2010

Robert Gellately: Lenin, Stalin und Hitler.

Drei Diktatoren, die Europa in den Abgrund führten

2 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler

Nach den seriösen und gründlich recherchierten vergleichenden Biografien über Hitler und Stalin aus der Feder von Allan Bullock und Lew Besymenski, den zahlreichen, auf der Auswertung nunmehr zugänglicher russischer Archivdokumente fußenden Studien von Manfred Hildermeier, Francois Furet oder Orlando Figes über Lenin als Vordenker und Wegbereiter Stalins war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis ein Buch über die Diktatoren, das diesen dritten Mann einschließt, erscheint.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten

Neue Wege der Demokratietheorie

4 Seiten | Autor: Daniel Schulz

Zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer scheint die Situation der Demokratie paradox: Zum einen ist sie der alleinige Sieger nach dem verlustreichen Systemwettbewerb des 20. Jahrhunderts. Zugleich jedoch steht sie im Zeichen einer Herausforderung, die seit einiger Zeit auch einen entsprechenden Begriff gefunden hat: Als „Postdemokratie“ haben einige Kommentatoren den Zustand der westlichen politischen Systeme auf den Begriff zu bringen versucht. Verstehen wir unsere politische Lebensform noch als Demokratie? Oder wurde dieser einstmalige Hoffnungsbegriff bereits durch die skeptische Selbstbeschreibung der Postdemokratie abgelöst?

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten

Animal Spirits des Homo Oeconomicus

7 Seiten | Autor: Jürgen Leibiger

Wirtschaftsnobelpreisträger Georg Akerlof und sein Kollege Robert Shiller kritisieren seit Jahren äußerst scharfsinnig den neoklassischen Mainstream. Sie griffen seinerzeit die unsozialen und ökonomisch destabilisierenden Züge der Wirtschaftspolitik der Bush-Administration heftig an. Erst jüngst forderte Shiller eine „Demokratisierung“ des Finanzsystems, um „die bedrückenden wirtschaftlichen Probleme von Milliarden Menschen“ zu lösen (Shiller 2009: 7). Akerlof ist Mitglied des Advisory Boards des vom Milliardär Georg Soros gerade erst gegründeten Institute for New Economic Thinking, das sich die Beantwortung der Frage zum Ziel setzt, weshalb die ökonomische Theorie bei der Vorhersage der jüngsten Krise komplett versagt hat. All dies verdient Respekt.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten

Wohneigentum privater Haushalte – EU-Schlusslicht Deutschland

14 Seiten | Autor: Wilhelm Hinrichs

Die Bevölkerung in den verschiedenen Ländern wohnt ganz unterschiedlich: Es zeigt sich jeweils eine spezielle Situation, die durch die Eigentümerstrukturen, die Gebäudeformen, die Größe der Wohnorte und die regionale Lage der Wohnungen gekennzeichnet ist. Die Kombination und konkrete Ausprägung dieser Merkmale nennen wir die Wohnform. Für die privaten Haushalte wie für die Gesellschaft ist die Wahl der Wohnform von beträchtlicher Relevanz. Gesamtgesellschaftlich gehen davon Einflüsse auf den Energiehaushalt, die Ökologie, den sozialen Zusammenhalt im Wohn- und Freizeitbereich und die Ästhetik der gebauten Umwelt aus. Im privaten Bereich werden die soziale Lage sowie die Wohn- und Lebenszufriedenheit der Haushalte bzw. ihrer Mitglieder maßgeblich mitbestimmt. Nicht zuletzt besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Wohnform, der Familienform und der privaten Vermögens- und Altersvorsorge.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten

Globale Marktgesellschaft oder zivilisatorische Differenz?

Das Beispiel Indiens

8 Seiten | Autor: Volker Heins

Der gegenwärtige Kapitalismus ist durch auffällige Wandlungen im Verhältnis von Ökonomie und Lebensführung gekennzeichnet. Es gibt starke Indizien dafür, dass sich die Ökonomie keineswegs von jeglichen Gestaltungsprinzipien der Lebensführung ablöst, sondern sich vielmehr diese Gestaltungsprinzipien zunutze macht, indem sie ihnen einen neuen Sinn und eine neue Richtung gibt. Dies gilt etwa für die Prinzipen des Individualismus, der Leistungsgerechtigkeit oder der Suche nach authentischem Selbstausdruck. Noch nicht beantwortet ist damit die Frage, ob sich diese Diagnose auch auf die einflussreicher werdenden Formen des gegenwärtigen asiatischen Kapitalismus übertragen lässt. Neue Formen der kapitalistischen Ökonomie und neue, dazu passende Habitusformen breiten sich weder von selbst aus wie ansteckende Krankheiten noch lässt sich ihre Ausbreitung allein durch Zwang und Gewalt erklären. Zentral sind vielmehr politische Entscheidungen und kulturelle Filtermechanismen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten

Geschichtswissenschaft und Sozialwissenschaften

5 Seiten | Autor: Hans-Ulrich Wehler

Wer sich in den 1950er und 1960er Jahren der Geschichtswissenschaft zuwandte, traf auf eine schlechterdings verblüffende Arroganz der deutschen Historikerzunft. Seit Ranke, das war die feste Überzeugung ihrer erdrückenden Mehrheit, habe sich die deutsche Geschichtswissenschaft nicht nur an die Spitze der internationalen Entwicklung gesetzt, sondern diese Führungsposition auch seither unangefochten weiter behauptet – bis in die unmittelbare Gegenwart hinein. Da ihr der internationale Vergleich und die lebensgeschichtliche Erfahrung von Auslandsaufenthalten durchweg fehlten, war ihr entgangen, dass die englische, französische, amerikanische Wirtschafts-, Sozial-, Politik- und Kulturgeschichte einen mächtigen Sprung nach vorn getan hatten, zudem von einer lebhaften Theoriediskussion vorangetrieben wurden. Obwohl sich zahlreiche deutsche Historiker mit dem Nationalsozialismus arrangiert, ja ihm ein erschreckendes Maß an Unterstützung verliehen hatten, blieb zunächst eine Debatte über die diskreditierten politischen und erkenntnistheoretischen Prämissen der dominierenden Denkschule des Historismus aus. Allenfalls löste der Schock von Diktatur, Vernichtungskrieg und Holocaust allmählich geradezu rührende Bemühungen um einen moralisch geläuterten Historismus aus, der sich mit einem unveränderten Bekenntnis zu seiner Hermeneutik verband.

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Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten

Warum gehorchen wir?

4 Seiten | Autor: Sven Papcke

Styx, die Tochter des Okeanos, so schildert Hesiod in seiner ‚Theogonie’ die mythische Vergegenwärtigung der Gewaltsamkeit, schenkt ihrem Gatten Pallas „zwei herrliche Kinder“. Sie werden Kratos und Bia genannt und sitzen als Diener der göttlichen Fügung „immer bei Zeus“. Ihre Mutter als Inkarnation des Entsetzens sowie ihr Vater, der Inbegriff von Drohung, geben der kosmischen Ordnung mit ihnen zentrale Werkzeuge an die Hand. Kratos und Bia sind - in unterschiedlicher, wenngleich abgestimmter Art und Weise - auf eine möglichst unauffällige, durch Einschüchterung zu gewährleistende Wirkung bedacht. Das unterstreicht jenes „Paradoxon der Gewalt“, repräsentiert zu sein, um ein Tabu bleiben zu können.

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Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten

Das ökonomistische Machtkonzept im Spiegel der Systemkrise

Eine Analyse, Kritik und Polemik zur politischen Rollenidentität

8 Seiten | Autor: Ulrich Büchler

Der Begriff „Macht“ bezeichnet etymologisch ein Können des Menschen, ein komplexes Vermögen, im Rahmen sozialer Interaktion gezielt auf Verhältnisse einzuwirken und dabei eigene Interessen durchzusetzen. Als zielgerichtetes Können erwächst Macht aus der Grunddynamik menschlicher Realität, die sich effektiv im Sein und Haben versammelt. Diese Dynamik fungiert als selbstverständliche Voraussetzung jeder Macht. Das Sein und das Haben, die Modi der Grunddynamik, vollziehen sich selbst in kausaler Relation: wie das Können aus dem Sein und Haben, so geht das Haben aus dem Sein als absolutem Modus der Grunddynamik hervor.

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Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten

Inflation als Rettungsanker

Warum eine moderate Inflation nützlich ist

16 Seiten | Autor: Ulrich Busch

Das Jahr 2009 war in Deutschland durch eine einigermaßen paradoxe Situation gekennzeichnet: Während die Rezession überwunden schien, die Wirtschaft im Verlaufe des Jahres die Talsohle durchschritten hatte und der Konjunkturhimmel sich allmählich wieder aufhellte, tendierte die Preisentwicklung weiter nach unten. Im Sommer lag die Teuerungsrate sogar unter Null und war damit so niedrig wie seit 27 Jahren nicht mehr. Ein Jahr zuvor hatte sie noch oberhalb von drei Prozent gelegen. Hochgerechnet auf das Jahr betrug der Preisanstieg nur 0,4%. Praktisch bedeutete dies, dass 2009 für die gleiche Warenmenge im Schnitt kaum mehr bezahlt werden musste als 2008. Und auch 2010 werden die Preise kaum steigen, durchschnittlich um 0,6 bis 1,0%.

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Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten

Welches Wirtschaftsmodell nach der Krise?

Zum Scheitern der neoliberalen Antwort auf die Probleme des Fordismus

In der öffentlichen Debatte werden die Ursachen der aktuellen Finanz- und Weltwirtschaftskrise vor allem in falsch regulierten Finanzmärkten und individuellem Fehlverhalten gesehen. Solche Erklärungen greifen aus makroökonomischer Sicht zu kurz. Denn zentrale Ursache der jetzigen Krise ist auch die seit gut drei Jahrzehnten zunehmende ökonomische Ungleichheit. Diese hat in einigen Ländern, insbesondere in den USA, zur Überschuldung der unteren und mittleren Einkommensgruppen und zu hohen Leistungsbilanzdefiziten beigetragen und in anderen Ländern, unter anderem in Deutschland, zu einer dauerhaften Konsumnachfrageschwäche und extremer Exportabhängigkeit.

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Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten