2022
Das Versagen der Diplomatie
5 Seiten | Autor: Ralf Havertz
Zu den fundamentalen Aufgaben der Diplomatie gehört die Verhinde- rung und Lösung von Konflikten. Es gibt in der Geschichte viele Beispiele für geglückte Diplomatie: Die Ostpolitik Willy Brandts hat während des Kalten Krieges einen bedeutenden Beitrag zur Entspannung in Europa geleistet. Das gleiche gilt für die Organisation für Sicherheit und Zusam- menarbeit in Europa (OSZE). Es ist daher fatal, wenn Diplomatie für das Gegenteil missbraucht wird, für die Anheizung und Verschärfung von Konflikten. Nichts anderes konnten wir in den letzten Wochen in den Reaktionen der westlichen Diplomatie auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine beobachten.
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Wohin steuert der Iran?
4 Seiten | Autor: Laleh Rashidi
Die Iranischen Revolutionsgarden (IRG) haben durch die jüngsten Parlaments- und Präsidentenwahlen im Iran an politischem Gewicht gewonnen. Offen ist, ob sich das Land von einer Islamischen Republik zu einem Islamischen Staat wandelt. Zugleich scheint mit dem innenpolitischen Aufstieg der IRG der außenpolitische Einfluss Irans im Nahen und Mitt- leren Osten zu schwinden.
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Russland und Afrika
5 Seiten | Autor: Robert Kappel
Russlands Krieg gegen die Ukraine hat Folgen für die gesamte Welt. Insbesondere Niedrigeinkommensländer geraten in die Krise. Nach den Folgen der Pandemie und der Klimakrise wird Afrika erneut in einen von außen verursachten Krisenmodus hineingezogen – mit weiter ansteigendem Hunger und Armut als Folgen.
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Ukrainekrieg und globale Spaltung
ISBN 978-3-947802-87-6 | ISSN 0944-8101 | 72 Seiten
Der Krieg in der Ukraine prägt auch dieses Heft: Es geht es um dessen Folgen für die Ordnung der Welt. Er ist kein Auslöser für diese Unordnungen der Welt, aber er wird instrumentalisiert und verschärft den Prozess der Spaltung in Blöcke. Kommt eine neue geopolitische Ära? Was bringt die Mearsheimer -Debatte an Erkenntnis? Welche Rolle hat noch Russland? Auch im WeltBlick geht es um diesen Krieg: das Versagen der Diplomatie und die Konsequenzen für Afrika. In der Historie wird an den Rapallo-Vertrag erinnert.
Inhalt
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Der Ukrainekrieg und die Nahrungsmittelkatastrophe in Afrika
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Zur wachsenden Rolle der Revolutionsgarden
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Der Krieg in der Ukraine als geopolitischer Katalysator
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Die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit strebt nach einer alternativen Weltordnung
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Putins Krieg und die Rolle des Westens
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Ein Kommentar zum Artikel von Günther Maihold und Melanie Müller
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Blindflug in Kriegszeiten?
2 Seiten | Autor: Jörg Michael Dostal
Wer die Weltpolitik schon länger beobachtet, glaubt mit der Zeit Muster wahrzunehmen. Ein solches Muster ist das langsame Wachstum hoffnungsvoller Tendenzen. Dann kommt ein Schockereig- nis, welches diese Hoffnungen zerstört. Selbst die Erinnerung an die Zeit vor dem Schock erscheint danach unwirklich, unwiederbringlich verloren. Wenn wir an solche Schockwellen in den letzten 30 Jahren zurückdenken, kommt einiges zusammen. Ende der 1990er Jahre hat- ten die progressiven Globalisierungskritiker die Meinungsführerschaft errungen. Eine andere, bessere Welt schien möglich. Dann kam der 11. September 2001. Es folgte die Ausrufung des „Kriegs gegen den Ter- ror“ durch die USA. Der dauert bis heute an. Der nächste Schock war die Weltfinanzkrise von 2007 und 2008, in deren Windschatten mehr Macht in die Hände von Finanztechnokraten gelegt wurde. 2020 und 2021 standen im Zeichen des Corona-Schocks. Nun gaben Virologen Anweisungen, während Grundrechte und Verteilungsfragen beschwie- gen wurden. Vor dem Angriff russischer Truppen auf das Nachbarland Ukraine am 24. Februar 2022, dem vorerst letzten Schock, konnte man sich durchaus Gedanken darüber machen, wie (oder eher ob) die ange- sammelten Probleme noch in den Griff zu bekommen wären. Jetzt hat Putin westliche Politiker aus ihrer Legitimationskrise befreit und ihnen neues Selbstbewusstsein eingeflößt. Ein gemeinsamer Feind schweißt zusammen.
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Berlins „Traum vom Orient“
4 Seiten | Autor: David X. Noack
Die Zeit vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Vertrag von Rapallo war eine besondere Episode deutscher Großmachtpolitik: Berlin plante eine Politik für den Schwarzmeerraum ohne Russland. Dabei setzte man auf das kurz zuvor noch von Deutschen besetzte Rumänien sowie die bürger- kriegsgeschüttelten Staaten Georgien und Ukraine, die 1918 erst durch deutsche Hilfe entstanden waren. Es kam zu Fehlkalkulationen und Rückschlägen. Erst 1921/1922 schwenkte Berlin auf eine Annäherung an Moskau um.
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Kernwaffenfreie Zone in Lateinamerika
4 Seiten | Autor: Raina Zimmering
Der 1959 abgeschlossene Antarktisvertrag beinhaltet zwar auch das Ver- bot von Nuklearwaffen in dieser Region, jedoch wurde ein solches Verbot für ein besiedeltes Gebiet das erste Mal in Lateinamerika vereinbart. Die Lateinamerikaner können auf diesen 1967 in Mexiko abgeschlossenen Vertrag stolz sein. Schließlich wurde dieser Vertrag Beispiel für weitere atomwaffenfreie Zonen: im Südpazifik, in Südostasien, in Afrika und in Zentralasien.
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Europas historische Verantwortung im Ukrainekrieg
6 Seiten | Autor: Chunchun Hu
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ist zweifelsohne einer der schwerwiegendsten geopolitischen Konflikte globaler Tragweite seit dem Ende des Kalten Krieges. Wenn sich der Konflikt weiterhin nach seiner bisherigen Logik entwickelt, ist eine weitere Eskalation nicht auszuschlie- ßen, bis die Welt zum Schluss mit der tragischsten bewaffneten Auseinan- dersetzung und der größten humanitären Katastrophe seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs konfrontiert wird. Sogar die undenkbare und unaus- sprechbare A-Frage ist jetzt kein Tabu mehr. Wie könnte die zivilisierte Welt angesichts einer solchen explosiven Konfrontation dafür sorgen, dass die Waffen so bald wie möglich ruhen und dass wieder der Weg der Ver- handlung und des Kompromisses beschritten wird?
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Irische Neutralität im Zweiten Weltkrieg
5 Seiten | Autor: Bryce Evans
Irland verblieb für die gesamte Dauer des Zweiten Weltkriegs neutral. Der strikte Neutralitätskurs stellte die junge Inselrepublik vor gewaltige poli- tische Herausforderungen, nicht zuletzt im Verhältnis zu seinem Nach- barn und ehemaligem Kolonialherren Großbritannien. Die vieldiskutierte „moralische Neutralität“ Irlands hatte jedoch nicht zuletzt ihren Ursprung im Wunsch des Landes, seine Unabhängigkeit dauerhaft zu sichern.
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Finnlandisierung und die ukrainische Frage
4 Seiten | Autor: Aryo Makko
Am 24. Februar 2022 endete mit Russlands Invasion der Ukraine endgül- tig und auf unerwartet brutale Weise die Ära nach dem Ende des Kalten Krieges. Diese Epoche war mit dem Fall der Berliner Mauer im November 1989 und schließlich der Auflösung der Sowjetunion im Dezember 1991 gleichermaßen unerwartet friedlich eingeläutet worden. Das Ende dieser Zeit kommt keinesfalls aus heiterem Himmel.
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