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Berliner Debatte
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Journal

Globale Marktgesellschaft oder zivilisatorische Differenz?

Das Beispiel Indiens

8 Seiten | Autor: Volker Heins

Der gegenwärtige Kapitalismus ist durch auffällige Wandlungen im Verhältnis von Ökonomie und Lebensführung gekennzeichnet. Es gibt starke Indizien dafür, dass sich die Ökonomie keineswegs von jeglichen Gestaltungsprinzipien der Lebensführung ablöst, sondern sich vielmehr diese Gestaltungsprinzipien zunutze macht, indem sie ihnen einen neuen Sinn und eine neue Richtung gibt. Dies gilt etwa für die Prinzipen des Individualismus, der Leistungsgerechtigkeit oder der Suche nach authentischem Selbstausdruck. Noch nicht beantwortet ist damit die Frage, ob sich diese Diagnose auch auf die einflussreicher werdenden Formen des gegenwärtigen asiatischen Kapitalismus übertragen lässt. Neue Formen der kapitalistischen Ökonomie und neue, dazu passende Habitusformen breiten sich weder von selbst aus wie ansteckende Krankheiten noch lässt sich ihre Ausbreitung allein durch Zwang und Gewalt erklären. Zentral sind vielmehr politische Entscheidungen und kulturelle Filtermechanismen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten

Geschichtswissenschaft und Sozialwissenschaften

5 Seiten | Autor: Hans-Ulrich Wehler

Wer sich in den 1950er und 1960er Jahren der Geschichtswissenschaft zuwandte, traf auf eine schlechterdings verblüffende Arroganz der deutschen Historikerzunft. Seit Ranke, das war die feste Überzeugung ihrer erdrückenden Mehrheit, habe sich die deutsche Geschichtswissenschaft nicht nur an die Spitze der internationalen Entwicklung gesetzt, sondern diese Führungsposition auch seither unangefochten weiter behauptet – bis in die unmittelbare Gegenwart hinein. Da ihr der internationale Vergleich und die lebensgeschichtliche Erfahrung von Auslandsaufenthalten durchweg fehlten, war ihr entgangen, dass die englische, französische, amerikanische Wirtschafts-, Sozial-, Politik- und Kulturgeschichte einen mächtigen Sprung nach vorn getan hatten, zudem von einer lebhaften Theoriediskussion vorangetrieben wurden. Obwohl sich zahlreiche deutsche Historiker mit dem Nationalsozialismus arrangiert, ja ihm ein erschreckendes Maß an Unterstützung verliehen hatten, blieb zunächst eine Debatte über die diskreditierten politischen und erkenntnistheoretischen Prämissen der dominierenden Denkschule des Historismus aus. Allenfalls löste der Schock von Diktatur, Vernichtungskrieg und Holocaust allmählich geradezu rührende Bemühungen um einen moralisch geläuterten Historismus aus, der sich mit einem unveränderten Bekenntnis zu seiner Hermeneutik verband.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten

Warum gehorchen wir?

4 Seiten | Autor: Sven Papcke

Styx, die Tochter des Okeanos, so schildert Hesiod in seiner ‚Theogonie’ die mythische Vergegenwärtigung der Gewaltsamkeit, schenkt ihrem Gatten Pallas „zwei herrliche Kinder“. Sie werden Kratos und Bia genannt und sitzen als Diener der göttlichen Fügung „immer bei Zeus“. Ihre Mutter als Inkarnation des Entsetzens sowie ihr Vater, der Inbegriff von Drohung, geben der kosmischen Ordnung mit ihnen zentrale Werkzeuge an die Hand. Kratos und Bia sind - in unterschiedlicher, wenngleich abgestimmter Art und Weise - auf eine möglichst unauffällige, durch Einschüchterung zu gewährleistende Wirkung bedacht. Das unterstreicht jenes „Paradoxon der Gewalt“, repräsentiert zu sein, um ein Tabu bleiben zu können.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten

