Philosophie
Darum bleiben wir in der Provinz
12 Seiten | Autor: Michael Meyer-Albert
Michael Meyer-Albert diskutiert die Thematik von Stadt und Provinz auf einer philosophischen Ebene. Dafür vergleicht er die Philosophien von Hannah Arendt und Martin Heidegger miteinander. Heideggers Denken steht dabei für die Provinz und Arendts Denken für die Urbanität. Damit soll ein Verständnis von Provinzialität und Urbanität als existenzielle Weltoffenheit erreicht werden, das sich in bestimmten Stimmungen konstituiert, die zueinander in einem Spannungsverhältnis stehen. Zuletzt geht der Autor der Frage nach, wie sich dieses Verhältnis in der gegenwärtigen Situation der Globalisierung zeigt. Er stellt die These vor, dass es in der heutigen Zeit nötig ist, provinziell zu sein, um eine stabile Weltoffenheit leben zu können.
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Besprechungen und Rezensionen 4/2021
3 Seiten | Autor: Ulrich Busch
Herfried Münkler: Marx, Wagner, Nietzsche. Welt im Umbruch. Rezensiert von Ulrich Busch
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Welche Methoden braucht Philosophiegeschichte?
9 Seiten | Autor: Martin Küpper
Martin Küpper knüpft mit diesem Text an seinen Artikel zur Philosophie in der DDR an (Initial 1/2021) und antwortet auf eine Entgegnung von Hans-Christoph Rauh (Initial 2/2021). Gegen Rauhs Kritik macht Küpper geltend, dass insbesondere ein Blick auf einzelne Bereiche wie die Ästhetik in der DDR zeigt, dass mitunter eine sehr differenzierte Entwicklung der Philosophie vorherrschte und auch belegt werden kann. Um diese Feingliedrigkeit wahrzunehmen und weiteren Untersuchungen zuzuführen, bedarf es des Abbaus von Rezeptionsbarrieren, wie sie ein schlagwortartiger Gebrauch von Begriffen wie „DDR-Philosophie“ mit sich bringt.
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Anekdoten, Archivberichte, Fallstricke, Mehr-Abstraktionen
8 Seiten | Autor: Hans-Christoph Rauh
Hans-Christoph Rauh antwortet mit seinem Beitrag auf die von Martin Küpper in „Berliner Debatte Initial“ Heft 1/2021 vorgetragenen kritischen methodologischen Interventionen zur bisherigen Aufarbeitung der DDR-Philosophie. Rauh legt seine Sicht auf die Thematik dar und verweist dabei insbesondere auf die von ihm (mit-)herausgegebenen Bände zur Geschichte der DDR-Philosophie.
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Besprechungen und Rezensionen 1/2021
19 Seiten | Autor: Ulrich Busch, Norbert Hagemann, Wladislaw Hedeler, Dieter Segert, Constanze Stutz
(1) Matthias Steinbach: „Also sprach Sarah Tustra“. Nietzsches sozialistische Irrfahrten. Rezensiert von Ulrich Busch (S. 123-125); (2) Gunnar Decker: Zwischen den Zeiten. Die späten Jahre der DDR. Rezensiert von Dieter Segert (S. 126-128); (3) Katja M. Yang: Contemporary Urban China. Modernisation and Social Attitudes. Rezensiert von Norbert Hagemann (S. 129-131); (4) Vladimir Nevežin: Stalins Reden auf den Empfängen im Kreml und im Führungszirkel. Rezensiert von Wladislaw Hedeler (S. 132-138); (5) Vincent Streichhahn, Frank Jacob (Hg.): Geschlecht und Klassenkampf. Die Frauenfrage aus deutscher und internationaler Perspektive im 19. und 20. Jahrhundert. Rezensiert von Constanze Stutz (S. 139-141)
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Philosophie in der DDR
10 Seiten | Autor: Martin Küpper
Die Philosophiegeschichtsschreibung hat sich bisher – so die These von Martin Küpper – in den Bahnen von konzeptionellen Vorüberlegungen und politisch-ideologischen Kämpfen bewegt und somit ihr wissenschaftliches Potenzial kaum ausgeschöpft. Dagegen versucht der Autor den Blick der Philosophiegeschichtsschreibung durch die kritische Sichtung der bisherigen Ansätze zu erweitern, indem die materiellen und ideellen Spannungen der marxistisch-leninistischen Philosophie zum zentralen Gegenstand der Forschung erhoben werden. Dafür wird ein Forschungskatalog entworfen, der die Philosophie in der DDR als besonderes Moment von Vergesellschaftung begreift.
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Zwischen kritischer Innovation und postmoderner Rekonversion
8 Seiten | Autor: Jan Loheit
Das Wörterbuch der ästhetischen Grundbegriffe gehört zu den seltenen Fällen der Wissenschaftsgeschichte, in denen sich in einem einzigen Werk die politischen, sozialen, philosophischen und ästhetisch-theoretischen Reagenzien einer epochalen Umbruchszeit beobachten lassen. Entstanden an der Schwelle zur Perestroika, geriet das am Zentralinstitut für Literaturgeschichte entstandene interdisziplinäre Reformprojekt in den Sog jener postmodernen Diskurse, die infolge der von den neuen Computer- und Medientechnologien erzeugten Umwälzungen in den globalen Produktions- und Lebensverhältnissen kulturelle Hegemonie gewannen, während der Marxismus-Leninismus und mit ihm der politische Block der sozialistischen Staaten in Europa in eine existenzielle Legitimitätskrise gerieten. Die offene epistemologische Situation, die dazu herausforderte, das Inventar der ästhetischen Grundbegriffe einer historisch-kritischen Prüfung zu unterziehen, ging in einen geschichtlichen Bruch über, der alle bisherigen politisch-sozialen Kontexte der wissenschaftlichen Produktion aufzulösen begann. Als eines von wenigen Projekten konnte das Wörterbuch nach 1989 fortgeführt und 2005 zum Abschluss gebracht werden. Die Materialien, die im Zusammenhang des Werks entstanden, geben, konzentriert wie kaum irgend andere, Aufschluss über die Kämpfe und Widersprüche, die sich durch die wissenschaftliche Theoriegeschichte der Wende- und Nachwendezeit ziehen.
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Vor der Abwicklung
ISBN 978-3-947802-71-5 | ISSN 0863-4564 | 142 Seiten
Der Themenschwerpunkt „Vor der Abwicklung“ rückt eine Phase in der Entwicklung der DDR-Gesellschaftswissenschaften ins Zentrum, die in der wissenschaftshistorischen Forschung bislang wenig Aufmerksamkeit fand. Die Beiträge untersuchen exemplarisch Themen und Projekte der philosophischen und historischen Disziplinen, die in den 1970er und 1980er Jahren diskutiert und realisiert wurden. Den Autoren geht es nicht zuletzt um die Frage, wie sich zeitgenössische Wissenschaftsgeschichte produktiv mit den DDR-Gesellschaftswissenschaften auseinandersetzen kann und was es dabei – jenseits eingespielter Reflexe – zu entdecken gibt.
Außerhalb des Schwerpunkts setzen wir die in Heft 4/2020 begonnene Debatte über Chinas Aufstieg zur Weltmacht fort: Im Rekurs auf den Begriff des Imperiums diskutieren Gunter Schubert und Rainer Land, welches theoretische Rüstzeug sich eignet, um Chinas globalpolitisches Verhalten zu verstehen. Michael Daxner widmet sich in seinem Essay drei schillernden Konzepten für das friedliche Zusammenleben in einer globalisierten Welt: Kosmopolitismus, Weltbürgertum und Global Citizenship. Er findet unterschiedliche Zugänge, um das Potential dieser Konzepte aufzuweisen, und skizziert Handlungsfelder weltbürgerlicher Politik. Ein globaler Anspruch liegt auch dem 2020 erschienenen „Zweiten Konvivialistischen Manifest“ zugrunde, mit dessen politischen Forderungen und theoretischen Prämissen sich Dirk Jörke kritisch auseinandersetzt. Der in Berliner Debatte Initial schon mehrfach diskutierte Konvivialismus (z. B. Heft 4/2015, 3/2019), der auf eine neue Art bzw. Kunst des Zusammenlebens zielt, verstricke sich aufgrund der im Manifest durchscheinenden Individuumzentrierung in Widersprüche. Die Vermittlung von Selbstsorge und Gemeinsinn ist gerade in der Corona-Krise eine der zentralen gesellschaftspolitischen Herausforderungen. Franziska Drescher, Joachim Allhoff und Nicola Marsden präsentieren Ergebnisse einer empirischen Untersuchung, in der nach der Akzeptanz von Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung gefragt wurde. Ihre Analysen legen den Schluss nahe, dass für politische Entscheidungen in Zeiten der Pandemie neben naturwissenschaftlicher und medizinischer Expertise auch sozialwissenschaftliches Wissen relevant ist.
Inhalt
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Das „Wörterbuch der ästhetischen Grundbegriffe“
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Methodologische Bemerkungen zur Philosophiegeschichtsschreibung
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Über den Umgang mit Königen und Kaisern in der Mittelalterforschung der DDR
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Zur „Preußen-Renaissance“ in der DDR
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Selbstauskünfte der DDR-Geschichtswissenschaft
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Ein Gespräch
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„Artisten-Metaphysik“
12 Seiten | Autor: Ulrich Busch
Nietzsche schrieb in seinem Leben mehr als 3.000 Briefe, wovon 2.850 erhalten geblieben sind. Die Briefe liefern der Nachwelt wesentliche Erkenntnisse über die Entstehung seiner Schriften sowie über seine Pläne und Vorhaben. Sie vermitteln Informationen über das erste Auftauchen philosophischer Ideen und literarischer Einfälle. Keine Biografie Nietzsches kommt deshalb ohne Bezugnahme auf seine Briefe aus. Und kein Kommentar zu seinen Werken kann darauf verzichten, auf sie zu verweisen. Als authentische Zeugnisse seines Lebens und Schaffens stellen sie eine unverzichtbare Ergänzung zu dem veröffentlichten Werk und den nachgelassenen Schriften dar. Sie sind beachtenswerte Zeugnisse über das Leben und das Werk ihres Verfassers und verkörpern in Form und Stil anspruchsvolle Dokumente literarischer Kunst.
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Besprechungen und Rezensionen 2/2020
12 Seiten | Autor: Ulrich Busch, Wladislaw Hedeler, Kai-Uwe Hellmann, Michail Maiatsky
(1) Colin Campbell: The Romantic Ethic and the Spirit of Modern Consumerism. Rezensiert von Kai-Uwe Hellmann (S. 161-163); (2) Wolfgang Harich: Friedrich Nietzsche. Der Wegbereiter des Faschismus / Arnold Gehlen. Eine marxistische Anthropologie? Rezensiert von Ulrich Busch (S. 164-167); (3) Merab Mamardaschwili: Die Metaphysik Antonin Artauds / Das Wien der Jahrhundertwende. Essays. Rezensiert von Michail Maiatsky (S. 168-169); (4) Renate Lachmann: Lager und Literatur. Zeugnisse des GULAG. Rezensiert von Wladislaw Hedeler (S. 170-172)
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