Afghanistan

Afghanistan: Ein „Weiter so“ darf es nicht geben

Lehren aus der Internationalen Polizeimission

3 Seiten | Autor: Lars Wagner

Allein die USA investierten 145 Milliarden US-Dollar in den Wiederaufbau Afghanistans, etwa der afghanischen Sicherheitskräfte, Behörden, Wirtschaft sowie der zivilen Gesellschaft. Zusätzlich investierte das US-Verteidigungsministerium 837 Milliarden US-Dollar in die Kriegsführung. 2.443 US-Soldatinnen und Soldaten und 1.144 alliierte Soldatinnen und Soldaten wurden getötet, mehr als 20.000 US-Soldaten verletzt, 66.000 afghanische Sicherheitskräfte und 48.000 afghanische Zivilisten wurden getötet sowie 75.000 verletzt. 59 deutsche Soldaten und drei deutsche Polizisten ließen ihr Leben in und für ihren Einsatz in Afghanistan. Und was ist das Ergebnis dieses nationalen und internationalen Einsatzes von über 20 Jahren? Die Taliban, die vor 20 Jahren in Afghanistan die logistische und operative Basis für die Anschläge al-Qaidas in Washington und New York bereitgestellt hatten, haben die zu ihrer Bekämpfung eingesetzte westliche Allianz unter Führung der USA besiegt und sind nach zwei Jahrzehnten Krieg erneut die Machthaber in Afghanistan.

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Welttrends 180 | 2021
Afghanistan am Scheideweg
72 Seiten

Zu viele Köche verdarben den Brei

Tücken der internationalen Hilfe für den Friedenprozess in Afghanistan

5 Seiten | Autor: Moh. Sayed Madadi

Der Friedensprozess in Afghanistan ist von komplexen äußeren Umständen geprägt – genau wie der Konflikt, den er lösen soll. Der Einfluss externer Akteure in Afghanistan ist keineswegs ein neues Phänomen. Die Sicherheit, die Politik und die Entwicklung des Landes wurden in den letzten zwei Jahrzehnten (und wohl schon weit darüber hinaus) in hohem Maße von den Interventionen, Interessen und politischen Präferenzen ausländischer Akteure beeinflusst.

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Welttrends 180 | 2021
Afghanistan am Scheideweg
72 Seiten

Wie weiter? Afghanistan am Scheideweg

5 Seiten | Autor: Hans-Joachim Gießmann

Die Taliban haben in Afghanistan die Macht zurückerobert. Die internationale Gemeinschaft hat sich mit dem Machtwechsel in Afghanistan abgefunden. „Mission erfüllt“ und „Zusammen hinein, zusammen hinaus“ wurden zum Mantra von Versuchen, schön zu reden, was längst nicht mehr schön zu reden war. Es war ein in jeder Hinsicht völliges Desaster für die USA, ihre Verbündeten, darunter auch Deutschland, vor allem jedoch für die Islamische Republik Afghanistan.

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Welttrends 180 | 2021
Afghanistan am Scheideweg
72 Seiten

Afghanistan und Zentralasien – Zeit für Dialog und Diplomatie

5 Seiten | Autor: Hubert Thielicke

Mit dem Einzug der Taliban in Kabul sind die Würfel in Afghanistan wohl vorerst gefallen. Damit stehen auch die zentralasiatischen Staaten vor schwierigen Problemen. Neben Russland ist Usbekistan bei ihrer Lösung besonders aktiv.

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Welttrends 180 | 2021
Afghanistan am Scheideweg
72 Seiten

WeltTrends 180 | 2021

Afghanistan am Scheideweg

Herausgeber: Raimund Krämer

ISBN 978-3-947802-67-8 | ISSN 0944-8101 | 72 Seiten

Afghanistan steht im Mittelpunkt dieses Heftes. Im Thema wird das Scheitern des Westens aus deutschen und afghanischen Perspektiven diskutiert. Beiträge dazu von Hans-Joachim Gießmann, Sayed Madadi, Lars Wagner, Theresa Breitmaier, Basir Feda , Winfried Nachtwei. Dies wird durch das Forum und im WeltBlick mit einem Text zu Zentralasien (Hubert Thielicke) ergänzt. Um die Pandemie in Indien geht es in der Analyse von Theresa Zimmermann. Rückblicke gibt es auf Beirut (ein Jahr nach der Explosion) und auf 20 Jahre Weltsozialforum.

Inhalt

Afghanistan-Krieg: Die Ohnmacht des Westens

4 Seiten | Autor: Majd El-Safadi

Afghanistan ist geopolitisch bedeutsam. Imperien haben dort die Grenzen ihrer Macht erfahren: die Briten, die Sowjetunion und jüngst die USA. Nicht von ungefähr spricht man von Afghanistan als Graveyard of Empires, vom Friedhof der Großreiche. Nach zwei Jahrzehnten geht der längste Krieg in der US-amerikanischen Geschichte zu Ende. Im Rahmen der internationalen Schutztruppen (ISAF, 2001 bis 2014) und der Mission Resolute Support (ab 2015) beteiligte sich auch Deutschland. Zwischenzeitlich waren mehr als 5.000 deutsche Soldaten in Afghanistan, 59 verloren ihr Leben. Mehr als zwölf Milliarden Euro kostete der Einsatz von 2001 bis Ende 2020. Für die USA liegen die Kosten inklusive ziviler Hilfen bei weit über zwei Billionen US-Dollar (Statistik des Costs of WarForschungsprojekts der Brown University).

