Ulrich Busch

Martin Held, Gisela Kubon-Gilke, Richard Sturn (Hg.): Ökonomie und Religion.

Jahrbuch Normative und institutionelle Grundfragen der Ökonomik

3 Seiten | Autor: Ulrich Busch

Dass Religionen in vormodernen Gesellschaften eine wichtige Rolle spielten und den normativen Rahmen und Wertekanon entscheidend prägten, ist durch die historische Forschung vielfach belegt und daher unstrittig. In der Moderne jedoch schien die Bedeutung der Religion unaufhaltsam abzunehmen und einer tiefgreifenden Säkularisierung Platz zu machen. Diese bis vor kurzem noch allgemein anerkannte und weit verbreitete Überzeugung gilt inzwischen als überholt. Auch die moderne Welt scheint eine von Religionen geprägte Welt zu sein. Einige Autoren behaupten sogar, dass der Glaube in der Moderne „in einem bestimmten Sinne“ noch zunehme. Es ist daher von der „Wiederkehr der Götter“ die Rede. Dieser Auffassung schließen sich die Herausgeber des vorliegenden, sorgfältig edierten Bandes an, indem sie gleich im Vorwort betonen, dass „auch und gerade in modernen Gesellschaften […] Religionen nach wie vor nicht nur lebendig [sind], sondern ihr Einfluss auf die sozio-ökonomischen Prozesse i.w.S. keineswegs schwindet“.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2009
Bildung als Humankapital
160 Seiten

Krisenverlauf und Krisendeutung im globalen Finanzmarktkapitalismus

19 Seiten | Autor: Ulrich Busch

Während Politik und Medien keine Scheu davor haben, die Turbulenzen an den Finanzmärkten und den aktuellen Konjunkturabschwung superlativisch als „Jahrhundertereignis“ (Alan Greenspan), „Mega-Krise“ (Börsen-Zeitung) und „größtes Desaster seit 1929/33“ (Handelsblatt) zu hypertrophieren, ist von Seiten der Wissenschaft hierzu bisher wenig Verbindliches zu hören. Diese Zurückhaltung ist in bestimmtem Maße der Tatsache geschuldet, dass die Krise noch andauert, ihren Tiefpunkt noch nicht erreicht hat. Die wissenschaftliche Aufarbeitung hat also gerade erst begonnen. Die Vorsicht der Wissenschaftler spricht aber auch für eine gewisse Unsicherheit der professionellen Beobachter, was die Beurteilung und Wertung der Krisenphänomene und des Krisenverlaufs anbetrifft. Allzu viel ist diesmal anders als bei früheren Finanz- und Wirtschaftskrisen. Dies betrifft vor allem die globale Dimension der Krise, das gigantische Ausmaß der Kapitalentwertung, die Verquickung monetärer und realwirtschaftlicher Prozesse, den Vertrauensschwund und kaum wiedergutzumachenden Legitimationsverlust, wovon nicht nur einzelne Investmentfonds, Finanzakteure, Banken und Finanzplätze betroffen sind, sondern zunehmend das finanzkapitalistische System als Ganzes, die marktwirtschaftliche Ordnung und die neoliberalen Ideologie.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2009
Wege aus der Krise
158 Seiten

Ein neuer Kondratieff, eine Finanzkrise und die Zukunft unserer Träume

Einführung in den Schwerpunkt

5 Seiten | Autor: Rainer Land, Ulrich Busch

Das Jahr 2008 hat aus der Sicht der Schumpeter’schen Wirtschaftstheorie eine besondere Bedeutung, schreibt Ulrich Hedtke auf Seite 66 dieses Heftes, denn es markiert den Beginn eines neuen langen Zyklus wirtschaftlicher Entwicklung, den „Übergang vom 4. zum 5. Kondratieff“ nach Schumpeters Zählung.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2008
Endlose Depression
128 Seiten

Makroökonomische Bedingungen für Akteure in Ostdeutschland

Ein Kommentar

8 Seiten | Autor: Ulrich Busch

Die vorstehenden Beiträge konzentrieren sich auf Betriebe, insbesondere auf kleine und mittlere Unternehmen, als die Hauptakteure der ostdeutschen Wirtschaft. Diese aber agieren nicht im luftleeren Raum, sondern unter bestimmten makroökonomischen Bedingungen. Letztere werden jedoch nicht thematisiert, sondern bleiben ausgespart, solange Wirtschaft nur betriebswirtschaftlich oder von der Mikroebene her betrachtet wird. Dies kann zu Fehlwahrnehmungen und falschen Schlüssen verleiten. Es erscheint deshalb zweckmäßig, die Aussagen durch einige makroökonomische Überlegungen zu ergänzen. Insbesondere, wenn es darum geht, realistische Handlungsszenarien für die Akteure zu entwerfen sowie deren Möglichkeiten und Chancen im ostdeutschen Wirtschaftsprozess auszuloten. Dabei geht es erstens um die Frage, ob es in Ostdeutschland eine Unternehmenslücke gibt, zweitens um das lohnpolitische Dilemma der ostdeutschen Unternehmen und drittens um die Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt.

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Ostdeutschland und das Erbe der DDR

8 Seiten | Autor: Ulrich Busch

Die Gegenwart steht zwischen Vergangenheit und Zukunft. Sie erklärt sich mithin immer auch aus dem Vergangenen. Im Falle Ostdeutschlands ist dies das Erbe der DDR. Dieses ist jedoch heute, siebzehn Jahre nach dem Ende der DDR, nur noch Erinnerung, Archivalie, Reminiszenz. Das DDR-Bild hängt ab vom Betrachter und wird von Vorurteilen, Erfahrungen, Wahrnehmungsmustern, Wünschen und Interessen bestimmt. Es ist daher kein Leichtes, ein solches Bild zu zeichnen. Am besten gelingt dies noch als Mosaik, wozu möglichst viele Beobachter unterschiedlichster Provenienz etwas beitragen. Der von Helga Schultz und Hans-Jürgen Wagener herausgegebene Sammelband stellt ein solches Mosaikbild dar, er vereinigt 14 Aufsätze, hervorgegangen aus Vorlesungen, die im Wintersemester 2004/05 an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) gehalten worden sind. Auf diese Weise ist ein spannendes Buch zustande gekommen, das ein breites Spektrum der gesellschaftlichen Wirklichkeit der DDR erfasst sowie Fakten und Eindrücke wissenschaftlich kommentiert und politisch wertet. Hervorhebenswert ist, dass mit dieser Publikation der Alleinvertretungsanspruch und die Deutungsallmacht westdeutscher Wissenschaftler ausnahmsweise einmal durchbrochen wurden, denn das Vorhaben wird überwiegend von ostdeutschen Autoren getragen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2008
Antisemitismus
192 Seiten

André Steiner (Hg.): Preispolitik und Lebensstandard

Nationalsozialismus, DDR und Bundesrepublik im Vergleich

3 Seiten | Autor: Ulrich Busch

Die komparative Methode gehört zum Instrumentarium des Historikers. Insofern ist sie auch bei wirtschaftshistorischen Analysen am Platz. Bezogen auf verschiedene Wirtschaftsordnungen, unterschiedliche Staaten und differierende Zeiträume, erweist sie sich jedoch als problematisch. Insbesondere dann, wenn es sich bei dem Vergleichsobjekt um eine systemische Kategorie wie die Preispolitik handelt.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 2007
Märkte denken
143 Seiten

Konvergenzbremse Produktivität

Ursachen und Folgen zurückbleibender Arbeitsproduktivität in Ostdeutschland

16 Seiten | Autor: Ulrich Busch, Karl Mai

Auch im siebzehnten Jahr der deutschen Einheit differieren Ost- und Westdeutschland weiterhin erheblich nach volks- und regionalwirtschaftlichen Kriterien. Die Unterschiede betreffen nicht nur das äußere Erscheinungsbild, die demographische Situation, die Einkommen, den Konsum und die allgemeine Stimmungslage, sondern ebenso die wirtschaftlichen Fundamentaldaten und makroökonomischen Indikatoren. So weichen Produktion, Beschäftigung, Produktivität, Löhne und Investitionen im Ost-West-Vergleich erheblich voneinander ab. Die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung im Osten reicht nicht aus, um diese Diskrepanz zu überwinden. Die Folge ist, daß sich für Ostund Westdeutschland deutlich differierende Zukunftschancen bzw. -risiken ergeben.

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Integration durch Arbeit oder sozialstaatlich alimentierte Exklusion

13 Seiten | Autor: Ulrich Busch

Es gibt kaum ein Thema in der politischen Debatte, das in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit erregt hat als die Reform der sozialen Sicherungssysteme. Hierzu gehören neben der Renten-, Gesundheits- und Arbeitsmarktreform die Konzepte zur sozialen Grund- und Mindestsicherung, die Vorschläge für ein Bürgergeld, Existenzgeld oder Grundeinkommen sowie die Mindestlohn- und Kombilohnmodelle. Besondere Popularität erlangte in diesem Zusammenhang das universelle und bedingungslose Grundeinkommen

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2007
Grundeinkommen
112 Seiten

Edelbert Richter über Wirtschaftskrise und religiösen Wahn

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 2006
Prekäre Identitäten
105 Seiten

Über Wohl und Wehe der Staatsverschuldung

Ostdeutsche Länder und Kommunen vor dem Haushaltsnotstand

Neben der doppelten Buchführung und der Kreditschöpfung verkörpert die Staatsverschuldung die dritte geniale Erfindung unserer Zeit auf ökonomischem Gebiet.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2006
Neuer Keynesianismus
112 Seiten