2011

Vorschläge für eine Krisen-Wende: Die Organisation knapper Güter

13 Seiten | Autor: Alwine Schreiber-Martens

Die ökologische Krise verstärkt sich seit Jahren: Klimawandel, Verknappung des Trinkwassers, Überfischung der Meere, Artensterben, massive Produktion von Schadstoffen zunehmend entfernt vom Ort des Nutzens, PeakOil. Diese Aufzählung ist nur eine kleine Auswahl. Aber sie zeigt bereits die Verschränktheit der Aspekte, ganz deutlich etwa bei den fossilen Energieträgern: ihre Förderung stößt an Grenzen und führt gerade am Ort der Förderung häufig zu massiven Schädigungen, ihre Nutzung ermöglicht die private Aneignung von Knappheitsrenten und verdrängt die Nutzung menschlicher Arbeitskraft7, ihre Verbrennung setzt klimaschädliche Gase, insbesondere CO2, frei.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2011
Sozial & ökologisch
160 Seiten

Freiheit, Gleichheit, Genügsamkeit

Ein ökologisches Grundeinkommen als anschlussfähiges sozial-ökologisches Reformprojekt

11 Seiten | Autor: Ulrich Schachtschneider

Freiheit, Gleichheit, Genügsamkeit – so etwa ließe sich ein progressives Paradigma eines sozial-ökologischen Reformprojekts plakativ auf den Punkt bringen. Es vereint drei fundamentale Ansprüche der Moderne, die bis jetzt im politischen Diskurs isoliert und eher im Gegensatz als miteinander gedacht wurden: den Liberalismus als Anspruch auf individuelle Freiheit, den Sozialismus als Anspruch auf soziale Gleichheit sowie die Kultur- und Konsumkritik als Anspruch auf ökologische Genügsamkeit. Ich möchte zeigen, dass eine solche Synthese kein abgehobenes Utopia ist, sondern als kohärentes sozial-ökologisches Reformprojekt begründet und konkretisiert werden kann, welches die Kapitaldominanz zurückdrängt. Der Beitrag soll die Chancen für eine derartige linksreformatorische Perspektive illustrieren, sie allerdings keineswegs als zwingend ableiten. Ausgehend von der ökologischen Krise werden zunächst verschiedene Denkrichtungen für gesellschaftliche Wege zur besseren Bearbeitung der Krise mit ihren je spezifischen, nützlichen Gehalten dargestellt. Das sozial-ökologische Reformprojekt verortet sich in dem Ansatz „Phasenwechsel“ – einer Denkrichtung, die systemkritische und -bejahende Gehalte in einer Transformationsperspektive integriert. Nach einer kurzen Skizze der Aporien gegenwärtiger Umweltpolitiken werde ich diesen das „ökologische Grundeinkommen“ als zentrales Projekt einer sozial-ökologischen Transformation gegenüberstellen und daran die Möglichkeit der Integration von Freiheit, Gleichheit und Genügsamkeit konkretisieren. Daran anknüpfend werde ich zeigen, wie sich ein neuer tragender hegemonialer Block um ein solches Projekt konstituieren könnte, in welchem sich eine Mehrheit der sozialen Schichten und Milieus mit ihren Meinungen, Identitäten und materiellen Interessen wiederfände. In den beiden letzten Abschnitten wird die Frage der Kompatibilität mit dem Kapitalismus diskutiert. Zunächst werde ich die mögliche Einbindung des zentralen Projekts „Ökologisches Grundeinkommen“ in eine sozial-ökologische Regulationsweise, eine neue Phase des Kapitalismus, darstellen. Abschließend wird die Frage eines dazu kohärenten Akkumulationsregimes aufgeworfen. Mit ihr verbindet sich eine Diskussion des Sinns und der Grenzen des Wirtschaftswachstums.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2011
Sozial & ökologisch
160 Seiten

Ökologischer New Deal –

Ein Projekt aus den 1980er und 1990er Jahren

3 Seiten | Autor: Wilhelm Brüggen

Im Folgenden möchte ich das Konzept eines ökologischen New Deals vorstellen, welches seit Beginn der 1980er Jahre diskutiert wurde – zunächst innerhalb der Partei Die Grünen, seit den 1990er Jahren dann auf breiterer Basis gemeinsam mit linken Sozialdemokraten und PDS-Mitglieder im Rahmen des sog. „CrossoverProjektes“. Inhaltlich kann man dieses Projekt in zwei Phasen unterteilen: eine erste, in der insbesondere die Arbeitszeitverkürzungspolitik im Mittelpunkt stand, und in eine zweite Phase, in der die damals schrittweise sich durchsetzenden neuen Arbeitsbeziehungen und ökonomischen Steuerungstechniken aufgegriffen wurden.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2011
Sozial & ökologisch
160 Seiten

Schmeling 21

Das „deutsche Boxidol“ in Monumenten und Biographien

65 Seiten | Autor: Wolf-Dietrich Junghanns

Max Schmeling starb am 2. Februar 2005, nur einige Monate vor seinem langerwarteten, in Deutschland mit Spannung vorbereiteten 100. Geburtstag am 28. September. Am 19. Juni 2006 und am 23. Juni 2008 jährten sich zum 70. Mal seine „legendären“ Kämpfe gegen den US-Amerikaner Joe Louis, mit denen beide nicht nur Sportgeschichte schrieben, sondern aufgrund der historischen Umstände auch zu berühmten Repräsentanten des 20. Jahrhunderts wurden. Anläßlich von Schmelings Tod und der Jubiläen fanden in Deutschland Ehrungen und Ausstellungen statt, erschienen neue Bücher, Radio- und Fernsehbeiträge, die seine ungewöhnliche Karriere und sein ereignisreiches Leben vor allem für ein breites Publikum noch einmal Revue passieren ließen, ihn als Vorbild und „Idol“ – wie meist unterstellt wird – der Deutschen würdigten oder seine Laufbahn kritisch analysierten.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2011
Globale Sparwut
175 Seiten

Fritz Böhle, G. Günter Voß, Günther Wachtler (Hg.): Handbuch Arbeitssoziologie

3 Seiten | Autor: Sigrid Busch

Arbeit und Arbeitsgesellschaft erleben spätestens seit dem Übergang zum 21. Jahrhundert einen intensiven und dynamischen Strukturwandel. Diese Veränderung lässt die Arbeitsund Industriesoziologie nicht unberührt und erfordert an vielen Stellen eine thematische Erweiterung der Soziologie der Arbeit sowie disziplinäre Grenzüberschreitungen. Das „Handbuch Arbeitssoziologie“ – ein opulentes Werk von mehr als 1000 Seiten – spiegelt dies wider, indem es sich gegenüber Themen, die Gegenstände anderer Forschungsfelder darstellen, öffnet und so die dringend notwendige interdisziplinäre Erweiterung vornimmt. Zugleich steht das Handbuch für einen „inhaltlichen und personellen Modernisierungs- und Verjüngungsprozess“ und bedeutet damit nicht weniger als einen Paradigmenwechsel in der arbeitssoziologischen Forschung.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2011
Globale Sparwut
175 Seiten

Mutterflucht und Muttersuche

in Romanen von Jan Faktor und Peter Wawerzinek

5 Seiten | Autor: Kirsten Thietz

Zwei Männer kurz vor 60, einst als Dichter und Performer dem literarischen Untergrund der Prenzlauer-Berg-Szene assoziiert, schauen zurück auf ihre Kindheits- und Adoleszenzgeschichten. Herausgekommen sind zwei so voluminöse wie anrührende Bücher, in denen Seelen entblößt, Familienaufstellungen seziert, Gesellschaftstableaus umrissen und nichts ausgelassen wird, was das Heranwachsen an Einsicht und Verstehen, Schmerz, Glück und Peinlichkeit mit sich bringt. „Rabenliebe“ heißt das Buch von Peter Wawerzinek, „Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder Im Reich des heiligen Hodensackbimbams von Prag“ das Buch von Jan Faktor. Einworttitel und barockes Wortornament sind programmatisch, sie bezeichnen im einen Fall das eklatante Fehlen von Mutterliebe, im anderen die überbordende Fülle von Sinneseindrücken und Erfahrungen in der vor allem von Frauen bewerkstelligten éducation sentimentale eines Heranwachsenden. Eine fundamentale soziale Prägung liefert das Thema beider Bücher, und zwar die, was es bedeutet, eine Mutter, eine Familie, ein Nest zu haben oder eben nicht.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2011
Globale Sparwut
175 Seiten

Studien über den Kommunismus und seinen Untergang

4 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler

„Der Begriff des Kommunismus wird in der Regel gar nicht bestimmt, vielmehr genügt schon das Wort, von dem in schöner erkenntnistheoretischer Naivität gemeint wird, es sei ein Begriff“, leitet Peter Ruben einen Beitrag im „Neuen Deutschland“ vom 26./27. Juni 2010 ein. Den Lesern dieser Zeitschrift ist seine Argumentation „Gemeinschaft versus Gesellschaft“ sicher geläufig. Auch in Anbetracht von Rubens fortgesetztem Versuch, zur Bestimmung des Begriffes Kommunismus beizutragen, lohnt der Blick in neue Publikationen zum Thema.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2011
Globale Sparwut
175 Seiten

Fritz Behrens: »Man kann nicht Marxist sein, ohne Utopist zu sein…«

Texte von und über Fritz Behrens, herausgegeben von Günter Krause und Dieter Janke

4 Seiten | Autor: Michael Brie

Man könnte meinen und so meint der Zeitgeist, der Zusammenbruch des sowjetischen Staatssozialismus habe nicht nur die offizielle Ideologie des Marxismus-Leninismus entwertet, sondern zugleich auch die Häretiker und Ketzer dieses Sozialismus rückwirkend ihrer Bedeutung über den bloßen Gegensatz zu einem gescheiterten System hinaus beraubt. Die Geschichtsschreibung liebt die Sieger und nicht die Besiegten, es sei denn, man ergibt sich der Faszination der Macht. Den vielen Biografien über Stalin stehen nur wenige zu Bucharin gegenüber. Aber der über das Gestern hinausweisende Gehalt einer Position oder Tat liegt nicht darin begründet, wie wirkungsvoll diese gewesen ist, sondern in wieweit sie Bleibendes hinterlassen kann. Und dies zu entdecken, ist eine Aufgabe der Zeitgenossen. Die Flaschenpost der Toten muss geöffnet werden für kommende Generationen, die sie aneignen können als fortdauernde Erfahrung und Chance eigener Aufklärung ohne die Kosten eigener Niederlagen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2011
Globale Sparwut
175 Seiten

Stephan Truninger: Die Amerikanisierung Amerikas

Thorstein Veblens amerikanische Weltgeschichte

4 Seiten | Autor: Oliver Römer

Die „diffuse Rede“ von Amerikanisierung bildet den Ausgangspunkt von Stephan Truningers Buch. Häufig wird sie verwendet, als ob es unter den zeitgenössischen weltgesellschaftlichen Bedingungen um einen Prozess der zunehmenden Anpassung nichtamerikanischer Gesellschaften an die amerikanische „Führungsgesellschaft“1 gehe. Wie der Titel bereits andeutet, möchte Truninger diesen Pfad soziologischer Modernisierungstheorien, aber auch zeitgenössischer antiamerikanischer Ressentiments verlassen, indem er die Perspektive umkehrt und die „Amerikanisierung Amerikas“ als historischen Prozess wieder aufnimmt, der jedoch „kein Prozess [ist], der einmal stattgefunden hat und nun zu Ende ist, vielmehr schreitet er immer noch fort“. Die leitende Intention ist der Tatsache geschuldet, dass es nur schwer möglich ist, von einem einheitlichen Traditionszusammenhang zu reden, der einen Kern oder die Essenz der amerikanischen Gesellschaft ausmachen könnte und dann in einem zweiten Schritt noch auf andere, ursprünglich nichtamerikanische Gesellschaften zu übertragen wäre. Den zeitgeschichtlichen Kontext, den Truninger seiner Analyse einer fortschreitenden Genese Amerikas zugrunde legt, bildet die Phase des melting pot – also vom Beginn der 1890er Jahre bis zur Ära des New Deal in den 1930er Jahren. Diese Epoche ist einerseits durch eine verstärkte Einwanderung aus Europa und industrielle Modernisierungsprozesse gekennzeichnet, andererseits veränderte sich in dieser Phase nicht zuletzt das amerikanische Selbstverständnis durch das Ende der frontier. Truningers Zeuge für diese Entwicklungen ist der auf beiden Seiten des Atlantik heute nur noch wenig beachtete amerikanische Soziologe und Ökonom Thorstein Veblen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2011
Globale Sparwut
175 Seiten

James T. Kloppenberg: Reading Obama

Dreams, Hope, and the American Political Tradition

3 Seiten | Autor: Timo Luks

Die bundesrepublikanische Wahrnehmung Barack Obamas und seines Wegs ins Weiße Haus war geprägt durch ein bewunderndes Staunen nicht nur ob Obamas (vermeintlich „charismatischer“) Persönlichkeit, sondern ebenso angesichts seines selbst Unterabteilungsleitern in deutschen Parteizentralen auffallenden Organisationstalents. Kreativität und Innovationspotential der Obama’schen Präsidentschaftskampagne setzten in deutschen Parteiapparaten zwar eine Reihe von Versuchen in Gang, einige der Instrumente zu imitieren, der Elan schwand jedoch rasch, und man verwies resignativ darauf, dass partizipatorische Ansätze und neue Formen der politischen Mobilisierung ohne einen Charismatiker à la Obama eben nicht funktionierten. In der deutschen Diskussion blieb unterbelichtet, dass Obamas Kampagne einen kohärenten programmatischen Kern haben könnte, dass bestimmte Formen der Mobilisierung und des Wahlkampfs in einem elaborierten Demokratieverständnis gründen, dass die vermeintlich rein technischen und organisatorischen Instrumente, derer Obama sich bediente, ideell und idealistisch aufgeladen sein könnten. Ging es vielleicht gar nicht in erster Linie oder gar ausschließlich um die Mobilisierung von Ressourcen, sondern um eine möglichst weit gehende Umsetzung der Ideale einer partizipatorischen Demokratie? Genau hier setzt James T. Kloppenbergs Buch “Reading Obama” ein.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2011
Globale Sparwut
175 Seiten