Berliner Debatte Initial
Die „Kinderspiele“ von Bruegel: Stadtreportage, Fundgrube oder christliches Lehrstück?
8 Seiten | Autor: Michael Parmentier
Michael Parmentier wendet sich der Stadtkindheit aus kunsthistorischer Perspektive zu: Er analysiert eine der berühmtesten Darstellungen des Aufwachsens im urbanen Raum – die um 1560 entstandenen „Kinderspiele“ von Pieter Brueghel d. Ä. In den unterschiedlichen Interpretationen, die der Autor Revue passieren lässt, tritt der Hintersinn des Gemäldes deutlich hervor.
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Von der Stadtkindheit zur Kinderstadt.
9 Seiten | Autor: Thomas Möbius
Dass die zeitgenössische Sorge um die Stadtkinder kein Novum ist, zeigt ein Ausflug in die Ideengeschichte: Thomas Möbius beleuchtet die frühsowjetischen Stadtutopien, in denen die Idee separater Kinderstädte zeitweise großen Anklang fand. Er zeichnet Aufstieg und Fall dieser radikalen Idee nach und begründet, warum ihr kein längerfristiger Erfolg beschieden war.
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Wider den Methodisierungszwang.
7 Seiten | Autor: Sascha Neumann
Die Strategien qualitativer Sozialforschung können als Praktiken verstanden werden, die ein Forschungsfeld konstituieren und den sozialen Sinn dieses Feldes produzieren. Sascha Neumann entfaltet diese Überlegung in seinem Beitrag ausführlicher und bindet sie ein in größere epistemologische und methodologische Diskussionszusammenhänge.
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Teilnahme-Perspektiven im Interview.
11 Seiten | Autor: Anna Roch
Anna Roch diskutiert zunächst die methodologischen Prämissen qualitativer Interviewforschung und ihre methodischen Konsequenzen. Exemplarisch untersucht sie dann, welche Dynamiken in Interviewsituationen entstehen und welche Herausforderungen sich daraus für alle Beteiligten ergeben.
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Konstruktion durch Teilnahme.
9 Seiten | Autor: Sandra Koch
Sandra Kochs Text geht auf den produktiven Charakter der Teilnahme ein. Er illustriert, wie die Situierung der Forschenden im Forschungsfeld dieses Feld mit hervorbringt. „Teilnahme“ wird im Anschluss an Judith Butler als ein rekursives und reziprokes Geschehnis der Adressierung und Anerkennung interpretiert.
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„Breaking Bad“ und die Dialektik der Vernunft
9 Seiten | Autor: Rainer Schmidt
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Die Evidenz finanzwirtschaftlicher Fakten.
16 Seiten | Autor: Ulrich Busch
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Stadtkindheit – Aufwachsen in urbanen Räumen
161 Seiten
Die menschliche Zukunft liegt in den Städten – das ist fast schon ein Gemeinplatz zeitgenössischer Stadtforschung und Stadtpolitik. Weltweit zieht es immer mehr Menschen in urbane Räume. Mitte des 21. Jahrhunderts, so eine Prognose, werden rund drei Viertel der Weltbevölkerung in Metropolen leben. Außer Frage scheint damit zu stehen, dass Städte eine Zukunft haben. Umstritten ist aber, wie die Städte der Zukunft aussehen sollen und welche Bevölkerungsgruppen dort unter welchen Bedingungen und mit welchen Optionen leben können. Bezogen auf die westliche Hemisphäre kann man wohl sagen, dass die Potentiale und die Attraktivität städtischen Lebens wieder mehr Beachtung finden. Dies gilt nicht nur für die öffentliche Debatte, sondern auch für Fachdiskussionen. So ist etwa in der Stadtsoziologie schon länger die Rede von einer „Renaissance der Stadt“, die über die Innenstädte hinausgehe. Um die Jahrtausendwende stand hingegen die krisenhafte, mit deutlichem Bevölkerungsrückgang verbundene Stadtentwicklung im Fokus, die vor allem traditionelle Industrieregionen betrifft. Auch in dieser Zeitschrift waren „Schrumpfende Städte“ und die Probleme des demographischen und ökonomischen Wandels mehrfach Thema, und zwar bezogen auf Ostdeutschland (Heft 2/2002 und 6/2005) sowie im internationalen Maßstab (Heft 1/2007). Das neuerwachte Interesse an den Potentialen von Städten sollte jedoch nicht verwechselt werden mit einer Ignoranz gegenüber Krisenerscheinungen. In Forschung, Politik und Verwaltung scheint vielmehr die Einsicht gewachsen zu sein, dass sich Probleme städtischen Lebens nicht von oben lösen lassen, sondern die Einbeziehung der Stadtbewohner_innen erfordern. „Partizipation“, aber auch „Protest“ sind in diesem Zusammenhang zu Schlüsselbegriffen geworden. So plädiert etwa der britisch-amerikanische Geograph und Sozialwissenschaftler David Harvey in seiner Studie über „Rebellische Städte“ Berlin 2013) für ein demokratisches „Recht auf Stadt“. Er fordert, Städte für den antikapitalistischen Kampf zurückzuerobern. Die Maßnahmen und Praktiken, die die Eigeninitiative zivilgesellschaftlicher Akteure im städtischen Raum stimulieren wollen oder schon zum Ausdruck bringen, sind indes sehr vielfältig: Sie reichen von Projekten der Stadtentwicklung und des Quartiersmanagements, die auf Bürgerbeteiligung zielen, über den neo-bürgerlichen Zeitgeist, der sich dem Urban Gardening widmet und seiner „Landlust“ frönt, bis zu neuen Aktionsformen einer gemeinschaftlichen Wiederaneignung des öffentlichen Raumes im digitalen Zeitalter.
Inhalt
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Forschungsperspektiven für das Aufwachsen in urbanen Räumen
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Sozialisationsprozesse von Jungen und Mädchen in der Stadt
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Jugendliche Perspektiven auf Produktion, Regulation und Aneignung von urbanem Raum
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Wie Wiener Kinder mangelhafte Wohnverhältnisse erleben und bewältigen
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Die frühsowjetischen Utopien separater Kinderstädte
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Zum sozialen und erkenntnistheoretischen Stellenwert der Teilnahme im Forschungsprozess
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Aushandlungsprozesse in der Forschungs-Begegnung
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Zur Konstitution des Forschungsfeldes im Forschungsprozess
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Der Anteil des Sozialen in der wissenschaftlichen Erkenntnis
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Der drohende Staatsbankrott der DDR im Spiegel der Kreditbilanz für 1989
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aus Berliner Debatte 2014/3
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aus Berliner Debatte 2014/3
Krieg ohne Heimatfront?
161 Seiten
„Der Krieg findet nicht statt“ – Baudrillards Diktum zum Ersten Irakkrieg im Jahr 1991 scheint eine durchaus zutreffende Charakterisierung westlicher Kriege nach dem Kalten Krieg zu sein. Militärische Konfrontationen, so scheint es, haben sich in den zwei Jahrzehnten nach Ende des Kalten Krieges zunehmend von der Oder-Neiße-Grenze an den Hindukusch verlagert. Doch es ist nicht nur die geographische Distanz, durch die der Krieg in den westlichen Gesellschaften immer mehr aus dem öffentlichen Bewusstsein rückt. Vielmehr tragen zunehmend diffuse Feindbilder, die Transformation der medialen Kriegsbilder vom blutigen Heldenepos hin zu einer sterilen Technologiedemonstration, oder auch die verschwindend geringe Zahl von „eigenen“ Gefallenen zur Wahrnehmung bei, dass heutige Kriege vor allem die „Anderen“, bisweilen „Andersartigen“ betreffen. So beteiligte sich Deutschland zwischen 2003 und 2014 an einem Krieg, der mehr als doppelt so lange dauerte wie der Zweite Weltkrieg – und trotzdem schien die Gesellschaft diesen Krieg erst dann als solchen wahrzunehmen, als mehr als 100 Zivilisten infolge des Befehls eines deutschen Offiziers bei einem Luftangriff starben. Dass westliche Staaten seit dem Ende des
Hilge Landweer, Catherine Newmark, Christine Kley, Simone Miller (Hg.): Philosophie und die Potenziale der Gender Studies
5 Seiten | Autor: Silvia Stoller
Dass Geschlechtlichkeit eine wichtige Rolle spielt, wird heute niemand ernsthaft bezweifeln. Doch welchen Stellenwert hat die Kategorie Geschlecht eigentlich im akademischen Feld der Philosophie? Damit beschäftigt sich der vorliegende Sammelband. Die von den Herausgeberinnen formulierte Ausgangsthese lautet, dass die „Kategorie Geschlecht in der Philosophie auch nach mehr als einem halben Jahrhundert intensiver theoretischer Arbeit und Kritik noch immer fast überall randständig geblieben ist“. Die Herausgeberinnen stellen die Behauptung auf, dass Geschlecht und Geschlechtlichkeit im Fachbereich der Philosophie nach wie vor an der Peripherie angesiedelt sind und weit davon entfernt, im Zentrum akademischer Philosophie zu stehen. Die Frage nach der Peripherie und dem Zentrum von Geschlecht in der Philosophie bildet demnach den Mittelpunkt der Auseinandersetzungen in diesem Band. Dass sie es wert ist, behandelt zu werden, kann kaum bezweifelt werden, musste die Geschlechterthematik anfänglich nicht nur um den Einzug in das Fach kämpfen, sie musste auch immer wieder vor deren Zurückdrängung geschützt werden, und angesichts andauernder Kämpfe im Mächtespiel um die Vorherrschaft akademischer Leitthemen bleibt diese Frage so wichtig wie in den Anfangszeiten der Implementierung der Geschlechterforschung an den Universitäten.
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