Wladislaw Hedeler

Ein Revolutionsjahr im Spiegel der Literatur

9 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler, Thomas Möbius

Fast unmittelbar mit der Revolution waren diese selbst und die Erwartungen einer neuen Gesellschaft und eines Neuen Menschen zum zentralen Thema der Literatur geworden. Die literarischen Spiegelungen der Revolution und ihrer Folgen eröffnen einen eigenen Zugang zu den historischen Ereignissen: Die Romane lassen sich als Versuch lesen, „Genesis, Dialektik und Perspektive der Revolutionsepoche“ zu erschließen (Ralf Schröder). Sie versuchen, die Ereignisse geschichtlich zu deuten, sie zur „großen Erzählung“ zu ordnen. Die Geschichte der Rezeption dieser Literatur ist dabei auch eine Geschichte der Auseinandersetzung mit der Russischen Revolution 1917. In ihr schlagen sich die Sichtweisen der jeweiligen Zeiten nieder. In der Einleitung zum Themenschwerpunkt werden Aspekte jener Literatur und deren Rezeption sowie ihrer historischen Umstände – wie die unter dem Begriff „Philosophendampfer“ in die Geschichte eingegangene Massenausweisung von Intellektuellen aus Sowjetrussland 1922 – beleuchtet.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten

Berliner Debatte Initial 1 | 2017

„Russland in Blut gewaschen“

Ein Revolutionsjahr und seine Folgen in der Literatur

ISBN 978-3-945878-52-1 | ISSN 0863-4564 | 178 Seiten

Das 100-jährige Jubiläum der Russischen Revolution 1917 ruft vielfältige Formen der Erinnerung hervor. Die zahlreichen, in den letzten Jahren erschienenen Neu- und Widerentdeckungen russischer bzw. sowjetischer Prosa über Revolution und Bürgerkrieg legen es nahe, die historischen und politikwissenschaftlichen Betrachtungen um den Blick der Literatur zu erweitern. Die literarischen Spiegelungen der Revolution und ihrer Folgen eröffnen einen eigenen Zugang, in dem sich subjektive und historische Sicht verschränken. Die Beiträge des Schwerpunkts gehen den Fragen nach: Wie werden die Revolution und ihre Folgen in der Literatur dargestellt und verarbeitet? Welche Sicht auf die Geschichte eröffnen die Texte? Wie zeigt sich in ihnen der „Einbruch der Geschichte“ ins Leben des Einzelnen? Und was erzählen die Rezeption und die Übersetzungen über die jeweilige Sicht auf die Revolution und die Auseinandersetzungen mit ihr? Der zweite Schwerpunkt des Heftes widmet sich einem aktuellen hochschul- und wissenschaftspolitischen Thema: der Situation des Mittelbaus an deutschen Hochschulen. Seine Beiträge gehen auf ein Symposium beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft 2016 zurück.

Inhalt

Die „Ein-Mann-Partei“

Zum 75. Todestag von Leo Trotzki

8 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler

Auch 75 Jahre nach seiner Ermordung reißt die Debatte über Leben und Werk Leo Trotzkis, des neben Lenin wohl bekanntesten Akteurs der Russischen Revolutionen 1905 und 1917, nicht ab. Trotzkis Name ist mit allen Höhen und Tiefen der Umwälzungen in Russland und im ersten Jahrzehnt der Sowjetmacht verbunden. Wladislaw Hedeler bespricht in seinem Beitrag neuere Trotzki-Biographien und arbeitet die unterschiedlichen Akzentsetzungen in der historischen Forschung zu Leo Trotzki heraus.

Schlagworte: Trotzki | Stalin | Russland | Sowjetunion | Lenin

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Alexandra Kollontai

Überleben in der Diplomatie

4 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler

Im August 1898 verließ Alexandra Michailowna Kollontai Russland, um in Zürich und London zu studieren. Ihr Ehemann Wladimir Ljudwigowitsch Kollontai, ein Ingenieur, und ihr Sohn blieben zurück. Nun begann für die junge, ausadliger Familie stammende Alexandra Michailowna ein intensives politisches Leben mit vielen Höhen und Tiefen, und mit so manchem Kompromiss.

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Erschienen in
Welttrends 89 | 2013
Russland und Wir
144 Seiten

Zur Ausgabe der Werke von E. A. Preobraženskij in Russland

3 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler

Die ersten drei der auf mindestens fünf Bände konzipierten und noch nicht abgeschlossenen Quellenedition (die Auflage beträgt jeweils 500 Exemplare) rücken Leben und Werk des heute in Russland zu Unrecht völlig vergessenen Theoretikers der bolschewistischen Partei Evgenij Alekseevič Preobraženskij (15./28.2.1886–13.7.1937) in den Mittelpunkt. Sie enthalten neben in den 1920er Jahren publizierten Aufsätzen bisher unbekanntes, im ehemaligen Moskauer Stadtparteiarchiv aufbewahrtes Material.

Schlagworte:

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„Schwarzes Eis“ contra „schwarze Legenden“

3 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler

Nach Eugen Ruges preisgekröntem Buch „In Zeiten des abnehmenden Lichts“1 legt der Verlag einen weiteren „Lebensroman“ vor. Lorenz Lochthofens (1907–1989) Sohn Sergej wurde 1953 in Workuta geboren. Wieder ist es ein Sohn eines deutschen Emigranten, der die Geschichte des Vaters und dessen Familie erzählt.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2012
Literatur und Utopie
159 Seiten

Zwei unangepasste Intellektuelle: Karl Radek und Chaim Zhitlowsky

4 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler

Ob sich Karl Radek (31.10.1885–19.5.1939) und Chaim Zhitlowsky (19.4.1865–6.5.1943) je begegnet sind, ist nicht überliefert. Bis 1908 wäre es denkbar, denn die Lebenswege beider kreuzten einander. Es ist kaum anzunehmen, dass sich Radek vor seinem Zerwürfnis mit Rosa Luxemburg über Zhitlowsky unterhalten hat, gegen den Lenin seinerzeit erbittert zu Felde gezogen war. Rosa Luxemburg bezeichnete ihn im Briefwechsel als „gründlichen Kenner der Philosophie“, auch wenn seine Beweisführung daneben geht.1 Doch weder Kay Schweigmann- Greve noch Wolf-Dietrich Gutjahr, die Verfasser der vorliegenden Bücher über Zhitlowsky und Radek, verfolgen diese Spur weiter.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2013
Bildung und Biologie
162 Seiten

In Rußland vor und nach 1989: Zweierlei Grenzüberschreitungen

3 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler

Beide hier vorzustellenden Bücher fußen auf langjährigen, von der Universität Tübingen geförderten Forschungsprojekten. Sie handeln von sowjetischen Lebens- und Erfahrungswelten, die im Westen kaum bzw. nur einem kleinen Kreis von Wissenschaftlern bekannt sind. Dem Buch von Gesine Drews-Sylla über den „Moskauer Aktionismus“ liegt ihre im Sommersemester 2007 an der Eberhard Karls Universität Tübingen angenommene Dissertation zu Grunde. Bei der Studie „Sowjetisch wohnen“ von Sandra Evans, heute am Slavischen Seminar tätig, handelt es sich um die 2008 vorgelegte Dissertationsschrift, die im Rahmen des DFG-Projektes „Intime Texte, intime Räume. Intimität und Nähe der russischen Kultur“ entstand.

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Archivforschungen zum „Großen Terror“

Ein Literaturbericht

9 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler

Dieser Bericht versteht sich als Ergänzung zu den von Nikita Petrov und Alexander Vatlin für dieses Heft verfassten Beiträgen, die den Großen Terror als Ganzes, „Stalins Plan zur Vernichtung eines Volkes“ und seine gegen die Deutschen in der UdSSR gerichteten „Operationen“ skizzieren. Mit dieser Auswahl werden weitere russische und deutsche Publikationen zum Thema vorgestellt und kommentiert, darunter auch solche Veröffentlichungen, auf die sich die Moskauer Kollegen in ihren Artikeln sowohl direkt als auch indirekt beziehen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2012
Fragmentierung und Überleben
159 Seiten

Eva Bettina Görtz (Hg.): Eduard Bernsteins Briefwechsel mit Karl Kautsky (1912 – 1932)

2 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler

Nach einer Pause von sieben Jahren findet die Edition des Briefwechsels Eduard Bernsteins mit Karl Kautsky endlich ihre Fortsetzung. Die 2003 von Till Schelz-Brandenburg unter Mitarbeit von Susanne Thurn herausgegebenen zwei Teilbände enthielten die Korrespondenz vom 15. Oktober 1895 bis 19. Januar 1905, insgesamt 309 Briefe. Der außergewöhnlich intensive Briefwechsel, „für die Kernzeit im Mittel mehr als fünf Schreiben pro Monat“, bricht zwischen 1900 und 1912 quasi ab für diesen Zeitraum sind elf Korrespondenzen, darunter vier Briefe, nachweisbar – auf die Gründe, insbesondere die Revisionismusdebatte, wird in den Einleitungen zu den Ausgaben 2003 und 2011 ausführlich eingegangen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2011
Sozial & ökologisch
160 Seiten