Das ökonomistische Machtkonzept im Spiegel der Systemkrise

Eine Analyse, Kritik und Polemik zur politischen Rollenidentität

8 Seiten | Autor: Ulrich Büchler

Der Begriff „Macht“ bezeichnet etymologisch ein Können des Menschen, ein komplexes Vermögen, im Rahmen sozialer Interaktion gezielt auf Verhältnisse einzuwirken und dabei eigene Interessen durchzusetzen. Als zielgerichtetes Können erwächst Macht aus der Grunddynamik menschlicher Realität, die sich effektiv im Sein und Haben versammelt. Diese Dynamik fungiert als selbstverständliche Voraussetzung jeder Macht. Das Sein und das Haben, die Modi der Grunddynamik, vollziehen sich selbst in kausaler Relation: wie das Können aus dem Sein und Haben, so geht das Haben aus dem Sein als absolutem Modus der Grunddynamik hervor.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten

Inflation als Rettungsanker

Warum eine moderate Inflation nützlich ist

16 Seiten | Autor: Ulrich Busch

Das Jahr 2009 war in Deutschland durch eine einigermaßen paradoxe Situation gekennzeichnet: Während die Rezession überwunden schien, die Wirtschaft im Verlaufe des Jahres die Talsohle durchschritten hatte und der Konjunkturhimmel sich allmählich wieder aufhellte, tendierte die Preisentwicklung weiter nach unten. Im Sommer lag die Teuerungsrate sogar unter Null und war damit so niedrig wie seit 27 Jahren nicht mehr. Ein Jahr zuvor hatte sie noch oberhalb von drei Prozent gelegen. Hochgerechnet auf das Jahr betrug der Preisanstieg nur 0,4%. Praktisch bedeutete dies, dass 2009 für die gleiche Warenmenge im Schnitt kaum mehr bezahlt werden musste als 2008. Und auch 2010 werden die Preise kaum steigen, durchschnittlich um 0,6 bis 1,0%.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten

Welches Wirtschaftsmodell nach der Krise?

Zum Scheitern der neoliberalen Antwort auf die Probleme des Fordismus

In der öffentlichen Debatte werden die Ursachen der aktuellen Finanz- und Weltwirtschaftskrise vor allem in falsch regulierten Finanzmärkten und individuellem Fehlverhalten gesehen. Solche Erklärungen greifen aus makroökonomischer Sicht zu kurz. Denn zentrale Ursache der jetzigen Krise ist auch die seit gut drei Jahrzehnten zunehmende ökonomische Ungleichheit. Diese hat in einigen Ländern, insbesondere in den USA, zur Überschuldung der unteren und mittleren Einkommensgruppen und zu hohen Leistungsbilanzdefiziten beigetragen und in anderen Ländern, unter anderem in Deutschland, zu einer dauerhaften Konsumnachfrageschwäche und extremer Exportabhängigkeit.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten

Förderung und Finanzierung von erneuerbaren Energien

Ist das deutsche Erfolgsmodell auf Schwellenländer übertragbar?

6 Seiten | Autor: Dirk Volkmann

Erneuerbare Energien (oder auch regenerative Energien oder Alternativenergien) sind nachhaltige Energiequellen. Sie sind − nach absehbaren Zeiträumen wie Jahrhunderten bemessen − kontinuierlich verfügbar und stehen somit im Gegensatz z.B. zu fossilen Energieträgern wie Öl, Gas und Kohle, deren Vorkommen bei kontinuierlicher Entnahme stetig abnehmen. Erneuerbare Energien sind keine Erfindung der letzten 30 Jahre. Wasserkraft ist seit langer Zeit eine ‚erneuerbare’ Energiequelle, die von keinem Rohstoff abhängig ist, sondern nur Einschränkungen in der Leistung erfährt, wenn der Niederschlag so gering ist, dass die Wasserstände in den Flüssen sinken. Ebenso die Windkraft, die schon vor Jahrhunderten von Müllern genutzt wurde, um die schweren Steine zum Mahlen des Korns zu Mehl zu bewegen. In Deutschland begann die moderne Zeitrechnung der erneuerbaren Energien mit Growian, der großen Windanlage. Am 04.10.1983 wurde in der Nähe von Brunsbüttel die damals größte Windkraftanlage der Welt in Betrieb genommen, die jährlich maximal drei Megawatt Strom erzeugen sollte, was dem Energiebedarf von etwa 4000 Haushalten entsprach. Der Durchmesser des Rotors und die Höhe des Turmes von Growian betrugen jeweils 100 Meter. Der Prototyp der Windkraftanlage hatte 100 Millionen Mark gekostet. Geplant war, 100 vergleichbare Anlagen zu einem Energieverbund zusammenzuschließen. Allerdings waren die Kosten zu hoch: Growian stand die meiste Zeit still und musste nach zahlreichen technischen Defekten 1988 abgerissen werden.

