Die Neue-Seidenstraßen-Initiative – Kennzeichen eines revisionistischen oder eines integrativen China?

8 Seiten | Autor: Akil Yunus

Ein zentrales Problem der internationalen Beziehungen ist, ob China der nächste globale Hegemon wird und ob sein Aufstieg friedlich verlaufen oder zu Lasten seiner asiatischen Nachbarn gehen wird. Das betrifft in hohem Maße die chinesisch-amerikanischen Beziehungen, vor allem im Kontext des amerikanischen Einflusses in der Region. Im Artikel werden zwei konkurrierende Theorien der internationalen Beziehungen diskutiert, das offensiv-realistische Modell Mearsheimers, wonach Chinas anhaltendes Wachstum auf einen direkten Sicherheitswettbewerb mit den USA hinausläuft und die Wahrscheinlichkeit eines Krieges zwischen beiden Großmächten erhöhen wird. Eine neoliberalistische Betrachtung des Aufstiegs Chinas dagegen führt zu dem Ergebnis, dass Chinas „neuer Sicherheitsansatz“ die Interessen des Landes durch wirtschaftliche Interdependenz und gemeinsame Ziele wahren will. Es werden die Chancen und Voraussetzungen für einen unfriedlichen bzw. einen friedlichen Aufstieg Chinas abgewogen. China wird in ein Sicherheitsdilemma mit den USA verwickelt werden. Dies muss jedoch nicht notwendig zu militärischen Konflikten führen. Der Wettbewerb zwischen beiden Mächten kann Perioden politischer und wirtschaftlicher Zusammenarbeit einschließen. Andere Akteure in der Region könnten eine ausgleichende Rolle bei der Wahrung des Friedens spielen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2020
Chinas neue Seidenstraßen
164 Seiten

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