Ernst Jüngers „Gläserne Bienen“ und der Übergang zur Perfektion

13 Seiten | Autor: Thomas Crew

Thomas Crew setzt sich in diesem Aufsatz mit Ernst Jüngers Dystopie „Gläserne Bienen“ auseinander, deren erste Fassung 1957 veröffentlicht wurde. Wie es der Dystopie eigen ist, befasst sich der Roman mit der Frage und den Folgen der fortgeschrittenen Technik. Laut Jünger droht sie eine so große Anziehungs- und Überzeugungskraft zu gewinnen, dass der Mensch in Bann gehalten und ihr hörig wird. Die Folge davon ist eine Blindheit gegenüber ihren wahren Ausmaßen und Auswirkungen. Das Hauptopfer dieser Blindheit ist neben der Natur das Individuum, das den Fokus dieses Aufsatzes bildet. Es wird nämlich im Sinne der Technik, die sich als unser neuer Schöpfer erweist, grundlegend umgeformt. Laut Jünger muss der Bann der Technik gebrochen werden, um zu erkennen, dass sie auf grundsätzlich andere Ziele hinausläuft. Die Wahl besteht also zwischen der „Perfektion“ der Technik und der „Vollkommenheit“ des Menschen. Crew stellt Bezüge zu Friedrich Georg Jünger, Theodor Adorno und Martin Heidegger her, die teilweise zu sehr ähnlichen Einschätzungen gelangten.

PDF: 4,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2020
Digitale Dystopien
168 Seiten

Ähnliche Inhalte