Rainer Land

Hat der Green New Deal eine Chance?

Umweltkrise und wirtschaftliche Entwicklung

15 Seiten | Autor: Rainer Land

Rainer Land thematisiert die globale Umwelt-, Klima- und Biodiversitätskrise und deren Konsequenzen vor dem Hintergrund evolutorischer Theorien und Modelle sozioökonomischer Entwicklung. Öffentlich im Fokus steht der Klimawandel, verursacht durch die Emission von CO2 und anderen Klimagasen in die Erdatmosphäre. Ebenso dramatisch aber sind die Krise der Biodiversität, der Verlust der Bodenfruchtbarkeit, die existenzielle Schädigung der Wasserkreisläufe, Plastik im Meer und im Boden, Luftschadstoffe und das Waldsterben, das nach einer gewissen Erholung nun wieder schlimmer geworden ist und wird. Die globale ökologische Krise hat existenzielle Ausmaße. Zusammen mit einer sozioökonomischen Krise – Armut, Arbeitslosigkeit, Wohnungslosigkeit, Hunger, fehlende Erwerbsperspektiven – bedroht sie die Entwicklungsmöglichkeiten der heute lebenden und der künftigen Generationen, letztlich die Existenz für Milliarden Menschen. Land argumentiert, dass die sozialen und die ökologischen Krisen miteinander verzahnt sind und nur im Zusammenhang miteinander gelöst werden können. Er plädiert dafür, ein differenziertes Bild der sozioökonomischen und der ökologischen Krise zu zeichnen. Je nach Region (Norden-Süden) und Vorgeschichte (Industrieländer des Westens, Entwicklungsländer, Indien anders als China) sind andere Voraussetzungen gegeben und andere Szenarien denkbar und zu erwarten.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2022
Schwächen der Linken
135 Seiten

China – ein werdendes Imperium?

Ein Gespräch

12 Seiten | Autor: Gunter Schubert, Rainer Land

Seit einigen Jahren gibt es eine Debatte über die neue Rolle Chinas, einen möglichen Hegemoniewechsel von den USA zu China und die damit verbundenen Risiken, vielleicht auch Chancen. Gunter Schubert schlägt ein Gedankenexperiment vor, nämlich Chinas globalpolitisches Verhalten als das Handeln eines modernen Imperiums zu begreifen. Seine Ausgangshypothesen lauten: Ohne es strategisch anzustreben, schafft China eine neue imperiale Ordnung, die die hegemoniale Struktur der modernen Staatenwelt zunehmend überlagert und diese dabei entsprechend den Interessen Chinas verändert. Diese imperiale Entfaltung ist bisher am stärksten in Asien, also der chinesischen Peripherie, zu spüren, allmählich jedoch auch in anderen Teilen der Welt (Afrika, Lateinamerika, Ozeanien, Europa). Im Gespräch mit Rainer Land diskutiert Gunter Schubert, welches theoretische Rüstzeug sich eignet, um Chinas globalpolitisches Verhalten zu verstehen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2021
Vor der Abwicklung
142 Seiten

Besprechungen und Rezensionen 4/2020

(1) Paul Stephan: Links-Nietzscheanismus. Band 1: Nietzsche selbst. Band 2: Aneignungen Nietzsches. Rezensiert von Ulrich Busch (S. 145-147); (2) Thomas Großbölting: Die Wiedervereinigungsgesellschaft. Aufbruch und Entgrenzung in Deutschland seit 1989/90. Rezensiert von Dieter Segert (S. 148-149); (3) Wolfgang Ruge: Stalinismus – eine Sackgasse im Labyrinth der Geschichte. Rezensiert von Wladislaw Hedeler (S. 150-154); (4) Ulrich Busch: Geldkritik. Theorien – Motive – Irrtümer. Rezensiert von Jürgen Leibiger (S. 154-157); (5) Ole Döring (Hg.): Chinesische Perspektiven. Annotiert von Rainer Land (S. 158)

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2020
Chinas neue Seidenstraßen
164 Seiten

