseinandersetzte, erfolgte auch eine intensivere Wahrnehmung und Diskussion der DDR-Geschichtswissenschaft.

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Die Geschichtswissenschaft in der Vereinigungskrise

5 Seiten | Autor: Jürgen Kocka

Die DDR-Geschichtswissenschaft war eine Geschichtswissenschaft in der Diktatur. Davon wurde sie tief beschädigt. Ihr fehlte das unabdingbare Maß an Autonomie. Die Auswahl des Personals geschah unter starker Berücksichtigung politischer Loyalitätskriterien, das bedeutete wissenschaftlichen Rationalitätsverlust Reise- und Informationsmöglichkeiten wurden arg beschnitten, eine gewisse Rückständigkeit war die Folge. Zensur und andere politisch-administrative Gängelung wirkten zusammen, mangelnde Mobilität und Flexiblität folgten daraus, oft auch ein Mangel an Motivation: es lohnte nicht.

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Geschichtswissenschaft und autoritärer Staat

Ein deutsch-deutscher Vergleich (1933-1990)

8 Seiten | Autor: Georg G. lggers

In dem vorliegenden Aufsatz wird die Geschichtswissenschaft der DDR nicht nur mit derjenigen der Bundesrepublik und beide mit der internationalen Forschung verglichen, sondern auch mit der Geschichtswissenschaft in der NS-Zeit und den Jahren nach 1945. Dieser letztere Vergleich drängt sich auf, obwohl man den SED-Staat keineswegs mit dem NS-Staat gleichsetzen kann. Beide Systeme unterschieden sich nicht nur in ihrer Ideologie, sondern auch in dem Spielraum, den sie für unabhängige Forschung und Meinungsäußerung übrig ließen.

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Das Versagen des ostdeutschen Antifaschismus

Paradoxien von Wissenschaft als Politik

11 Seiten | Autor: Konrad H. Jarausch

Mit dem Sturz des SED-Regimes durch die Bürgerbewegung des Jahres 1989 wurde auch das Geschichtsbild der DDR umgestoßen. Während einige Intellektuelle, wie Rudolf Frey, sich weiter an ihren kommunistischen Glauben klammerten, dieses Geschichtsbild habe „dazu beigetragen, daß die braune Pest bei uns nach 1945 mit Stumpf und Stiel ausgerottet wurde und der Neofaschismus, bis auf Einzelfälle, bei uns keine Basis fand“, distanzierten sich kritische Autoren wie Helga Königsdorf von einem „verordneten mißbrauchten Antifaschismus“, der „gefährlich ist, weilerneuen Faschismus produziert“. Christa Wolf, die sich bereits Mitte der 70er Jahre in ihrem Roman „Kindheitsmuster“ mit diesem Thema beschäftigt hatte, charakterisierte die apologetische Wirkung des antifaschistischen Geschichtsbildes folgendermaßen.

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Emanzipation und lateinamerikanische Identität: 1492 – 1992. Herausgegeben von Bruni Höfer, Heinz Dietrich, Klaus Mayer

2 Seiten | Autor: Frank Unger

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Christine Pries: Das Erhabene- zwischen Grenzerfahrung und Größenwahn. VCH-Verlagsanstalt Acta humaniora

2 Seiten | Autor: Regina Benjowski

Vom Erhabenen zum Lächerlichen sei nur ein Schritt, meditierten Marmontel und Paine längst bevor Napoleon auf seiner Flucht aus Rußland diese Erkenntnis offenbarte. Was aber ist dieses Erhabene, das dem Lächerlichen so nahe?

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Michel Foucault: Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses. Suhrkamp Taschenbuch, Reihe Wissenschaft. Frankfurt a. Main 1989

3 Seiten | Autor: Hartwig Schmidt

Am 2. März 1775 wird ein Mann namens Damiens wegen Vatermord zur öffentlichen Abbitte verurteilt. Das Urteil gebietet, ihm Brust, Arme, Oberschenkel und Waden mit glühenden Zangen zu zwicken. Die Hand, die die Mordwaffe führte, sei mit Schwefelfeuer zu verbrennen. Sodann solle in die von Zangen geöffneten Körperstellen geschmolzenes Blei, siedendes Oel und brennendes Harz eingefüllt werden. Schließlich sei der Verurteilte von vier Pferden zu zergliedern. Dem Chronisten zufolge bereitete die Urteilsvollstreckung erhebliche Schwierigkeiten- statt vier Pferde wurden sechs gebraucht.

