Russland
Der Geschichte nicht hörig
12 Seiten | Autor: Andreas Tretner
„Die Weltrevolution als Weiberklatsch, erzählt mit der genialen Geduld eines Naturforschers, der die wilden Verwandtenmorde unter Gottesanbeterinnen mitteilt – in der Tat, was für ein Ereignis!“ (Fritz Mierau) – Isaak Babels „Reiterarmee“ ist einer der legendären Texte über den Bürgerkrieg, der bei seinem Erscheinen sofort auf größtes Interesse stieß und immer wieder heftige Kontroversen hervorrief. Noch vor der russischen Originalausgabe erschien im Berliner Malik-Verlag 1926 die erste deutsche Übersetzung – eine kuriose Folge des Urheberrechts. Andreas Tretner, Übersetzer, vergleicht die deutschen Übersetzungen von Babels „Reiterarmee“ und rekonstruiert die Umstände ihrer jeweiligen Entstehung und Veröffentlichung. Die Editionsgeschichte der „Reiterarmee“ in der DDR zeigt dabei, wie das DDR-Literatursystem funktionierte und wie darum gerungen wurde, in der DDR Autoren wie Babel veröffentlichen zu können.
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Revolution und Bürgerkrieg in der Belletristik
17 Seiten | Autor: Christa Ebert, Gabriele Leupold, Christina Links
Dokumentation eines Gesprächs am 16. November 2016 im Max-Lingner-Haus in Berlin-Pankow mit Christa Ebert, ehemals Professorin für osteuropäische Literaturen an der Viadrina-Universität Frankfurt/ Oder, Gabriele Leupold, Übersetzerin u. a. der Werke von Andrej Bely, Andrej Platonow und Warlam Schalamow, und Christina Links, einst Leiterin des Lektorats Sowjetliteratur im Verlag Volk und Welt. Im Mittelpunkt des Gesprächs stehen die gegenwärtigen Wiederentdeckungen und Relektüren der Literatur über Revolution und Bürgerkrieg, Fragen der Übersetzung und der Herangehensweisen an Auswahl, Übersetzung und Kommentierung dieser Literatur sowie die Rezeption dieser Literatur in der DDR, BRD und heute.
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Ein Revolutionsjahr im Spiegel der Literatur
9 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler, Thomas Möbius
Fast unmittelbar mit der Revolution waren diese selbst und die Erwartungen einer neuen Gesellschaft und eines Neuen Menschen zum zentralen Thema der Literatur geworden. Die literarischen Spiegelungen der Revolution und ihrer Folgen eröffnen einen eigenen Zugang zu den historischen Ereignissen: Die Romane lassen sich als Versuch lesen, „Genesis, Dialektik und Perspektive der Revolutionsepoche“ zu erschließen (Ralf Schröder). Sie versuchen, die Ereignisse geschichtlich zu deuten, sie zur „großen Erzählung“ zu ordnen. Die Geschichte der Rezeption dieser Literatur ist dabei auch eine Geschichte der Auseinandersetzung mit der Russischen Revolution 1917. In ihr schlagen sich die Sichtweisen der jeweiligen Zeiten nieder. In der Einleitung zum Themenschwerpunkt werden Aspekte jener Literatur und deren Rezeption sowie ihrer historischen Umstände – wie die unter dem Begriff „Philosophendampfer“ in die Geschichte eingegangene Massenausweisung von Intellektuellen aus Sowjetrussland 1922 – beleuchtet.
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„Russland in Blut gewaschen“
ISBN 978-3-945878-52-1 | ISSN 0863-4564 | 178 Seiten
Das 100-jährige Jubiläum der Russischen Revolution 1917 ruft vielfältige Formen der Erinnerung hervor. Die zahlreichen, in den letzten Jahren erschienenen Neu- und Widerentdeckungen russischer bzw. sowjetischer Prosa über Revolution und Bürgerkrieg legen es nahe, die historischen und politikwissenschaftlichen Betrachtungen um den Blick der Literatur zu erweitern. Die literarischen Spiegelungen der Revolution und ihrer Folgen eröffnen einen eigenen Zugang, in dem sich subjektive und historische Sicht verschränken. Die Beiträge des Schwerpunkts gehen den Fragen nach: Wie werden die Revolution und ihre Folgen in der Literatur dargestellt und verarbeitet? Welche Sicht auf die Geschichte eröffnen die Texte? Wie zeigt sich in ihnen der „Einbruch der Geschichte“ ins Leben des Einzelnen? Und was erzählen die Rezeption und die Übersetzungen über die jeweilige Sicht auf die Revolution und die Auseinandersetzungen mit ihr? Der zweite Schwerpunkt des Heftes widmet sich einem aktuellen hochschul- und wissenschaftspolitischen Thema: der Situation des Mittelbaus an deutschen Hochschulen. Seine Beiträge gehen auf ein Symposium beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft 2016 zurück.