Chinas gelenkte Marktwirtschaft und die Seidenstraßen-Initiative

21 Seiten | Autor: Rainer Land

Die gelenkte Volkswirtschaft Chinas ist nach 1978 mit der der Reform- und Öffnungspolitik Deng Xiaopings entstanden. Sieberuhte nicht auf reinem bestimmtes Wirtschaftsmodell, sondern entstand durch Mosaikevolution, Experimentieren und Rekombinieren. Der Artikel zeichnet wichtige Komponenten dieser entstehenden gelenkten Volkswirtschaft nach: so die Transformation der Staatsbetriebe und Besonderheiten der chinesischen Finanzmärkte. Eine gelenkte Wirtschaftsentwicklung braucht nicht nur Lenkungsinstrumente (Kreditlenkung, Infrastruktur- und Industriepolitik, Lohnregulation, Aufbau gesellschaftlicher Sozialsystemen), es setzt geteilte Ziele und einen Grundkonsens der Bevölkerung voraus. Die Seidenstraßeninitiative ist Teil eines Umbruchs, eines Pfadwechsels in der Richtung der wirtschaftlichen Entwicklung. An die Stelle der nachholenden Modernisierung durch Massenprodukte für den Weltmarkt tritt zunehmend die Produktion innovativer High-Tech, der Binnenmarkt gewinnt an Bedeutung und an die Stelle des Exports von Massenprodukten tritt die Entwicklung globaler Infrastruktur.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2020
Chinas neue Seidenstraßen
164 Seiten

Berliner Debatte Initial 4 | 2020

Chinas neue Seidenstraßen

Herausgeber: Rainer Land | Erhard Crome

ISBN 978-3-947802-52-4 | ISSN 0863-4564 | 164 Seiten

Im Themenschwerpunkt „Chinas neue Seidenstraßen“ wird die Belt-an-Road-Initative Chinas als Weiterentwicklung der chinesischen Variante einer gelenkten Volkswirtschaft gedeutet. Es werden mögliche Interpretationen strategischer Ansätze dargestellt und diskutiert. Einige Beiträge beschreiben konkrete Entwicklungen in Lateinamerika, arabischen Staaten und Sri Lanka. Die chinesischen Direktinvestitionen und die Mobilisierung von Auslandschinesen im Rahmen der Seidenstraßen-Inititiative werden in weiteren Beiträgen dargestellt. Neben dem Schwerpunkt findet sich ein Beitrag zu den Literatischen Briefen Friedrich Nietzsches und ein Text zur Umbenennung der Berliner Mohrenstraße.

Hier finden Sie als Leseprobe die ersten Seiten aller Artikel:
Leseprobe Chinas neue Seidenstraßen

Die Eurokrise und die deutschen Exportüberschüsse

Rainer Land und Ulrich Busch im Gespräch mit Heiner Flassbeck

Themen des Interviews, das Ulrich Busch und Rainer Land am 21. Juni 2017 mit dem Wirtschaftswissenschaftler Heiner Flassbeck geführt haben, waren die aktuelle wirtschaftliche Situation in den Staaten der Europäischen Union, die anhaltende Deflationstendenz und die Rolle des deutschen Außenhandelsüberschusses in der Weltwirtschaft. Flassbeck erinnerte daran, dass vor Einführung des Euro die damals vergleichsweise geringen deutschen Exportüberschüsse zu einer Aufwertung der DM geführt hatten, wodurch der Wettbewerbsvorteil regelmäßig abgeschmolzen worden sei. Innerhalb einer Währungsunion aber fehle die Möglichkeit der Korrektur durch den Wechselkurs. Das Ergebnis sind permanent wachsende Außenhandelsüberschüsse Deutschlands und ebenso wachsende Defizite beispielsweise in der französischen Handelsbilanz. Die anderen EU-Länder verlieren dadurch Marktanteile, Arbeitsplätze und Einkommen. Da sich die Defizitländer nicht mehr in eigener Währung verschulden können, geraten sie in eine zunehmende Abhängigkeit von den Finanzmärkten und der deutschen Finanzpolitik. Es besteht die Gefahr, dass dadurch nicht nur die Eurozone auseinanderbricht, sondern die Europäische Union insgesamt politisch in Frage gestellt wird, z. B. durch nationalistische und rechte Parteien und antieuropäische soziale Bewegungen. Vor diesen Hintergrund wurde die Frage erörtert, ob der ursprünglich von Flassbeck unterbreitete Vorschlag zur Lösung der Eurokrise, der darauf hinauslief, den Abstand der Lohnstückkosten auszugleichen, indem Deutschland über mehrere Jahre deutlich über­proportionale Lohnsteigerungen anstrebe, während andere Länder, Lohnsteigerungen unterhalb der Lohnregel (Produktivität plus Zielinflationsrate) praktizierten, noch aufrechterhalten werden sollte. Flassbeck bejahte dies und bekräftigte seine Position: Die Löhne seien der Schlüsselfaktor bei der Lösung der europäischen Wirtschaftsprobleme.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2017
Arbeit im Osten
160 Seiten

Kapitalismus reloaded

Regime wirtschaftlicher Entwicklung im Übergang vom 20. zum 21. Jahrhundert

13 Seiten | Autor: Rainer Land

Rainer Land geht in seinem Beitrag der Frage nach, warum am Ende des „Teilhabekapitalismus“, also im Verlaufe der 1970er Jahre, kein „Ökokapitalismus“ entstanden ist, obwohl dies im historischen Sinne doch angesagt war. Was wir stattdessen sehen, ist eine Vielzahl ökologischer Einzelmaßnahmen, aber keine im Wirtschaftssystem selbst installierte Kopplung von ökologischer Innovation und Kapitalverwertung. Der allseits konstatierte Umbruch hat einen Paradigmenwechsel bewirkt, die damit verbundene Transformation aber führte nicht zum Ökokapitalismus und schon gar nicht zu einer postkapitalistischen Gesellschaft, sondern zum Finanzmarktkapitalismus. Land behandelt diese ordnungspolitische Veränderung als systemimmanenten „Regimewechsel“ und den Kapitalismus als ein Wirtschaftssystem, das permanent Entwicklung generiert. Wachstum dagegen bildet für ihn lediglich einen „sekundären Nebeneffekt“ von Entwicklung. Danach wäre Kapitalismus ohne Wachstum möglich, aber nicht ohne Entwicklung. Dies unterscheidet ihn von den Befürwortern einer „Postwachstumsökonomie“, die glauben, mit dem Wirtschaftswachstum den Kapitalismus aushebeln zu können. In Anlehnung an den Science Fiction-Film „Matrix“ betrachtet Land den Kapitalismus als ein durchaus in verschiedenen Versionen funktionsfähiges Modell. Der Ökokapitalismus wäre insofern eine neue Version kapitalistischer Entwicklung, deren „Reload“ ansteht.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2017
Arbeit im Osten
160 Seiten

Leben mit der Krise

Was Narrationen offenbaren

12 Seiten | Autor: Rainer Land, Andreas Klärner

Dieser Beitrag legt den konzeptionellen Rahmen des Themenschwerpunkts dar und erläutert, wie individuelle Lebenskonstruktion und soziale Lage im Zusammenhang erforscht werden können. Narrationen offenbaren, wie der Einzelne in einer bestimmten sozialen Lage, die zunächst als gegeben genommen wird, sein eigenes Leben konstruiert, führt und reguliert, ihm einen Sinn gibt. Dabei kann die eigene Lage als unveränderbar, veränderbar oder auch veränderungsnotwendig erscheinen, das eigene Handeln auf Erleiden oder Verändern gerichtet sein, auf das Verändern des Selbst oder das der Umstände. Renitenz, Resignation und Depressionen sind beobachtbar. Soziale Lage und Lebenskonstruktion sind die Bezugspunkte, unter denen die Erzählungen ausgewertet, sortiert und aufgeschrieben wurden. Im Verhältnis von sozialer Lage und Lebenskonstruktion spiegeln sich Gesellschaft und Individuen wechselseitig.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2016
Leben mit der Krise
160 Seiten

Leben mit der Krise – der komplette Themenschwerpunkt

Die Beiträge des Schwerpunkts erzählen Geschichten von mehr als zwanzig Menschen, die in Armut leben und von sozialstaatlichen Transferleistungen abhängig sind. Die Darstellungen basieren auf Interviews oder Gesprächen, die die Autoren geführt und manchmal durch Beobachtungen oder durch eingesehene Dokumente ergänzt haben. Die Geschichten beschreiben soziale Lagen in einer Krise. Die Krise ist einerseits die Langzeitfolge des Umbruchs in Ostdeutschland, der viele Menschen entwurzelte und die Sozialisationsprozesse der nachfolgenden Generationen behinderte. Nicht alle haben zu einem erfüllten Leben zurückgefunden, viele Jugendliche und junge Erwachsene verließen die Region und ein großer Anteil der Zurückgebliebenen fand keinen erfolgreichen Einstieg in das Erwerbsleben. In einigen Regionen haben Deindustrialisierung und Abwanderung zu massenhafter Erwerbslosigkeit, Verödung der Dörfer und Landstädte und zur Perspektivlosigkeit für vermutlich zwei oder drei Generationen geführt. Die Krise ist aber auch zurückzuführen auf langfristige Transformationsprozesse der kapitalistischen Ökonomien, die durch die Vereinigungsumbrüche verstärkt wurden, längst aber nicht nur in Ostdeutschland zu beobachten sind: der Wandel von einem fordistischen, auf industrieller Produktion beruhenden Wirtschaftsmodell steigenden Wohlstands hin zu einer sich deindustrialisierenden, auf Technisierung und Digitalisierung basierenden Dienstleistungsökonomie, die durch zunehmende Ungleichheit geprägt ist und große regionale Unterschiede und soziale Segregation in ganz Europa verstärkt. / Die Schwerpunktbeiträge im Einzelnen: (1) Rainer Land, Andreas Klärner: Leben mit der Krise. Was Narrationen offenbaren (4-15); (2) Andreas Klärner: Jenseits der Arbeitsgesellschaft. Joachim Wiechert auf der Suche nach Normalität (16-21); (3) André Knabe: Arbeitslos in Panama. Annemarie Kolkowski tut, als ob nichts wäre (22-26); (4) Max Leckert: Nicht vorwärts und nicht zurück. Sabou Abani ist immer noch auf der Flucht (27-29); (5) Sylvia Keim: Alleinerziehend, arbeitslos, perspektivlos? Anne Wegner zwischen Familienmanagement und Erschöpfung (30-34); (6) Stefan Brandt: Arrangements mit und Sinnbezüge zu prekären Erwerbssituationen. Detlef Krug: „Ich kann’s ja doch nich ändern“ (35-39); (7) Hagen Fischer: „Ich muss immer genau wissen, was ich zu tun hab.“ Jürgen Nobel braucht Sicherheit (40-44); (8) Rainer Land: Zwischen Eigensinn und Hilflosigkeit. Lebenskonstruktionen in einer ländlichen Krisenregion (44-60)

