2022
Streitfall Ostdeutschland
11 Seiten | Autor: Michael Thomas
Der Beitrag geht davon aus, dass es hinreichenden Anlass gibt, Ergebnisse und vor allem Konzeptualisierungen bisheriger Transformationsforschung erneut in die Debatte zu bringen. Exemplarisches Beispiel ist der Fall Ostdeutschlands. Die Kritik an Ergebnissen und Konzeptualisierungen führt zu vertiefender Rückschau, die sich auf neuere Diskussionen der Zeitgeschichte bezieht und so zugleich für einen Dialog zwischen Zeitgeschichte und Transformationsforschung plädiert. Zugleich wirft diese Kritik relevante Fragestellungen für die aktuelle und künftige Transformationsforschung auf. Solche Fragestellungen werden am Konzept einer Ko-Transformation verdeutlicht.
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Epistemische Modebegriffe, Spekulationen und schlüsselfertige Konzepte
9 Seiten | Autor: Loïc Wacquant
Loïc Wacquant fragt in diesem Aufsatz, welche Lehren aus der Geschichte des Konzepts der Unterklasse (underclass) gezogen werden sollten. Mit Bezug auf seine kürzlich erschienene Studie "The Invention of the 'Underclass'" (2022) diskutiert Wacquant grundsätzliche Probleme sozialwissenschaftlicher Begriffsbildung, die sich im underclass-Konzept bündeln – einem Konzept, das in der US-amerikanischen Soziologie lange Zeit populär war und von dort auch in die deutschsprachige Debatte diffundiert ist.
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Gespräch mit Dirk Ehnt über die Modern Monetary Theory
5 Seiten | Autor: Dirk Ehnts
In dem Gespräch mit Dirk Ehnts, einem der Protagonisten der Modern Monetary Theory in Deutschland, geht es um theoretisch wie geldpolitisch relevante Aspekte von MMT. Ehnts betont, dass der geldtheoretische wie -politische Ansatz von MMT bisher in Deutschland noch recht wenig reflektiert worden sei und sein Siegeszug als „neue Geldtheorie“ erst noch bevorstehe. Während die Kritiker dieser Theorie eher traditionell und vergangenheitsbezogen argumentierten und sich folglich eine Rückkehr zur „Normalität“ in der Geldpolitik wünschen, besitze die MMT, so Ehnts, das Potenzial, die monetären Probleme unserer Zeit besser zu verstehen und ihre Probleme tatsächlich zu lösen. Dies gelte vor allem für Fragen der Staatsfinanzierung und Schuldenregulierung.
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Einige kritische Reflektionen über die Modern Monetary Theory
12 Seiten | Autor: Jeremy Leaman
In diesem Beitrag sollen die Grundüberlegungen der MMT und deren wirtschaftspolitische Ableitungen kritisch aus der Perspektive eines monetären Postkeynesianismus beleuchtet und danach gefragt werden, ob die MMT als Veredelung des keynesianischen Ansatzes oder wissenschaftlicher Irrweg verstanden werden sollte.
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Modern Monetary Theory
14 Seiten | Autor: Arne Heise
Mit der Modern Monetary Theory (MMT) hat es eine scheinbar heterodoxe Lehrmeinung geschafft, große Aufmerksamkeit und breite Diskussion in der wissenschaftlichen Gemeinschaft und politischen Öffentlichkeit zu erreichen. Dieses besondere Augenmerk entspringt sicher in erster Linie dem großen Zuspruch, den die MMT bei US-amerikanischen Spitzenpolitikern gefunden hat, und den wirtschaftspolitischen Ableitungen, die dem Staat trotz zunehmender Verschuldung ungeahnte Finanzierungsspielräume zu versprechen scheinen.
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Paradigmenwechsel überfällig
13 Seiten | Autor: Christian Müller
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) läutete das dritte Jahrtausend mit einer neuen Zeitrechnung ein. Zu Ende ging die Phase der Geldmengensteuerung, die durch eine immer unzuverlässigere Beziehung zwischen der Notenbankgeldmenge einerseits und der Konjunktur- sowie Preisentwicklung andererseits ihre Attraktivität verloren hatte. Die neue Strategie der SNB wurde auf drei Säulen gestellt: das geldpolitische Konzept, das geldpolitische Instrumentarium sowie die SNB-Kommunikation. Einzig der eigentliche Auftrag, das Mandat, der SNB überlebte den Neuanfang. Nach 2008 ist aber auch davon nichts mehr geblieben. Wenn aber das Mandat der SNB erfüllt wurde, ohne dass die Strategie, mit der die SNB ihr Mandat erfüllen wollte, gegriffen hätte, welche Rolle spielten dann Konzept, Instrumentarium, Kommunikation für die Geldpolitik?
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Ultra posse nemo obligatur
18 Seiten | Autor: Fritz Helmedag
Angesichts der relativ hohen Inflationsraten über der Zielmarke von 2 % mehren sich die Stimmen, die eine Abkehr von der „ultralockeren“ Geldpolitik fordern. Kritiker drängen stattdessen auf eine „Normalisierung“ der monetären Steuerung, um so für Preisstabilität zu sorgen. Jedoch greifen die tradierten Instrumente entweder nicht oder sie wirken sogar kontraproduktiv. Tatsächlich spiegeln die realen Lohnstückkosten das Produktionspreisniveau wider. Da die vermeintlichen Währungshüter diese Verteilungsgröße kaum beeinflussen können, sollten sie von der Verantwortung für Preisstabilität entbunden werden. Vielmehr rückt eine ursprüngliche Funktion der Zentralbanken wieder in den Fokus: die Staatsfinanzierung. Allerdings weist diesbezüglich die „Modern Monetary Theory“ gravierende analytische und empirische Mängel auf, die den Entwurf praktisch unbrauchbar machen. Ungeachtet dessen begünstigt eine „akkommodierende“ Geldpolitik eine funktionelle Fiskalpolitik.
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Geldpolitik der Europäischen Zentralbank - Spagat zwischen instabilen Finanzmärkten und halbfertiger Währungsunion
15 Seiten | Autor: Michael Heine, Hansjörg Herr
Umfang und Art der gegenwärtigen Geldpolitik unterscheiden sich gravierend von früheren Vorgehensweisen. Aber was sind die Gründe dafür? In knapper Form wird skizziert, wann, warum und in welcher Form sich die Rahmenbedingungen der Geldpolitik gewandelt haben. Im Anschluss daran wird aufgezeigt, wie politische Entscheidungen den Weg zu der neuen „Spielanordnung“ im Finanzsystem bereitet haben und welche Konsequenzen dies für die ökonomische Stabilität hat. Die EZB hat nicht nur mit den Veränderungen im Finanzsystem zu kämpfen, sondern zusätzlich mit einer Europäischen Währungsunion, die ein lediglich halbfertiges Haus darstellt.
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Zu den theoretischen Grundlagen der aktuellen Geldpolitik
13 Seiten | Autor: Georg Quaas
Just in dem Moment, in dem eine über zehn Jahre aufgestaute Inflation Fahrt aufnimmt, implementiert die Europäische Zentralbank eine geldpolitische Strategie zur Bekämpfung der Deflation. Der Beitrag zeigt, dass diese Entscheidung durch eine grundsätzliche Kritik an der Geldtheorie des ökonomischen Mainstreams vorbereitet worden ist. Theoretisch stützt sich der EZB-Rat auf die neukeynesianische Geldtheorie und ihre Modelle, deren Prämissen der Sachlage nicht angemessen sind. Der EZB-Rat reagiert auf eine angeblich seit Jahren bestehende Deflationsgefahr, die anhand der empirischen Sachlage nur ansatzweise und punktuell nachvollzogen werden kann.
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Geldpolitik in Zeiten finanzieller Instabilität
14 Seiten | Autor: Ulrich Busch
Die Geldpolitik umfasst alle Maßnahmen, mit denen die Zentralbank den Geldumlauf und die Geld- und Kreditversorgung von Wirtschaft, Staat und Bevölkerung unter Beachtung gesamtwirtschaftlicher Ziele steuert. Wichtigstes Ziel ist die Sicherung der Währung. Seit den 1970er Jahren, mit dem Ende des Bret-ton-Woods-Systems und der Goldbindung der Währung, haben sich die gesellschaftlichen und institutionellen Rahmenbedingungen jedoch erheblich verändert. Vor allem ist im Finanzsystem eine Zunahme von Instabilität zu verzeichnen. Mit der Großen Finanzkrise 2008 trat ein geldpolitischer Ausnahmezustand ein. Da die seither zu konstatierende Politik der unbegrenzten Wertpapierkäufe und der Niedrigzinsen (Quantitative Easing) anhält, liegt hier offenbar ein Paradigmenwechsel vor („Neue Geldpolitik“).
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