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Welttrends 179 | 2021
US-Außenpolitik mit Biden
72 Seiten

Lehren aus dem Afghanistan-Einsatz

6 Seiten | Autor: Ludger Volmer

Der Krieg in Afghanistan geht zu Ende, zumindest für den Westen. Sicher wird es am Hindukusch weiterhin Gewalt und kriegerische Auseinandersetzungen geben. Nun gilt es für „den Westen“, Lehren zu ziehen. WeltTrends hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten stets mit diesem Krieg, der lange Zeit nicht so benannt wurde, beschäftigt. Und wir werden uns auch jetzt damit auseinandersetzen, wenn es gilt, Lehren zu ziehen. Vielleicht werden einige in die künftige Politik hierzulande einfließen. Vielleicht. Im Mai-Heft schrieb Kathrin Vogler von der LINKEN dazu. Dies setzen wir in diesem Heft mit einer Analyse von Ludger Volmer, Mitbegründer der Grünen und Staatsminister im Auswärtigem Amt der ersten rot-grünen Regierung, fort. RK

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Welttrends 177 | 2021
Berliner Außenpolitik
72 Seiten

Nichts gelernt aus Afghanistan

Keinen Frieden für die Sahelzone

3 Seiten | Autor: Kathrin Vogler

Die Bundeswehr beteiligt sich mit EUTM Mali seit acht Jahren aktiv an der Ausbildung und Ausstattung malischer Streitkräfte, der Einsatztruppe der G5-Sahel-Staaten sowie der Streitkräfte in Burkina Faso, Mauretanien, Tschad und Niger, wo z.B. Kampfschwimmer der Bundeswehr nigrische Spezialkräfte trainieren. Zugleich haben sich die Sicherheitsprobleme in der Region dramatisch verschärft. Seit 2016 hat sich in Burkina Faso, Mali und Niger die Zahl der Terroranschläge verfünffacht, in Burkina Faso stieg die Zahl der Gewaltopfer von 80 (2016) auf über 1.800 Tote im Jahr 2019. Auch die von der Bundeswehr ausgebildeten Militärs verüben immer wieder Gräueltaten, lassen Menschen verschwinden, verüben extralegale Hinrichtungen und Massaker. Allein die UN-Mission MINUSMA hat inzwischen 589 von malischen Soldaten begangene Menschenrechtsverletzungen dokumentiert. Das UNHCR berichtet von 60.000 malischen Geflüchteten im Sahel. In Mali selbst leiden Hunderttausende an den Folgen von Krieg und Gewalt. Gesundheitsund Bildungseinrichtungen sind zusammengebrochen. Angesichts der wachsenden Verelendung schließen sich immer mehr junge Männer den Milizen im Sahel an. EUTM, MINUSMA und damit auch die Bundeswehr haben dazu beigetragen, dass die hochkomplexe Konfliktlage in Mali eskaliert und sich die gewaltsamen Auseinandersetzungen auf die ganze Sahel-Region ausgeweitet haben.

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Welttrends 176 | 2021
Südostasien
72 Seiten

Der Deal von Doha – ein Friedensabkommen?

Afghanistan zwischen Krieg und Frieden

5 Seiten | Autor: Hans-Joachim Gießmann

Am 29. Februar 2020 setzten der US-Sonderbotschafter für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, und der Verhandlungsführer der Taliban, Mullah Abdul Ghani Baradar, ihre Unterschriften unter ein Dokument, das von einigen hoffnungsvoll als Friedensabkommen bezeichnet, von anderen als schlecht verhandelte Übereinkunft oder gar Kapitulation betrachtet und von den Taliban als wichtigstes Zeugnis des eigenen Sieges gefeiert wurde. Jede dieser drei Interpretationen ist richtig und falsch zugleich.

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Welttrends 164 | 2020
Umbrüche in Eurasien
72 Seiten

DSS-Arbeitspapiere 102 | 2011

Brennpunkt Afghanistan

Herausgeber: Joachim Klopfer

ISSN 1436-6010 | 56 Seiten

Das Thema indessen, das hier zu erörtern ist, über den Krieg in einem fernen Land, betrifft eine ernste Sache. Es ist zudem ungewöhnlich schwierig, auch für den, der sich Jahrzehnte berufsmäßig mit der Theorie und Praxis von Kriegen und Konflikten befassen musste. Die vertraute Begriffswelt der NATO trägt schon lange nicht mehr. Die NATO ist kein Bündnis nur zur Verteidigung eines geographisch genau definierten Bündnisgebietes mehr; ob es noch die ursprüngliche Wertegemeinschaft ist, darüber kann man mit Fug und Recht streiten – nach Guantanamo, Abu Ghraib, Baghram und dem Abarbeiten einer „Targeted Killing-Liste“ mittels Drohne und gelenkter Rakete. Dass der „Nordatlantikpakt“ „bis zum Wendekreis des Krebses“ inzwischen nicht nur Mittelmeer und Ostsee, sondern auch das Schwarze Meer als Einsatzgebiet der NATO umfassen soll, ist fast eine Petitesse, wie auch die Tatsache, dass der Bürgerkrieg, der seit dem Abzug der sowjetischen Invasoren 1989 seit nunmehr 20 Jahren in Afghanistan tobt, in der Sprache der Sicherheitspolitiker und Völkerrechtler als nicht-internationaler bewaffneter Konflikt“ gilt – mit erheblichen völkerrechtlichen Folgen. Letztendlich ist auch der Islam weder eine Religion wie jede andere, noch gibt es ein einheitliches oder verbindliches Verständnis des Islam, für den die Taliban vorgeben zu kämpfen. Das macht einen Teil der Schwierigkeiten aus. Die Taliban, in der Berichterstattung und in Verlautbarungen von Politikern gern als hinterhältig und feige bezeichnet, kämpfen fanatisch und grausam. Aber feige?