Russland
Putin’s Mission in the Russian Thermidor
8 Seiten | Autor: Alec Rasizade
By 1999, Russian society was exhausted by political and economic upheaval, and craved strong, stable government. Pauperisation, unemployment and violent crime added to the woes of a great nation already bowed by the humiliation of an imploded superpower. So profound was this mood among millions of ordinary Russians that they were willing to welcome any new autocracy or even dictatorship as the only hope of relief. The demoralised and under-funded armed forces, quagmired in the Caucasus campaign against the Chechen separatists, felt betrayed and abandoned after years of neglect under presidents Gorbachev and Yeltsin and consequently turned to Colonel Putin, who was named in 1998 to head the Federal Security Bureau, the main successor agency to the KGB – for guidance.
PDF: 0,00 €
Zeit für neue „Flintenreden“?
2 Seiten | Autor: Wolfram Wallraf
Letzten Winter fuhr ich für ein paar Tage nach Sölden zum Skifahren. Ich war überrascht über die große Zahl russischer Urlauber, zumeist jüngere Leute, darunter viele Familien mit Kindern. Hätte man nicht ihre Muttersprache vernommen, sie wären nicht weiter aufgefallen. Es ist die neue „Mittelschicht“, gebildet, kultiviert und verhältnismäßig gut verdienend, die sich nun auch etwas leistet und nebenbei die weite Welt ansieht. Der vormals berüchtigte „neue Russe“ – reich und laut, betrunken und aggressiv – ist marginalisiert. Ja, es hat sich etwas verändert in Russland. Die Wirtschaft wächst wieder, die Inflation ist abgeflaut, die Einkommen steigen. Die zu Jelzins Zeiten grotesk auseinanderklaffende Schere zwischen Reich und Arm schließt sich wieder. Noch immer fällt es schwer, in Russland von Rechtsstaatlichkeit zu reden, aber die ganz chaotischen und rechtsnihilistischen Zeiten sind vorbei. Wer heute in Russland seine private Zukunft aufbauen will, findet im Großen und Ganzen berechenbare Zustände vor, hat die Freiheiten des Marktes und den Zugang zu weltweiten Kommunikationsnetzen. Welch ein Unterschied zum Leben im Sowjetstaat!
PDF: 0,00 €
Wandel, Wechsel und Widersprüche – Russland heute
9 Seiten | Autor: WeltTrends
WeltTrends: Welche politische Bilanz der Präsidentschaft Putins würden Sie ziehen? Petra Stykow: Als Wladimir Putin Anfang des Jahres 2000 die Amtsgeschäfte von Boris Jelzin übernahm, trat er ein schweres Erbe an: Der Versuch der „Demokraten“ der 1990er Jahre, das Land hin zu einer westlich-liberalen Demokratie mit einer freien Marktwirtschaft zu führen, hatte sich durch die realen Entwicklungen diskreditiert. Die Föderation war zeitweise an den Rand des Zerfalls geraten, die Industrieproduktion hatte sich seit 1989 halbiert, und auch vom Status einer militärischen Supermacht war nichts geblieben. Über ein Drittel der russischen Bevölkerung lebte unterhalb der Armutsgrenze. Eine Handvoll „Oligarchen“ war als Ergebnis der Wirtschaftsreformen in die kleine Gruppe der reichsten Männer der Welt aufgestiegen und übte aufgrund ihrer Nähe zu Jelzin erheblichen Einfluss auf die Politik aus. Die charakteristischen Spieler einer demokratischen Politik – Parteien und Interessengruppen – hatten sich nach einem geradezu explosiven Boom in den frühen 1990ern weder organisatorisch stabilisieren noch programmatisch profilieren können; die Spielregeln der neuen russischen Politik waren in Vielem umstritten, wurden ignoriert oder ad hoc umgeschrieben.
PDF: 0,00 €
Die Putin-Medwedjew-Rochade
12 Seiten | Autor: Johannes Heisig
Die Globalisierung Russlands wird durch Rohstoffexporte und hohe Investitionen des Westens in den russischen Energiesektor vorangetrieben. Gleichzeitig festigt sich ein hybrides politisches System mit sowohl autoritären als auch demokratischen Elementen. Soll Russland ein zuverlässlicher Partner des Westens bleiben, müssen die russischen Interessen sowie die neue außenpolitische Stärke berücksichtigt werden.
