2013

Slavoj Žižek: Das Jahr der gefährlichen Träume

4 Seiten | Autor: Adrian Klein, Gregor Ritschel

In der US-amerikanischen Fernsehserie „The Wire“ überwacht eine Einsatzgruppe der Polizei das komplexe Netzwerk der Gewalt- und Drogenökonomie in den Slums Baltimores mittels eins elektronischen Überwachungsnetzes, das alsbald bemerkt und mit Einfallsreichtum umgangen wird. Anhand dieses Beispiels verdeutlicht der slowenische Philosoph, Occupy Wall Street- und Syriza- Unterstützer Slavoj Žižek in seinem neusten Buch „Das Jahr der gefährlichen Träume“ die spätestens seit den globalen Protestbewegungen des Jahres 2011 im Raum stehende Frage: Wie bekämpft man ein lernfähiges System ohne es dadurch gleichzeitig zu verbessern?

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2013
Auf der Jagd nach Gefühlen
168 Seiten

Heinz Harbach: Computer und menschliches Verhalten.

Informatik und die Zukunft der Soziologie

3 Seiten | Autor: Matthias Bösinger

Heinz Harbachs Buch versammelt neuere Überlegungen zur Bedeutung des Computers für Gesellschaft und sozialwissenschaftliche Begriffsbildung. Zu verorten ist es im Spektrum postmoderner Debatten. Harbach versteht den Computer als fundamentale Herausforderung für überkommene Kategorien der Vergesellschaftung und der Sozialtheorie. Hierfür greift er drei Protagonisten der aktuellen Debatte heraus und bespricht in den Anfangskaptieln jeweils eines ihrer Werke. Neben diesen drei verweist er immer wieder auf Autoren, deren Beiträge in die postmoderne Debatte um Mensch und Computer eingebunden werden können. Zum Abschluss liefert Harbach eine Einschätzung der Tauglichkeit sozialwissenschaftlichen Instrumentariums für die Auslegung des Phänomens Computer. Die drei behandelten Autoren sind Achim Bühl, Manfred Faßler und Werner Rammert. Nach Harbach vertreten sie gemeinsam die These, dass mit der Verbreitung des Computers und dem damit zusammenhängenden Wandel von der „Industrie- zur Informationsgesellschaft [...] eine neue Epoche der Menschheitsentwicklung begonnen“ hat. Die Autoren werden also jeweils aus einer Perspektive interpretiert, die ihnen radikal-postmoderne Standpunkte auf die mit dem Computer verbundenen Veränderungen abgewinnen kann.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2013
Auf der Jagd nach Gefühlen
168 Seiten

Wolfgang Behringer: Kulturgeschichte des Sports.

Vom antiken Olympia bis zur Gegenwart

12 Seiten | Autor: Wolf-Dietrich Junghanns

Wolfgang Behringer ist Spezialist für die Geschichte der frühen Neuzeit und dieser Kompetenz verdankt sich der Gewinn dieser ansonsten als „Kulturgeschichte“ sehr problematischen Publikation. Eingerahmt von Kapiteln über „Die Spiele der Antike“ und „Die Turniere des Mittelalters“ einerseits und einem Kapitel über den „Sport in unserer Zeit“ andererseits fasst sie Ergebnisse jüngerer Forschungen über die Zeit von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis um 1800 zusammen. Im 15. Jahrhundert sieht Behringer einen Prozess der Sportifizierung militärischer Übungen wie Turniere und Schützenfeste sowie populärer Spiele wie Wettrennen, Ball- und Kampfspiele einsetzen. Dieser sei konvergiert mit neuen Körperauffassungen und -praktiken, einem neuen Freizeitverhalten (vor allem des Adels und des Bürgertums) und einer veränderten Position des Individuums. Sportifizierung betrachtet er als „konstitutiv für die Neuzeit“ und, so die These, als einen noch unabgeschlossenen, die gesamte Gesellschaft erfassenden „Fundamentalprozess der Moderne“. Der Begriff der Sportifizierung „sollte als einer von etwa einem Dutzend Schlüsselbegriffen der Neueren Geschichte verstanden werden, die grundlegende Prozesse der Veränderung beschreiben, wie Disziplinierung, Verrechtlichung, Säkularisierung, Modernisierung, Globalisierung etc.“

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2013
Auf der Jagd nach Gefühlen
168 Seiten

André Gorz – Querdenker, Philosoph, Häretiker

5 Seiten | Autor: Harald Bluhm, André Häger

Die verfahrene politische Lage in Europa sowie die in der Bundesrepublik Deutschland vorherrschende Windstille in den politischen und politisch-akademischen Debatten lassen Rekurse auf solitäre Figuren, die sich als Querdenker und Häretiker auszeichnen sowie eigensinnig und mit ernsthaft-existentialistischem Gestus gedacht und gehandelt haben, als besonders verlockend erscheinen. Aus diesem Grund möchten wir mit dem vorliegenden Schwerpunkt die Aufmerksamkeit auf den jenseits des Mainstreams liegenden André Gorz lenken und die instruktiven Anregungen, die theoretischen Grundlagen und die häretische Kreativität dieses Intellektuellen betonen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2013
Solitär - André Gorz
154 Seiten

Freiheit als individuelle Autonomie

Die „Kritik der ökonomischen Vernunft“ evolutionstheoretisch gewendet

9 Seiten | Autor: Rainer Land

In der „Kritik der ökonomischen Vernunft“ und anderen Texten hat sich André Gorz mit den staatssozialistischen Gesellschaftsordnungen in prinzipieller Weise auseinandergesetzt.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2013
Solitär - André Gorz
154 Seiten

Der lange Abschied vom Proletariat

Erneuerungsversuche des westlichen Marxismus

18 Seiten | Autor: Marcus Hawel

André Gorz war ein undogmatischer Intellektueller, der in seinem Denken unabhängig blieb. Warum vollendete gerade er den Abschied vom Proletariat? Hatten nicht vor ihm bereits prominente Intellektuelle wie Theodor W. Adorno oder auch Herbert Marcuse Ähnliches verlauten lassen, ohne dass sie als „Tempelschänder des Marxismus“ gescholten wurden? Ich möchte versuchen, einen größeren theorie- und zeitgeschichtlichen Zusammenhang zu erfassen, in dessen Rahmen deutlich wird, dass bereits vor Gorz ein schrittweiser Abschied vom Proletariat vollzogen wurde, der immer wieder durch ein Abarbeiten an Hegel in der marxschen Revolutionstheorie begleitet wurde, das heißt mit den metaphysischen Resten im Geschichts-, Kapital- und Proletariatsbegriff zu tun hat. Diese Reste scheinen für eine Krise des Theorie-Praxis-Verhältnisses im Marxismus mitverantwortlich zu sein, so dass sich konsequent in der außertheoretischen Wirklichkeit die Krise durch mangelndes Klassenbewusstsein der Proletarier verlängert. Ich werde Verbindungen zur kritischen Theorie herstellen, dafür bis in die 1920er Jahre zurückgehen und den Bogen bis in die Gegenwart, mindestens aber bis Anfang der 1990er Jahre, spannen. Wir haben mit dieser Zeitspanne von etwas mehr als 70 Jahren genau den Rahmen, den Eric Hobsbawm als das short century bezeichnet hat. Dieses kurze Jahrhundert beginnt mit dem Ersten Weltkrieg und endet 1990/91 mit der Auflösung der bipolaren Weltordnung, mit der der Untergang des sogenannten real existierenden Sozialismus einherging.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2013
Solitär - André Gorz
154 Seiten

Adieux au Sartre?

André Gorz und seine Dispute mit dem „Papst des Existentialismus“

15 Seiten | Autor: André Häger

Man kann André Gorz schwerlich verstehen, ohne seine Beziehung zu Jean-Paul Sartre und dessen Werk mit einzubeziehen. Vor allem in den 1940er und 1950er Jahren hatte Gorz’ Verhältnis zum berühmten Existentialisten etwas Eindringliches, man ist sogar gewillt zu sagen, etwas Intimes an sich. Man erinnere sich etwa an die schöne Passage, wo Gorz in Le traître (1958) das für Sartre verwendete Pseudonym „Morel“ erklärt. „Er sagt Morel“, heißt es hier, „weil man ihm den Namen J.-P.S. verleidet hat, weil das allgemeine Gerücht und die allgemeine Dummheit sich des Namens dieses Menschen, den er eifersüchtig verehrt, bemächtigt haben, gleich einem Bataillon, das sich über den Bauch einer Frau wälzt, die, eine Hure für sie, deine Liebste ist“.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2013
Solitär - André Gorz
154 Seiten

André Gorz und die philosophischen Voraussetzungen des Politischen

17 Seiten | Autor: Dick Howard

André Gorz (1923–2007) gilt gemeinhin als einer der Vorläufer und Wegbereiter linker ökologischer Politik. Ich möchte – nicht zuletzt aufgrund einer langen persönlichen Bekanntschaft und Freundschaft mit Gorz – gegenüber dieser Einschätzung zeigen, dass die Basis für seine politischen Theorien, die sich mit der Zeit und durch jeweils neue Umstände änderte, eine philosophische, gar eine ontologische, war. Die These erachte ich als wichtig, um Gorz zu verstehen und sein politisches Denken von Schablonen und Fehlinterpretationen zu befreien.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2013
Solitär - André Gorz
154 Seiten

Freiheit und politische Ökologie

Ein Gespräch mit Daniel Cohn-Bendit über André Gorz

6 Seiten | Autor: Daniel Cohn-Bendit

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2013
Solitär - André Gorz
154 Seiten

Analytik und Dialektik

Anmerkungen zu Peter Rubens Philosophiekonzeption

74 Seiten | Autor: Camilla Warnke

Bis zum Januar 1975 verband ich mit dem Namen Peter Ruben einen ernst dreinblickenden, bebrillten jungen Mann und Mitstudenten, der 1955 oder 1956 in einer Lehrveranstaltung von Klaus Zweiling einen Vortrag von beeindruckender wissenschaftlicher Strenge über Einsteins berühmte Formel hielt, von dem ich nicht das Geringste verstand. Und dann war er mir durch folgende Szene gegenwärtig: Wir Studentinnen des Instituts waren zur vormilitärischen Ausbildung befohlen worden, und ein gewisser Peter Ruben sollte uns das militärische Einmaleins, das „Rechtsum!“, „Linksum!“ und „Augen geradeaus!“ beibringen. Ungerührt gab er seine Kommandos, tat, was er sollte und ließ sich von unserer kichernden, herumalbernden Mädchenschar nicht im mindesten beirren. Ich kam also zu dem Ergebnis, dieser Ruben scheint ein recht humorloser Knochen zu sein. Dass dieses Urteil nicht stimmen konnte, entdeckte ich Anfang der 1970er Jahre. Und das kam so.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2013
Solitär - André Gorz
154 Seiten