Kommunismus
Kommunismus – Zukunftsentwurf oder vergangene Realität?
13 Seiten | Autor: Ulrich Busch
Über den Kommunismus wird heute wieder ernsthaft diskutiert. Nicht unbedingt als Sofortlösung für die ökonomischen, sozialen und ökologischen Probleme der Gegenwart, aber doch als seriöse Option, gesellschaftliche Alternative und Perspektive für die menschliche Gesellschaft. Während auf kurze bis mittlere Sicht noch die Überzeugung überwiegt, auf den Kapitalismus nicht verzichten zu können, stellt sich dies langfristig anders dar: Im Kontext von Großer Transformation, Postwachstumsgesellschaft und Postkapitalismus ist die kommunistische Idee als Alternativkonzept und Zukunftsszenario erneut im Gespräch. Ulrich Busch argumentiert, dass die Rückkehr des Kommunismus in den sozialtheoretischen und politischen Diskurs seine Reformulierung als Gesellschaftsmodell verlangt. Dabei kann zwar an frühere Ideen, Utopien und Theorien, Experimente und Erfahrungen angeknüpft werden. Dies aber immer unter Berücksichtigung der Tatsache, dass diese Reflex und Resultat anderer Zeiten, anderer Zustände und anderer Möglichkeiten waren.
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Schwächen der Linken
ISBN 978-3-947802-98-2 | ISSN 0863-4564 | 135 Seiten
Schaut man auf die Linke in Europa, so zeigt sich fast überall ein Bild des Niedergangs und der Ratlosigkeit. Die Ursachen für die gegenwärtige Krise liegen nicht nur in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, sondern wurden durch ihn „nur“ verstärkt. Sie liegen tiefer. Und sie haben Gründe nicht nur in dilettantischer Politik des Spitzenpersonals, falschen politischen Akzentsetzungen und Feigheit vor dem bürgerlichen Mainstream. Sondern es gibt sozio-struktuelle Ursachen, die damit zusammenhängen, dass auf den Spätkapitalismus des 21. Jahrhunderts und seine Verwerfungen viele Antworten aus dem 20. Jahrhundert nicht mehr passen.
Außerhalb des Schwerpunkts setzt sich Ulrich Busch mit dem neu erwachten Interesse am Kommunismus auseinander und sondiert, ob der Begriff geeignet ist, um über langfristige gesellschaftliche Entwicklungen zu diskutieren. Rainer Land fragt danach, welche Chancen der Green New Deal bietet, um die globale ökologische und soziale Krise der Gegenwart zu bewältigen. Und Christopher Wimmer schildert, wie arme Menschen mit der gesellschaftlichen Zuschreiben „unverdienter Armut“ umgehen.
Hier finden Sie eine Leseprobe dieser Ausgabe: Leseprobe
Inhalt
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Eine Momentaufnahme
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Spukende Erinnerungen an eine linke Politik aus der Krise
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Umweltkrise und wirtschaftliche Entwicklung
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Wie arme Menschen mit gesellschaftlichen Zuschreibungen umgehen
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Kommunismus im Weltall?
9 Seiten | Autor: Bernd Kulawik
Bernd Kulawik diskutiert in diesem Essay, welche Typen ökonomischer Systeme in den Zukunftswelten populärer Science-Fiction-Literatur und -Filme dargestellt werden. In Dystopien scheinen Großkonzerne u. ä. bzw. expansive, aggressive, gierige Gesellschaften oder Gruppen eine auslösende oder zumindest entscheidende Rolle für den jeweils behandelten Konflikt zu spielen. Im Unterschied dazu scheinen Utopien Konflikte höchstens episodenhaft zu behandeln und kapitalistische Verwertungszusammenhänge nahezu komplett auszublenden. Dies zeige sich insbesondere in der (virtuellen) Absenz des Geldes oder ähnlicher Tauschäquivalente. Auch die nach heutigen Maßstäben prohibitiven Kosten interstellarer Reisen oder auch nur regelmäßiger Reisen innerhalb unseres Sonnensystems scheinen keinerlei Bedeutung zu haben, unterliegen in diesen Welten also wohl nicht kapitalistischen Verwertungszusammenhängen.
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Weltall Erde Mensch
ISBN 978-3-947802-74-6 | ISSN 0863-4564 | 156 Seiten
„Was heute noch wie ein Märchen klingt, kann morgen Wirklichkeit sein“, heißt es am Anfang von „Raumpatrouille“, der westdeutschen Science-Fiction-Serie aus dem Jahr 1966. Für die Zukunftsvisionen einer Menschheit, die ins Weltall fliegt, außerirdische Lebensformen sucht und andere Planeten besiedelt, hat sich in Literatur, Film und bildender Kunst das Genre der Science-Fiction etabliert. Kosmosutopien, Fantasien vom Aufbruch ins Weltall, vom Leben an einem ganz anderen Ort, fernab von der Erde, sind zugleich Inspirationsquellen für Wissenschaft, Philosophie, Politik oder Wirtschaft – als Spekulationen, Gedankenexperimente, Heuristiken etc. Der Themenschwerpunkt „Weltall Erde Mensch“ spiegelt astrofuturistische Träume und Sehnsüchte des 20. und 21. Jahrhunderts wider und gibt Auskunft über ihre Geschichte. Natürlich gilt auch für Kosmosutopien der Gemeinplatz, den Stanisław Lem in seiner „Summa technologiae“ zitiert: „Nichts ist so schnell veraltet wie die Zukunft.“
Außerhalb des Schwerpunkts erfahren Sie mehr darüber, wieso der deutsche Punkrock seit den 1990er Jahren ein Imageproblem hat, weshalb der sowjetische Schriftsteller Andrej Platonow mit seinem Romanfragment „Der makedonische Offizier“ große Literatur schuf und warum wir Schlagworte wie „DDR-Philosophie“ nicht leichtfertig gebrauchen sollten.