Inhalt
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Dokumentation eines Gesprächs am 16. November 2016 im Max-Lingner-Haus in Berlin-Pankow
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Isaak Babels „Reiterarmee“ und ihre deutschen Übersetzungen
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Iwan Bunins Revolutionstagebuch „Verfluchte Tage“ als literarische Rekonstruktion eines historischen Nullpunktes
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Andrej Platonows Brief an einen Unbekannten
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Zur aktuellen Rezeption von Andrej Platonow
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Dokumentation eines Gesprächs am 9. November 2016 im Max-Lingner-Haus in Berlin-Pankow
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Wiederentdeckungen und Neuübersetzungen im Spiegel des Feuilletons
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Einsatzpunkte einer Kritik im Medium der Wissenschaft
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Der homo academicus zwischen Passion, Reputation und Projekt
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Wissenschaftliche Mitarbeiter_innen unter prekären Beschäftigungsbedingungen
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Aufstiegslogiken von Frauen und Männern im akademischen Wissenschaftssystem
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Plädoyer für einen Personalstrukturwandel an deutschen Universitäten
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Historische Bestimmungsfaktoren der sowjetischen Ukraine
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Ein Revolutionsjahr und seine Folgen in der Literatur
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Bewegung im Dreieck Beijing-Washington-Moskau
5 Seiten | Autor: Wladimir Karjakin
China ist eines der Länder, das seine Segel rechtzeitig in den Wind der Globalisierung gesetzt hat. Binnen einer historisch kurzen Zeitspanne entwickelte sich das Land zur Volkswirtschaft Nummer zwei weltweit. Staatspräsident Xi Jinping erhebt nun Anspruch auf eine Führungsrolle Chinas innerhalb der heutigen Globalisierungsprozesse und geht mit seiner „Neuen Seidenstraße“-Initiative konkrete Schritte in diese Richtung. Damit kommt das strategische Dreieck Beijing-Washington-Moskau in Bewegung, der Ausgang ist noch vollkommen offen.
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Finale Kollateralschäden
2 Seiten | Autor: Wolfgang Schwarz
Seit das Verhältnis zwischen dem Westen und Russland wieder von militärischer Konfrontation bestimmt ist, thematisieren US-Militärs und andere westliche Strategen erneut die Möglichkeit einer atomaren Konfrontation mit Russland.
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In Vertrauen investieren
5 Seiten | Autor: Edmund Stoiber
Mein Verhältnis und meine Position zu Russland haben sich in den 1980er-Jahren herausgebildet, als ich als Leiter der Bayerischen Staatskanzlei mit Franz Josef Strauß zusammenarbeiten und ihn bei seinem Besuch 1987 auf Einladung des damaligen Generalsekretärs der KPdSU Michail Gorbatschow in die Sowjetunion begleiten durfte. Ausgehend von ihren Kriegserlebnissen haben er und Gorbatschow damals bekräftigt: „Nie wieder!“ Das darf auch heute als Lehre aus der Geschichte nie vergessen werden.
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Swetlana Alexejewna Gannuschkina
3 Seiten | Autor: Angela Unkrüer
An Lob und Sympathiebekundungen fehlte es nicht, als im September vergangenen Jahres bekannt wurde, dass die russische Menschenrechtlerin Swetlana Gannuschkina mit dem Alternativen Nobelpreis der schwedischen Right Livelihood Award Foundation ausgezeichnet werden sollte. So würdigten deutsche Parlamentarier die 74-jährige Aktivistin etwa „als Grande Dame der russischen Flüchtlingspolitik“.
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Bismarck und Russland
5 Seiten | Autor: Achim Engelberg
Bismarcks Russlandpolitik war gerichtet auf Zusammenarbeit, die nicht in Abhängigkeit endet. Er fürchtete, eine antirussische Politik führe zu feindlichen Allianzen und letztlich zu Krieg, was dann im Ersten Weltkrieg auch tatsächlich geschah. Über die inneren Widersprüche des Zarenreiches machte sich der Reichskanzler, der seine außenpolitischen Lehrjahre als preußischer Gesandter in St. Petersburg verbracht hatte, kaum Illusionen.
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Frauenrechte in Russland
5 Seiten | Autor: Jelena Besrukowa
Nicht nur in Russland ist derzeit eine Rückkehr zum Konservatismus zu beobachten, der sich negativ auf die Rolle der Frau und ihre Rechte auswirkt. Auswuchs dieser Wiederbelebung des Patriarchats sind etwa die Gesetzesentwürfe zur Entkriminalisierung häuslicher Gewalt oder zur Abschaffung kostenloser Abtreibungen. Dabei galt Russland einst als Vorreiter der Gleichstellung. Die Hoffnung liegt nun auf der jungen Generation.
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