China

WeltTrends Spezial 13 | 2014

„Against all odds“

Herausgeber: Berthold Kuhn

ISBN 978-3-941880-38-2 | ISSN 2193-0627 | 22 Seiten

Die hiesige Politikwissenschaft hat den Aufstieg Chinas lange kaum zur Kenntnis genommen. Im Kontext der Systemkonkurrenz und der historischen Überlegenheitserfahrung pluralistischer Demokratien wurde die Innovationsfähigkeit des politischen Systems der Volksrepublik vernachlässigt. Berthold Kuhn zeigt auf, dass sich die westliche Politologie zu wenig mit den spezifisch chinesischen politischen Strategien, Governance-Strukturen sowie Partei- und Verwaltungsstrukturen befasst.

WeltTrends - Zeitschrift für internationale Politik 53 | 2006

Rotes China Global

ISBN 978-3-939469-47-6 | ISSN 0944-8101 | 192 Seiten

Der Rote Drache schlägt kräftig mit den Flügeln. Er setzt an, sich über die Welt zu erheben. Doch kann er tatsächlich zur Supermacht aufsteigen oder geht ihm bald die Luft aus? WeltTrends diskutiert in dieser Ausgabe Chinas Rolle in der Welt: vom Konzept einer neuen Weltordnung über wirtschaftliche Sackgassen zu außenpolitischen Verwirrspielen. Im "Forum" zieht WeltTrends Bilanz rot-grüner Entwicklungspolitik, Überlegungen zu Hannah Arendt runden die Winterausgabe ab.

Schlagworte: China | Asien | Geopolitik | Weltordnung

WeltTrends - Zeitschrift für internationale Politik 99 | 2014

Südkorea und seine Nachbarn

ISSN 0944-8101 | 144 Seiten

Keine Gewalt, das war im Herbst 1989 eine der Forderungen. Es blieb ein friedlicher Aufbruch, der eine „andere DDR“ zum Ziel hatte und in ein (wieder-)vereinigtes Deutschland führte. Die Parallelen zwischen der deutschen Situation und jener auf der koreanischen Halbinsel waren in den Zeiten des Kalten Krieges offensichtlich. Nun steht die Frage, ob auch die Lösung der koreanischen Frage dem gewaltfreien Muster der deutschen folgen wird. Zu den Faktoren, die 1989 Gewalt einhegten und friedliche Lösungen beförderten, gehörte sicherlich das internationale Umfeld, vor allem die europäischen Strukturen der KSZE. Das fehlt in Nordostasien. Die Spannungen in dieser Region sind erheblich; nicht nur zwischen Nord- und Südkorea, auch zwischen Südkorea und Japan und auch mit China. Regional übergreifende Strukturen zur Konfliktprävention gibt es kaum. Dieses komplizierte Beziehungsgeflecht ist Thema dieses Heftes, das Ralf Havertz von der Keimyung University in Daegu / Südkorea zusammengestellt hat. Unter schwarzen Flaggen mit weißen arabischen Lettern wird derzeit im Nahen Osten die dortige territoriale Ordnung herausgefordert. Wie mit der religiösen Hybris „Islamischer Staat“ und deren realen sicherheitspolitischen Gefahren umgehen? Dazu bietet der Streitplatz Informationen und Argumente. Im Forum wird die Debatte über die deutsche Außenpolitik fortgesetzt. Trägt die deutsche Politik zu einem „ausbalancierten und demokratischen Europa“ bei, fragen Moritz Laurer und Timo Seidl, die bisher jüngsten Autoren in WeltTrends. Und Wilfried Schreiber, ein Senior Fellow militärpolitischer Analysen, fordert „mehr deutsche Verantwortung“, wenn es um die Lösung von Konflikten in Europa geht, wie in der derzeitigen Ukrainekrise. Dazu verlangt Botschafter a. D. Frank Elbe im Kommentar „Redlichkeit und Empathie“ von der deutschen Diplomatie im Umgang mit Russland und Petra Erler warnt im Zwischenruf vor dem aktuellen Kriegsgeschrei im Westen. Sie erinnert auch an die Mahnungen des UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon zu Friedensgesprächen, übrigens ein Südkoreaner.

Schlagworte: Südkorea | Nordkorea | China | Japan | Autokratie

Chinas unsichtbare Macht

Replik auf Adolphi, Alpermann, Fabian, Krumbein, Leitner, Levy

5 Seiten | Autor: Berthold Kuhn

Weitgehende Zustimmung bekam ich für meine These, dass die Matrix derzeit dominierender westlicher Governance- Forschungsparadigmen nicht ausreichend praktikabel sei, um die Erfolge wirtschaftlicher Entwicklung und politischer Stabilität in China zu verstehen. Katja Levy bemerkt zutreffend, dass „ein großer Teil der professionellen Chinabeobachtung, insbesondere der Medien, den Weitblick der chinesischen Politik unterschätzt und einen Untergang der Volksrepublik schon frühzeitig vorausgesagt haben, der weder eingetreten ist noch in nächster Zeit einzutreten droht.“ Frau Levy stellt jedoch die Nachhaltigkeit infrage und bezweifelt, dass die chinesische Politik bereits adäquate Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen anbieten kann. Ähnlich argumentiert auch Björn Alpermann, der mit Verweis auf Schmidt und Heilmann (2012) betont, dass Entwicklung und wirtschaftliche Expansion die Triebfedern für Chinas Zunahme an internationaler Geltung seien, nicht aber die Attraktivität seines politischen Systems oder sein internationaler Gestaltungsanspruch. Frédéric Krumbein führt die mangelnde Werteorientierung und Bündnisfähigkeit der chinesischen Politik als begrenzende Faktoren für Chinas weiteren weltpolitischen Aufstieg an.

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Erschienen in
Welttrends 97 | 2014
Ressource Macht Staat
144 Seiten

Noch radikaler!

4 Seiten | Autor: Wolfram Adolphi

Berthold M. Kuhn fordert mit Recht einen offeneren Blick auf China, aber er geht noch längst nicht weit genug. Der Paradigmenwechsel muss noch viel radikaler sein. Der Blick muss raus aus dem distanziert beobachtenden „Wir“ des Westens und hinein in ein „Wir“ der untrennbar miteinander Verbundenen – und zwar sowieso beim Blick in die Zukunft, aber als Voraussetzung dafür auch beim Blick in die Gegenwart und in die Vergangenheit. Blick in die Geschichte „Der Niedergang der letzten kaiserlichen Dynastie, die Besetzung durch Japan, der jahrelange Bürgerkrieg und die Abspaltung von Taiwan führten in China zu einer weitverbreiteten Verarmung und zum weltpolitischen Bedeutungsverlust des einst mächtigen Riesenreichs“, schreibt Kuhn. Gut, er wollte kurz sein und einfach. Also halte ich kurz und einfach dagegen: Der „Niedergang der kaiserlichen Dynastie“ stand in engstem Zusammenhang mit einer beispiellosen Ausbeutung des Landes durch die imperialistischen Mächte des Westens und Russland. Als sich chinesische Gegner dieser Ausbeutung im Boxeraufstand 1900/1901 zur Wehr setzten, wurden sie durch Interventionstruppen dieser Mächte niedergeschlagen und China wurde zu Reparationszahlungen verurteilt, die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein zu leisten gewesen wären.

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Erschienen in
Welttrends 96 | 2014
Deutsche Außenpolitik kontrovers
144 Seiten

China beim Wort nehmen!

Vier Thesen in Antwort auf Berthold Kuhn

4 Seiten | Autor: Kerstin Leitner

Erstens: Wir brauchen andere geopolitische Konzepte. Chinas zunehmende wirtschaftliche Bedeutung in der Welt (vgl. Unschuld 2013), beginnend mit den Reformen seit 1978, weckt oft die Vorstellung bei westlichen Beobachtern in den Medien und der Wissenschaft, dass es auch zur Weltmacht, wenn nicht gar zur globalen Supermacht, aufsteigen wird. Chinas Führung selbst ordnet dagegen das Land noch immer als Entwicklungsland ein und steht politisch der Gruppe der 77 näher als der G20. Darüber hinaus strebt Peking eine multipolare Welt an mit erstarkten Vereinten Nationen. Für China ist Europa unter deutscher Führung eines dieser Zentren. Die anderen sind Russland und die USA, wohingegen in Afrika, Südamerika und im Nahen Osten die Lage nicht so klar ist. Für Asien versteht es sich für Peking von selbst, dass China die zentrale Rolle bereit ist zu übernehmen (Pilny 2006).

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Erschienen in
Welttrends 96 | 2014
Deutsche Außenpolitik kontrovers
144 Seiten

Paradoxien des chinesischen Wirtschaftswunders

Krisen und Demokratisierungsprozesse

5 Seiten | Autor: Horst Fabian

Die folgenden Anmerkungen zu den Thesen von Bertold Kuhn konzentrieren sich im Wesentlichen auf seine These der relativen politischen Stabilität des anpassungs- und lernfähigen chinesischen Governance-Modells. Diese bedarf aus mehreren Gründen der Differenzierungen. Erstens: Die Governance-Kompetenzen sind unterschiedlich entwickelt. Sie sind stark auf das Ziel einer vorherrschend staatskapitalistischen, ökonomischen Wachstumsstory zugeschnitten und müssen an die qualitativ andersartigen Aufgaben der neuen Entwicklungsperiode angepasst werden. Zweitens: Die mit den Reformen verbundenen tektonischen Machtverschiebungen gefährden die politische Stabilität. Sie sind im besten Falle nur als sogenannte dynamische Stabilität infolge eines schrittweisen Krisenmanagements denkbar, das demokratisierende Innovationen fördert. Drittens: Die anstehenden Reformen sind in erster Linie Wirtschafts- und Sozialreformen, die aber langfristig Demokratisierungsprozesse befördern. Auch wenn sie unterhalb der Schwelle des Übergangs zu einer Mehrparteiendemokratie bleiben, verändern sie den autoritären Charakter des Einparteienstaates zu einem hybriden System, in dem Demokratisierungsprozesse und autoritäre Herrschaftslogik kooperativ und konfliktiv koexistieren.

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Erschienen in
Welttrends 96 | 2014
Deutsche Außenpolitik kontrovers
144 Seiten

Warum China (noch) keine Weltmacht wird

4 Seiten | Autor: Frédéric Krumbein

China macht Weltpolitik und in akademischen Zirkeln wird gerätselt, wie man sich die zukünftige Rolle Chinas im globalen machtpolitischen Kontext vorstellen darf. Exotische regionalpolitische Forschung im wissenschaftlichen Elfenbeinturm war gestern; heute ist gut verkäufliche, politikwissenschaftliche Analyse gefragt. So betont Katja Levy, FU Berlin, dass der Generationenwechsel in den chinawissenschaftlichen Instituten in Deutschland erst den Paradigmenwechsel in den area studies ermöglicht und transregionale und globale Forschungsfragen zunehmend von interdisziplinären Forschungsteams bearbeitet werden. Eine Neuordnung, die sich übrigens auch in der Arena des Auswärtigen Amtes vollzieht. Berthold Kuhn stellte mit seinen vier Thesen in der letzten Ausgabe von WeltTrends eine Neubewertung der Rolle Chinas in der Weltpolitik zur Debatte. Er fragt, ob sich die Matrix westlicher Governance-Forschungsparadigmen als praktikabel erweist, die überaus erfolgreiche, rasant nachholende Entwicklungspolitik des Wirtschaftsgiganten zu interpretieren. Aber ist nicht auch Kuhn der westlichen Hybris unterlegen, die ihn nur den Vergleich zu Hobbes’ Leviathan als starkes politisches Leitbild ziehen lässt, anstelle Lao-Tse, Sun-Tse oder Konfuzius heranzuziehen? Die innere Stabilität Chinas sei Basis des Wirtschaftsaufschwungs, nicht jedoch Triebfeder für die Zunahme an internationaler Geltung, argumentiert Björn Alpermann, Universität Würzburg, und führt aus, dass China im Gegensatz zur Weltmacht USA zwar keine internationalen Normen setzt, sich dafür langsam und partiell bestehenden Normen anpasst. Wahre Größe und Gewicht in der Weltpolitik sehen anders aus und auch Frédéric Krumbein, SWP Berlin, ist davon überzeugt, dass China keinen globalen Führungsanspruch durchsetzen können wird ohne global akzeptiertes Wertesystem und eine überzeugende Ideologie. Diese Debatte wird in WeltTrends fortgesetzt.

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Erschienen in
Welttrends 95 | 2014
Die USA und WIR
144 Seiten

Chinas autoritäre governance und global governance

4 Seiten | Autor: Björn Alpermann

China macht Weltpolitik und in akademischen Zirkeln wird gerätselt, wie man sich die zukünftige Rolle Chinas im globalen machtpolitischen Kontext vorstellen darf. Exotische regionalpolitische Forschung im wissenschaftlichen Elfenbeinturm war gestern; heute ist gut verkäufliche, politikwissenschaftliche Analyse gefragt. So betont Katja Levy, FU Berlin, dass der Generationenwechsel in den chinawissenschaftlichen Instituten in Deutschland erst den Paradigmenwechsel in den area studies ermöglicht und transregionale und globale Forschungsfragen zunehmend von interdisziplinären Forschungsteams bearbeitet werden. Eine Neuordnung, die sich übrigens auch in der Arena des Auswärtigen Amtes vollzieht. Berthold Kuhn stellte mit seinen vier Thesen in der letzten Ausgabe von WeltTrends eine Neubewertung der Rolle Chinas in der Weltpolitik zur Debatte. Er fragt, ob sich die Matrix westlicher Governance-Forschungsparadigmen als praktikabel erweist, die überaus erfolgreiche, rasant nachholende Entwicklungspolitik des Wirtschaftsgiganten zu interpretieren. Aber ist nicht auch Kuhn der westlichen Hybris unterlegen, die ihn nur den Vergleich zu Hobbes’ Leviathan als starkes politisches Leitbild ziehen lässt, anstelle Lao-Tse, Sun-Tse oder Konfuzius heranzuziehen? Die innere Stabilität Chinas sei Basis des Wirtschaftsaufschwungs, nicht jedoch Triebfeder für die Zunahme an internationaler Geltung, argumentiert Björn Alpermann, Universität Würzburg, und führt aus, dass China im Gegensatz zur Weltmacht USA zwar keine internationalen Normen setzt, sich dafür langsam und partiell bestehenden Normen anpasst. Wahre Größe und Gewicht in der Weltpolitik sehen anders aus und auch Frédéric Krumbein, SWP Berlin, ist davon überzeugt, dass China keinen globalen Führungsanspruch durchsetzen können wird ohne global akzeptiertes Wertesystem und eine überzeugende Ideologie. Diese Debatte wird in WeltTrends fortgesetzt.

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Erschienen in
Welttrends 95 | 2014
Die USA und WIR
144 Seiten

Wird China unterschätzt?

4 Seiten | Autor: Katja Levy

China macht Weltpolitik und in akademischen Zirkeln wird gerätselt, wie man sich die zukünftige Rolle Chinas im globalen machtpolitischen Kontext vorstellen darf. Exotische regionalpolitische Forschung im wissenschaftlichen Elfenbeinturm war gestern; heute ist gut verkäufliche, politikwissenschaftliche Analyse gefragt. So betont Katja Levy, FU Berlin, dass der Generationenwechsel in den chinawissenschaftlichen Instituten in Deutschland erst den Paradigmenwechsel in den area studies ermöglicht und transregionale und globale Forschungsfragen zunehmend von interdisziplinären Forschungsteams bearbeitet werden. Eine Neuordnung, die sich übrigens auch in der Arena des Auswärtigen Amtes vollzieht. Berthold Kuhn stellte mit seinen vier Thesen in der letzten Ausgabe von WeltTrends eine Neubewertung der Rolle Chinas in der Weltpolitik zur Debatte. Er fragt, ob sich die Matrix westlicher Governance-Forschungsparadigmen als praktikabel erweist, die überaus erfolgreiche, rasant nachholende Entwicklungspolitik des Wirtschaftsgiganten zu interpretieren. Aber ist nicht auch Kuhn der westlichen Hybris unterlegen, die ihn nur den Vergleich zu Hobbes’ Leviathan als starkes politisches Leitbild ziehen lässt, anstelle Lao-Tse, Sun-Tse oder Konfuzius heranzuziehen? Die innere Stabilität Chinas sei Basis des Wirtschaftsaufschwungs, nicht jedoch Triebfeder für die Zunahme an internationaler Geltung, argumentiert Björn Alpermann, Universität Würzburg, und führt aus, dass China im Gegensatz zur Weltmacht USA zwar keine internationalen Normen setzt, sich dafür langsam und partiell bestehenden Normen anpasst. Wahre Größe und Gewicht in der Weltpolitik sehen anders aus und auch Frédéric Krumbein, SWP Berlin, ist davon überzeugt, dass China keinen globalen Führungsanspruch durchsetzen können wird ohne global akzeptiertes Wertesystem und eine überzeugende Ideologie. Diese Debatte wird in WeltTrends fortgesetzt.

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Erschienen in
Welttrends 95 | 2014
Die USA und WIR
144 Seiten