Hier finden Sie eine Leseprobe dieser Ausgabe: Leseprobe Weltall Erde Mensch
Inhalt
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„Star Trek“, „Raumpatrouille“, „Doctor Who“ und der Soundtrack zum Wettlauf ins All
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Kosmosbegeisterung in der Sowjetunion
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Zur politischen Ökonomie utopischer Welten
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Der Nachbarplanet als Sphäre kultureller Selbstvergewisserung um 1900
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Kurd Laßwitz’ „Weltwanderer“
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Zwischen Horizonterweiterung und Ablenkung von irdischen Problemen
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Nonkonforme Konformisten in den 1990er Jahren
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Eine Antwort auf Hans-Christoph Rauh
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Laos: Klein, arm und kommunistisch
6 Seiten | Autor: Boike Rehbein
Laos ist ein armes und kleines Land. Mit der „Revolution 1975“ und der Einführung der Marktwirtschaft 1986 hat Laos zwei Umbrüche innerhalb einer Generation erfahren. Auf dem 10. Parteitag 2016 hat die Parteiführung eine Rückkehr zum sozialistischen Programm verkündet, die auf dem Parteitag 2021 unter Thongloun Sisoulith bestätigt wurde. Die Kontrolle über die Gesellschaft wurde verschärft, ein öffentlich sichtbarer Kampf gegen die Korruption eingeleitet, nationale Selbstversorgung propagiert und die Etablierung des Sozialismus wieder zum Ziel erklärt.
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Vietnam: Das fahle Gesicht des Kommunismus
5 Seiten | Autor: Nguyen Khac Giang
Die Kommunistische Partei Vietnams hat vor einem Vierteljahrhundert marktwirtschaftliche Reformen eingeleitet. Seitdem floriert die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes. Zugleich hält die Partei an ihrer „kommunistischen“ Ideologie und ihrer Machtposition fest. Ziel ist eine sozialistische Marktwirtschaft. Urbanisierung, die Herausbildung einer bürgerlichen Mittelschicht und deren Entfaltungsdrang stellen dieses Modell jedoch zunehmend infrage.
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Die Lateinamerikapolitik der Komintern
9 Seiten | Autor: Lasar Jejfez, Viktor Jejfez
Der I. Kongress von 1919 proklamierte die Komintern, ihre tatsächliche Gründung erfolgte auf dem II. Kongress 1920. Lenin und alle Führer des Bolschewismus nach ihm vertraten diese Sicht, auch die ausländischen Delegierten stimmten dieser zu. Lasar und Viktor Jeifez betrachten die Zeit zwischen dem I. und dem II. Kongress der Komintern und untersuchen die Debatten in der Komintern und die Ausrichtung der Komintern-Politik. Sie richten den Blick auf die Herausbildung der Lateinamerika-Politik der Komintern und deren Folgen für die Suche nach Verbündeten der kommunistischen Parteien in der Region.
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Die Linken Sozialisten-Revolutionäre über die III. Internationale
8 Seiten | Autor: Jaroslaw Leontjew
Der im November 1917 von der Partei der Sozialisten-Revolutionäre abgespaltene linke Flügel bildete eine selbstständige Partei der linken Sozialisten-Revolutionäre (Internationalisten), die auf dem Boden der Zimmerwalder Antikriegsbewegung stand. Die Ablehnung der Unterzeichnung des Brester Friedens mit dem Zweiten Reich führte die linken Sozialisten-Revolutionäre in die Opposition zur Regierung um Lenin. Sie verließen die Zweiparteienregierung in Moskau. Jaroslaw Leontjew kommentiert zwei bisher unveröffentlichte Flugblätter der Partei der Linken Sozialisten-Revolutionäre mit Stellungnahmen zur Gründung der Komintern.
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Der II. Kongress der Kommunistischen Internationale
13 Seiten | Autor: Alexander Vatlin
Der I. Kongress von 1919 proklamierte die Komintern, ihre tatsächliche Gründung erfolgte auf dem II. Kongress 1920. Lenin und alle Führer des Bolschewismus nach ihm vertraten diese Sicht, auch die ausländischen Delegierten stimmten dieser zu. Alexander Vatlin betrachtet die Zeit zwischen dem I. und dem II. Kongress der Komintern und untersucht die Debatten in der Komintern und die Ausrichtung der Komintern-Politik. Er konzentriert sich auf die Diskussion über die Aufnahmebedingungen in die Komintern und Lenins Einschätzungen des rechten und linken Flügels in der internationalen Arbeiterbewegung.
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Lenin und die Gründungsmitglieder der Kommunistischen Internationale
9 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler
Wladislaw Hedeler beschreibt die Rolle Lenins bei der Gründung der Komintern und die kontroversen Debatten, die im Führungszirkel über die zu den Komintern-Kongressen einzuladenden Parteien und Organisationen geführt wurden. Erstmals werden Lenins Einschätzungen der sozialdemokratischen Parteien ungekürzt wiedergegeben. Zusammen mit Alexander Vatlin (siehe dessen Beitrag im Heft) konnte Hedeler auch die Biografien mehrerer Gründungsväter der Komintern präzisieren.
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