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Antonio Gramsei -vergessener Humanist? Eine Anthologie. Zusammengestellt und eingeleitet von Harald Neubert Dietz Verlag. Berlin 1991

2 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler

Wieder war es ein Jubiläum, dieses Mal der 100. Geburtstag Antonio Gramscis (1891 -1937), das den Dietz Verlag veranlaßte, eine Auswahl des in Deutschland weitgehend unerschlossenen Werkes des italienischen Philosophen herauszugeben. Vor vier Jahren wurde der 50. Todestag Gramscis in ähnlicher Form in Erinnerung gerufen. Die vorliegende Anthologie ist Bestandteil der vielversprechenden und eigentlich längst überfälligen Bibliothek „Soziales Denken des 19. und 20. Jahrhunderts“. Von den vom Verlag angekündigten zwölf Titeln für 1990 und 1991 liegen sieben vor. Die Herausgeber, Übersetzer und Kommentatoren, die in der Bibliothek zu Wort kommen, geben Zeugnis von den Möglichkeiten und den Grenzen sozialwissenschaftlicher und philosophiegeschichtlicher Forschung an der ehemaligen Akademie für Gesellschaftswissenschaften. Wie lange kann die Bibliothek von dem in der Vergangenheit durch die offizielle SED-Geschichtsschreibung verdrängten und tabuisierten Vorrat zehren?

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Wissenschaftliche Konferenz zu Transformationsprozessen sozialistischer Systeme

3 Seiten | Autor: Frank Berg

Am 6. und 7. Dezember 1990 fand am Berliner Institut für Sozialwissenschaftliche Studien (BISS) eine wissenschaftliche Konferenz statt. Sie hatte das anspruchsvolle Thema: „Gesellschaftlicher Wandel in der DDR/Ostdeutschland im Transformationsprozeß ‚realsozialistischer‘ Systeme Osteuropas“. Gegenstand der Debatte waren die sozialen, politischen und subjektiven Umbruchprozesse in der ehemaligen DDR seit dem Herbst 1989, deren Spezifik und Vergleichbarkeit mit Wandlungsprozessen in anderen osteuropäischen Ländern sowie Hypothesen zum Scheitern des „Realsozialismus“ und zur Herausbildung moderner Gesellschaften..

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Geschichtswissenschaft im SED-Staat

Ein Vorbericht

4 Seiten | Autor: Willfried Geßner

„An die Stelle uneigennütziger Forschung trat bezahlte Klopffechterei, an die Stelle unbefangener wissenschaftlicher Untersuchung das böse Gewissen und die schlechte Absicht der Apologetik“ - diese Marxsche Charakteristik einer Wissenschaft, welche nur Symptom statt geistige Bewältigung einer gesellschaftlichen Grundlagenkrise war, trifft zumindest in weiten Teilen den Zustand der Gesellschaftswissenschaften der DDR, die doch das Attribut „marxistisch“ sogar im Titel trugen. Zu Recht wird heute immer wieder darauf insistiert, daß sich auf Marx nicht berufen konnte, wer die Frage, „Ob dieses oder jenes Theorem wahr sei“, durch die ganz andere Frage ersetzte, ob es politisch „nützlich oder schädlich, bequem oder unbequem, polizeiwidrig (sei) oder nicht“ Diese verbreitete Praxis widersprach aber den Marxschen Intentionen in keinem anderen Sinne, als sie die Preisgabe der Wissenschaft schlechthin bedeutete. Eine differenzierte Analyse der DDR-Gesellschaftswissenschaften wird davon auszugehen haben, daß zwischen seriöser Wissenschaft und purer Propaganda eine beträchtliche Grauzone existierte. Gerade um diese ausleuchten zu können, sind die genannten Grenzbegriffe unverzichtbar.

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