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Berliner Debatte
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Journal

Transnational, transkulturell, transethnisch

Historische Bestimmungsfaktoren der sowjetischen Ukraine

10 Seiten | Autor: Matthias Stadelmann

Die sowjetische Ära der ukrainischen Geschichte ist in den meisten national ausgerichteten Diskursen der Ukraine seit ihrer staatlichen Unabhängigkeit nicht gut beleumundet. Grundstruktur dominierender patriotischer Narrative ist die „russische“ Unterdrückung der ukrainischen Nation durch das moskaudominierte Sowjetsystem. In dieser Perspektive erscheinen die Jahrzehnte sowjetukrainischer Geschichte als kontinuierlicher Kampf einer – vor allem ethno-linguistisch definierten – ukrainischen Nation gegen sowjetisch-russische Vereinnahmung. Der Sowjetsozialismus wirkt in dieser Perspektive geradezu anti-ukrainisch, von außen aufgezwungen, als moderne, bisweilen mörderische Fortsetzung russisch-kolonialer Unterdrückung. Unterschätzt wird dabei, dass die sowjetische Ukraine die erste dauerhafte Verdichtung der ukrainischen Nation zum eigenen Staat war und dass dieser erste moderne ukrainische Staat vom Anfang bis zum Ende transethnisch, transkulturell und transnational war. Ausgehend von der These einer zwar national gedachten und definierten, aber transnational, transethnisch und transkulturell strukturierten Ukraine gibt der Beitrag von Matthias Stadelmann einige Hinweise zu historischen Determinanten der sowjetischen Ukraine, anhand derer jene häufig Grenzen überschreitenden Dimensionen ukrainischer staatlicher wie kultureller Existenz aufgezeigt und begründet werden können.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten

Jenseits der Infantilisierung

Plädoyer für einen Personalstrukturwandel an deutschen Universitäten

Angelika Schenk, Frieder Vogelmann und Arndt Wonka schlagen eine grundlegende beschäftigungspolitische Veränderung an deutschen Universitäten vor. Sie begreifen die Problemlage des Mittelbaus als infantilisierte Position des wissenschaftlichen Nachwuchses und diskutieren zwei unterschiedlich radikale Strategien, ihr zu begegnen. Die Kategorien „Sicherheit“ und „formale Gleichheit“ dienen den Autor_innen dabei als zentrale Bezugspunkte der Argumentation für eine radikale Veränderung der Personalstruktur – denen sie zwecks längerem Atem die politischen Tugenden der Geduld, Beharrlichkeit und Entschlossenheit zur Seite stellen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten

Karrierewunsch trifft Realität

Aufstiegslogiken von Frauen und Männern im akademischen Wissenschaftssystem

13 Seiten | Autor: Ramona Schürmann

Ramona Schürmann betrachtet den Zusammenhang von sozialer Ordnung und wissenschaftlicher Zugehörigkeit bezogen auf die Rolle des Geschlechts. Unter Rückgriff auf empirische Analysen werden unterschiedliche, geschlechtsbezogene Strategien wie auch Bedeutungen dessen dargelegt, was ‚Aufstieg‘ in der Wissenschaft heißen kann. Darauf lässt sich unter der Berücksichtigung von strukturellen Rahmenbedingungen und individuellen Wünschen ein differenzierter Blick auf den jeweiligen Status von Promovierenden oder Post-Docs werfen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten

Habitus und milieuspezifische Strategien

Wissenschaftliche Mitarbeiter_innen unter prekären Beschäftigungsbedingungen

Andrea Lange-Vester und Christel Teiwes-Kügler gehen in der Darstellung der Ergebnisse ihrer empirischen Studie der Frage nach, wie Habitusmuster wissenschaftlicher MitarbeiterInnen und milieuspezifische Positionierungsstrategien unter prekären Beschäftigungsbedingungen aussehen. Ihre These lautet, dass es in der Konkurrenz um die knappen Professuren im Zusammenspiel von Leistung, Disziplin, asketischer Haltung, Zufall, Vetternwirtschaft und Geschlechtszugehörigkeit zwar auch zur Ausprägung gemeinsamer Haltungen kommt. Es lassen sich aber vor allem auch über die soziale Herkunft erworbene Habitusmuster und milieuspezifische Positionierungsstrategien unterscheiden, die Auswirkungen darauf haben, wie die Wege in die Wissenschaft verlaufen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten

Akademische Entrepreneure

Der homo academicus zwischen Passion, Reputation und Projekt

12 Seiten | Autor: Tobias Peter

Der Beitrag von Tobias Peter richtet den Fokus auf die dominante Figur des zeitgenössischen Wissenschaftssubjektes in der Form „akademischer Entrepreneure“. Diese unternehmerische Adressierung wissenschaftlicher Subjekte steht in einem engen Verhältnis zu Fragen der Inklusion oder Exklusion aus dem Wissenschaftssystem, indem die soziale Formierung des homo academicus über ‚Passion‘, ‚Reputation‘ und ‚Projektförmigkeit‘ zur Passung bzw. „Auslese“ beiträgt. Die Frage, weshalb die Vielzahl kritischer Perspektiven auf die gegenwärtige Situation des Mittelbaus nicht zu einer selbstreflexiven Anwendung gebracht wird, wird dabei soziologisch aufgenommen und beantwortet.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten

