Berliner Debatte Initial

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Berliner Debatte
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Journal

Anerkennung und Differenz

Zum Selbstmißverständnis postmoderner Sozialtheorien

6 Seiten | Autor: Axel Honneth

Schon die Entscheidung, die Kategorie der ‚Postmoderne‘ heute sozialphilosophisch ernstzunehmen, bedarf einer gewissen Begründung: der Objektbereich aller Theorien mit diesem Titel ist unklar, ihr konzeptueller Rahmen für eine Analyse sozialer Veränderungsprozesse sicherlich unangemessen und ihr individueller Gestus überdies selbstgefällig, ja unsympathisch. Jede erneute Beschäftigung mit dem modisch gewordenen Konzept macht nur um so drastischer die Unzulänglichkeiten deutlich, die ihm von Beginn an innegewohnt hatten: ob „Postmoderne“ nur eine veränderte Konstellation im kulturellen Bereich oder einen neuen Typus der sozialen Integration kennzeichnen soll, ob mit dem Begriff eher empirische oder eher normative Erklärungsansprüche verknüpft sind und inwiefern die wie auch immer gewandelte Realität auch eine Erneuerung des Theorieverständisses überhaupt erzwingt, sind bislang ungeklärte Fragen. Zunächst im gut überschaubaren Feld der Architektur entstanden, wo sie als Kontrastbegriff zur funktionalistischen Bauweise der Hochmoderne fungierte, hat die Kategorie der „Postmoderne“ auf ihrem Weg durch die Sozial- und Geisteswissenschaften zunehmend an begrifflicher Klarheit verloren, gleichwohl behält sie ihre breitenwirksame, disziplinenübergreifende Suggestivkraft bei, scheint sozialkulturelle Veränderungsprozesse zumindest vage indizieren zu können und einer diffusen Bewußtseinslage zur Sprache zu verhelfen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 7 | 1990
Individualität im Umbruch
106 Seiten

Heutige Entscheidungen und langfristige Visionen

Von der 11. Generalkonferenz der Zukunftsforscher in Budapest

3 Seiten | Autor: Horst G. Strüwing

Die Welt ist unteilbar. Ihre buchstäblich lebenswichtigen Themen - Frieden, Bewahrung der Umwelt, Beseitigung der Armut und soziale Gerechtigkeit für alle - sind eng miteinander verflochten. Die Menschheit durchlebt eine äußerst kritische Zeit der Umgestaltung. Hoffnungsvollen Demokratisierungsprozessen in Mittel- und Osteuropa, ersten echten Abrüstungsverträgen und einer Auflösung des Ost-West-Konflikts stehen dramatisch sich verschlechternde globale Trends gegenüber. Die Mechanismen der internationalen Waren- und Finanzmärkte haben während der letzten Jahrzehnte die Disproportionen zwischen armen und reichen Ländern weiter verschärft. Der kritische Katalog globaler Krisen, die das Oberleben der Menschheit gefährden, ist breit gefächert: Hierzu gehören das sprunghafte Anwachsen der Weltbevölkerung, das die Lösung der ökologischen Probleme erschwert, wenn nicht unmöglich macht, das explosionsartige Wachstum der Städte mit unübersehbaren Folgen für Mensch und Umwelt, die Abholzung der tropischen Regenwälder mit weitreichenden negativen Konsequenzen für das Weltklima und die Weltnahrungsmittelproduktion, die Verknappung der Trinkwasservorräte, die Anreicherung der Atmosphäre mit Kohlendioxid infolge der Verbrennung fossiler Materialien usw. All diese Probleme sprengen den nationalstaatliehen Rahmen und können nur durch international koordinierte sowie interdisziplinäre Anstrengungen gelöst werden.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1990
Globale und Ökonomische Vernunft
109 Seiten

Der Kommunismus des Nehmens und die Erbklage

Streitbare Bemerkungen zum vorstehenden Artikel von Wilhelm Schmidt

4 Seiten | Autor: Ulrich Hedtke

'Ein ganzes kommunistisches Weltwirtschaftssystem geht gegenwärtig an seiner mangelnden Schaffenskraft zugrunde, und da macht uns Wilhelm Schmidt den Vorschlag, den Zusammenhang zwischen der kommunistischen Verfassung und seiner Wirtschaftskraft besser überhaupt erst gar nicht zu diskutieren. Denn das und nichts anderes ist es, was er der Sache nach gegen den Artikel von Peter Ruben geltend macht, der seinerseits im Heft 2 von INITIAL die systeminternen Gründe dafür zu bestimmen sucht, warum wir gescheitert sind. Wilhelm Schmidt dagegen hält es im Grunde nicht für möglich, über diese besondere Frage Erkenntnisse gewinnen zu ''können, und vermittelt uns seinerseits die Konsequenz, die Frage nach den Gründen für das wirtschaftliche Scheitern unseres Systems sei eigentlich ein Scheinthema.'

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1990
Globale und Ökonomische Vernunft
109 Seiten

Soziale Marktwirtschaft - Gegensatz oder Weg zum Sozialismus?

8 Seiten | Autor: Wilhelm Schmidt

Es gehört schon Mut, wenn nicht gar Vermessenheit dazu, in einer Zeit des Zusammenbruchs von Gesellschaftssystemen, die sich als sozialistisch apostrophierten, zu versuchen, Antwort auf die Frage zu geben, was Sozialismus ist. Es geht dabei nicht einfach um die Klärung eines abstrakten Begriffs, sondern darum, wie man sich zu den mehr als 70- oder 40jährigen Bemühungen bestimmter Länder und Ländergruppen verhalten soll, alternative, die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen aufhebende Gesellschaftssysteme zum Kapitalismus zu schaffen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1990
Globale und Ökonomische Vernunft
109 Seiten

Evolution und Entfremdung

Wirtschaftliche Subsysteme und individuelle Lebenswalten in der gesellschaftlichen Entwicklung

12 Seiten | Autor: Rainer Land

Der Zusammenbruch des „real existierenden Sozialismus“, des „administrativ-bürokratischen Gesellschaftssystems“, der „stalinistischen Ordnung“, des „Rohen Kommunismus“ der wie immer man das Zusammenbrechende bezeichnen mag, ist Gegenstand vieler gesellschaftswissenschaftlicher Debatten und Artikel. ln INITIAL fallen entwicklungstheoretische Überlegungen auf, z. B. bei Peter Ruben (Heft 2 und Heft 4/1990) und Ulrich Hedtke (Heft 3,1990), mit einer anderen Fragestellung auch bei Andre Gorz (Heft 3/1900). Werner Ebeling offeriert in Heft 4/1990 die Physik der Selbstorganisation als eine „Rahmenwissenschaft“ auch für gesellschaftswissenschaftliche Entwicklungstheorien, die zum Verständnis der heutigen Umbrüche durchaus beitragen kann.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1990
Globale und Ökonomische Vernunft
109 Seiten

Die politische Krise in der Volksrepublick China und der „reale Sozialismus“

11 Seiten | Autor: Roland Felber

Die sich seit Herbst 1989 in Ost- und Mitteleuropa vollziehenden Umwälzungsprozesse haben die chinesischen Ereignisse vom Frühsommer des Jahres 1989 in den Hintergrund treten lassen. Zwischen beiden Phänomenen besteht ein enger Zusammenhang, und auf diesen aufmerksam zu machen, eine Bewertung der politischen Krise unter Berücksichtigung der nachfolgenden Entwicklungen in den Ländern des „realen Sozialismus“ vorzunehmen und einige der sich auftuenden methodologischen Probleme zu verdeutlichen ist das Anliegen des folgenden Beitrags.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1990
Globale und Ökonomische Vernunft
109 Seiten

Eine Welt- eine Moderne?

7 Seiten | Autor: Melitta Waligora

Die Krise unseres namenlosen Systems macht es möglich, sich auf die eigentlichen Grundlagen des Philosophierens unverklauselt zu besinnen, die auch Marx unpathetisch im Menschen sah. Eine·radikale Theorie muß die Sache bei der Wurzel packen, und diese ist der Mensch selbst. In diesem Sinne verstehe ich das Aufgreifen der Kantschen Frage: „Was ist der Mensch?“ in dem Beitrag von R. Mocek. Unser Nachholpensum ist groß, wie der Autor mit seinem Verweis auf Theorieansätze von Max Weber bis Norbert Elias deutlich macht.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1990
Globale und Ökonomische Vernunft
109 Seiten

Zur Arbeitsauffassung in der päpstlichen Soziallehre: Die Enzyklika LABOREM EXCERCENS

9 Seiten | Autor: Peter Ruben

Am 14.9.1981 veröffentlichte Johannes Paul II. sein Rundschreiben „Über die menschliche Arbeit“ unter dem Titel LABOREM EXCERCENS. in dem es ihm um die Erfassung der Arbeit als „des entscheidenden Dreh- und Angelpunkts der gesamten sozialen Frage“ geht. Wenngleich Karol Wojtyla den 90. Jahrestag der Publikation von RERUM NOVARUM zum Anlaß für die Veröffentlichung nahm versteht er die neue Enzyklika nicht als reinen Ausdruck würdigenden Gedenkens, sondern als Präsentation des Programms, die Lösung der sozialen Frage im Sinne der katholischen Soziallehre zu bewerkstelligen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1990
Globale und Ökonomische Vernunft
109 Seiten

Eine Minderheit warnt vor Wohlstandsrausch.

Aus der entwicklungspolitischen Diskussion in der DDR

8 Seiten | Autor: Walther Bindemann

Die Probleme der Dritten Welt standen in der DDR noch nie im Brennpunkt einer breiten Öffentlichkeit. Das gilt erst recht für das Jahr 1990. Bürger und Medien sind zu sehr mit Fragen der deutschen Einheit beschäftigt. Individualismus und Konsumstreben beherrschen immer mehr das Denken und die Verhaltensweisen der Menschen, und die Hoffnung auf ein möglichst großes Stück vom bundesdeutschen Wohlstandskuchen mischt sich mit der Sorge um die eigene soziale Sicherheit.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1990
Globale und Ökonomische Vernunft
109 Seiten

Teologia de Ia liberación - Hoffnung der getauften Heiden Europas.

Was ist und wie entsteht Theologie der Befreiung?

10 Seiten | Autor: Klaus Körner

„Die Bibel müßte verboten werden!“ Die Bibel ist ein subversives Buch, so hieß es in vergangenen Zeiten, so heißt es mancherorts in der Dritten Weit heute noch. In der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletion hatten die Be amten es vor allem auf die Bibeln der Christen abgesehen. Heutzutage hält mancher in Lateinamerika die Bibel für ein umstürzlerisches Buch, weil sie zur Veränderung, ja zum Widerstand ermutigt. Diktatoren wie Strößner, Pinochet, Somoza oder Duvalier wußten sehr wohl, welche Gefahr ihnen von der Bibel droht. Solange die Bibeln auf den Altären lagen, von Weihrauchwolken eingehüllt. war alles in Ordnung. Doch als die Bauern und Fischer von Solentiname, die Metallarbeiter von São Paulo und die Campesinos der peruanischen Hochebene anfingen, in der Bibel zu lesen, ja mit der Bibel das Lesen erst zu erlernen, brachte sie einen Bewußtseinsprozeß, der auch zu politischen Veränderungen führt, die ersten, entscheidenden Schritte aus der finsteren Unmündigkeit ans Licht.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1990
Globale und Ökonomische Vernunft
109 Seiten