Europa

Clausewitz und der Ukrainekrieg

6 Seiten | Autor: Wulf Lapins

Nach dem Epochenende des Ost-West-Konflikts gingen Politik und Wis- senschaft im politischen Westen in ganz überwiegender Mehrheit davon aus, dass ein konventioneller Staatenkrieg in Europa für sehr lange Zeit als unwahrscheinlich zu bewerten sei. Ideologie und machtpolitisches Nullsummen-Denken als die Treiber des Kalten Krieges wurden als nun- mehr überwunden angenommen. Es waren nach Jahrzehnten des scharfen politisch-militärischen Systemantagonismus die verständliche Friedens- sehnsucht der Europäer, wie auch Aussagen aus der akademischen Welt (Francis Fukuyama), die ein globales Zeitalter des liberalen Demokratie- und Wirtschaftsmodells prognostizierten.

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Erschienen in
Welttrends 195 | 2023
Europa global
72 Seiten

Spanien: Die erste europäische Weltmacht

6 Seiten | Autor: Bernd Hausberger

Im Rückblick waren um das Jahr 1500 die Anzeichen für eine einschnei- dende Neuordnung der Welt unübersehbar. Europa hatte begonnen, sich kontinuierlich über die Kontinente auszubreiten. Dass es sich im späten 18. Jahrhundert als hegemoniale Region des Globus etablieren sollte, konnten die Zeitgenossen aber so nicht voraussehen. Einzig die Kirche mag früh von einem globalen Triumph des Christentums geträumt haben. Am Ende wurde die europäische Vormacht jedoch von weltlichen Kräf- ten durchgesetzt, und die Ursachen dafür haben die historischen Debat- ten von der traditionellen Universal- bis zur heutigen Globalgeschichte beschäftigt. Verschiedenste Gründe und ihr komplexes Zusammenspiel wurden angeführt. Tatsache ist, dass die westliche Vorherrschaft immer (auch) mit Gewalt vorangetrieben wurde.

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Erschienen in
Welttrends 195 | 2023
Europa global
72 Seiten

Die maritimen Expansionen der europäischen Reiche

6 Seiten | Autor: Andreas Obenaus

Für Europa hatte das Meer seit jeher eine besondere Bedeutung. Auf die- sem kleinen Kontinent, der im geografischen Sinne nur ein Subkontinent Eurasiens ist, sind die Distanzen zu einem der vielen, oft ebenso klein- räumigen Meere, die ihn umgeben, im Vergleich mit Asien, Afrika oder auch den Amerikas nie besonders groß. An den Küsten entstanden früh nautische Gemeinschaften, die am und mit dem Meer lebten. Der Cha- rakter der verschiedenen Randmeere war unterschiedlich. Das Mittelmeer und das Schwarze Meer, die beide durch Festland klar umgrenzt sind und in einer milden Temperaturzone liegen, verbanden Europa mit Westa- sien und Nordafrika. In der Antike wurden sie zum Expansionsgebiet der griechischen Kultur sowie zu einer Hauptverkehrsachse des Römischen Reiches. Auch Nord- und Ostsee sind vom Festland beziehungsweise grö- ßeren Inseln und Inselgruppen umgrenzt, die Durchschnittstemperatur ist aber deutlich kühler. Während des Früh- und Hochmittelalters fuhren hier Friesen, Angelsachsen oder Wikinger und später hanseatische, eng- lische oder niederländische Seehändler. Im Unterschied dazu bildete der Atlantik im Westen Europas bis ans Ende des Mittelalters eine Wasser- welt, deren Begrenzung in nördlicher, südlicher und vor allem westlicher Richtung nicht zu erahnen war und daher mit mythischen Erzählungen verbrämt wurde.

