Algorithmen, die zur Lust zwingen
15 Seiten | Autor: Johannes Dreyer
Die New Economy verabschiedet sich von vorgefertigten Karrierepfaden. Sie visiert das Individuelle an, muss aufgrund der algorithmischen Strukturen, auf denen sie gründet, letztlich aber alle Akteur_innen denselben Optimierungsimperativen unterwerfen. Das schlägt sich nicht zuletzt in der Sphäre der Erotikökonomie nieder. Sexuelle Devianz und libertäres Lustleben können nur bis zu einem bestimmten Grad den persönlichen Präferenzen der Menschen folgen. Johannes Dreyer analysiert in diesem Text, wie zeitgenössische Horrorfilme auf diese Entwicklungen reagieren. Die Aussicht, mit ungehemmtem Genussleben ihren Unterhalt bestreiten zu können, macht die porträtierten Figuren zu ihren eigenen Ausbeuter_innen. Sie scheinen die Steigerungsdynamiken der digitalisierten Welt so sehr internalisiert zu haben, dass eine Unterscheidung zwischen persönlichen Vorlieben und technischen Vorgaben zunehmend schwerer wird.
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