Rainer Land

Evolutorische Modelle sozialen Wandels und gesellschaftlicher Entwicklung

18 Seiten | Autor: Rainer Land

In dem Aufsatz wird argumentiert, dass evolutorische Modelle unverzichtbar dafür sind, sozialen Wandel und die Entstehung von Neuem zu erklären. Den Ausgangspunkt bilden drei Thesen zur Relevanz und zum Erklärungspotential des Konzeptes „Evolution“. Diese Thesen werden im Folgenden an zwei historischen Beispielen illustriert sowie einige grundsätzliche Einwände diskutiert. Abschließend werden die Konsequenzen einer evolutionären Konzeptualisierung gesellschaftlicher Entwicklung betrachtet.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2016
Die Lücke der Utopie
182 Seiten

Generalreparatur der Weltwirtschaft

Referenz und Variation zu Varoufakis „Tod des Minotaurus“

18 Seiten | Autor: Rainer Land

Der vorliegende Artikel referiert und kommentiert den Grundgedanken des Buches „Der globale Minotaurus“ in der Fassung von 2012 und versucht, Varoufakis‘ Modell der Weltwirtschaft, den GMÜR, mit dem historisch spezifischen Regime wirtschaftlicher Entwicklung zu verbinden, das man Teilhabekapitalismus nennen kann. Varoufakis unterscheidet für die Nachkriegszeit zwei grundsätzlich gegensätzliche Formen des globalen Überschussrecycling: den Globalen Plan (vom Zweiten Weltkrieg bis in die 1970er Jahre) und den globalen Minotaurus (1980er Jahre bis 2008). Interessanterweise fällt die erste Phase mit dem Aufstieg des Teilhabekapitalismus zusammen, die zweite hingegen mit dessen Erosion und Demontage. Diese Phase wird von vielen als neoliberaler Kapitalismus bezeichnet. Dabei handelt es sich allerdings m.E. nicht um ein stabil funktionsfähiges Regime wirtschaftlicher Entwicklung. Auch Varoufakis‘ Globaler Minotaurus ist kein stabiles System des Überschussrecycling, der Zusammenbruch 2008 und die seitdem die Weltwirtschaft beherrschende schwere Depression sind notwendige Konsequenzen. Die Frage nach einem wieder (auf Zeit) stabilen Regime wirtschaftlicher Entwicklung (zu dem auch ein stabiler Mechanismus des Überschussrecyclings gehören müsste, wie wir dank Varoufakis lernen konnten) ist offen.

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Freiheit als individuelle Autonomie

Die „Kritik der ökonomischen Vernunft“ evolutionstheoretisch gewendet

9 Seiten | Autor: Rainer Land

In der „Kritik der ökonomischen Vernunft“ und anderen Texten hat sich André Gorz mit den staatssozialistischen Gesellschaftsordnungen in prinzipieller Weise auseinandergesetzt.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2013
Solitär - André Gorz
154 Seiten

Kann man Entwicklung messen?

Sraffas „Warenproduktion mittels Waren“ im Rückblick

12 Seiten | Autor: Rainer Land

Heute ist es üblich zu glauben, man könne alles irgendwie zählen, messen und berechnen. Wachstumsbefürworter wie Wachstumsgegner, Kritiker wie Befürworter des „BIP“ (Bruttoinlandsprodukt) gehen meist davon aus, dass die BIP-Messung eine selbst-verständliche Angelegenheit ist, die nicht viel mehr verlangt als die vier Grundrechenarten: man rechnet die Jahresproduktion jedes Produkts und jeder Dienstleistung mal dem jahresdurchschnittlichen Preis dieser Ware oder Leistung, addiert alles und hat die Größe des „Bruttoinlandproduktes“ oder auch die Jahresweltproduktion. Je nach Position in der Wachstumsdebatte fordert und begrüßt man danach das Wachsen, Stagnieren oder Schrumpfen dieser Größe oder man kritisiert, was diese Größe nicht erfasst (z.B. die Hausarbeit) oder was sie erfasst, obwohl man darin keinen Wohlstand sieht: Waffen, Unfälle, Umweltschäden, Naturkatasthrophen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2014
Innovativer Rechtsextremismus?
161 Seiten

Das Wittenberge-Projekt

Nach der kulturellen Wende der 80er und 90er Jahre, die den Geisteswissenschaften ihre stillen normativen Voraussetzungen im Sinne einer unbedachten Präferenz für den europäisch-amerikanischen Weg des „weißen fleischessenden Mannes“ bewusst gemacht haben, finden sich diese heute in einer gewissen Isolation von den harten sozialen Problemen unserer Gegenwartsgesellschaft wieder. Man ist diskursanalytisch höchst reflexiv, aber hat den Kontakt zu den Lebensproblemen der Leute verloren, die plötzlich „Nein“ zu Europa sagen, sich zu ursprungsmythischen Volksbegriffen flüchten oder sich überaus wechselhaft in ihren politischen Optionen verhalten. Mit großer Überraschtheit entdeckt man die „Unterschichten“ oder „Verworfenes Leben“ (Zygmunt Bauman) in einem gesellschaftlichen Umbruchsprozess, der scheinbar fortwährend die Richtung verändert und Kontinuität nur in seiner anhaltenden Dynamik aufweist. Nachdem sich die Geisteswissenschaften über die Bedeutung der „Kultur“ aufgeklärt haben, ist die „Gesellschaft“ wieder zu einem unbekannten Gegenstand geworden. Die Menschen haben Angst vor plötzlichem Statusverlust und sehen sich mehr als Opfer unbeherrschbarer anonymer Kräfte denn als Akteure in einem nachvollziehbaren sozialen Wandel. Vor allem aber fühlen sich bestimmte Teile der Bevölkerung abgehängt vom Lebenszuschnitt der „Mehrheitsklasse“ (Ralf Dahrendorf) und aufs Überleben verwiesen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2012
Fragmentierung und Überleben
159 Seiten

„Es konnte nur eine traurige Geschichte werden“

9 Seiten | Autor: Eugen Ruge, Rainer Land

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2012
Honeckers Welt
160 Seiten

Ökologische Wirtschaftsentwicklung und soziale Teilhabe

8 Seiten | Autor: Rainer Land

Die Umstellung der globalen Energiesysteme auf erneuerbare Energien innerhalb der nächsten 50 Jahre ist sicher die größte sozialökonomische Herausforderung dieses Jahrhunderts. Davon wird auch abhängen, ob es gelingt, Wohlfahrtsstaaten auf einer neuen wirtschaftlichen Grundlage wiederherzustellen und weiter zu entwickeln – oder ob sie durch ökologische Krisen, den Sozialabbau und Finanzmarktkrisen weiter erodieren.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2011
Sozial & ökologisch
160 Seiten

Schumpeter und der New Deal

13 Seiten | Autor: Rainer Land

Schumpeter begründete in den 1940er Jahren Zweifel an der Zukunft des Kapitalismus. Gleichzeitig aber entstand vor seinen Augen, in den USA der späten 1930er und der 1940er Jahre, diese Zukunft (eine Zukunft auf Zeit, nicht auf ewig!) – und zwar mit dem New Deal. Schumpeter hatte eigentlich alle theoretischen Instrumente, sie zu erkennen. Aber er erkannte sie nicht. Er lehnte den New Deal ab. Er sah den Beginn des größten Investitionsbooms, des größten Produktivitäts- und Wachstumsschubs, den es jemals gegeben hatte, er sah eine Reihe von neuen einzelnen Tendenzen – etwa die Massenproduktion, die bis dahin nie da gewesene Rate der Lohnsteigerung und die vorher nie denkbar gewesene Einkommensumverteilung durch die Steuerpolitik des Staates, – aber er sah diese nicht als Elemente eines neuen sozioökonomischen Settings, das den Kapitalismus für wenigstens einen langen Zyklus (von 50 bis 60 Jahren) retten könnte, er sah nicht den Geburtsakt eines neuen Kapitalismustyps, sondern ein bedrohliches Szenarium des Niedergangs.

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Die globale Energiewende und die politische Agenda von Barack Obama

Ein neues Paradigma sozioökonomischer Entwicklung

5 Seiten | Autor: Rainer Land

Der „New Deal“, der in den 1930er Jahren aus der Weltwirtschaftskrise (1929–1938) führte, basierte auf der Kombination eines neuen technisch-ökonomischen mit einem neuen sozial-ökonomischen Modell. Das technischökonomische Modell war die fordistische Massenproduktion, die „economy of scale“ und das dazu gehörige Muster industrieller Forschung, Entwicklung, Produktion und Nutzung der Natur. Das sozialökonomische Modell war die Teilhabe der Arbeiter an der wirtschaftlichen Entwicklung in Form steigender Einkommen, wachsenden Konsums und besserer sozialer Absicherung: die produktivitätsorientierte Lohnpolitik und der Wohlfahrtsstaat. Natürlich war dieses Resultat nicht Ergebnis absichtsvoll geplanter politischer Entscheidungen – weder des Präsidenten Roosevelt noch der US-amerikanischen Wirtschaftsbosse noch der Wähler oder der Bevölkerung. Es war das Ergebnis sozio-ökonomischer und politischer Entwicklung (im Sinne Schumpeters), also eines Evolutionsprozesses unter den Bedingungen einer tiefen Weltwirtschaftskrise, einer – wenn man so will – systemischen Krise des Kapitalismus, der zweiten systemischen Krise nach dem Ersten Weltkrieg, den Revolutionen und der deutsch-österreichischen Inflation.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2009
Wege aus der Krise
158 Seiten

Ein neuer Kondratieff, eine Finanzkrise und die Zukunft unserer Träume

Einführung in den Schwerpunkt

5 Seiten | Autor: Rainer Land, Ulrich Busch

Das Jahr 2008 hat aus der Sicht der Schumpeter’schen Wirtschaftstheorie eine besondere Bedeutung, schreibt Ulrich Hedtke auf Seite 66 dieses Heftes, denn es markiert den Beginn eines neuen langen Zyklus wirtschaftlicher Entwicklung, den „Übergang vom 4. zum 5. Kondratieff“ nach Schumpeters Zählung.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2008
Endlose Depression
128 Seiten