2010

Vladimir Gavrilovič Mosolov: IMĖL.

Das Marx-Engels-Lenin-Institut, 1921-1956

6 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler

Vladimir Gavrilovič Mosolov, Jg. 1932, nahm nach seinem Studium an der Philosophischen Fakultät der Moskauer Staatlichen Lomonossow-Universität 1956 die Arbeit am Marx-Engels-Lenin-Institut auf. Er begann als Bibliothekar und wechselte später als Oberassistent in den Marx-Engels-Sektor. Seine in kleiner Auflage von 500 Exemplaren erschienene, vom IISG (Amsterdam) geförderte Studie über die Geschichte des Parteiinstitutes ist die erste zusammenfassende Abhandlung über die von David Rjazanov gegründete Einrichtung, sieht man von den von Rolf Hecker herausgegebenen Studien zu einzelnen Aspekten der vom Institut besorgten MEGA-Edition ab. Das fünfte und letzte der chronologisch angelegten Kapitel (545-579) hat die Jahre 1953-1956 zum Gegenstand, die Zeitspanne, in der der Verfasser seine Arbeit am Institut aufnahm.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2010
Gesampelte Gesellschaft
160 Seiten

Janne Teller: Nichts.

Was im Leben wichtig ist.

2 Seiten | Autor: Mariele Nientied

Diskussionen über Nihilismus sind in der Regel rasch erschöpft: Wenn Werte und Wahrheit kategorisch zurückgewiesen werden, bedarf es keiner weiteren Argumente. Insofern nihilistische Positionen etablierte Werteordnungen und Überzeugungen angreifen und in ihrer Geltung in Frage stellen, erregen sie allerdings häufig die Gemüter je nach Kontext. Wie Parasiten brauchen Nihilismen ihre Wirt-Theorie, deren Geltung sie unterminieren. Dies lässt in philosophischen Zusammenhängen pathetische oder agitatorische Töne anschlagen und stilistische Effekte einbauen, exemplarisch in den Texten von Friedrich Nietzsche.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2010
Gesampelte Gesellschaft
160 Seiten

Christiane Eisenberg: Englands Weg in die Marktgesellschaft

2 Seiten | Autor: Ulrich Busch

England galt bis zum Ersten Weltkrieg nicht nur als „Wiege“ und „Modell“ des Kapitalismus mit allen Licht- und Schattenseiten, die dieser Wirtschaftsordnung eigen sind, sondern auch als das am weitesten entwickelte Land Europas und der Welt. Es hatte auf vielen Gebieten eine Pionierrolle inne, und das nicht erst seit dem 19. Jahrhundert, sondern schon früher, im Grunde genommen seit dem späten Mittelalter. Es lohnt sich, den Ursachen dafür nachzugehen und dabei nicht nur die Geschichte des Inselstaates nachzuzeichnen, sondern insbesondere auch jene geographischen, sozialen, politischen, ökonomischen und kulturellen Besonderheiten herauszuarbeiten, die England stärker als Italien, die Niederlande, Frankreich und Deutschland dafür prädisponierten, im 19. Jahrhundert zum Musterland des klassischen Kapitalismus zu werden. Angesichts der Fülle historischer Studien, vor allem wirtschaftshistorischer Provenienz, die hierzu vorliegen, ist dies ein mutiges Unterfangen. Neues lässt sich hier nur hervorbringen, wenn dabei ein anderer als der traditionelle, vor allem von der Wirtschaftsgeschichte geprägte Ansatz verfolgt wird und wenn man sich dem Gegenstand auf unkonventionelle Art und Weise nähert.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2010
Gesampelte Gesellschaft
160 Seiten

Ist Max Webers verstehende Soziologie naturblind?

14 Seiten | Autor: Henri Band

In Max Webers Soziologie spielen Naturbezüge und ökologische Fragen tatsächlich keine prominente Rolle – wenn man heutige Maßstäbe der entwickelten Umweltsoziologie heranzieht. Gleichwohl soll Weber (stellvertretend für die Soziologie) gegen den Vorwurf der Naturblindheit bzw. eines strikten Anti- Naturalismus verteidigt werden, dem sich die Klassiker der Soziologie und die Soziologie insgesamt in aktuellen Diskussionen immer wieder ausgesetzt sehen. Kern der Kritik bildet die Behauptung, die Soziologie habe alle Referenzen auf Natur oder Natürliches aus der Betrachtung und Erklärung sozialer Phänomene getilgt, ja bewusst ausgegrenzt. Sieht man in den Schriften Webers selbst nach, stellt man fest, dass an vielen Stellen seines Werkes durchaus Naturbezüge in den Blick kommen, sowohl Fragen des Verhältnisses der Menschen zur äußeren Natur als auch des Verhältnisses zu ihrer eigenen Natur. Zudem hatte Weber ein klares Bewusstsein davon, dass sich das Selbstverständnis der Soziologie gerade auch gegenüber den anderen Humanwissenschaften und der Biologie zu profilieren und zu behaupten hat. Insofern kann eine Beschäftigung mit Weber der Soziologie helfen, die neuerlichen Herausforderungen durch die unter dem Label „Lebenswissenschaften“ zusammengefassten biologischen Wissenschaften vom Menschen ohne Selbstpreisgabe ihrer disziplinären Identität zu bestehen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2010
Gesampelte Gesellschaft
160 Seiten

