Afghanistan
Interventionen in Räume des Ausnahmezustands
3 Seiten | Autor: Conrad Schetter
Fälle wie Bosnien, Kosovo, Haiti oder Afghanistan haben aufgezeigt, dass sich die moralische Begründung militärischer Interventionen zunehmend in einer Schieflage befindet. So wenden Kritiker ein, dass über die Betonung des humanitären oder rechtmäßigen Eingreifens häufig die wahren Interessen verschleiert würden. In Afghanistan zumindest glaubt niemand, dass die NATO hier nur präsent ist, um Staat und Gesellschaft aufzubauen oder Terroristen zu jagen. Dazu sind die geopolitischen und geoökonomischen Interessen an Afghanistan, das immerhin in der direkten Nachbarschaft von so vielen Atommächten liegt wie kein anderes Land der Welt, zu groß.
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Reif für die Übergabe?
6 Seiten | Autor: Heike Imhof-Rudolph, Lutz Kleinwächter
Das Abzugsdatum der Bundeswehr ist eher ein rhetorischer Versuch zur Beruhigung der eigenen Wählergruppen als ein militärisch sinnvoll begründeter Zeitplan. Wer definiert wie die Voraussetzungen für eine verantwortungsvolle Übergabe an wen? WeltTrends fragt den ehemaligen Oberstleutnant Andreas Timmermann-Levanas zum „Exit Afghanistan“ sowie zur geplanten Reform der Bundeswehr.
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Militärische Gewalt gegen ziviles Chaos
6 Seiten | Autor: Heike Imhof-Rudolph, Lutz Kleinwächter
Die ISAF-Mission in Afghanistan ist eine Geschichte von verpassten Chancen und hoffnungsvollen Erfolgserlebnissen. Militärisch ist dieser Konflikt nicht zu lösen ohne den Aufbau staatlicher Strukturen im Inneren und der friedlichen Mitwirkung aller Nachbarländer nach außen. Welche sind die unabdingbaren Voraussetzungen für einen gelingenden Abzug der Truppen? Marc Lindemann, Hauptmann der Reserve und mehrfach in Afghanistan tätig, nimmt kritisch Stellung zu den Fragen von WeltTrends.
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Der Afghanistan-Komplex
12 Seiten | Autor: Diethelm Weidemann
Die Konflikte in und um Afghanistan charakterisiert der Autor, ein langjähriger Kenner der Region, als tief greifende Auseinandersetzungen zwischen islamischem Traditionalismus und gesellschaftlicher Moderne. Er skizziert die Herausbildung der verschiedenen Konfliktlinien seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Heutige Überlegungen über die Perspektiven Afghanistans müssen diese langfristigen Entwicklungen einbeziehen, wenn sie erfolgreich sein wollen.
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Was uns Algerien lehrt
9 Seiten | Autor: Hartmut Elsenhans
Frankreichs Algerienkrieg 1954 bis 1962 und der algerische Bürgerkrieg der 1990er Jahre: historische Ereignisse, aus denen man Lehren ziehen kann – auch für Afghanistan. Im Land der Afghanen agieren die Guerillakämpfer erfolgreich, während die intervenierenden Westmächte ihren Ansprüchen und der Lage vor Ort strategisch wie taktisch nicht gewachsen sind. Dies auch deshalb, weil die Westmächte im Buch der Geschichte – wenn überhaupt – unzureichend nachgeschlagen haben.
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Einstieg in den Ausstieg?
6 Seiten | Autor: Wolfgang F. Danspeckgruber
Nach fast einem Jahrzehnt der Truppenpräsenz verschiedener Staaten in Afghanistan werden die Forderungen, die Soldaten abzuziehen, immer lauter. Sowohl im Land selbst als auch innerhalb der internationalen Gemeinschaft stellt sich zunehmende Ernüchterung bezüglich einer möglichen Befriedung und Demokratisierung Afghanistans ein. Ein übereilter Truppenabzug hätte jedoch unvorhersehbare Folgen – dennoch ist „Transition“ das Schlagwort der Stunde.
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Verhandlungen oder militärische Option?
9 Seiten | Autor: Karl Fischer
Nach wie vor ist es der internationalen Gemeinschaft nicht gelungen, eine Lösung für die afghanische Krise zu präsentieren. Dabei macht die gegenwärtige Situation eine Beendigung des Kriegszustands sowie die Aufnahme von konstruktiven Verhandlungen unerlässlich. Die Genfer Verhandlungen der 1980er Jahre über den Abzug der Sowjetarmee aus Afghanistan könnten hierbei als Vorbild dienen.
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Es ist keine Abzugsstrategie! Antworten aus dem Einsatzführungskommando
2 Seiten | Autor: Heike Imhof-Rudolph, Lutz Kleinwächter
WeltTrends sprach mit Oberstleutnant Jörg Langer, Sprecher für den ISAF-Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan im Presse- und Informationszentrum des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam, der seine Einschätzung über den gegenwärtigen Stand und mögliche Abzugsperspektiven aus Sicht der Streitkräfte wiedergibt (Stand: 20. September 2010).
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Abzug aus Afghanistan, aber nicht kopflos! Positionen des Darmstädter Signals
5 Seiten | Autor: Heike Imhof-Rudolph, Lutz Kleinwächter
WeltTrends sprach mit Kapitänleutnant Jörg Wiebach, dem Sprecher des Arbeitskreises Darmstädter Signal, über die Afghanistanpolitik der NATO, die Notwendigkeit des Abzugs der Bundeswehrtruppen aus dem Land der Afghanen und die Pläne des Bundesministers der Verteidigung zur Reform der Bundeswehr (Stand: 20. September 2010).
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Great Game 2.0 um Afghanistan
5 Seiten | Autor: Wulf Lapins
In WeltTrends 82 diskutiert Arne Seifert die Sorgen der afghanischen Nachbarn und die Rolle der OSZE in Debatten über Afghanistan nach 2014. Seifert geht davon aus, dass nach 9/11 eine „Umorientierung der internationalen Sicherheitspolitik der transatlantischen Allianz im Sinne globaler Interventionsbereitschaft und -fähigkeit“ (S. 15) stattgefunden hat. In der kritischen Friedensforschung steht die NATO in einem ähnlichen Beurteilungskanon. Ihre Protagonisten machen allerdings den „Sündenfall“ der Out-of-area-Ausrichtung der westlichen Allianz wegen der von ihnen unterstellten neuen Ausrichtung auf Offensivstrategie bereits für 1991 fest. Auf dem damaligen NATO-Gipfel im November 1991 in Rom wurde nämlich eine neue Allianzstrategie mit der Maßgabe verabschiedet: „Die Sicherheit des Bündnisses muss jedoch auch den globalen Kontext berücksichtigen.“ Diese inaugurierte Allianzstrategie kann – unter Beibehaltung der kollektiven Verteidigung ihrer Mitglieder als identitätsstiftendes Element – in der Tat als Geburtsstunde der Transformation vom klassischen Verteidigungspakt in defensiver Balance militärischer Fähigkeiten des potenziellen Gegners in einem klar umrissenen geografischen Raum hin zu einem mehr proaktiven, globalen sicherheitspolitischen Akteur begriffen werden.
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