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2016
Leben mit der Krise
160 Seiten

Berliner Debatte Initial 3 | 2016

Leben mit der Krise

Herausgeber: Rainer Land | Andreas Klärner

ISBN 978-3-945878-10-1 | ISSN 0863-4564 | 160 Seiten

Der jährlich erscheinende „Bericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit“ stößt meist kaum auf öffentliche Resonanz. In diesem Jahr war das anders. In ungewohnt deutlichen Worten weist der aktuelle Bericht auf die Gefahr hin, die Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit für Ostdeutschland darstellen: Auf dem Spiel stehe der gesellschaftliche Frieden, aber auch die nach wie vor fragile ökonomische Entwicklung werde durch rechtsextreme Gewalt und fremdenfeindliche Übergriffe zunehmend bedroht.

Der Hass und die Wut, die in Angriffen auf Flüchtlinge zum Ausdruck kommen, geben ebenso zur Besorgnis Anlass wie der Aufstieg autoritär-populistischen Protests in Gestalt von AfD und Pegida. Gerd Irrlitz setzt in seinem Beitrag die Analyse autoritären Bewusstseins und autoritärer Politik fort und fragt nach Zusammenhängen zur ökonomischen und sozialen Krise der Gegenwart.

Von dieser Krise, die nach wie vor und in besonderer Weise Ostdeutschland betrifft, gehen auch die Beiträge des Themenschwerpunkts aus. Sie betrachten dabei nicht makroökonomische und sozialstrukturelle Entwicklungen, sondern nehmen eine mikrosoziologische Perspektive ein: Die Autor(inn)en richten den Blick auf Individuen und deren Lebenswelt. Sie stellen Menschen vor, die nicht nur wegen ihrer eingeschränkten Handlungsspielräume „im Dunkeln“ sind, sondern auch deshalb, weil sich fast niemand für ihr Schicksal interessiert. Für diese Ausgeschlossenen und Vergessenen ist Krise nicht Augenblickserfahrung oder Übergangsphänomen, sondern ein Dauerzustand, mit dem sie sich irgendwie arrangiert haben – allerdings nicht nur resignativ, verbittert oder hilflos, sondern durchaus auch schöpferisch und mit einem gewissen Gleichmut. In ihrer Einleitung legen Rainer Land und Andreas Klärner den konzeptionellen Rahmen des Themenschwerpunkts dar und erläutern, wie individuelle Lebenskonstruktion und soziale Lage im Zusammenhang erforscht werden können. Zugleich stellen sie die sieben Schwerpunktbeiträge und ihre Protagonisten vor, deren Geschichten ebenso berührend wie erhellend sind.

Die in Heft 1/2016 von Ulrich Busch angestoßene Debatte über Nutzen und Nachteil von Vollgeld-Konzepten führt Sandra Schmidt weiter. In ihrem Beitrag plädiert sie für ein neues Geldsystem und skizziert dessen Umrisse. An die Schwerpunkte zum Krieg ohne Heimatfront (Heft 2/2014) und zum Kampf gegen den Terror (Heft 1/2016) knüpft Ina Wiesner an, indem sie den Einsatz unbemannter Luftfahrzeuge, sogenannter Drohnen, unter soziologischen Gesichtspunkten untersucht.