Berliner Debatte Initial

abonnierbar: 
short_name: 
Berliner Debatte
Erscheinungsweise: 
vierteljährlich
Abopreis Standard: 
40,00
Abopreis Institution: 
45,00
Abopreis Ermäßigt: 
25,00
Abo Digital: 
24,00
Abo Kombi: 
49,00
Anzeige in Liste: 
Journal

Katja Kailer: Science Fiction

Gen- und Reproduktionstechnologie in populären Spielfilmen

3 Seiten | Autor: Sabine Wöhlke

In ihrer Filmanalyse untersucht Katja Kailer, inwieweit Science-Fiction-Filme als Spiegel und Verstärker unserer populären Kultur anzusehen sind: „Die von den Filmemachern und Drehbuchautoren verwendeten Bilder, Klischees und Metaphern sind demnach ein Spiegel der populären Bilder von Wissenschaft und Wissenschaftlichkeit, da ihre Filme ein Spiegel der populären Kultur sind. Zugleich verstärken ihre Filme diese Bilder und versehen sie mit fantasievollen Details und Dekorum“. Kailer geht die Deutung von Science Fiction als filmische Repräsentation von Wissenschaft jedoch nicht weit genug und verweist aus medienanalytischer Perspektive auf gesellschaftliche Grundfragen und Grundprobleme im Zusammenhang mit wissenschaftlich-technologischen Entwicklungen, die in diesem Genre verhandelt werden.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2012
Honeckers Welt
160 Seiten

Hamlet und der Untergang der „Titanic“. Über die Krisen und die Krise des Kapitalismus

14 Seiten | Autor: Jürgen Leibiger

Als vor hundert Jahren die „Titanic“, bejubeltes Wunderwerk damaliger Technik, unterging, erschien das wie ein Menetekel kommender Katastrophen. Im selben Jahr, 1912, beschloss der Geschichtsphilosoph Oswald Spengler seinem Hauptwerk den Titel „Der Untergang des Abendlandes“ zu geben. Spengler war überzeugt davon, dass ein Jahrhunderte langer Prozess des kulturellen Untergangs ähnlich dem der Antike nun dem Abendland bevorstehe. Mit diesem Titel verlieh er der Endzeitstimmung und der Erschütterung des bürgerlichen Weltbildes plastischen Ausdruck. Er hatte – wie beispielsweise auch Thomas Mann mit seiner Metapher des Dekadenten und dessen Absterben im „Tod von Venedig“ – einen guten Riecher und als sein Werk 1919 endlich erschien, wurde es ein Riesenerfolg.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Komparative Krisenanalyse. Gottfried Haberler und die Lehren aus der Depression der 1930er Jahre

15 Seiten | Autor: Ulrich Busch

Es gibt zutreffende Erklärungen für die gegenwärtige Krise und unzutreffende. Letztere interpretieren sie politisch, als Resultat „falscher“ Wirtschaftspolitik, oder psychologisch, als intendierte Folge von Gier und Unmoral. Erstere erklären sie ökonomisch, konjunkturtheoretisch und finanzwirtschaftlich, als Ausdruck der inhärenten Instabilität des Finanzkapitalismus. Aktuell gewinnt letzterer Aspekt enorm an Bedeutung. Deshalb erweist sich die Finanzperspektive, die „Betrachtung der kapitalistischen Wirtschaft aus der Perspektive ihrer Finanzbeziehungen“ (Minsky), als die zutreffendste Sicht auf die aktuelle Krise. Wahrscheinlich ereignen sich auch kommende Krisen als Finanzkrisen, mit der Gefahr, die reale Wirtschaft in eine Depression zu stürzen. Seit den 1930er Jahren hat sich hier jedoch ein Lernprozess vollzogen, wozu Haberler beigetragen hat. Eine strikte Regulierung der Finanzmärkte erscheint heute nicht nur unabweislich, sondern auch möglich und die Verhinderung einer weltweiten Depression wie die der 1930er Jahre als eine durchaus realistische Option.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