Politiken des akademischen Mittelbaus

Einsatzpunkte einer Kritik im Medium der Wissenschaft

Carsten Bünger, Kerstin Jergus und Sabrina Schenk unterstreichen in ihrem Eröffnungsbeitrag die Notwendigkeit beschäftigungspolitischer Initiativen, wissenschaftspolitischer Maßnahmen und hochschulpolitischer Vorschläge für den akademischen Mittelbau. Sie argumentieren dafür, dass die Beteiligten an Studium, Forschung und Lehre innerhalb der Hochschulen die Möglichkeiten der Theoriebildung und der wissenschaftlichen Reflexion auf das Verhältnis von Wissenschaft, Beschäftigung und Qualifikation beziehen. Die sozialwissenschaftlichen Disziplinen verfügen, so der Ausgangspunkt, über Theoriemittel und Begriffsinstrumentarien, um die komplexen Verflechtungsverhältnisse und Wechselwirkungen im universitären wie im gesellschaftlichen Gefüge zu bezeichnen, zu analysieren und in einen Zusammenhang zu stellen. Vor diesem Hintergrund skizzieren die Autor_innen den Beitrag erziehungswissenschaftlicher Theoriebildung.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten

Russische Prosa über Revolution und Bürgerkrieg

Wiederentdeckungen und Neuübersetzungen im Spiegel des Feuilletons

10 Seiten | Autor:

In den letzten Jahren erschienen zahlreiche Erst- und Neuübersetzungen russischer Romane, Erzählbände und Tagebücher über die Revolution und den Bürgerkrieg. In den Feuilletons wurden diese vielbeachtet. Im Mittelpunkt der Rezensionen steht zumeist die Frage, welches Bild der Revolution, des Bürgerkriegs und des neuen Russlands in den Texten gezeichnet wird. Häufig werden auch die Unterschiede zwischen alten und neuen Übersetzungen diskutiert. Die hier vorgelegte Zusammenstellung dokumentiert, wie jene Literatur gegenwärtig im überregionalen deutschsprachigen Feuilleton rezipiert wird.

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Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten

Das Haus des Dichters

7 Seiten | Autor: Fritz Mierau

„Seinen vielen Freunden und Bekannten nach den Entbehrungen von Krieg und Revolution mit Koktebel einen Ort der Besinnung, der Muße bieten zu können, war Maximilian Woloschins innigster Wunsch. Man folgte seiner Einladung in den Süden um so lieber, als die Kunde von den Segnungen einer fröhlichen Abgeschiedenheit am Ufer des Schwarzen Meeres aus dem Munde ganz unterschiedlicher Zeitgenossen nach dem Norden drang. Die Schwestern Zwetajewa und Gerzyk schwärmten ebenso wie die Familien Mandelstam, Bely, Ehrenburg und Tolstoi vom Herrscher über das sagenhafte Kimmerien. …“ – Fritz Mierau schildert, wie Woloschin mit seinem „Haus des Dichters“ in Koktebel auf der Krim einen Zufluchtsort für seine Künstlerfreunde schuf. Doch mussten Woloschin und seine Frau Maria nach 1917 um den Fortbestand ihrer Künstlerkolonie bangen und sahen sich, als Angehörige der „alten Intelligenzija“, ständigen Erniedrigungen und Bedrohungen durch die neue Macht ausgesetzt. Der Beitrag ist ein Kapitel aus Mieraus geplantem Buch über Maximilian Woloschin.

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Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten

Fedor Stepun und seine Sicht auf die russische Revolution 1917

Dokumentation eines Gesprächs am 9. November 2016 im Max-Lingner-Haus in Berlin-Pankow

10 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler, Christian Hufen

Dokumentation eines Gesprächs am 9. November 2016 im Max-Lingner-Haus in Berlin-Pankow. Christian Hufen – Herausgeber von Schriften Stepuns im Deutschen – stellt den russischen Philosophen Fedor Stepun und dessen Sicht auf die Revolution 1917 vor. Stepun war ein zurückhaltender Anhänger der Februarrevolution: „Ich war nie ein Freund der Revolution gewesen. Trotzdem empfing ich die Nachricht von ihrem Ausbruch mit freudigen Gefühlen“. Er war 1917 als Delegierter seiner sibirischen Schützenbrigade nach Petrograd entsandt worden, um als Frontvertreter im Arbeiter- und Soldatenrat mitzuarbeiten, später war er für die Provisorische Regierung unter Alexander Kerenski tätig. 1922 gehörte er zur Gruppe der von den Bolschewiki ausgewiesenen Intelligenzija und ging nach Deutschland, wo er in Dresden eine Professur für Kultursoziologe erhielt und als Vermittler zwischen Russland und Deutschland wirkte.

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Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten

Bolschewismus und Konterrevolution

2 Seiten | Autor: Fedor Stepun

Im Blick auf die Julidemonstrationen vom 4. bis 5. (17.-18.) Juli 1917, die als erster Umsturzversuch der Bolschewiki gewertet wurden, konstatierte Fedor Stepun – russischer Philosoph und Kultursoziologe, der 1922 zur Gruppe der von den Bolschewiki ausgewiesenen Intelligenzija gehörte – in einem Artikel in der Zeitung „Armija i flot svobodnoj Rossii“ („Armee und Flotte des freien Russlands“), dass die Bolschewiki nunmehr als Konterrevolutionäre zu sehen seien: Sie hätten die Ziele der „revolutionären Demokratie“ verraten. Stepuns Artikel erscheint hier erstmals auf Deutsch, übersetzt und kommentiert von Wladislaw Hedeler.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten