internationale Beziehungen
Das Moskauer Damoklesschwert
4 Seiten | Autor: Michael Richter
Inzwischen ist für Außenstehende sichtbar, dass Russlands politisches und wirtschaftliches System im Innern dem Motto „Für meine Freunde alles, für meine Feinde das Gesetz“ folgt. Bei Betrachtung der russischen Außenpolitik kann man dies gut anwenden, nur umgekehrt: Für Russlands Freunde gilt das Vereinbarte, während es für Russlands Feinde alles geben kann. Das kann von der Annexion von Landesteilen (Krim), über kriegerische Handlungen (Ostukraine, Georgien), Wirtschaftsembargos (EU, Moldawien, Georgien) bis hin zu Vergiftungen (Skripal, Litwinenko) und Ermordungen (Changoschwili) auf dem eigenen Staatsgebiet reichen.
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Blinde Flecken in der feministischen Außenpolitik aufdecken
5 Seiten | Autor: Toni Haastrup
Seit Schweden sich 2014 zu einer feministischen Außenpolitik bekannt hat, sind andere Länder gefolgt. In Kanada heißt es Feminist International Assistance Policy, während Frankreich von Feminist Diplomacy spricht. Mexiko hat im Januar 2020 als erstes und einziges Land im Globalen Süden eine feministische Außenpolitik eingeführt. Toni Haastrup zeigt auf, wie eine postkoloniale feministische Perspektive die blinden Flecken der feministischen Außenpolitik schließen kann.
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Kambodscha: Turbulenzen und Kontinuitäten
6 Seiten | Autor: Khatharya Um
Kambodscha hat in den letzten fünf Jahrzehnten eine turbulente Entwicklung durchlebt. Der Völkermord der Roten Khmer, der Krieg mit Vietnam und die anschließende Besetzung, der von der UNO überwachte Übergang zur Demokratie. In den letzten drei Jahrzehnten hat Kambodscha ein beeindruckendes Wachstum erlebt. Der rasante Kapitalismus und die Nachfrage nach Ressourcen haben gleichzeitig zu Landraub und Zwangsumsiedlungen geführt. Und Regierungschef Hun Sen, weltweit am längsten an der Macht, attackiert massiv Opposition und Medien.
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Laos: Klein, arm und kommunistisch
6 Seiten | Autor: Boike Rehbein
Laos ist ein armes und kleines Land. Mit der „Revolution 1975“ und der Einführung der Marktwirtschaft 1986 hat Laos zwei Umbrüche innerhalb einer Generation erfahren. Auf dem 10. Parteitag 2016 hat die Parteiführung eine Rückkehr zum sozialistischen Programm verkündet, die auf dem Parteitag 2021 unter Thongloun Sisoulith bestätigt wurde. Die Kontrolle über die Gesellschaft wurde verschärft, ein öffentlich sichtbarer Kampf gegen die Korruption eingeleitet, nationale Selbstversorgung propagiert und die Etablierung des Sozialismus wieder zum Ziel erklärt.
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Vietnam: Das fahle Gesicht des Kommunismus
5 Seiten | Autor: Nguyen Khac Giang
Die Kommunistische Partei Vietnams hat vor einem Vierteljahrhundert marktwirtschaftliche Reformen eingeleitet. Seitdem floriert die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes. Zugleich hält die Partei an ihrer „kommunistischen“ Ideologie und ihrer Machtposition fest. Ziel ist eine sozialistische Marktwirtschaft. Urbanisierung, die Herausbildung einer bürgerlichen Mittelschicht und deren Entfaltungsdrang stellen dieses Modell jedoch zunehmend infrage.
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Myanmar: Von Coup zu Coup
5 Seiten | Autor: Ralf Havertz
Am 2. Februar 2021 hat das Militär in Myanmar, angeführt von General Min Aung Hlaing, geputscht und damit erneut einen Versuch beendet, ein demokratisches System in dem südostasiatischen Land zu etablieren. Die Geschichte scheint sich hier zu wiederholen, denn das Militär hat damit schon zum dritten Mal im postkolonialen Myanmar mit einem Coup in die Politik eingegriffen. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich allerdings, dass die historisch-politische Situation, in der sich das Land bei jedem einzelnen dieser Coups befand, ganz unterschiedlich war.