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Erschienen in
Welttrends 195 | 2023
Europa global
72 Seiten

Turnier der Nationen

Ein halbes Jahrtausend militärische Überlegenheit Europas

5 Seiten | Autor: Hans-Heinrich Nolte

Alle uns bekannten Imperien oder Staaten haben expandiert, wenn sie konnten. Aber die christlichen aus Europa waren ein halbes Jahrtausend lang erfolgreicher als die muslimischen, konfuzianistischen oder buddhis- tischen. Diese Erfolge haben einen militaristischen und expansionisti- schen Habitus geformt, der bis heute andauert. Der Grund für die Erfolge war, dass Konkurrenz und Kompetenzakkumulation innerhalb des damals christlichen (heute säkularen) „Welt-Systems“ kontinuierlich hohe Preise und Löhne für militärische Güter und Berufe sicherten. P. T. Hoffmann hat das System als „Turnier“ beschrieben – im Wettkampf miteinander wurde erfunden und gerüstet. Die dauernden Kriege innerhalb des Sys- tems führten langfristig zur militärischen Überlegenheit gegen system- fremde Mächte.

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Erschienen in
Welttrends 195 | 2023
Europa global
72 Seiten

WeltTrends 195 | 2023

Europa global

Anfang und Ende
Herausgeber: Majd El-Safadi

ISBN 978-3-949887-06-2 | ISSN 0944-8101 | 72 Seiten

Kann man Lehren aus der Geschichte ziehen? Wenn ja, wie verhält es sich mit der europäischen Geschichte? Kolonialismus und Gewalt in Afrika, maritime Expansionen europäischer Reiche und Aufstiege zu Weltmächten, Spuren der Gewalt und Dekolonisierung. Dazu im Thema. In der Analyse werden der Ukrainekrieg und die Revolution im Iran beleuchtet. Weiterhin finden Sie Beiträge zu Schweden nach der Wahl und zur schwierigen Situation in Mali. Im Kommentar geht es um die Zeitenwende, aber „nur mit Frankreich!“

Inhalt

Zur Schwäche der Linksparteien in Europa

Eine Momentaufnahme

16 Seiten | Autor: Cornelia Hildebrandt

Erfolge und Misserfolge der Linksparteien – im Sinne von links der Sozialdemokratie und der Grünen – in EU-Europa haben jeweils konkrete Gründe und sind nicht verallgemeinerbar. Erfahrungen zeigen: wo sich Wählerpotentiale der Linken strukturell reduzieren, oder sich die Kernbotschaften der Linksparteien nicht mehr an ein breites Wählerpotential richten oder dort nicht verstanden werden, geraten Linksparteien in die Krise. Diese wird existenziell, wenn die gesellschaftliche Verankerung der Parteien in ihren starken Zentren und Kommunen verloren geht. Die meisten Linksparteien haben starke Kerne in Metropolen oder Großstädten. Aber diese reichen nicht, um drohende gesellschaftliche Rechtsver­schiebungen zu verhindern. Die Linke in der EU ist insgesamt in einer Defensivposition, aus der es bisher keinen Ausweg zu geben scheint.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2022
Schwächen der Linken
135 Seiten

Berliner Debatte Initial 4 | 2022

Schwächen der Linken

Herausgeber: Erhard Crome

ISBN 978-3-947802-98-2 | ISSN 0863-4564 | 135 Seiten

Schaut man auf die Linke in Europa, so zeigt sich fast überall ein Bild des Niedergangs und der Ratlosigkeit. Die Ursachen für die gegenwärtige Krise liegen nicht nur in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, sondern wurden durch ihn „nur“ verstärkt. Sie liegen tiefer. Und sie haben Gründe nicht nur in dilettantischer Politik des Spitzenpersonals, falschen politischen Akzentsetzungen und Feigheit vor dem bürgerlichen Mainstream. Sondern es gibt sozio-struktuelle Ursachen, die damit zusammenhängen, dass auf den Spätkapitalismus des 21. Jahrhunderts und seine Verwerfungen viele Antworten aus dem 20. Jahrhundert nicht mehr passen.

Außerhalb des Schwerpunkts setzt sich Ulrich Busch mit dem neu erwachten Interesse am Kommunismus auseinander und sondiert, ob der Begriff geeignet ist, um über langfristige gesellschaftliche Entwicklungen zu diskutieren. Rainer Land fragt danach, welche Chancen der Green New Deal bietet, um die globale ökologische und soziale Krise der Gegenwart zu bewältigen. Und Christopher Wimmer schildert, wie arme Menschen mit der gesellschaftlichen Zuschreiben „unverdienter Armut“ umgehen.

Hier finden Sie eine Leseprobe dieser Ausgabe: Leseprobe

 

Inhalt

Frankreich als Wolverine?

Die Außen- und Sicherheitspolitik unter Macron

5 Seiten | Autor: Bernhard Stahl

In der Marvel-Comic-Welt spielt der Mutant Wolverine eine der Haupt- rollen. Der Actionheld ist ein Kämpfer, der über spezielle Fähigkeiten verfügt und sich oft ins Getümmel wirft. Doch zugleich ist er einsam, zuweilen zynisch, kämpft in der Regel allein und verzweifelt gegen eine Übermacht und ob es idealistische oder eher machtgetriebene, realistische Motive sind, die ihn antreiben, bleibt letztlich unklar. In einer riskanten Analogie sind hiermit auch die Charakterzüge der französischen Außen- politik unter Macron benannt.

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Erschienen in
Welttrends 194 | 2022
Grande Nation?
72 Seiten

Europa, Deutschland und Präsident Macron

6 Seiten | Autor: Stefan Seidendorf

Am 31. August 2022 hielt Präsident Emmanuel Macron seine jährliche Ansprache vor den in Paris versammelten französischen Botschafterinnen und Botschaftern zu den Prioritäten Frankreichs in der Welt. Dabei ging der Präsident auch auf die Situation in der Europäischen Union („in unse- rem Europa“, wie Macron sagt) ein, verbunden mit einem ausdrücklichen Lob für Bundeskanzler Olaf Scholz. Dieser hatte zwei Tage zuvor an der Karlsuniversität in Prag seine Grundsatzrede zur EU gehalten, aus franzö- sischer Sicht die längst überfällige Antwort auf Macrons zahlreiche euro- papolitische Reden: in Athen am 7. September 2017, an der Sorbonne („Unser Europa“) am 26. September 2017, zuvor am 10. Januar 2017 an der Humboldt-Universität und schließlich vor dem Deutschen Bundes- tag, am 18. November 2018. In jeder dieser Reden formulierte Macron drei aus seiner Sicht zentrale Argumente.

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Erschienen in
Welttrends 194 | 2022
Grande Nation?
72 Seiten

Wann, wenn nicht jetzt?

Das Problem mit der NATO

3 Seiten | Autor: Kate Hudson

Was passierte mit der NATO in diesem Jahr? 2022 gab sich die NATO, die weltweit mächtigste Militärorganisation, auf dem Gipfel in Madrid ein neues strategisches Konzept. Erstmals wird China dort als militärischer Gegner definiert, wie auch Russland. Und abseits offizieller Dokumente wird, so wie beim letzten Verteidigungsministertreffen in Brüssel, ein Kriegseintritt gegen Russland durchgespielt – ein Schritt, der zur nuklea- ren Eskalation in Europa führen dürfte. Dies hat die Vorsitzende der ältes- ten Anti-Atomkriegsorganisation der Welt, der CND aus Großbritannien, als langjährige Kennerin und Kritikerin der Allianz bewogen, exklusiv für WeltTrends ihre Gedanken zur gegenwärtigen Verfasstheit der NATO auf- zuschreiben. Eine Einordnung von Kate Hudson.

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Erschienen in
Welttrends 194 | 2022
Grande Nation?
72 Seiten