PDF: 0,00 €
Holprige Wege in die Moderne
13 Seiten | Autor: Irina Dorogavtseva, Dmitri Trubitsyn
Gegen Ende des Kalten Krieges vollzogen sich sowohl in Russland als auch in China bedeutende gesellschaftliche Veränderungen. Zwei russische Wissenschaftler nähern sich dem Thema aus vergleichender Perspektive. Denn während sich in China nach der Kulturrevolution pragmatische Reformer durchsetzten, hatten in Russland Anti-Modernisierungsbewegungen regen Zulauf. Das chinesische Modell einer kontrollierten Marktöffnung bei Erhalt des Ein-Parteien-Systems wird daher für Russland abgelehnt.
PDF: 0,00 €
Vom Armenhaus zum gelobten Land?
10 Seiten | Autor: Sergej V. Birukov
Sibirien ist ein Land, das so viele Gegensätze in sich vereint, wie es Reichtümer in sich birgt. Der sibirische Politologe Sergey Birukov gibt einen Einblick in die soziale Situation in diesem (Groß-)raum und untersucht die Strategien einzelner Regionen, sich den Bedingungen der Globalisierung anzupassen und gleichzeitig einen Lebensraum für die neu entstehende Mittelschicht in Sibirien zu erschließen.
PDF: 0,00 €
Kalter Krieg auf Probe?
2 Seiten | Autor: Hans J. Gießmann
Kein Zweifel, die russische Reaktion auf den von der georgischen Regierung angeordneten Überfall auf die Hauptstadt Südossetiens war unverhältnismäßig. Dass Moskau zudem die gebotene Gelegenheit benutzte, um eigene Pläne für die Sezession Südossetiens und Abchasiens aus der Schublade zu holen, scheint ebenso unstrittig. Jedoch verdient die Kritik an Russland eine Betrachtung im Detail, vor allem weil sie dort unter Verweis auf doppelte Maßstäbe zurückgewiesen wurde. Nach Konsequenzen ist zu fragen, wenn die Eskalationsspirale wechselseitiger Anfeindungen ihre Fortsetzung findet.
PDF: 0,00 €
Krieg in Georgien
11 Seiten | Autor: Ekaterina Kusnezowa
Der russisch-georgische Krieg stieß auf Ablehnung in der EU. Seitdem kühlen sich die Beziehungen zwischen Moskau und Brüssel ab. Die russische Autorin verfolgt die Stationen dieser Entwicklung. Ihrer Meinung nach haben die europäischen Staaten eine Mitschuld an der Isolation Russlands. Sie befürchtet, dass sich die EU von den postsowjetischen Ländern gegen Russland instrumentalisieren lässt.
PDF: 0,00 €
Der georgisch-abchasische Konflikt
10 Seiten | Autor: Franz Eder
Georgiens Politik zur Reintegration Abchasiens war zum Scheitern verurteilt. Weil Georgien nicht bereit war, den politischen Führungsanspruch der abchasischen Eliten zu akzeptieren und einer Lösung der Kompetenzverteilungsfrage zwischen Tiflis und Suchumi im Vorfeld einer Reintegration zuzustimmen, ist die aktuelle Situation als logische Folge einer Entwicklung zu betrachten und nicht als Überraschung.
PDF: 0,00 €
Polen zwischen Deutschland und Russland
7 Seiten | Autor: Beata Wilga, Dariusz Waldziński
Die historischen Erfahrungen belasten die Beziehungen zwischen Polen, Deutschland und Russland. Der Georgienkrieg ebnete jedoch die bisherigen Unterschiede sowohl im Verhalten Deutschlands als auch Polens gegenüber Russland ein und ließ das in Berlin vertretene Konzept „Wandel durch Annäherung“ scheitern. Eine neue deutsche Ostpolitik wird nötig, so die polnischen Autoren.
PDF: 0,00 €