‚It happened again‘ oder: Hyman P. Minskys Beitrag zu einer Neuausrichtung der Wirtschaftswissenschaft

16 Seiten | Autor: Arne Heise, Jan Herntrich

Die Hypothese effizienter Märkte (HEM) sagt eigentlich nicht viel mehr aus, als dass rationale Marktakteure alle für ihre Markttransaktionen relevanten Informationen verwenden und in ihre Entscheidungskalküle einflieβen lassen. Diese sehr allgemeine und kaum angreifbare Form der Hypothese ist dann allerdings in der weiteren Verwendung dahingehend konkretisiert und „radikalisiert“ worden, dass alle für Markttransaktionen notwendigen Informationen grundsätzlich vorhanden bzw. wahrscheinlichkeitstheoretisch prognostizierbar und folglich „rational erwartbar sind“ – die Preise der an den Märkten gehandelten Güter spiegeln diese Informationsannahmen wider: Für die Finanzmärkte, die durch besonders geringe Transaktionskosten und hohe Reaktionsgeschwindigkeit der Marktteilnehmer gekennzeichnet sind, bedeutet dies einerseits einen weitgehend reibungslosen – also selbststeuernden – Ablauf und ein effizientes Marktergebnis, wobei die Preise der Finanzprodukte ein perfektes Abbild der involvierten Risiken und Ertragschancen abgeben.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Das Auf und Ab der Finanz- und Gütermärkte Oder: Ist Minsky der moderne Marx?

14 Seiten | Autor: Detlev Ehrig, Uwe Staroske

Mit der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise sind Fragen an den Erklärungsgehalt der Wirtschaftswissenschaft neu gestellt worden. Zu offensichtlich war sie nicht in der Lage, die Entwicklungen auf den Finanzmärkten vorauszusagen und geeignete Maßnahmen zu ihrer Regulierung vorzuschlagen. Ad hoc-Lösungen beherrschen den ökonomischen Meinungsmarkt. In dieses Bild passt es, dass unvermutet Theorien und ihre personalen Träger zur Erklärung von Finanzkrisen revitalisiert werden, die lange Zeit ein Schattendasein geführt haben. Zu ihnen zählt Hyman Minsky, der in einer Zeit der ökonomischen Prosperität die Krisenhaftigkeit eines finanzialisierten Kapitalismus analysierte. Der Beitrag begibt sich auf die Spurensuche nach Minskys Erklärungsansatz und stellt die Frage, ob er modernere, d.h. ursachenangemessenere Antworten geben kann als seinerzeit Marx.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Die Beschäftigungstheorie von Keynes: Dichtung und Wahrheit

14 Seiten | Autor: Fritz Helmedag

Vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise wollte John Maynard Keynes mit seiner 1936 veröffentlichten „Allgemeinen Theorie“ die Bestimmungsgründe der Beschäftigung in kapitalistischen Marktwirtschaften aufdecken. Daraus leitete er Maßnahmen ab, wie die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen sei. Aber schon unmittelbar nach Erscheinen des Buches setzte ein Streit um die Deutung des Entwurfs ein, der bis heute andauert. In dem Beitrag werden konkurrierende Auslegungen des Konzepts von Keynes vorgestellt und Etappen der „Gegenrevolution“ skizziert. Schließlich wird unter Bezug auf arbeitswerttheoretische Überlegungen an den Kern der Keynesschen Analyse erinnert. Die Herleitung einer Beschäftigungsformel in einem einfachen Modellrahmen gestattet es, Möglichkeiten und Grenzen zur Steuerung der gesamtwirtschaftlichen Aktivität auszuloten.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Sozialkapitalismus und Systemtransformation

17 Seiten | Autor: Horst Müller

Das moderne Wirtschaftsleben beruht auf einem Prozesszusammenhang zwischen der warenproduzierenden Kapitalwirtschaft, dem Steuer- und Sozialstaat und einer Hauptabteilung gesellschaftlicher Arbeit, welche die allgemeinen Grundlagen der gesellschaftlichen Reproduktion alias sozialwirtschaftliche Dienste erzeugt. Nach Marx hat die traditionelle Kritik der politischen Ökonomie den Wandel vom Industriekapitalismus zu dieser reiferen Form eines Sozialkapitalismus nicht angemessen konzeptualisiert. Jetzt gilt die Untersuchung der Veränderung der drei konstitutiven Elemente bis zum Eintritt in die heutige, systemgeschichtliche Krisen- und Übergangsperiode, in der bereits ein alternatives Produktivkraftensemble existiert. Um die Systemalternative zu fassen, setzt an das umrissene Szenario eine Wert-, Reproduktions- und Praxisanalyse an. Diese überschreitet die traditionelle Kritik und identifiziert den wertgesetzlichen Knotenpunkt der Systemverhältnisse sowie einer möglichen Transformation zu einer höheren Sozialökonomik.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Elinor Ostroms Forschungen – ein Beitrag zu dem „anderen Kanon“ in der Wirtschaftstheorie

14 Seiten | Autor: Günter Krause

Der Beitrag geht davon aus, dass E. Ostrom heute zu jenen Wissenschaftlern zählt, deren Konzepte in der internationalen Economics eine bemerkenswerte Rezeption erfahren und die als Akteure einen beträchtlichen Bedeutungszuwachs erlangt haben. Dabei wird speziell der Frage nachgegangen, ob sie einen relevanten Beitrag zu einem „anderen Kanon“ in der Wirtschaftstheorie geleistet hat. Am Beispiel ihres Forschungsprogramms, ihrer Sicht auf die Gemeingüter sowie ihres Politikansatzes wird der Nachweis erbracht, dass Ostrom auf Grund umfangreicher weltweiter Forschungen nicht nur tradierte Annahmen der neoklassischen Standardökonomie ad absurdum führte, sondern vielmehr in einer Reihe zentraler Fragen der Ökonomie zu neuen Erkenntnissen gelangte, die der Theorie neue wissenschaftliche Horizonte erschlossen und der Politik neue Handlungsperspektiven eröffnet haben.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Bundeswehr als Paradigma für die Umfunktionierung einer Institution: Eine Armee für „das Gute“

13 Seiten | Autor: Manfred Lauermann

Grundidee dieses Textes ist eine Theorie des (politischen ) Umbaus von Institutionen. Das Fallbeispiel Bundeswehr (hier in der Zeit von 1956 bis 1987) ist zu einem Modell für andere Institutionen geworden – Psychiatrie, Hochschule, Gerichte, Staatsbürokratien, allesamt Typen der „Postdemokratie“: unter Beibehaltung des äußeren Institionendesigns, fast aller formalen Merkmale wird die Institution entkernt. Daher – so die These, die ich in einem Aufsatz für die aktuelle Bundeswehrsituation vorgelegt habe – können die nach 1987 durchgeführten Auslandseinsätze und kann auch die längst überfällige Entscheidung 2010/20111 zur Abschaffung (Tarnname: Aussetzung) der zuvor nur noch fiktiven allgemeinen Wehrpflicht, die überdies entgegen dem Gleichheitsgrundsatz Artikel 3(2) GG nicht für Frauen galt, das sich 1956-1987 herausgebildet habende, mit Max Weber als Idealtypus zu definierende Modell einer nichtkampffähigen Armee, einer für „das Gute“, nicht rückgängig machen.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €

Governance-Diskurs in der Volksrepublik China

12 Seiten | Autor: Izabella Goikhman, Barbara Herrmann

„China to launch new round of reform for good governance”, meldete die Regierungsnachrichtenagentur „Xinhua” im Oktober 2010. Good Governance sei das Ziel der umfassenden politischen und wirtschaftlichen Reformen, welche im Rahmen des 12. Fünfjahresplanes (2011-2015) vorgesehen sind.1 Nach fünfzehn Jahren Diskussionen unter chinesischen Wissenschaftlern ist Governance in der chinesischen Politik angekommen.

Schlagworte:

PDF: 0,00 €