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Nichts gelernt aus Afghanistan
3 Seiten | Autor: Kathrin Vogler
Die Bundeswehr beteiligt sich mit EUTM Mali seit acht Jahren aktiv an der Ausbildung und Ausstattung malischer Streitkräfte, der Einsatztruppe der G5-Sahel-Staaten sowie der Streitkräfte in Burkina Faso, Mauretanien, Tschad und Niger, wo z.B. Kampfschwimmer der Bundeswehr nigrische Spezialkräfte trainieren. Zugleich haben sich die Sicherheitsprobleme in der Region dramatisch verschärft. Seit 2016 hat sich in Burkina Faso, Mali und Niger die Zahl der Terroranschläge verfünffacht, in Burkina Faso stieg die Zahl der Gewaltopfer von 80 (2016) auf über 1.800 Tote im Jahr 2019. Auch die von der Bundeswehr ausgebildeten Militärs verüben immer wieder Gräueltaten, lassen Menschen verschwinden, verüben extralegale Hinrichtungen und Massaker. Allein die UN-Mission MINUSMA hat inzwischen 589 von malischen Soldaten begangene Menschenrechtsverletzungen dokumentiert. Das UNHCR berichtet von 60.000 malischen Geflüchteten im Sahel. In Mali selbst leiden Hunderttausende an den Folgen von Krieg und Gewalt. Gesundheitsund Bildungseinrichtungen sind zusammengebrochen. Angesichts der wachsenden Verelendung schließen sich immer mehr junge Männer den Milizen im Sahel an. EUTM, MINUSMA und damit auch die Bundeswehr haben dazu beigetragen, dass die hochkomplexe Konfliktlage in Mali eskaliert und sich die gewaltsamen Auseinandersetzungen auf die ganze Sahel-Region ausgeweitet haben.
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Brasilien: Lula, die Pandemie und die Demokratie
4 Seiten | Autor: Achim Wahl
Das Land des Fußballs und des Samba wurde durch das COVID-19-Virus und eine ultraneoliberale Politik in eine tiefe politische, soziale und gesundheitspolitische Krise sowie ins Chaos gestürzt, verursacht durch die ultrarechte Regierung von Präsident Bolsonaro. Nun kehrt der ehemalige linke Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zurück. Was bedeutet dies für das größte Land Südamerikas?
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Belarus: Massenproteste beendet, politische Krise hält an
5 Seiten | Autor: Valery Karbalevich
Während der politischen Krise und der Massenproteste 2020 in Belarus manövrierte Alexander Lukaschenko, setzte widersprüchliche Signale und verleugnete sich zeitweise. Offensichtlich war, dass er sich nicht entscheiden konnte. 2021 änderte er seine Strategie zum Machterhalt. Russland laviert angesichts eigener Krisen. Belarus wird auf absehbare Zeit ein „kranker Mann Europas“ bleiben.
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Südostasien
ISBN 978-3-947802-63-0 | ISSN 0944-8101 | 72 Seiten
Wirtschaftliche Dynamik, verbunden mit fortdauernder autoritärer Herrschaft. Das ist trotz aller Spezifik die Entwicklungsrichtung in Vietnam, Laos, Kambodscha und Myanmar, die im Thema dieses Heftes diskutiert werden. Nach 20 Jahren geht in Afghanistan ein Krieg zu Ende. Welche Lehren werden gezogen? Dazu im Gastkommentar von Kathrin Vogler. Im Forum führen Michael Richter und Walter Schilling die Debatte zu „Russland in der Weltpolitik“ fort. In der Historie erinnert Hans-Heinrich Nolte an den deutschen Überfall auf die Sowjetunion vor 80 Jahren.
Inhalt
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Keinen Frieden für die Sahelzone
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Stadien des Autoritarismus
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Zum deutschen Überfall auf die UdSSR 1941
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Zum Verhältnis zwischen der EU und Russland
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