Windenergienutzung in der Pionierphase (1975-1991)

Technische und sozio-ökonomische Innovation im Wechselspiel

17 Seiten | Autor: Mario Neukirch

Beim ökologischen Umbau der Stromversorgung ist die Windenergie zu einer Schlüsseltechnologie avanciert. Sie hat zu verschiedenen Zeiten eine wichtige Rolle gespielt: Sei es bei der Segelschifffahrt, dem Betrieb der historischen Windmühlen oder den sogenannten Windmotoren zur Stromproduktion vor etwa 80 bis 100 Jahren. Der folgende Artikel befasst sich mit der modernen Windenergienutzung, die unmittelbar nach dem Ölpreisschock von 1973 eingesetzt hat und in direkter Kontinuität zu ihrer heutigen Anwendung steht. Der Fokus der Analyse liegt auf dem Zeitraum von 1975 bis 1991. Während dieser Zeit, die hier als Pionierphase definiert wird, haben sich Märkte für Windanlagen nur in wenigen Ländern, darunter insbesondere in Dänemark, Kalifornien, den Niederlanden und der Bundesrepublik Deutschland etabliert.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2010
Gesampelte Gesellschaft
160 Seiten

Öffentlich, weil es besser ist?

Politische Gemeinwohlbestimmung als Voraussetzung einer erfolgreichen Kommunalwirtschaft

12 Seiten | Autor: Klaus Lederer, Matthias Naumann

Die 1990er Jahre waren durch eine Welle der Privatisierung und der Liberalisierung in diversen Sektoren der Daseinsvorsorge gekennzeichnet. Inzwischen scheint es geradezu eine Renaissance der kommunalen Wirtschaftstätigkeit zu geben. Die Stadt Bergkamen in Nordrhein-Westfalen übernahm ihre Abfallwirtschaft 2006 wieder in Eigenregie, bereits 2005 hatte der Landkreis Uckermark ebenfalls die Abfallentsorgung wieder einem kommunalen Unternehmen übertragen, und die Bürger der Stadt Freiburg stoppten 2006 mit einem Bürgerentscheid den Verkauf städtischer Wohnungen. Die Stadt Leipzig sagte eine Teilprivatisierung der Stadtwerke ab, nachdem 2008 87 Prozent der Bevölkerung gegen dieses Vorhaben gestimmt hatten. In Berlin wurde eine Initiative gestartet, die sich für die Offenlegung der Verträge mit RWE und Veolia über die Beteiligung an den landeseigenen Berliner Wasserbetrieben einsetzt. Der Senat von Berlin bemüht sich ebenfalls um eine Transparenz der Verträge, und es gibt keine Partei im Landesparlament, die die Teilprivatisierung 1999 aus heutiger Sicht nicht als schweren Fehler bezeichnet.

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Berliner Debatte 4 | 2010
Gesampelte Gesellschaft
160 Seiten

Die Europäisierung der Beschäftigungspolitik und die Destandardisierung der Beschäftigung in Deutschland

15 Seiten | Autor: Max Koch

Die „Offene Methode der Koordinierung“ und speziell die Europäische Beschäftigungsstrategie, sind ein deliberativer Versuch, mittels eines qualitativ neuen Governance-Systems auf der gemeinsamen europäischen Ebene mit der Diversität der nationalen sozial- und wirtschaftspolitischen Traditionen umzugehen: Während die Ziele der Politik zunehmend zentral formuliert werden, werden die Wege und Methoden zur Erreichung dieser Ziele hauptsächlich auf der nationalen Ebene und entsprechend den nationalen Traditionen definiert.

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Berliner Debatte 4 | 2010
Gesampelte Gesellschaft
160 Seiten

Vom Wert bioinformationeller Privatheit und der diskursiven Macht ungelöster „Governance-Probleme“

13 Seiten | Autor: Georg Lauß

In den letzten zehn bis fünfzehn Jahren wurde dem Aufbau und der transnationalen Vernetzung von Biobankenprojekten1 in ganz Europa immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Dies ist nicht zuletzt deshalb der Fall, weil der Aufbau einer Biobank in Island in den späten 1990er Jahren unter anderem am Widerstand von Protestbewegungen scheiterte. Dabei ist die Praxis des Sammelns von Geweben und medizinischen Informationen an sich nicht neu (vgl. Morente et al. 2008, Fullerton et al. 2010, Metzler 2010). Trotzdem entwickelte sich in den letzten Jahren eine immer dynamischere bioethische Diskussion über die grundsätzliche Frage, inwieweit Biobankenprojekte aufgrund der Tatsache, dass sie große Mengen potentiell sensibler Daten sammeln und für Forschungszwecke zur Verfügung stellen wollen, ethisch problematisch sind. Datenschutz und die informierte Patienteneinwilligung standen im Zentrum der Debatte. Bei Ersterem ging es um die Frage, was andere von einer Person wissen dürfen oder sollen (informationelle Privatheit), und bei Letzterem darum, welche Aspekte des menschlichen Lebens eine Person eigenständig kontrollieren kann und darf (dezisionale Privatheit).

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Berliner Debatte 4 | 2010
Gesampelte Gesellschaft
160 Seiten

Das persönliche Genom

Abschied von Privatheit und Zustimmung in der Biobankforschung?

13 Seiten | Autor: Lars Øystein Ursin

Die ersten Karten des menschlichen Genoms wurden im Jahr 2000 präsentiert. Heute, zehn Jahre später, scheint die Sequenzierung des Genoms jedes einzelnen Bürgers, die es ermöglichen würde, die Vorsorge und Behandlung von Krankheiten zu personalisieren, nicht mehr allzu weit entfernt. In diesem Aufsatz werde ich einige ethische Herausforderungen sondieren, die sich mit einer individualisierten Genomik (personal genomics) für die Privatheit (privacy) und die Zustimmung (consent) zur Forschung ergeben. Unser wachsendes genetisches Wissen stellt den Schutz der Privatsphäre bzw. den Datenschutz in der Biobankforschung in Frage. Es hat sich herausgestellt, dass deidentifiziertes genetisches Material in steigendem Maße Rückschlüsse auf die Identität der Personen, von denen dieses Material stammt, zulässt. Welche Konsequenzen hat das für die Privatheit von Biobankteilnehmern und wie sollen wir mit genomischen Informationen im Rahmen der Rekrutierung für Biobanken und die Biobankforschung umgehen? Es ist schwer absehbar, wie sich die Geschichte der individualisierten Genomik weiterentwickeln wird. Was bedeutet diese Ungewissheit für die Regelung der Zustimmung im Zusammenhang mit Biobanken? Meine These lautet, dass es in diesem Kontext unangemessen ist, Zustimmung und Privatheit strikt in Begriffen von Eigentum (ownership) und Kontrolle (control) zu sehen. Für ein tragfähiges Verständnis der in diesem Feld auftretenden ethischen Probleme müssen wir eine relationale Perspektive entwickeln. Diese rückt die (veränderlichen) Beziehungen und Kontexte in den Blick, welche über die Bedeutung und Angemessenheit der Zustimmungsanforderungen und des Datenschutzes bestimmen.

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Berliner Debatte 4 | 2010
Gesampelte Gesellschaft
160 Seiten

Das Prinzip der informierten Zustimmung in der Biobankforschung

(K)ein Konsens in Sicht?

13 Seiten | Autor: Katharina Beier

Den seit Mitte der 1990er Jahre international geführten Debatten um die ethischen und rechtlichen Herausforderung der Forschung mit Biobanken liegt ein grundsätzlicher Konflikt zugrunde: Während auf der einen Seite ein begründetes Interesse an Fortschritten der Forschung besteht, die letztendlich dem Wohl der Allgemeinheit nützen könnten, gilt es dieses Ziel auf der anderen Seite mit den individuellen Interessen der Spender von Körpermaterialien und den damit verbundenen (genetischen) Daten in Einklang zu bringen.1 Als Antwort auf diese, nicht nur die Biobankforschung kennzeichnende, Problemkonstellation wird in der Medizinethik üblicherweise auf die Notwendigkeit informierter Zustimmung (informed consent) verwiesen. Dabei handelt es sich um ein grundlegendes Prinzip der Medizin- und Forschungsethik, das seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts die Legitimität ärztlichen Handelns ebenso wie der Forschung am Menschen maßgeblich bestimmt.

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Berliner Debatte 4 | 2010
Gesampelte Gesellschaft
160 Seiten