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Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten

Chancen zur Umsetzung einer effektiven Klimapolitik in Mexiko

5 Seiten | Autor: Susanne Friedrich

Das Szenario, das die Wissenschaftler für Mexiko im Falle einer Erderwärmung von zwei Grad Celsius und einem Rückgang der Niederschläge um 10 Prozent entwerfen, ist alarmierend: Steigende Temperaturen lassen die Wälder in den gemäßigten Zonen aussterben. Durch Ernteverluste ist mit einer verringerten Nahrungsmittelproduktion zu rechnen. Die für den Anbau von Mais geeignete Argrarfläche wird um die Hälfte kleiner. Geringere Niederschläge gefährden die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser, insbesondere in dicht besiedelten Landesteilen. Der Anstieg des Meeresspiegels bedroht die Küstenregionen mit ihren Biotopen. Die damit einhergehende Versalzung der Böden beeinträchtigt die Landwirtschaft. Fast die Hälfte der Küstenregionen am Mexikanischen Golf wird betroffen sein. Mexikanische Städte sind einerseits von Trinkwasserknappheit und andererseits von starken Regenfällen bedroht. Der Temperaturanstieg könnte die Ozondichte in den Städten erhöhen und damit die Gesundheit der Menschen schädigen und die angrenzenden Wälder zerstören.

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Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten

Umwelt und Exporte – Eine Herausforderung für Chiles Unternehmen

3 Seiten | Autor: Alicia Frohmann

In den vergangenen Jahrzehnten konnten Chiles Exporte dank verschiedener Faktoren ein nachhaltiges Wachstum verzeichnen. Einer dieser Faktoren ist die Entwicklung und Stärkung der chilenischen Wirtschaft in einem stark wettbewerbsorientierten Umfeld, was die Entstehung einer beträchtlichen Anzahl kleiner und mittlerer Unternehmen in allen Wirtschaftszweigen ermöglichte. Ein zweiter Faktor ist das Netz der Handelsabkommen, die Chile mit einzelnen Auslandsmärkten abgeschlossen hat, und ein dritter das verantwortungsvolle, beharrliche Engagement der Unternehmen, die Waren und Dienstleistungen exportieren. Dieser Prozess hat die wirtschaftliche und soziale Entwicklung beschleunigt und die Armut drastisch reduziert.

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Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten

Neue Wege für Chile – Modernisierung in Zeiten des Klimawandels

5 Seiten | Autor: Gitte Cullmann

Der derzeitig viel diskutierte Klimawandel findet vor allem in der Politik und in den (Natur-) Wissenschaften Gehör. Was aber verbirgt sich hinter den politischen Zielen, der naturwissenschaftlichen Szenarienbildung und der internationalen Zusammenarbeit in diesem Bereich? Welche Kanäle gibt es unabhängig von den internationalen Abkommen, ein Bewusstsein über den voranschreitenden Klimawandel in den einzelnen, vulnerablen und wenig resilienten Gesellschaften zu schaffen? Sind nicht sie es, die leiden und leiden werden und integriert in die vorgegebenen Kriterien ihre eigene Lebensweise den neuen Bedingungen anpassen müssen? Der Klimawandel stellt Gesellschaften und vor allem die Industriegesellschaften vor die Notwendigkeit des Umdenkens: Ihre Wirtschaftsweise, die sich von den karbonen Technologien lösen muss, ihre Wachstumskonzepte, aber auch ihre Lebensstile werden in Zukunft in anderer Weise gestaltet werden müssen.

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Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten