Sicherheitspolitik

DSS-Arbeitspapiere 72 | 2004

Zur Herausbildung der Lehrdisziplin Militärökonomie an der Militärakademie der NVA

Militärökonomie – Rückblicke für die Gegenwart, Ausblicke für die Zukunft

ISSN 1436-6010 | 56 Seiten

Gibt es sie eigentlich, die Wissenschaftsdisziplin Militärökonomie? Und wenn, wann und wo ist sie entstanden, wo wurde und wird sie gepflegt? Wer sind ihre Gründerväter und wer ihre Nachlaßverwalter? Welche Rolle im wissenschaftlichen Leben und in der gesellschaftlichen Praxis hat sie je gespielt und vor welchen Aufgaben steht sie in der Gegenwart? Fragen über Fragen, auf die es natürlich schon unterschiedlichste Antworten gibt. Im vorliegenden Beitrag wird versucht, eine weitere hinzuzufügen – freilich nur in ganz begrenzter Hinsicht. Einige Erinnerungen, Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Beschäftigung mit der Militärökonomie an der Militärakademie der NVA in Dresden von Anfang der 60er Jahre bis zum Ende dieser höchsten militärischen Lehranstalt der DDR Anfang der 90er Jahre sollen zur Diskussion gestellt werden. Dabei ergeht es dem Verfasser wie vielen Autoren dieser Schriftenreihe: Es handelt sich um Rückbesinnungen auf ein jahrzehntelanges Wirken in einem Arbeitskollektiv vieler engagierter Mitstreiter, die alle mit Sachkenntnis und Leidenschaft an einer Theorie arbeiteten, die heute von Vielen politisch abqualifiziert oder gar verurteilt wird, die zudem nur noch bruchstückhaft vorhanden ist und deswegen kaum nachhaltig beurteilt werden kann. Und wenn, dann geschieht das in einer Flut vieler moderner Wissenschaftsangebote und -praktiken in einem die Militärökonomie berührenden Umfeld, das oft von vordergründigen Tagesereignissen, kurzfristigen Konjunkturschwankungen und auch egoistischen Profilierungsbestrebungen oder Showeffekten bestimmt wird. Viele seriöse Bemühungen um eine zeitgemäße Ausdeutung der heute typischen Beziehungen zwischen Wirtschaft und Streitkräften, zwischen ökonomischer und Militär- bzw. Sicherheitspolitik haben es dabei schwer, sich zu behaupten und ihre nach wie vor notwendige Eigenständigkeit zu betonen.

DSS-Arbeitspapiere 73 | 2005

Die europäische Integration und der Frieden

Ideen, Konzepte, Strategien; Beiträge zum 9. Dresdner Symposium Für eine Globale Friedensordnung am 27. November 2004
Herausgeber: Siegfried Schönherr

ISSN 1436-6010 | 56 Seiten

Die Stimmung im trüben Monat November, in dem wir uns jährlich treffen, um die Möglichkeit einer globalen Friedensordnung zu diskutieren, paßt so recht zur Großwetterlage in der sicherheitspolitischen Konstellation. Seit wir auf Initiative von Volker Bialas das Projekt Globale Friedensordnung bearbeiten und es im Zusammenhang mit der realen Entwicklung überdenken, die auf dem Gebiet von Frieden und Krieg, von internationaler Sicherheit und ihrer Gefährdung vonstatten geht, hat sich der Horizont verdunkelt. Statt – aufbauend auf anfänglich hoffnungsvollen Voraussetzungen – die positiven Ansätze für friedliche Konfliktlösungen weiter auszuarbeiten, damit der Geist des Friedens sich im politischen Willen niederschlägt, endlich aufzuhören, Interessengegensätze und Konflikte in kriegerischen Formen auszufechten, mußten wir uns mit immer neuen Kriegen auseinandersetzen. Es verlangt ein gehöriges Maß an Standfestigkeit, um im allgemeinen Kriegsgeschrei und im Getöse der Kriegszüge der tonangebenden westlichen Führungsmacht, die sich als einzige Weltmacht versteht und auch so aufführt, unbeirrt den Glauben an die Möglichkeit einer globalen Friedensordnung zu behalten. Deshalb ist es ganz besonders wichtig, all jene Anzeichen zu sehen und richtig zu deuten, die dafür sprechen, daß noch nicht alle Hoffnung verloren ist. Ein solches Zeichen ist der Friedenswille in der Bevölkerung der stärksten kapitalistischen Staaten, also der Staaten, die eine Weltordnung nach ihrem Maß und ihren Zwecken einrichten wollen und sich dafür aller Instrumente ihrer überlegenen militärischen Macht bedienen. Der 15. Februar des Jahres 2003, mit den bisher größten Friedensdemonstrationen in Metropolen europäischer Staaten, hat alle Chancen, in die Geschichte des 21. Jahrhunderts als der Tag einzugehen, an dem der Widerstand

DSS-Arbeitspapiere 74 | 2005

Die Planung weltweiter Interventionskriege, das Völkerrecht und die Zukunft der Menschheit

Beiträge zum 13. Dresdner Friedenssymposium am 12. Februar 2005
Herausgeber: Siegfried Schönherr

ISSN 1436-6010 | 56 Seiten

Mit Beiträgen von Steffi Belke, Norman Paech, Felicia Langer, Ernst Woit, Jiri Sobottka, Horst Schneider.

DSS-Arbeitspapiere 75 | 2005

Als Offizier und Wissenschaftler der NVA im deutsch-deutschen sicherheitspolitischen Dialog (1987–1990)

Ein Zeitzeugenbericht

ISSN 1436-6010 | 130 Seiten

Ich beginne diesen Bericht im Herbst 2003, etwa 13 Jahre nachdem ich mit dem Ende der DDR auch meine Laufbahn als Offizier und Wissenschaftler der NVA beendet habe. Es waren über 35 Jahre, die ich in den Streitkräften der DDR gedient habe und die mein Berufsleben bestimmten. Für mich ist es eine wechselvolle und interessante Zeit gewesen – voller Wendungen, Widersprüche und Brüche. Ich bekenne: Ich habe bei meiner Tätigkeit als Soldat viel Befriedigung erfahren. Ich habe diese Arbeit zumeist gern getan, und ich schäme mich ihrer nicht, auch wenn ich heute zahlreiche Irrtümer und Illusionen klarer erkenne. Nach meiner Offiziersausbildung war ich zunächst über 10 Jahre als Politoffizier im Bereich der Luftstreitkräfte und Luftverteidigung der DDR tätig, bevor ich nach einem Forschungsstudium an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED 1975 an die Offiziershochschule Franz Mehring in Kamenz versetzt wurde. In der Zeit von 1987 bis Ende 1990, über die ich hier Auskunft geben will, war ich Hochschullehrer an der Militärpolitischen Hochschule Wilhelm Pieck in Berlin-Grünau. Meine offizielle Funktion war Leiter der Fachgruppe Politische Ökonomie des Kapitalismus im Lehrstuhl Politische Ökonomie und Militärökonomie. Dabei beschäftigte ich mich besonders mit Fragen der Rüstungswirtschaft in Westeuropa, was mich ab 1985 zu einer intensiven Auseinandersetzung mit sicherheitspolitischen Problemen führte. Den Dienstgrad Oberst erhielt ich 1983, die Berufung zum Außerordentlichen Professor 1988. Die Wende des Jahres 1989 brachte mir für die Übergangszeit noch die Aufgabe des Aufbaus und der Leitung eines nichtstrukturmäßigen Wissenschaftsbereichs Sicherheitspolitik an meiner Hochschule.

DSS-Arbeitspapiere 76 | 2005

Philosophisches Denken über Krieg und Frieden

Umwälzende Einsichten an der Militärakademie und ihr Fortwirken in der Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik e.V. ; Beiträge zum Kolloquium am 13. September 2005;

ISSN 1436-6010 | 86 Seiten

Mit Beiträgen von Wolfgang Scheler, Hermann Hagena, Hermann Schierz, Hans Süß, Paul Heider, Ernst Woit, Horst Großmann, Lothar Glaß, Eberhard Arnold.

DSS-Arbeitspapiere 77 | 2005

Geopolitisches und militärstrategisches Denken in der Russischen Föderation

Autor: Rolf Lehmann

ISSN 1436-6010 | 139 Seiten

Mit Beiträgen von Wolfgang Scheler, Joachim Klopfer, Rolf Lehmann, Hans-Werner Deim, Horst Großmann, Egbert Lembcke.

DSS-Arbeitspapiere 78 | 2006

Die Friedensfrage in der gegenwärtigen Epoche

Beiträge zum Dresdner Symposium Für eine Globale Friedensordnung am 19. November 2005

ISSN 1436-6010 | 52 Seiten

Mit Beiträgen von Ernst Woit, Wolfgang Scheler, Endre Kiss.

DSS-Arbeitspapiere 80 | 2006

50. Jahrestag der NVA

Ansichten und Wertungen
Herausgeber: Siegfried Schönherr

ISSN 1436-6010 | 50 Seiten

Es erschien uns angemessen, an einem Jahrestag, der immerhin für ein halbes Jahrhundert steht, Rückschau zu halten auf die Nationale Volksarmee. Freilich handelt es sich nicht um ein Jubiläum, wie es die Bundeswehr ein Jahr zuvor mit allen staatlichen Ehren gefeiert hat. Aber die Nationale Volksarmee hat es über mehr als drei Jahrzehnte auf deutschem Boden gegeben – länger als die Reichswehr und die Wehrmacht – und man wird die Erinnerung an sie nicht los, indem man sie beschweigt oder sie einfach als Machtorgan eines Unrechtsstaates abtut. Wie unsicher staatliche Institutionen der Bundesrepublik im Umgang mit der anderen deutschen Armee sind, offenbart das Verdikt des Bundesministers der Verteidigung, mit dem er jegliches Gedenken an die Nationale Volksarmee in Räumlichkeiten seines Dienstbereiches verbot. Sechzehn Jahre nach der Herstellung der staatlichen Einheit, an der die NVA loyal mitwirkte, hätte man wohl mehr Souveränität und politische Vernunft erwarten können. Eine solche Behandlung der Nationalen Volksarmee lässt überdies logische Identität vermissen. Dieselben, die so verbissen an einer delegitimatorischen Bewertung der NVA festhalten, können wenig überzeugen, wenn sie den Anspruch erheben, mit der gelungenen Integration der Nationalen Volksarmee ein Beispiel für die deutsche Einheit und das Zusammenwachen von West und Ost gegeben zu haben, und die neue Bundeswehr Armee der Einheit nennen. Uns ging es bei der anberaumten Debatte jedoch hauptsächlich darum, einen Überblick zu erhalten, wie die militärgeschichtliche Forschung sich in den zurückliegenden eineinhalb Jahrzehnten der Nationalen Volksarmee angenommen hat und in welcher Weise ehemalige Berufssoldaten als Zeitzeugen persönlich daran mitgewirkt haben, die Nationale Volksarmee so zu beschreiben, wie sie wirklich gewesen ist.

DSS-Arbeitspapiere 81 | 2006

Zur Bewertung militärischer Optionen gegen das Nuklearprogramm des Iran

Herausgeber: Siegfried Schönherr

ISSN 1436-6010 | 24 Seiten

Mit Beiträgen von Hermann Hagena, Ernst Woit.

DSS-Arbeitspapiere 82 | 2007

Neuer Imperialismus neue Formen der Rüstungsfinanzierung

ISSN 1436-6010 | 40 Seiten

Im November 2006 veranstaltete die Projektgruppe Globale Friedensordnung in Dresden ihr 11. Symposium zum Thema Ideologie des neuen Imperialismus und ihre Positionen zu Krieg und Frieden.1 Es wurde nachgewiesen, dass es diesem Herrschaftssystem unter heute neuen Bedingungen um die Erhaltung seiner globalen Machtpositionen geht. Das westliche System des 20. Jahrhunderts soll für das 21. weiterhin anwendbar bleiben und für alle Zeit weltweit durchgesetzt werden. Die immer noch spürbaren Fehlentwicklungen des 20. Jahrhunderts in Form eines zeitweilig existierenden alternativen Gesellschaftsmodells des realen Sozialismus will man endgültig korrigieren. US-Präsident G. Bush formulierte das schon 1991 im Umfeld des Golfkrieges II als Errichtung einer neuen Weltordnung.2 Ein transnationales Machtgefüge von staatlichen Global-Playern – oder als Staatengemeinschaften organisiert – will die Spielregeln der Weltpolitik dauerhaft bestimmen Auf dem erwähnten Symposium dominierten ideologische Aspekte. Ideologische Reflexe resultieren aber immer aus bestimmten Interessenlagen, die ihre Wurzeln in den ökonomischen Verhältnissen haben. Heutige Ideologieproduktionen in diesem imperialistischen System neuer Prägung sind demzufolge ein Spiegelbild der gewandelten objektiven Bedingungen, haben aber zugleich die Funktion, auf sie einzuwirken, sie zu verändern, sie den gegenwärtigen Verhältnissen anzupassen. Im vorliegenden Heft wird der Versuch unternommen, den ökonomischen Hintergrund dieser Ideologie des neuen Imperialismus etwas näher auszuleuchten. Heute geht es dabei vor allem um die Beherrschung der Weltressourcen, bzw. um ein Eingreifen in den Verteilungskampf bei diesen Ressourcen sowie um ihre politische Kontrolle im Interesse der Supermächte.