Berliner Debatte Initial
Freiheit als individuelle Autonomie
9 Seiten | Autor: Rainer Land
In der „Kritik der ökonomischen Vernunft“ und anderen Texten hat sich André Gorz mit den staatssozialistischen Gesellschaftsordnungen in prinzipieller Weise auseinandergesetzt.
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Der lange Abschied vom Proletariat
18 Seiten | Autor: Marcus Hawel
André Gorz war ein undogmatischer Intellektueller, der in seinem Denken unabhängig blieb. Warum vollendete gerade er den Abschied vom Proletariat? Hatten nicht vor ihm bereits prominente Intellektuelle wie Theodor W. Adorno oder auch Herbert Marcuse Ähnliches verlauten lassen, ohne dass sie als „Tempelschänder des Marxismus“ gescholten wurden? Ich möchte versuchen, einen größeren theorie- und zeitgeschichtlichen Zusammenhang zu erfassen, in dessen Rahmen deutlich wird, dass bereits vor Gorz ein schrittweiser Abschied vom Proletariat vollzogen wurde, der immer wieder durch ein Abarbeiten an Hegel in der marxschen Revolutionstheorie begleitet wurde, das heißt mit den metaphysischen Resten im Geschichts-, Kapital- und Proletariatsbegriff zu tun hat. Diese Reste scheinen für eine Krise des Theorie-Praxis-Verhältnisses im Marxismus mitverantwortlich zu sein, so dass sich konsequent in der außertheoretischen Wirklichkeit die Krise durch mangelndes Klassenbewusstsein der Proletarier verlängert. Ich werde Verbindungen zur kritischen Theorie herstellen, dafür bis in die 1920er Jahre zurückgehen und den Bogen bis in die Gegenwart, mindestens aber bis Anfang der 1990er Jahre, spannen. Wir haben mit dieser Zeitspanne von etwas mehr als 70 Jahren genau den Rahmen, den Eric Hobsbawm als das short century bezeichnet hat. Dieses kurze Jahrhundert beginnt mit dem Ersten Weltkrieg und endet 1990/91 mit der Auflösung der bipolaren Weltordnung, mit der der Untergang des sogenannten real existierenden Sozialismus einherging.
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Adieux au Sartre?
15 Seiten | Autor: André Häger
Man kann André Gorz schwerlich verstehen, ohne seine Beziehung zu Jean-Paul Sartre und dessen Werk mit einzubeziehen. Vor allem in den 1940er und 1950er Jahren hatte Gorz’ Verhältnis zum berühmten Existentialisten etwas Eindringliches, man ist sogar gewillt zu sagen, etwas Intimes an sich. Man erinnere sich etwa an die schöne Passage, wo Gorz in Le traître (1958) das für Sartre verwendete Pseudonym „Morel“ erklärt. „Er sagt Morel“, heißt es hier, „weil man ihm den Namen J.-P.S. verleidet hat, weil das allgemeine Gerücht und die allgemeine Dummheit sich des Namens dieses Menschen, den er eifersüchtig verehrt, bemächtigt haben, gleich einem Bataillon, das sich über den Bauch einer Frau wälzt, die, eine Hure für sie, deine Liebste ist“.
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André Gorz und die philosophischen Voraussetzungen des Politischen
17 Seiten | Autor: Dick Howard
André Gorz (1923–2007) gilt gemeinhin als einer der Vorläufer und Wegbereiter linker ökologischer Politik. Ich möchte – nicht zuletzt aufgrund einer langen persönlichen Bekanntschaft und Freundschaft mit Gorz – gegenüber dieser Einschätzung zeigen, dass die Basis für seine politischen Theorien, die sich mit der Zeit und durch jeweils neue Umstände änderte, eine philosophische, gar eine ontologische, war. Die These erachte ich als wichtig, um Gorz zu verstehen und sein politisches Denken von Schablonen und Fehlinterpretationen zu befreien.
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Freiheit und politische Ökologie
6 Seiten | Autor: Daniel Cohn-Bendit
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Analytik und Dialektik
74 Seiten | Autor: Camilla Warnke
Bis zum Januar 1975 verband ich mit dem Namen Peter Ruben einen ernst dreinblickenden, bebrillten jungen Mann und Mitstudenten, der 1955 oder 1956 in einer Lehrveranstaltung von Klaus Zweiling einen Vortrag von beeindruckender wissenschaftlicher Strenge über Einsteins berühmte Formel hielt, von dem ich nicht das Geringste verstand. Und dann war er mir durch folgende Szene gegenwärtig: Wir Studentinnen des Instituts waren zur vormilitärischen Ausbildung befohlen worden, und ein gewisser Peter Ruben sollte uns das militärische Einmaleins, das „Rechtsum!“, „Linksum!“ und „Augen geradeaus!“ beibringen. Ungerührt gab er seine Kommandos, tat, was er sollte und ließ sich von unserer kichernden, herumalbernden Mädchenschar nicht im mindesten beirren. Ich kam also zu dem Ergebnis, dieser Ruben scheint ein recht humorloser Knochen zu sein. Dass dieses Urteil nicht stimmen konnte, entdeckte ich Anfang der 1970er Jahre. Und das kam so.
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Anwendungsprobleme der Marxschen Werttheorie
16 Seiten | Autor: Peter Karl Fleissner
Peter Ruben setzt sich in seinem Aufsatz aus dem Jahr 1995 „Ist die Arbeitskraft eine Ware?“ mit der Arbeitswerttheorie in der Fassung von Marx auseinander und kommt nach einer kategorialen und dimensionstheoretischen Diskussion zu dem Schluss, dass die Dimensionen von Gebrauchs- und Tauschwerten anders als bei Marx bestimmt werden müssten. In diesem Beitrag soll Rubens Vorgehensweise genauer unter die Lupe genommen und durch eine alternative Methode ergänzt werden, die es erlaubt, Arbeitswerte und Produktionspreise aus den statistischen Daten einer modernen Volkswirtschaft zu ermitteln. Es kommt mir im Folgenden darauf an, mich mit Rubens Positionen kritisch auseinanderzusetzen, um vertiefte wissenschaftliche Einsichten in das Wirtschaftssystem zu gewinnen und diese anhand empirischer Untersuchungen testen zu können.
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Mit Peter Ruben über Gesellschaft nachdenken
18 Seiten | Autor: Erhard Crome
Peter Ruben wird am 1. Dezember 2013 achtzig Jahre alt. Die Umstände in der DDR und nach der deutschen Vereinigung haben es bewirkt, dass er nicht – wie es seiner wissenschaftlichen Leistung angemessen gewesen wäre – gleichsam schulbildend wirken konnte. Gleichwohl regten seine Anstöße viele Kollegen und Freunde zum weiteren und tieferen Nachdenken über wissenschaftliche Probleme und Fragestellungen an.
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Modernisierung durch Sport
18 Seiten | Autor: Wolf-Dietrich Junghanns
Es geschah am 2. August 1928 im Amsterdamer „Olympisch Stadion“. Zum ersten Mal seit dem Ersten Weltkrieg nahm wieder eine deutsche Mannschaft an Olympischen Sommerspielen teil und zum ersten Mal wurden – „versuchsweise“ – Leichtathletikwettbewerbe für die Frauen ausgerichtet: im Diskuswurf, im Hochsprung und über die Laufstrecken 100 m, 4 x 100 m und 800 m. Für den Endlauf hatten sich neun Läuferinnen qualifiziert, darunter drei deutsche, von denen eine, Karoline „Lina“ Radke, geb. Batschauer, das spannende Rennen gewann. Und etwa so las sich die Freude darüber am Tag darauf in der deutschen Presse: „Endlich! / Von Tag zu Tag haben die deutschen Zuschauer [...] darauf gewartet, einen deutschen Sieg zu erleben, aber immer wieder wurde die Hoffnung, die sie in vielleicht unberechtigtem Optimismus hegten, begraben. [...] Schon wurde man so pessimistisch, daß man nicht mehr an den Erfolg glaubte, als es jetzt einer deutschen Frau gelang, den Bann, der über Deutschland lag, zu brechen. Was die Männer, die als Großmacht in den olympischen Kampf gezogen sind, nicht schafften, das erreichte eine deutsche Frau.
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Allen Guttmann: Sports and American Artfrom Benjamin Westto Andy Warhol
7 Seiten | Autor: Joann M. Skrypzak-Davidsmeyer
Allen Guttmanns elfte Monographie „Sports and American Art from Benjamin West to Andy Warhol” ist ein willkommener Aufruf, der Beziehung von Sport und Kunst mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Heute wissen nur noch wenige von den Bemühungen Pierre de Coubertins, Kunstwettbewerbe in die modernen Olympischen Spiele einzubinden, um diese intellektuell und ästhetisch zu fördern. Und erst 2011 fühlte die österreichische Künstlerin und Kuratorin Katarina Matiasek sich zu der Feststellung genötigt: „Nach wie vor bleibt es eine Seltenheit, Sportpersönlichkeiten in der Kunstwelt oder Kunstprominenz in der Welt des Sports anzutreffen.“1 In der akademischen Kunstgeschichte sind Bilder des Körpers seit langem ein zentraler Gegenstand, aber Kunsthistoriker beachten Bilder des Sports bloß sporadisch. Zwar haben Bücher wie Mary Ann Wingfields “Sport and the Artist” (1988) und Peter Kühnsts „Sport. Eine Kulturgeschichte im Spiegel der Kunst“ (1996) geholfen, die Beschäftigung mit den Verbindungen von Sport und Kunst zu etablieren. Aber trotz ihres kunsthistorischen Fokus verhindert die starke chronologische Ausrichtung dieser Studien eine tiefere Analyse der abgebildeten Werke.
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