Berliner Debatte Initial
Religion und religiöse Überzeugungen im 21. Jahrhundert
9 Seiten | Autor: Maximilian Overbeck
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wird intensiv über die Rückkehr der Religion in die Sphäre des Politischen diskutiert. Dies macht sich nicht zuletzt in den Sozialwissenschaften in einer Akzentverschiebung hin zu religionssoziologischen Fragestellungen bemerkbar. Zu der Frage, was Religion überhaupt ist, herrscht hingegen weitestgehend ein begriffliches Chaos, weshalb sich manche Autoren gar nicht erst an dieses Problem heranwagen.
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25 Jahre Deutsche Einheit: Ostdeutschlands fragmentierte Integration
ISBN 978-3-945878-01-9 | ISSN 0863-4564 | 146 Seiten
Die Herstellung der deutschen Einheit durch die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion am 1. Juli 1990 und den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik am 3. Oktober 1990 setzte im Osten Deutschlands einen umfassenden Adaptions-, Transformations- und Integrationsprozess in Gang, der alle Lebensbereiche erfasste. Der Vereinigungsprozess führte dabei im letzten Vierteljahrhundert nicht nur zu einer Umgestaltung der neuen Bundesländer, sondern ergriff, was in den ersten Jahren von wichtigen, vor allem westdeutschen Akteuren nicht gewollt und von vielen Beobachtern kaum gesehen wurde, die gesamte bundesrepublikanische Gesellschaft. Der aktuelle Themenschwerpunkt bilanziert die Entwicklungen der letzten 25 Jahre aus unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Perspektiven. Joachim Ragnitz fragt, ob die den Ostdeutschen 1990 versprochene und von diesen als selbstverständlich erwartete „Angleichung der Lebensverhältnisse“ in absehbarer Zukunft noch gelingen kann. Raj Kollmorgen untersucht in seinem Beitrag die Vertretung Ostdeutscher in den bundesdeutschen Eliten seit 1990. Udo Ludwig analysiert die Ursachen dafür, warum der Aufholprozess der ostdeutschen Wirtschaft seit einem Jahrzehnt kaum mehr vorankommt und sich die Leistungsrückstände der ostdeutschen Wirtschaft verfestigen. Ulrich Busch wendet sich in seinem Aufsatz der Vermögensentwicklung in Deutschland seit 1990 zu. Schließlich untersuchen Yve Stöbel-Richter, Markus Zenger, Elmar Brähler und Hendrik Berth, wie sich Familiengründungsmuster in Ostdeutschland seit 1990 verändert haben.
Inhalt
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Ostdeutsche in den bundesdeutschen Eliten
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Zur Entwicklung privater Vermögen in Ost- und in Westdeutschland
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Referenz und Variation zu Varoufakis „Tod des Minotaurus“
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Ein utopiegeschichtlicher Vergleich
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Ein Literaturbericht
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Das geheime Leben der Grätzeln.
13 Seiten | Autor: Petra Neuhold, Paul Scheibelhofer, Julia Edthofer, Assimina Gouma, Bettina Prokop
Das Team um Petra Neuhold und Paul Scheibelhofer berichtet aus einem Forschungsprojekt über das Leben von Kindern und Jugendlichen in Wien. Dabei geht es zunächst um das Grätzel als geschlechtlich codierten Ort und um Strategien der Umwertung und Aneignung des öffentlichen Raums. Am Beispiel von schulischen Konflikten um Mehrsprachigkeit werden anschließend Zusammenhänge von Stadt und Sprache analysiert.
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Meine Wohnung, meine Stadt.
15 Seiten | Autor: Caterina Hannes, Korinna Lindinger
Caterina Hannes und Korinna Lindinger untersuchen die Lebensbedingungen von Wiener Kindern. Ihr Artikel rückt den Wohnraum der Stadtkinder in den Blick. Anhand von Interviewsequenzen und Zeichnungen rekonstruieren die Autorinnen, wie Kinder mit schwierigen Wohnsituationen umgehen, welche Nischen und Freiräume sie sich suchen und welche Bedeutung die Familie in diesem Kontext hat.
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Schwerpunkt: Stadtkindheit - Aufwachsen in urbanen Räumen
82 Seiten | Autor: Jörg Nicht
Erwerben Sie ALLE sieben Beiträge des Themenschwerpunkts zum VORZUGSPREIS --- In seinem Problemaufriss fragt Jörg Nicht nach inhaltlichen und methodischen Berührungspunkten zwischen sozialwissenschaftlicher Stadt- und Kindheitsforschung. Er zeigt, dass sich die Grundschule in besonderer Weise eignet, um Zusammenhänge zwischen „Stadt“ und „Kindheit“ zu erforschen und Vereinseitigungen der Forschungsperspektiven zu überwinden. Die drei folgenden Beiträge präsentieren Ergebnisse aus empirischen Untersuchungen, in denen Methoden qualitativer Sozialforschung genutzt werden. Im Rekurs auf die erziehungswissenschaftliche Sozialisationsforschung zeichnet Susann Fegter nach, wie Jungen und Mädchen im Bahnhofsviertel von Frankfurt am Main aufwachsen. Sie konzentriert sich auf die Mobilität der Kinder und veranschaulicht, welche sozialen Arrangements Kinder und Eltern entwickeln, um den Schulweg in einem verkehrsreichen Raum zu meistern, und welche Geschlechterdifferenzen sich in ihren auf Verkehr bezogenen Selbstdeutungen finden. Das Team um Petra Neuhold und Paul Scheibelhofer berichtet aus einem Forschungsprojekt über das Leben von Kindern und Jugendlichen in Wien. Dabei geht es zunächst um das Grätzel als geschlechtlich codierten Ort und um Strategien der Umwertung und Aneignung des öffentlichen Raums. Am Beispiel von schulischen Konflikten um Mehrsprachigkeit werden anschließend Zusammenhänge von Stadt und Sprache analysiert. Auch Caterina Hannes und Korinna Lindinger untersuchen die Lebensbedingungen von Wiener Kindern. Ihr Artikel rückt jedoch nicht die öffentlichen Räume ins Zentrum, sondern den Wohnraum von Stadtkindern. Anhand von Interviewsequenzen und Zeichnungen rekonstruieren die Autorinnen, wie Kinder mit schwierigen Wohnsituationen umgehen, welche Nischen und Freiräume sie sich suchen und welche Bedeutung die Familie in diesem Kontext hat. In ihrem Diskussionsbeitrag geht Christiane Richard-Elsner von der Beobachtung aus, dass Kinder heute nicht mehr draußen spielen. Sie plädiert dafür, das freie, unreglementierte Kinderspiel im städtischen Raum zu fördern und zugleich in der sozialwissenschaftlichen Forschung stärker zu berücksichtigen. Anschließend wendet sich Michael Parmentier der Stadtkindheit aus kunsthistorischer Perspektive zu: Er analysiert eine der berühmtesten Darstellungen des Aufwachsens im urbanen Raum – die um 1560 entstandenen „Kinderspiele“ von Pieter Brueghel d. Ä. In den unterschiedlichen Interpretationen, die der Autor Revue passieren lässt, tritt der Hintersinn des Gemäldes deutlich hervor. Dass die zeitgenössische Sorge um die Stadtkinder kein Novum ist, zeigt ein Ausflug in die Ideengeschichte: Thomas Möbius beleuchtet die frühsowjetischen Stadtutopien, in denen die Idee separater Kinderstädte zeitweise großen Anklang fand. Er zeichnet Aufstieg und Fall dieser radikalen Idee nach und begründet, warum ihr kein längerfristiger Erfolg beschieden war.
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Nebenschwerpunkt: Teilnehmende Forschung - produktive Teilnahme
38 Seiten | Autor: Kerstin Jergus, Sandra Koch
Im Nebenschwerpunkt präsentieren wir vier Artikel, die unter dem Gesichtspunkt der Teilnahme methodologische und methodische Fragen qualitativer sozialwissenschaftlicher Forschung behandeln. Die Texte gehen zurück auf ein Forschungsforum, das im März 2014 auf dem 25. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft in Berlin stattfand. Unter Bezugnahme auf neuere Theoriekontroversen und auf eigene empirische Forschungsprojekte reflektieren sie, inwiefern „Teilnahme“ ein produktives und erkenntnisgenerierendes Moment qualitativer Forschung darstellt. Dabei begreifen sie die Strategien qualitativer Sozialforschung als Praktiken, die ein Forschungsfeld konstituieren und den sozialen Sinn dieses Feldes produzieren. In seinem den Nebenschwerpunkt rahmenden Beitrag entfaltet Sascha Neumann diese Überlegung ausführlicher und bindet sie ein in größere epistemologische und methodologische Diskussionszusammenhänge. Anna Roch diskutiert zunächst die methodologischen Prämissen qualitativer Interviewforschung und ihre methodischen Konsequenzen. Exemplarisch untersucht sie dann, welche Dynamiken in Interviewsituationen entstehen und welche Herausforderungen sich daraus für alle Beteiligten ergeben. Auf den produktiven Charakter der Teilnahme geht auch Sandra Koch ein. Sie illustriert, wie die Situierung der Forschenden im Forschungsfeld dieses Feld mit hervorbringt. „Teilnahme“ interpretiert sie im Anschluss an Judith Butler als ein rekursives und reziprokes Geschehnis der Adressierung und Anerkennung. Unter der Fragestellung, welchen Anteil sie dem Sozialen bei der Produktion wissenschaftlicher Erkenntnis einräumen, vergleicht schließlich Kerstin Jergus ethnographische und diskursanalytische Forschungsansätze miteinander. Sie verdeutlicht, dass sich die Teilnahme am Forschungsprozess nicht auf die Produktion von Erkenntnis beschränkt, sondern auch die Selbstverortungen der Forschenden betrifft.
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Die Wiederkehr des „Patrimonialen Kapitalismus“
16 Seiten | Autor: Branko Milanovic
Branko Milanovic' Beitrag problematisiert Thomas Pikettys Schlüsselannahme, dass die Kapitalertragsrate historisch relativ stabil ist, denn darauf basieren die These der Ungleichheitsbeziehung r > g und die daraus folgenden Implikationen. Er verweist darauf, dass diese These der Logik des ökonomischen Prozesses zuwiderlaufen könnte und sich ihre Richtigkeit in der Zukunft erst noch empirisch erweisen muss.
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„Das Kapital im 21. Jahrhundert“ aus regulationstheoretischer Sicht
16 Seiten | Autor: Robert Boyer
Robert Boyer unterzieht Pikettys „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ sowie den akademischen Kontext, in dem es entstanden ist, einer ausführlichen Würdigung. Er kritisiert insbesondere, Piketty unterschätze systematisch die Konflikte zwischen Kapital und Arbeit um die Einkommensverteilung und extrapoliere statistische Trends, ohne diese theoretisch hinreichend zu erklären.
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Elitenrekrutierung und Einkommensungleichheit
13 Seiten | Autor: Michael Hartmann
Michael Hartmann untersucht aus elitensoziologischer Perspektive, warum die Steuerpolitik in den USA, Deutschland und anderen Industriestaaten in den letzten Jahrzehnten die Reichen überdurchschnittlich begünstigt hat. Er sieht eine zentrale Ursache in der exklusiven sozialen Rekrutierung der führenden Eliten, die in zentralen Fragen der Finanz- und Steuerpolitik ähnlich denken wie die Reichen.
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Zur Verteidigung der Ein-Prozent
13 Seiten | Autor: N. Gregory Mankiw
N. Gregory Mankiw, der in seinem Text insbesondere utilitaristische Ansätze zur Einkommensverteilung und diverse Konzepte staatlicher Umverteilungspolitik kritisiert, verteidigt niedrige Spitzensteuersätze und hohe Spitzeneinkommen, insoweit diese außerordentliche Produktivität widerspiegelten und daher gerecht seien.
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