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Berliner Debatte
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Journal

Was bedeutet „Ökonomisierung der Bildung“?

Analyse des Gutachtens der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft „Bildung neu denken! Das Zukunftsprojekt“

11 Seiten | Autor: Bernd Zymek

Die seit Ende der 1980er Jahre wieder beschleunigten Internationalisierungs- und Rationalisierungsprozesse haben in Deutschland so viele traditionsreiche Rechtsverhältnisse, Institutionen und Mentalitäten in Frage gestellt, daß auch radikale Provokationen und Tabu-Brüche oft gar nicht mehr oder nur sehr zeitverzögert wahrgenommen und thematisiert werden. Das gilt auch für den Strukturwandel des Bildungssystems und die ihn begleitenden Diskussionen. In diesem Prozeß ist im Schnittfeld von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft ein neuer Typus von Texten populär geworden, der mit der erklärten Absicht veröffentlicht wird, die Wertigkeit alter Begriffe und Strukturen zu verschieben, die Verabschiedung alter Vorstellungen und Strukturen zu rechtfertigen, radikale Veränderungen mental vorzubereiten und neue „Leitbilder“ zu propagieren. Ein Musterbeispiel für diese Gruppe von – früher hätte man gesagt, „volkspädagogischen“ – Texten ist das Gutachten, das die Basler prognos AG unter der Gesamtredaktion des Präsidenten der Freien Universität Berlin, Dieter Lenzen, für die „Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.“ erarbeitet hat, dessen erster Teil Ende 2003 und dessen zweiter Teil Ende 2004 veröffentlicht wurde.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2005
Deutschlands Schule
111 Seiten

Reinhard Mehring (Hg.): Carl Schmitt – Der Begriff des Politischen

Ein kooperativer Kommentar

3 Seiten | Autor: André Brodocz

Glaubt man Carl Schmitt, dann entscheidet „oft schon der erste Satz über das Schicksal einer Veröffentlichung“. Wenig bescheiden – wie immer – hatte Schmitt dabei vor allem einen eigenen ersten Satz vor Augen, und zwar den aus seiner Abhandlung über den Begriff des Politischen. Diese Schrift hat Schmitt – je nachdem, wie man zählt – in wenigstens drei verschiedenen Versionen (1927, 1932 und 1933) veröffentlicht. Interessanterweise hat Schmitt ausgerechnet den so hoch geschätzten ersten Satz in der dritten Ausgabe dieser Schrift samt dem ersten Kapitel gestrichen. In einer Wiederauflage aus dem Jahre 1963 kehrt der erste Satz mit dem dazugehörigen Kapitel zurück, denn Schmitt entscheidet sich nicht für den Wiederabdruck der letzten, sondern der vorletzten Fassung. Genau diese Ausgabe ist Gegenstand eines von Reinhard Mehring herausgegebenen Kommentars. Abschnitt für Abschnitt wird der Schmitt-Text in seiner 1963er Fassung sowie die dieser Ausgabe angehängten Texte von verschiedenen Autoren kommentiert.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2005
Wiederkehr der Geschichte
127 Seiten

Chaos oder Sinn?

Neue Bücher über Theorien in der Geschichtswissenschaft

4 Seiten | Autor: Jens Hacke

Geschichte und Theorie stehen in einem unklaren Verhältnis. Wenn der Historiker von der Theorie spricht, die seiner Arbeit zugrunde liegt, weiß man nie so recht, was das eigentlich heißen soll. Handelt es sich um ein geschichtsphilosophisches Glaubensbekenntnis oder um eine Bestimmung des Geschichtsbegriffs an sich? Ist mit Theorie für die Geschichte eine (vornehmlich den sozial- und geisteswissenschaftlichen Nachbarfächern) entlehnte These gemeint, welche die Deutung des Historikers prägt, oder geht es lediglich um eine Methode, die das Material arrangieren und strukturieren hilft? Im Gegensatz zur Geschichtsphilosophie, deren Ende man oft verkündet hat und die ja gerade nicht das Betätigungsfeld der Historiker ist, wird der Geschichtstheorie kaum mehr die Existenzberechtigung abgesprochen. Im Gegenteil – sie erst vermag heute den Nachweis zu liefern, daß es sich bei der Historiographie überhaupt um eine Wissenschaft eigenen Ranges handelt. Das war nicht immer so. Noch 1979 konnte Golo Mann behaupten: „Die Historie ist eine Kunst, die auf Kenntnissen beruht, und weiter ist sie gar nichts.“ Und der große englische Liberale Isaiah Berlin konstatierte eine Spur lapidarer: „History is what historians do“.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2005
Wiederkehr der Geschichte
127 Seiten

Ralf Dahrendorf: Der Wiederbeginn der Geschichte

2 Seiten | Autor: Dirk Jörke

Es ist die gegen Francis Fukuyama gerichtete These vom Wiederbeginn der Geschichte nach dem Fall der Mauer, die Ralf Dahrendorf seiner Sammlung von 24 Reden und Aufsätzen aus den Jahren 1990 bis 2003 voranstellt. Das Ende des Kalten Krieges habe nicht den endgültigen Triumph des Westens bewirkt, sondern die Welt sei vielmehr erst in Bewegung geraten, nachdem der historische Prozeß im Zeitalter der Blockkonfrontation gleichsam in Erstarrung verfangen gewesen sei. Die Öffnung der Grenzen habe mithin eine Dynamik entfaltet, deren Auswirkungen wir noch gar nicht abschätzen können. „In diesem Sinn“, so Dahrendorf, „markiert 1989 keineswegs das Ende der Geschichte, sondern im Gegenteil ihren Wiederbeginn“. Dies ist eine starke Behauptung, die einzelnen Beiträge müssen sich an diesem Anspruch messen lassen. Dokumentieren sie einen Wiederbeginn der Geschichte, oder ist es lediglich alter Wein in neuen Schläuchen, den uns Dahrendorf hier präsentiert?

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2005
Wiederkehr der Geschichte
127 Seiten

Mehr Brot, bessere Spiele!

Zur Konjunktur von Sport und Literatur

21 Seiten | Autor: Wolf-Dietrich Junghanns

Ein unbestrittener Vorzug der 2002 in Berlin und Bonn gezeigten Ausstellung „Die griechische Klassik. Idee oder Wirklichkeit“ bestand darin, daß sie den Athletismus nicht am Rande präsentierte, sondern zentral, als eine wichtige Form von Öffentlichkeit und Politik. In den sich um die athletischen Agone konstituierenden Öffentlichkeiten wurden politische, religiöse, wirtschaftliche, militärische, musische und andere Themen verhandelt, und Prestigetransfers aus der Athletik ins Nicht-Athletische gehörten zum Zweck öffentlicher Wettkämpfe.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2005
Wiederkehr der Geschichte
127 Seiten

Was heißt und zu welchem Ende studiert man Politik?

6 Seiten | Autor: Ekkehart Krippendorff

Politik als Theater, das ist eine der möglichen Perspektiven. In archaischen und mythischen Bildern beschreibt Aischylos in seiner Orestie einen entscheidenden Moment der Menschheitsgeschichte: die Gründung des Rechtsstaates. Der Übergang vom Blutrecht zum Staatsrecht wurde vollzogen und führte zur Entstehung der Demokratie, letztlich auch einer neuen Weltordnung. Das (erstmalige) Ausdiskutieren von Konflikten überwand die Rache. Es entstand ein Raum, in dem der Mensch selbstbestimmt handeln kann, in dem nicht mehr gerächt, sondern in dem Gerechtigkeit gesprochen wird. Im Jahre 453 v.u.Z. wurde die Orestie von Aischylos uraufgeführt. Das Theater wurde erstmalig zur Bühne für die Politik, und wir können dies heute als das Geburtsjahr der modernen Demokratie interpretieren.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2005
Wiederkehr der Geschichte
127 Seiten

Entlassungen und Kündigungen in den neuen Bundesländern

14 Seiten | Autor: Martin Brussig, Marcel Erlinghagen

Hohe und verfestigte Arbeitslosigkeit wird häufig mit einer zu geringen Arbeitsmarktdynamik, d.h. einer „Erstarrung“ des Arbeitsmarktes in Verbindung gebracht. Würde die Beschäftigung schneller umschlagen, so die Argumentation, hätten auch Arbeitslose häufiger eine Chance. Zentrale Elemente der Hartz-Reformen, wie z.B. die Pflicht zur frühzeitigen Meldung bei absehbarem Arbeitsverlust und die Betonung der schnellen Vermittlung, knüpfen an diesen Zusammenhang an.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2005
Wiederkehr der Geschichte
127 Seiten

Paradigmenwechsel in der Ostdeutschlandforschung

Dokumentation des Einleitungsbeitrags auf dem Workshop am 8. April 2005 in Berlin

7 Seiten | Autor: Rainer Land

Für unsere Initiative „Ostdeutschlandforschung“ gab es zwei Ausgangspunkte. Zunächst den Eindruck, daß die Entwicklung in Ostdeutschland einige Rätsel aufgibt, die man nur schlecht lösen kann, wenn man sagt: Es wird schon werden, es dauert nur länger, kostet etwas mehr und muß besser kommuniziert werden.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2005
Wiederkehr der Geschichte
127 Seiten

Workshop

8. April 2005 in Berlin

Ein Paradigmenwechsel in der sozialwissenschaftlichen Forschung über Ostdeutschland ist fällig. Die Entwicklung in Ostdeutschland muß als offener und innovativer Prozeß gesellschaftlicher Entwicklung verstanden und erforscht werden. Dies kann man als Resümee des ersten Teils des Workshops ziehen, den das Netzwerk Ostdeutschlandforschung am 8. April in Berlin veranstaltete.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2005
Wiederkehr der Geschichte
127 Seiten

Typen des historischen Denkens

Für eine kritische Geschichtsphilosophie

12 Seiten | Autor: Johannes Rohbeck

Kaum machte die These vom Ende der Geschichte die Runde, spöttelten schon Kritiker, »nach« der Geschichte könne nun einmal nichts anderes als die Geschichte folgen. Doch behaupteten die Vertreter des Posthistoire ja nicht, in Zukunft werde nichts mehr passieren. Sie waren vielmehr der Auffassung, daß die Geschichte ihren bisherigen »Sinn« verloren habe. Nachdem die großen Ideen verbraucht und die ideologischen Kämpfe überholt seien, bleibe nur die Langeweile eines technokratischen Stillstands übrig.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2005
Wiederkehr der Geschichte
127 Seiten