Russland

Macht uns die Russen nicht zu Feinden!

2 Seiten | Autor: Wolfgang Gehrcke

In Deutschland gibt es noch immer eine deutliche Mehrheit, die für gute Nachbarschaft zu Russland eintritt. Und das trotz eines antirussischen Trommelfeuers, das seit einigen Jahren anhält. Glaubt man den Medien, sind an allem, was in Europa schiefgeht, die Russen schuld. „Daran sind nur die Russen schuld!“, spotteten in den Hochzeiten des Kalten Krieges Kabarettisten in Deutschland-West. Fasst man heute die Ergebnisse von Meinungsumfragen zusammen, spricht sehr viel dafür, dass die nächsten Bundestagswahlen mit der „russischen Karte“ gewonnen werden könnten.

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Erschienen in
Welttrends 129 | 2017
Frankreich im Umbruch
72 Seiten

Bücherschau

Jabłoński, Marek / Janowski, Włodzimierz / Sołtysiak, Grzegorz (Hrsg.) (2016): Układ polsko-niemiecki z 7 grudnia 1970 roku [Der polnisch-deutsche Vertrag vom 7. Dezember 1970]. Warschau, 537 Seiten. | Trenin, Dmitri (2016): Should We Fear Russia? Polity Press, Cambridge (UK) / Malden (USA), 144 Seiten, 11,99 Euro. | Klein, Ansgar / Zimmermann, Olaf (Hrsg.): Impulse der Reformation – Der zivilgesellschaftliche Diskurs. Springer VS, Wiesbaden, 332 Seiten, 39,99 Euro.

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Erschienen in
Welttrends 128 | 2017
Protestantismus weltweit
72 Seiten

„Russland in Blut gewaschen“

Ein Revolutionsjahr und seine Folgen in der Literatur

Die Beiträge des Schwerpunkts zum Vorzugspreis – Das 100-jährige Jubiläum der Russischen Revolution 1917 ruft vielfältige Formen der Erinnerung hervor. Die zahlreichen, in den letzten Jahren erschienenen Neu- und Widerentdeckungen russischer bzw. sowjetischer Prosa über Revolution und Bürgerkrieg legen es nahe, die historischen und politikwissenschaftlichen Betrachtungen um den Blick der Literatur zu erweitern. Die literarischen Spiegelungen der Revolution und ihrer Folgen eröffnen einen eigenen Zugang, in dem sich subjektive und historische Sicht verschränken. Die Beiträge des Schwerpunkts gehen den Fragen nach: Wie werden die Revolution und ihre Folgen in der Literatur dargestellt und verarbeitet? Welche Sicht auf die Geschichte eröffnen die Texte? Wie zeigt sich in ihnen der „Einbruch der Geschichte“ ins Leben des Einzelnen? Und was erzählen die Rezeption und die Übersetzungen über die jeweilige Sicht auf die Revolution und die Auseinandersetzungen mit ihr? Mit Beiträgen u. a. zu Iwan Bunins Revolutionstagebuch „Verfluchte Tage“, zu Isaak Babels „Reiterarmee“ und deren deutschen Übersetzungen, zu Fedor Stepun und dessen Sicht auf die Bolschewiki, zu Maximilian Woloschin und seiner Künstlerkolonie auf der Krim sowie zu Andrej Platonow.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten

Russische Prosa über Revolution und Bürgerkrieg

Wiederentdeckungen und Neuübersetzungen im Spiegel des Feuilletons

10 Seiten | Autor:

In den letzten Jahren erschienen zahlreiche Erst- und Neuübersetzungen russischer Romane, Erzählbände und Tagebücher über die Revolution und den Bürgerkrieg. In den Feuilletons wurden diese vielbeachtet. Im Mittelpunkt der Rezensionen steht zumeist die Frage, welches Bild der Revolution, des Bürgerkriegs und des neuen Russlands in den Texten gezeichnet wird. Häufig werden auch die Unterschiede zwischen alten und neuen Übersetzungen diskutiert. Die hier vorgelegte Zusammenstellung dokumentiert, wie jene Literatur gegenwärtig im überregionalen deutschsprachigen Feuilleton rezipiert wird.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten

Das Haus des Dichters

7 Seiten | Autor: Fritz Mierau

„Seinen vielen Freunden und Bekannten nach den Entbehrungen von Krieg und Revolution mit Koktebel einen Ort der Besinnung, der Muße bieten zu können, war Maximilian Woloschins innigster Wunsch. Man folgte seiner Einladung in den Süden um so lieber, als die Kunde von den Segnungen einer fröhlichen Abgeschiedenheit am Ufer des Schwarzen Meeres aus dem Munde ganz unterschiedlicher Zeitgenossen nach dem Norden drang. Die Schwestern Zwetajewa und Gerzyk schwärmten ebenso wie die Familien Mandelstam, Bely, Ehrenburg und Tolstoi vom Herrscher über das sagenhafte Kimmerien. …“ – Fritz Mierau schildert, wie Woloschin mit seinem „Haus des Dichters“ in Koktebel auf der Krim einen Zufluchtsort für seine Künstlerfreunde schuf. Doch mussten Woloschin und seine Frau Maria nach 1917 um den Fortbestand ihrer Künstlerkolonie bangen und sahen sich, als Angehörige der „alten Intelligenzija“, ständigen Erniedrigungen und Bedrohungen durch die neue Macht ausgesetzt. Der Beitrag ist ein Kapitel aus Mieraus geplantem Buch über Maximilian Woloschin.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten

Fedor Stepun und seine Sicht auf die russische Revolution 1917

Dokumentation eines Gesprächs am 9. November 2016 im Max-Lingner-Haus in Berlin-Pankow

10 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler, Christian Hufen

Dokumentation eines Gesprächs am 9. November 2016 im Max-Lingner-Haus in Berlin-Pankow. Christian Hufen – Herausgeber von Schriften Stepuns im Deutschen – stellt den russischen Philosophen Fedor Stepun und dessen Sicht auf die Revolution 1917 vor. Stepun war ein zurückhaltender Anhänger der Februarrevolution: „Ich war nie ein Freund der Revolution gewesen. Trotzdem empfing ich die Nachricht von ihrem Ausbruch mit freudigen Gefühlen“. Er war 1917 als Delegierter seiner sibirischen Schützenbrigade nach Petrograd entsandt worden, um als Frontvertreter im Arbeiter- und Soldatenrat mitzuarbeiten, später war er für die Provisorische Regierung unter Alexander Kerenski tätig. 1922 gehörte er zur Gruppe der von den Bolschewiki ausgewiesenen Intelligenzija und ging nach Deutschland, wo er in Dresden eine Professur für Kultursoziologe erhielt und als Vermittler zwischen Russland und Deutschland wirkte.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten

Bolschewismus und Konterrevolution

2 Seiten | Autor: Fedor Stepun

Im Blick auf die Julidemonstrationen vom 4. bis 5. (17.-18.) Juli 1917, die als erster Umsturzversuch der Bolschewiki gewertet wurden, konstatierte Fedor Stepun – russischer Philosoph und Kultursoziologe, der 1922 zur Gruppe der von den Bolschewiki ausgewiesenen Intelligenzija gehörte – in einem Artikel in der Zeitung „Armija i flot svobodnoj Rossii“ („Armee und Flotte des freien Russlands“), dass die Bolschewiki nunmehr als Konterrevolutionäre zu sehen seien: Sie hätten die Ziele der „revolutionären Demokratie“ verraten. Stepuns Artikel erscheint hier erstmals auf Deutsch, übersetzt und kommentiert von Wladislaw Hedeler.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten

Utopie und Gewalt

Zur aktuellen Rezeption von Andrej Platonow

5 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler

Obgleich bislang im Deutschen wenig bekannt, gilt Andrej Platonow (1899–1951) mittlerweile als einer der „wichtigsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts“. Die Zeitschrift „Osteuropa“ widmete ihm und seinem Werk ein dickes Themenheft: „Utopie und Gewalt. Andrej Platonov: Die Moderne schreiben“ (Heft 8-10/2016). Es erschien als Begleitband zu einer wissenschaftlichen Konferenz Anfang Dezember 2016. Parallel erschienen auch die von Gabriele Leupold vorgenommene Neuübersetzung von Platonows Roman „Die Baugrube“ (1930) und eine Platonow-Biographie von Hans Günther. Wladislaw Hedeler resümiert in seinem Beitrag die aktuelle deutsche Rezeption von Platonow.

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Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten

„Ich beschloss zu prüfen, ob die schwache Wahrheit die starke Unwahrheit besiegt“

Andrej Platonows Brief an einen Unbekannten

10 Seiten | Autor: Michael Leetz, Andrej Platonow

Im August 1927 schrieb der Schriftsteller Andrej Platonow einen Brief, in dem er eine bittere Anklage gegen die sowjetische Gewerkschaftsbürokratie formuliert. Der Brief ist ein erschütterndes Zeugnis von Platonows Lebenssituation zu der Zeit. Zugleich gibt er einen tiefen Einblick in Platonows Denken als Schriftsteller und zeigt dessen politische Haltung gegenüber den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen unter Stalin. Übersetzt und kommentiert von Michael Leetz wird der Brief hier erstmals auf Deutsch veröffentlicht. In seiner Erläuterung zeigt Leetz, wie der Brief mit zentralen Gedanken und Motiven in Platonows literarischen Werken verbunden ist.

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Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten

Revolution und Kontingenz

Iwan Bunins Revolutionstagebuch „Verfluchte Tage“ als literarische Rekonstruktion eines historischen Nullpunktes

13 Seiten | Autor: Thomas Grob

Iwan Bunins ‚Tagebuch‘ aus der Zeit der Revolution und des Bürgerkriegs, „Verfluchte Tage“, ist eine der großen Wiederentdeckungen der letzten Jahre: 2005 erschien es erstmals auf Deutsch. Thomas Grob, Professor für Slavische und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Basel und Herausgeber der Bunin-Werke auf Deutsch, zeigt Bunins „Revolutionstagebuch“ als literarische Rekonstruktion eines historischen Nullpunktes. Es ist, wie schon in frühen Rezensionen vermerkt wurde, als literarischer Text zu lesen. Grob hebt die Kontingenz in der Wahrnehmung der Ereignisse 1917 hervor: Bunins ‚Tagebuch‘ ist eine „Reflexion über den Abgrund maximierter Kontingenz“. Bunin beschreibt die „Leerstelle der Zukunft“ nicht nur, sondern inszeniert sie in der Beobachterrolle als eine Form des kulturellen Zusammenbruchs, des Zusammenbruchs von allem, was ihm als Bürger und Autor wichtig gewesen ist.

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Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten