Katharina Beier
Thomas Lemke: Die Natur in der Soziologie
4 Seiten | Autor: Katharina Beier
Dieses Buch ist weit mehr als ein Sammelband im Feld der sogenannten „social studies of biomedicine and biotechnologies“. In ihrer Zusammenstellung und leichten Überarbeitung fügen sich die von Thomas Lemke zwischen 2007 und 2010 zunächst als Einzelbeiträge publizierten Aufsätze vielmehr zu einem bemerkenswert kohärenten, eng miteinander verzahnten soziologischen Forschungsprogramm zusammen. Hatte bereits Peter Wehling die Forderung nach einer kritischen Soziologie der Biopolitik erhoben (und dabei vor allem das Prinzip der individuellen Selbstbestimmung als unhinterfragten Ausgangspunkt soziologischer Analysen kritisiert), geht es Lemke um ein Untersuchungsprogramm, das das spannungsvolle Verhältnis von Natur und Gesellschaft im Kontext moderner Biotechnologien reflektiert.
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Das Prinzip der informierten Zustimmung in der Biobankforschung
13 Seiten | Autor: Katharina Beier
Den seit Mitte der 1990er Jahre international geführten Debatten um die ethischen und rechtlichen Herausforderung der Forschung mit Biobanken liegt ein grundsätzlicher Konflikt zugrunde: Während auf der einen Seite ein begründetes Interesse an Fortschritten der Forschung besteht, die letztendlich dem Wohl der Allgemeinheit nützen könnten, gilt es dieses Ziel auf der anderen Seite mit den individuellen Interessen der Spender von Körpermaterialien und den damit verbundenen (genetischen) Daten in Einklang zu bringen.1 Als Antwort auf diese, nicht nur die Biobankforschung kennzeichnende, Problemkonstellation wird in der Medizinethik üblicherweise auf die Notwendigkeit informierter Zustimmung (informed consent) verwiesen. Dabei handelt es sich um ein grundlegendes Prinzip der Medizin- und Forschungsethik, das seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts die Legitimität ärztlichen Handelns ebenso wie der Forschung am Menschen maßgeblich bestimmt.
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Gesampelte Gesellschaft
6 Seiten | Autor: Katharina Beier
Die Sammlung und Archivierung menschlicher Körperteile und -gewebe zu medizinischen Lehr- und Forschungszwecken hat eine mehrere Jahrhunderte zurückreichende Tradition. Nichtsdestotrotz hat diese Praxis immer wieder auch Kontroversen ausgelöst, so etwa die vom Anatomen Gunther von Hagen initiierte Wanderausstellung plastinierter menschlicher Körper. Aber auch jenseits solch spektakulärer Fälle ist die Anlage anatomischer und pathologischer Sammlungen von menschlichen Substanzen – zum Beispiel von Körperteilen oder Tumorgeweben – nicht unproblematisch. So wurden diese Sammlungen, die heute in jedem größeren Krankenhaus zu finden sind, häufig ohne die informierte Einwilligung der Patienten aufgebaut bzw. die im Zuge von Operationen anfallenden „Restmaterialien“ lange Zeit ohne Wissen der Patienten der Forschung zugeführt. Die zunehmende Kontroversität dieser Praxis innerhalb des letzten Jahrzehnts ist vor allem das Resultat eines durch neue (genetische) Analyseoptionen sowie Fortschritte in der Massendatenverarbeitung hervorgerufenen Paradigmenwechsels. Dieser betrifft sowohl die Organisationsstruktur als auch die Anwendungsmöglichkeiten biologischer Materialsammlungen.
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Axel Honneth, Beate Rössler: Von Person zu Person –
4 Seiten | Autor: Katharina Beier
Fragen der Moral werden in modernen, pluralen Gemeinwesen vor allem als Fragen nach der Möglichkeit neutraler, allgemeingültiger Rechtfertigung thematisiert. Dagegen erfährt die Moralität nicht-öffentlicher, persönlicher Beziehungsverhältnisse nur wenig wissenschaftliche Aufmerksamkeit. Diese Lücke beabsichtigt die von Axel Honneth und Beate Rössler eingeleitete deutsche Herausgabe von Aufsätzen, die Ende des 20. Jahrhunderts vor allem in den USA publiziert worden sind, zu schließen. Konkret werden vier Felder persönlicher Beziehungen thematisiert: Liebe, Freundschaft, das Verhältnis von Eltern und Kindern sowie der Bereich der Familie. Mit dieser Aufteilung verbinden die Herausgeber zum einen das Ziel, das Verhältnis der Moral persönlicher Beziehungen zur Moral der Unparteilichkeit zu klären, zum anderen soll aus einer „binnenmoralischen Perspektive“ die Bedeutung persönlicher Beziehungen für das Identitäts- und Selbstverständnis von Personen erfasst werden.
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Johann S. Ach, Arnd Pollmann (Hg.): No body is perfect
4 Seiten | Autor: Katharina Beier
„Leute von heute: Sie trainieren bis zum Umfallen, hungern sich zu Tode, schlucken pharmakologische Stimmungsaufheller. Man bohrt ihnen metallischen Körperschmuck durch Brustwarzen, Klitoris oder Eichel, fügt ihnen exotische Narben und Brandmale zu, spaltet ihre Zungen nach dem Vorbild gefährlicher Reptilien. Nervengift wird in die ersten sich anbahnenden Gesichtsfalten gespritzt, Nase, Kinn und Brüste werden korrigiert, man saugt ihnen das Fett aus der zu dicken Hüfte, um es in die vermeintlich zu schmalen Lippen umgehend wieder hineinzupumpen“. Mit dieser Aufzählung moderner Körpertechniken umreißt Arnd Pollmann pointiert das Themenspektrum des Sammelbandes.
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Michael Haus: Kommunitarismus
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Gesampelte Gesellschaft
160 Seiten
Die Sammlung und Archivierung menschlicher Körperteile und -gewebe zu medizinischen Lehr- und Forschungszwecken hat eine mehrere Jahrhunderte zurückreichende Tradition. Nichtsdestotrotz hat diese Praxis immer wieder auch Kontroversen ausgelöst, so etwa die vom Anatomen Gunther von Hagen initiierte Wanderausstellung plastinierter menschlicher Körper. Aber auch jenseits solch spektakulärer Fälle ist die Anlage anatomischer und pathologischer Sammlungen von menschlichen Substanzen – zum Beispiel von Körperteilen oder Tumorgeweben – nicht unproblematisch. So wurden diese Sammlungen, die heute in jedem größeren Krankenhaus zu finden sind, häufig ohne die informierte Einwilligung der Patienten aufgebaut bzw. die im Zuge von Operationen anfallenden „Restmaterialien“ lange Zeit ohne Wissen der Patienten der Forschung zugeführt. Die zunehmende Kontroversität dieser Praxis innerhalb des letzten Jahrzehnts ist vor allem das Resultat eines durch neue (genetische) Analyseoptionen sowie Fortschritte in der Massendatenverarbeitung hervorgerufenen Paradigmenwechsels. Dieser betrifft sowohl die Organisationsstruktur als auch die Anwendungsmöglichkeiten biologischer Materialsammlungen.
Inhalt
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Die Forschung mit Biobanken, menschlichen Geweben und genetischen Informationen. Zur Einleitung
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Wie weit reicht das Verbot der Kommerzialisierung des menschlichen Körpers?
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Eigentum am eigenen Körper in der internationalen juristischen Diskussion
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Zur Vergesellschaftung von Geweben und Daten in der Biobankforschung
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(K)ein Konsens in Sicht?
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Abschied von Privatheit und Zustimmung in der Biobankforschung?
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Politische Gemeinwohlbestimmung als Voraussetzung einer erfolgreichen Kommunalwirtschaft
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Technische und sozio-ökonomische Innovation im Wechselspiel
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Was im Leben wichtig ist.
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Das Marx-Engels-Lenin-Institut, 1921-1956
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