Berliner Debatte Initial

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Berliner Debatte
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Journal

Die großen Entwicklungstheorien

Hingeschiedensein oder Reinkarnation in der Realpolitik?

10 Seiten | Autor: Raina Zimmering

Die entwicklungstheoretische Diskussion der 1980er Jahre war vor allem durch die ständige Rezeption der seit dem 2. Weltkrieg entstandenen Großtheorien, das Sichtbarmachen ihrer Unbrauchbarkeit in der Praxis und schließlich ihr Verwerfen gekennzeichnet. Es könnte der Verdacht aufkommen, daß die beiden Hauptströmungen der Entwicklungstheorien - die Dependencia- und die Modernisierungstheorien- zwar eine breite Anhängerschaft und ganze Wissenschaftsschulen hervorgebracht haben, aber letztlich vergeblich entwickelt worden seien. Erstaunlich waren die Abgrenzung zwischen den Vertretern beider Großtheorien, die dem Verwerfen vorausging, und die erbitterten Auseinandersetzungen darüber, welche der beiden Lehren die wahre sei. Erst in ihrem gemeinsamen Grab scheinen beide Theorien zusammenzufinden.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 1993
Drei Welten zu einer?
113 Seiten

Die politische Ökologie zwischen Expertokratie und Selbstbeschränkung

9 Seiten | Autor: André Gorz

Je nachdem, ob sie wissenschaftlich oder politisch ist, nimmt die Ökologie zwei unterschiedliche, obgleich miteinanderverbundene Haltungen ein. Ich werde das Hauptaugenmerk zunächst mehr auf den Unterschied als auf das Verbindende ihres Gegenstandes legen. Denn vermieden werden muß, daß die politische Haltung als das Resultat dargestellt wird, das sich mit "absoluter Notwendigkeit" aus einer "wissenschaftlichen Analyse" ergibt, und daß daher jener wissenschaftliche und antipolitische Dogmatismus eine Neuauflage erfährt, der, in seiner "Dia Mat"-Version, den Anspruch erhob, politische Praktiken und Konzeptionen zu wissenschaftlich bewiesenen Notwendigkeiten zu erheben, und dadurch deren spezifisch politischen Charakter zu leugnen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 1993
Drei Welten zu einer?
113 Seiten

Drei Welten zu einer Welt

Eine Welt ohne Ordnung

10 Seiten | Autor: Wolfram Wallraf

Ein Weltbild ist zusammengebrochen. Nach der Implosion der "Zweiten Welt", die im Norden des Erdballs ohne großen dialektischen Firlefanz zum Sieg der "Ersten Welt" erklärt wurde, bleibt die Frage nach dem weiteren Schicksal der "Dritten Welt". Diese Frage ist sowohl auf die Begrifflichkeit als auch auf die konkreten Existenzprobleme jener Gesellschaften und Länder ausgerichtet, die bislang unter den Terminus "Dritte Welt" subsumiert wurden.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 1993
Drei Welten zu einer?
113 Seiten

Möglichkeiten zur politischen Umsetzung der neuen Aufgaben in der Dritten Welt

4 Seiten | Autor: Rajan R. Malaviya

Es wird in letzter Zeit sehr viel von den sogenannten "Neuen Aufgaben" in der Dritten Weit gesprochen und geschrieben. Sind diese Aufgaben wirklich so neu?

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 1993
Drei Welten zu einer?
113 Seiten

Ralf Dahrendorf: Der moderne soziale Konflikt

Essay zur Politik der Freiheit

6 Seiten | Autor: Wilfried Ettl

"Zur reinen Theorie bin ich mittlerweile zu alt ... "-so schreibt der Politiker, Manager, Essayist und Sozialwissenschaftler Dahrendorf im Vorwort und annonciert den Essay als auf breite Öffentlichkeit zielende Summe seiner Sozialwissenschaft. Und das kann in doppelter Weise genommen werden: Erstens finden wir mit diesem Buch in der Tat keine streng fachwissenschaftliche Erörterung sozialer Konflikte in der modernen Gesellschaft vor, sondern eine analytisch intendierte, in Teilen deskriptiv bleibende Skizze politischer Entwicklungen unseres Jahrhunderts. Argumentationen werden aufgenommen, unterbrochen, dann wieder aufgenommen und schließlich doch nicht zu Ende geführt. Zweitens offeriert Dahrendorf die Summe seiner An- und Einsichten nicht eben selten durch Selbstzitate.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1992
Postsowjetische Reflektionen
122 Seiten

Mythos Antifaschismus - Ein Traditionskabinett wird kommentiert

4 Seiten | Autor: Rikola-Gunnar Lüttgenau

Als im Juli des Jahres 1991 west-und ostdeutsche Wissenschaftler in dem Traditionskabinett "Antifaschistischer Widerstand 1933 -1945" zusammenkamen, besichtigten sie die Räume eines historischen Museums, in das sich seit der Wende kaum noch Besucherverirrt hatten. Zu DDR-Zeiten war das backsteinerne Haus am Rande des Thälmannparks in Berlin noch ein Ort zahlloser gesellschaftlicher Aktivitäten wie FDJ-, FDGB- und Parteiveranstaltungen oder Jugendweihen gewesen, Günter Schabowski bezeichnete es während der Eröffnung im Rahmen des XI. Parteitages der SED als ein "Geschenk der antifaschistischen Widerstandskämpfer an die Jugend und Bürger unserer Hauptstadt". Nun, nach der Wende, war die Ausstellung, die den antifaschistischen Widerstand ehren und vermitteln sollte, mit ihren Symbolen, Losungen und Fahnen nicht mehr fähig, noch jemanden anzusprechen. Das Kabinett wurde von den Bürgern der neuen Hauptstadt mit dem Schlimmsten für einen Ort der Erinnerung gestraft: dem Desinteresse. Die zusammengekommenen Wissenschaftler hatten es sich nun zur Aufgabe gemacht, die dem Desinteresse zumeist folgene Demontage bzw. Schließung zu verhindern. Ihnen wollte es nicht in den Kopf gehen, daß mit der DDR auch die Erinnerung an den antifaschistischen Widerstand verschwinden sollte.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1992
Postsowjetische Reflektionen
122 Seiten

Götz Aly, Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung

5 Seiten | Autor: Werner Röhr

Seit dem sog. Historikerstreit ist zum Gegenstand jener politischen Kontroverse kein wichtigeres wissenschaftliches Buch erschienen als dieses. Gegen die Entsorgungsversuche der jüngeren deutschen Vergangenheit gerichtet, analysieren die Verfasser den Zusammenhang der NS-Sozial- und Bevölkerungsplanung gegenüber den im 2. Weltkrieg okkupierten Ländern mit dem Völkermord an den europäischen Juden, den Roma, Sinti und anderen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1992
Postsowjetische Reflektionen
122 Seiten

Wolf Wagner: Uni-Bluff und Uni-Angst

Wie studieren und sich nicht verlieren. Berlin: Rotbuch Verlag, 1992

2 Seiten | Autor: Mirko Pöhler

Ein Psychologe, Wolf Wagner, wurde seiner gut gelungenen Etablierung im Wissenschafts-"Betrieb" überdrüssig, stieg zeitweilig aus und läßt nun sein dazumal, vor 15 Jahren, geschriebenes Buch wieder auferstehen. Die Rituale und Mechanismen von Anpassung(sdruck), Angst und Angstabwehr sieht er nach wie vor wirksam. Er erblickt auch weiterhin eine Unilandschaft, die leicht und gern zu studieren gewillte Menschinnen in sich verirren und schließlich verlieren läßt. Sein Buch versucht dagegen Rat zu geben. Im Schlußkapitel bietet er "Gegenstrategien" gegen unbedingte Anpassung, Isolation und Entfremdung an. Seine Vorschläge sollen bei der individuellen Suche nach der eigenen und besonderen Art, sich in Uni und Wissenschaft zu bewegen, helfen und gleichzeitig mögliche Wege aus der Anonymität hin zu anderen weisen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1992
Postsowjetische Reflektionen
122 Seiten

Transdisziplinarität

2 Seiten | Autor: Wolfgang Hegener

In mehrererlei Hinsicht - so scheint es mir- deutet sich im Konzept der Memorandum-Gruppe etwas wirklich Neues an, das an den bestehenden Grenzen und Selbstverständlichkeiten der beteiligten Disziplinen rüttelt.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1992
Postsowjetische Reflektionen
122 Seiten

Interdisziplinär oder quer?

Bericht über den Versuch, ein Institut für Geschlechter- und Sexualforschung an der Berliner Humboldt-Universität zu gründen

8 Seiten | Autor: Bert Thinius

'Im Berliner Telefonbuch wird irgendwo zwischen Institut für Altlastensanierung und Institut für Vitaltraining auch ein Institut für Sexualforschung ausgewiesen. Aber wer die dort angegebene Zahlenkombination wählt, hört eine konservierte Stimme sagen: "kein Anschluß unter dieser Nummer''''. Was diese Stimme seit einem Jahr plappert (seitdem das Centrum für Sexualwissenschaft, von dem der Eintrag im gelben Buch stammt, umgezogen ist), bekamen Mitglieder der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft, die sich seit 1982 für die Wiedereinrichtung des von den Nazis zerstörten Berliner Instituts einsetzen, sinngemäß von allen "zuständigen Stellen" zu hören. In einer 1987 herausgegebenen Denkschrift resümierten sie: "Wir haben zwar erreichen können, daß das frühere Berliner Institut für Sexualwissenschaft mittlerweile der Vergessenheit entrissen wurde, aber mit unserem Anliegen, ein solches Institut in Berlin wiederzuerrichten, sind wir bisher auf wenig mehr als unverbindliches Wohlwollen gestoßen. So hält der Westberliner Senat die Wiedererrichtung zwar prinzipiell für wünschenswert, aber nicht für so vordringlich, daß angesichts der aktuellen Haushaltssituation Gelder dafür zur Verfügung gestellt werden sollten ... "Obwohl damals fast 20 Berliner Beratungseinrichtungen, Arbeitsgruppen und Projekte einen dringenden Bedarf an sexualwissenschaftlicher Lehre und Forschung bekräftigten, signalisierten auch die beiden Westberliner Universitäten: kein Interesse. "Sexualität soll erforschen, wer damit Probleme hat. Wir haben sie nicht." So wurde das Ansinnen im damaligen Präsidialamt der Freien Universität kommentiert.'

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1992
Postsowjetische Reflektionen
122 Seiten