Europa
Eine neue Art von Führung
5 Seiten | Autor: Vladimir Handl, Adéla Bráchová, Klára Bundová, Anežka Fojtíková, Barbora Volfová
In der Merkel-Ära verließ Deutschland seine bequeme Position des „Führens von hinten“. Die Finanz-, die Schuldenkrise, Migrations- sowie die Ukrainekrise, der Brexit und die Neujustierung der Beziehungen mit den USA unter Donald Trump zwangen zu dieser Veränderung. Die Bundesrepublik wurde von einer Vetomacht in der EU zu einem unentbehrlichen Partner und übernahm (unfreiwillig) die Führungsrolle in der EU.
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Was gut ist für Deutschland, ist auch gut für Europa
4 Seiten | Autor: Bogdan Koszel
Die Bilanz der Europapolitik von Kanzlerin Angela Merkel ist ambivalent. Nach der Machtübernahme im Jahre 2005 hatte Merkel kaum außenpolitische Erfahrung. Zwar besuchte sie als Oppositionsführerin viele Länder, darunter auch die USA, aber ihr fehlte doch das diplomatische Handwerk. Doch sie lernte schnell. Im Dezemeber 2005 überraschte sie den Europäischen Rat, und vor allem Polen, als sie großzügig zugunsten Warschaus auf 100 Millionen Euro der EU verzichtete. Das Motto der ersten Regierung Merkel war Kontinuität und neue markante Akzente. Dies wurde als Bestätigung einer starken proeuropäischen Ausrichtung Deutschlands und als stärkere Verteidigung der nationalen Interessen der Berliner Republik interpretiert.
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Rotes Tuch in Blau mit weißer Kompassrose
6 Seiten | Autor: Wolfram Wallraf
Für die LINKE ist die NATO ein rotes Tuch, und das aus guten Gründen. Trotzdem bleibt der Nordatlantikpakt de facto bis auf Weiteres ein Pfeiler der europäischen Sicherheitsarchitektur, der nicht ignoriert werden kann. Anbei ein Vorschlag zur Operationalisierung einer verantwortungsvollen linken NATO-Politik, die auf zwei Gleisen fährt: Erstens, nutzen wir die neuen Chancen und suchen im Bündnis nach Partnern, um einen internen Wandel der NATO zu mehr gemeinsamer Sicherheit in Gang zu setzen. Zweitens, behandeln wir die NATO wie den Kernreaktor in Tschernobyl. Bauen wir einen dicken Mantel von gesamteuropäischen sicherheits- und vertrauensbildenden Maßnahmen um den gefährlichen Kern herum, bis das Innerste nicht mehr bedrohlich ist und schließlich nicht mehr gebraucht wird. Dann lassen sich vielleicht die europäischen Partner von einem für alle funktionierenden gesamteuropäischen Sicherheitssystem überzeugen.
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Das Trimarium-Format ist im Interesse der EU!
4 Seiten | Autor: Michal Kořan, Bartosz Wiśniewski, Tomáš Strážay
Ein Ergebnis des Besuchs von US-Präsident Trump in Warschau ist eine Zunahme des Interesses für die Drei-Meere-Initiative. Trump hat sich in Warschau mit den Führern der ihr angehörenden Staaten getroffen. Die Initiative und das Treffen riefen Irritationen in einigen westeuropäischen Hauptstädten hervor. Drei führende außenpolitische Experten aus Warschau, Bratislava und Prag nehmen diese Bedenken auf und betonen, dass die Trimarium-Initiative zur Verwirklichung der Interessen der Region und zur Stärkung der Europäischen Union insgesamt genutzt werden kann.
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Außenpolitik im Zeichen der Raute
ISBN 978-3-945878-67-5 | ISSN 0944-8101 | 72 Seiten
Bereits in den 1980er-Jahren war häufig von einer Krise des europäischen Einigungsprojekts die Rede. Allerdings rührte der Unmut in der „Eurosklerose“-Debatte vor allem aus der Tatsache, dass der Integrationsprozess nicht schnell genug voranging. Heute sieht sich die EU nicht nur mit dem Brexit und einem zunehmenden Rechtspopulismus konfrontiert. Auch der Integrationsoptimismus der Vergangenheit ist verflogen. Stattdessen lassen selbst bekennende Europäer Zweifel daran erkennen, ob es ein „Weiter so“ geben kann. Unsere Autorinnen und Autoren widmen sich diesem Thema und stellen Szenarien und Vorschläge für die EU der Zukunft vor.
Inhalt
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Zur Drei-Meere-Initiative der EU-Staaten Mittel- und Osteuropas
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Überlegungen zur Position der Linken zum Nordatlantikpakt
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Deutsche Sicherheitspolitik in Zeiten internationaler Machtverschiebungen
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Die Debatte zur deutschen Rolle in der Welt
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Zwischen Krisenmanagement und neuen Realitäten
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Eine polnische Bilanz der Europapolitik der Regierungen Merkel
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Prager Sichten zur „Ära Merkel“
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Entwicklungen und Perspektiven in der Ära Merkel
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Die Europäische Verteidigungsunion kommt voran!
2 Seiten | Autor: Rainer Arnold
Der Gipfel des Europäischen Rates vom 21. und 22. Juni hat den Durchbruch gebracht: Die EU hat die Ständige Strukturierte Zusammenarbeit (PESCO) beschlossen. Eine der Hauptforderungen der SPD-Verteidigungspolitiker, für die wir noch vor wenigen Jahren als Utopisten belächelt wurden, ist Realität. Auf der letzten Erklärung des Europäischen Rates vom 22. Juni wurde festgelegt, dass sich die Mitgliedstaaten binnen drei Monaten erklären sollen, ob sie bei einer Verteidigungsunion dabei sein möchten. Es geht erstmalig um konkrete Projekte und Initiativen zur Unterstützung der PESCO. Darüber hinaus hat sich der Rat für die Finanzierung von EU-Militäreinsätzen zulasten der Gemeinschaft nach dem Athena-Mechanismus entschlossen. Das sind die ersten Schritte auf dem Weg zu einer tatsächlichen Europäischen Verteidigungsunion.
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Die Krise der europäischen Integration und die Linke
7 Seiten | Autor: Joachim Poweleit, Wilfried Schreiber, Jochen Weichold, Lothar Winter
Angesichts der voranschreitenden Globalisierung sämtlicher Lebensbereiche setzte sich bei den strategisch denkenden herrschenden Kreisen wegen der relativen „Kleinheit“ der (west-)europäischen Staaten die Erkenntnis durch, dass ihre internationale Konkurrenzfähigkeit langfristig nur durch supranationale Strukturen in Wirtschaft und Politik gewährleistet werden kann. Ein Vierteljahrhundert Europäische Union (EU) mit ihren Förderprogrammen für Wirtschaft, Staat, Umwelt und Kultur zeigt aber auch, dass die ungleichmäßige Entwicklung der einzelnen Mitgliedsländer fortbesteht. Deutschland hat seine Position als wirtschaftliche „Supermacht“ in der EU auf neoliberale Weise ausgebaut und versucht, den anderen Staaten Lösungen bei der Finanz- und Flüchtlingskrise in seinem Interesse aufzuzwingen. Nicht zuletzt daraus resultiert der Interessenkonflikt zwischen der Notwendigkeit, mehr Funktionen und Rechte an die EU zu übertragen, und dem Festhalten vor allem „benachteiligter“ Staaten an nationalstaatlichen Positionen. Sie können sich dabei vielfach auf die Meinung jener Bevölkerungskreise in ihren Ländern berufen, die vom wirtschaftlichen Fortschritt ausgeschlossen bleiben. Trotzdem bleibt die Integration ein objektiver Prozess im Wechselspiel zwischen ökonomischer Basis und politischem Überbau. Die Durchsetzung eines objektiven Prozesses kann man behindern oder verzögern. Verhindern kann man ihn nicht. Er ist gleichwohl gestaltund beeinflussbar. Es kann also nicht um das Ob der europäischen Integration gehen, sondern nur um das Wie dieser Integration.
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Kerneuropa – (k)eine Chimäre, (k)ein Trugbild?
5 Seiten | Autor: Wilhelm Ersil
Die Auseinandersetzung über die Perspektiven der EU wurde in der letzten Krisendekade intensiver, auch die Debatte über Notwendigkeit, Zweckmäßigkeit und Möglichkeiten flexibler Integration. Das geschieht aufgrund von mannigfachen Problemen, mit denen die EU angesichts nie dagewesener Herausforderungen konfrontiert ist.
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Differenzierte Integration als Thema und Prozess
6 Seiten | Autor: Heinz Kleger
Welche Richtung wird der europäische Integrationsprozess künftig nehmen? Nicht nur wegen des bevorstehenden Brexits wird diese Frage in Wissenschaft und Politik kontrovers diskutiert. Pünktlich zum 60-jährigen Jubiläum der EU schaltet sich die Europäische Kommission mit ihrem Weißbuch zur Zukunft Europas in die Debatte ein.
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Welche EU – welches Europa?
6 Seiten | Autor: Petra Erler
Nach Jahren im Krisenmodus mangelt es nicht an Vorschlägen, wie die EU sich weiter entwickeln könnte. „Europaaktivisten“ glänzen mit den ganz großen Würfen: Eine europäische Republik soll es richten oder der europäische Bundesstaat. Deutschland kann sich eine Koalition der Willigen vorstellen, die, wohin auch immer, voranschreitet. Frankreich plädiert für einen EU-Finanzminister für die Eurozone und einen gemeinsamen Haushalt. Auch die Europäische Kommission hat in einem Weißbuch dargelegt, welche Reformszenarien denkbar wären. Ohne sich auf eine Option festzulegen oder gar zu sagen, was aus ihrer Sicht der beste Weg wäre. Juncker wird seitdem nicht müde zu betonen, die Kommission habe bewusst darauf verzichtet, eine Marschroute für das Denken vorzuschlagen.
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