DDR
Mit oder ohne westliches Geld?
12 Seiten | Autor: Jörg Roesler
War der IWF schuld am Zusammenbruch des Realsozialismus? Der Autor beschreibt detailliert die Politik der realsozialistischen Länder gegenüber dem IWF in den 1970er und 1980er Jahren: vom anfänglichen Misstrauen bis zu individuellen Arrangements, einschließlich der dramatischen Folgen für Wirtschaftswachstum und Wohlstand. Auch wenn die Kooperation die Unzufriedenheit der Bevölkerung in den Ländern deutlich verstärkte, so war sie nicht entscheidend für den Zusammenbruch der Systeme.
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Georg Dertinger
4 Seiten | Autor: Siegfried Schwarz
Am frühen Morgen des 15. Januar 1953 läuteten Beauftragte des MfS schrill an der Dienstvilla des ersten Außenministers der DDR am Berliner Majakowskiring 61: Sie verhafteten Georg Dertinger, dazu seine Geliebte Ilse-Ruth Bubner. In dem von Erich Mielke persönlich unterzeichneten Haftbeschluss beschuldigte man den Außenminister der „Feindtätigkeit gegen die DDR im Auftrag imperialistischer Geheimdienste“. Im Hauptverfahren vor dem Obersten Gericht der DDR hatte dessen 1. Strafsenat zunächst die Todesstrafe verlangt. Dann schlug der Generalstaatsanwalt „nur“ eine lebenslange Haftstrafe vor. Das Urteil erging am 4. Juni 1954 und lautete auf 15 Jahre Zuchthaus für Georg Dertinger. Zu ähnlich hohen Haftstrafen wurden mehrere Mitangeklagte verurteilt, darunter Helmut Brandt, Staatssekretär im Ministerium der Justiz.
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Stefan Heymann
2 Seiten | Autor: Joachim Krüger
Nach der Gründung der DDR war es eine Gruppe deutscher Antifaschisten, die an der Spitze der diplomatischen Missionen des neuen Staates auch einen neuen Typ deutscher Repräsentanten verkörperten. Fortan waren es nicht nur ehemalige Mitarbeiter des nationalsozialistischen AA, die nun für Bonn auf internationalem Parkett agierten, sondern angesehene Antifaschisten, Überlebende der Vernichtungslager, standen ein für Verantwortung und Wiedergutmachung und warben für die Wiedergewinnung von Vertrauen und Freundschaft mit dem deutschen Volk in der Welt.
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Das Zeitfenster ist wieder offen
2 Seiten | Autor: Hans-Jürgen Misselwitz
Es sei eine „Sternstunde der Diplomatie“ gewesen, die Lösung der deutschen Frage 1990. Als diese Ende 1989 plötzlich auf die Tagesordnung kam, handelte es sich nicht um ein über vier Jahrzehnte vergessenes Problem, sondern um den Eckstein der Nachkriegsordnung und Teilung Europas. Alle waren überzeugt, dass die Lösung dieser Frage die Zustimmung aller Beteiligten erforderte und die dafür nötige Zeit. Was aber war das richtige Maß?
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Georg Stibi
2 Seiten | Autor: Joachim Krüger
Am 11. Januar 1973 nahmen die DDR und Spanien diplomatische Beziehungen auf. Zuvor gab es gegen diesen Schritt einen Protestbrief ehemaliger Spanienkämpfer an das ZK der SED. Zu den Unterzeichnern gehörte der stellvertretende Außenminister Stibi – ein einmaliger Fall in der Geschichte der DDR-Außenpolitik. Als Redakteur und Rundfunksprecher hatte Stibi zwischen 1937 und 1939 in Spanien an der Seite der Republikaner gestanden. Seine Verbundenheit mit dem spanischen Volk brachte ihn zur Kritik an einer prinzipienlosen Entscheidung, die dem antifaschistischen Anspruch der DDR-Außenpolitik widersprach. Es kam im Übrigen, wie es kommen musste: Im September 1975 wurden elf spanische Patrioten zum Tode verurteilt. Entgegen weltweiter Proteste wurden die Urteile vollstreckt. Nun konnte Berlin verspäteten Antifaschismus gegenüber Franco demonstrieren. Am 3. Oktober 1975 unterbrach die DDR die diplomatischen Beziehungen. Erst am 4. April 1977 erfolgte die Wiederaufnahme.
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Gerhard Hahn
4 Seiten | Autor: Raimund Krämer
Traf man Gerhard Hahn in der ersten Etage der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft in der August-Bebel- Straße 89 in Potsdam-Babelsberg, wo sein Büro lag, so sah man sich stets einem freundlichen und offenen Menschen gegenüber. Er fragte nach den kleinen und weniger großen Sorgen, kümmerte sich, soweit es in seiner Macht stand, um seine Mitarbeiter und auch solche, die es gern werden wollten. Kam man mit dem leicht untersetzten Mann dann ins Gespräch, so ging es um internationale Politik, die deutsche in ihrer damaligen zweifachen Version vor allem. Jetzt spürte man die profunde Sachkenntnis und das strategische Denken eines Mannes, der über zwei Jahrzehnte das Institut für Internationale Beziehungen der DDR, die Babelsberger Diplomatenschule, maßgeblich prägte.
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Der 13. August 1961
4 Seiten | Autor: Siegfried Schwarz
Vor 50 Jahren wurde die deutsche Teilung durch den Mauerbau manifestiert. Die Reaktion der USA auf die Abriegelung der DDR fiel verhalten aus. Aus Enttäuschung über die US-amerikanische Position näherten sich die ehemaligen „Erbfeinde“ (West-)Deutschland und Frankreich einander an. Fortan kooperierten sie stärker in der Außen- und Sicherheitspolitik – der Beginn einer neuen Phase ihrer bilateralen Beziehungen.
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Deutsch-russische Begegnungen von Schriftstellern
7 Seiten | Autor: Willi Beitz
Begegnungen mit Schriftstellern aus der UdSSR haben während der kurzen Geschichte der DDR eine wichtige Rolle gespielt: Die Pflege dieser Beziehungen war Staatspolitik – was immer wieder auftretende Differenzen zwischen offiziell Geplantem und tatsächlichen Vorgängen einschloss. Das Stichwort wechselseitige Wahrnehmung ist dazu angetan, den Blick von vornherein auf das handelnde, also die Begegnung gestaltende (und von ihr „beeindruckte“) Subjekt zu lenken und damit das Abgleiten in wenig hilfreiche Abstraktionen zu vermeiden.
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Adam Rapacki
3 Seiten | Autor: Holger Politt
Im April 1968 warf er das Handtuch. Adam Rapacki verließ das Amt, flüchtete – wie es dann offiziell hieß – aus gesundheitlichen Gründen. Er ging wie ein Verlierer, obwohl die Dinge, mit denen er sich in der internationalen Arena einen Namenmachen konnte, erst ihre Früchte zu tragen begannen. Bis dahin war er Polens Außenminister, ein im Land und auf internationalem Parkett überaus geschätzter. Als Władysław Gomułka im Oktober 1956 nach Jahren von Haft und Isolation an die Machthebelzurückkehrte, zögerte er nicht lange, um Adam Rapacki die Verantwortung für das Außenressort zu übergeben.
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Russlandbilder
ISSN 0944-8101 | 110 Seiten
<p>Deutsch-russische Kontakte stehen auch in dieser Ausgabe im Mittelpunkt: Diplomatische Reiseberichte aus vergangenen Jahrhunderten und Begegnungen zwischen Schriftstellern aus der DDR und der UdSSR belegen Ferne und Nähe in dieser Beziehung. In weiteren Aufsätzen spüren unsere Autorinnen und Autoren dem Spannungsfeld von Krieg, Frieden und Sprache in der Literaturgeschichte von Herder bis Grass, dem naturrechtlichen Denken des Aufklärers Volney und der basalen soziologischen Polarität von Gemeinschaft und Gesellschaft nach.</p>
Inhalt
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Herberstein, Olearius, Weber, Haxthausen
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Reflexionen von Herder bis Grass
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Volneys natürliches Gesetz
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Eine basale Polarität in der Soziologie