LESEPROBE: „Homo digitalis“
12 Seiten | Autor: Robert Feustel
Digitalisierung und künstliche Intelligenz sind in aller Munde. Beide scheinen gerade die Welt und alles, was sie bewegt, grundlegend neu zu sortieren, inklusive eines anthropologischen Selbstbildes. Es ist die Zeit des „homo digitalis“. Utopische oder dystopische Perspektiven dominieren, es gibt wenig dazwischen: Entweder droht uns ein „technologischer Totalitarismus“ oder die baldige Lösung aller Probleme steht ebenso bevor wie das digitale Himmelreich. Dazwischen gibt es wenig. Robert Feustel rekonstruiert in diesem Aufsatz, welchen längeren Linien diese Debatten folgen und welcher Voraussetzungen es bedarf, um die Digitalisierung als allumfassendes Phänomen zu begreifen. Dabei zeigt sich, dass die utopischen und die dystopischen Aussichten ganz ähnlich sind: Sie teilen die Annahme eines digital funktionierenden Menschen, der verlustfrei vernetzt oder nachgebaut werden kann.
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